Synode von Pistoia
Die Synode von Pistoia fand im September 1786 in der toskanischen Bischofsstadt Pistoia statt. Großherzog der Toskana war damals Leopold I., ein Bruder des Habsburger-Kaisers Joseph II. Dieser hatte ein Memorandum erarbeitet, dem die Synode, stark beeinflusst vom eher jansenistisch orientierten Bischof Scipione de Ricci, in ihrer Beschlusslage stark entsprach. Erst als das Gedankengut der "Synodalen" sich dank der frz. Revolution weiter ausbreitete, im Jahr 1794, verurteilte Pius VI. 85 Lehrsätze aus den Synodenakten (DH 2600-2700). Manche Autoren halten die Lehrverurteilungen für unfehlbar ergangen, weil der Papst sehr schwerwiegende Verurteilungsformeln gebraucht. Allerdings werden nur einige der Sätze als "häretisch" bewertet, viele auch nur als irrig oder für Fromme anstößig bzw. Päpste und Kirche beleidigend.
Die Synode sollte einem "Konzil" der Toskana die Richtung vorgeben. Wegen des (papsttreuen) Widerstands vieler Bischöfe und auch des gläubigen Volkes ließ der Großherzog diesen Plan aber fallen.
Päpstliches Schreiben
- Pius VI. am 27. August 1794: Apostolische Konstitution Auctorem fidei an alle Christgläubigen über die Verurteilung der Synode von Pistoia.