Maria Taferl

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Maria Taferl

Maria Taferl ist der bedeutendste Marienwallfahrtsort in der Diözese St. Pölten

Geschichte

Die Geschichte von Maria Taferl begann im 17. Jahrhundert . Damals befand sich am Auberg (heute "Taferlberg") ein großer Föhrenwald. Im Wald befand sich auch an der Stelle, wo heute der Hochaltar der Basilika ist, eine ganz dürre Eiche, an der eine Holztafel mit einem Kreuz und eine Muttergottes und der Hl. Johannes befestigt war. Der Ort hieß "beim Taferl". Ganz in der Nähe der Eiche lag eine plattenförmige Granitplatte, welche später fälschlicherweise als heidnischer Opferstein interpretiert wurde.

Während des 30-jährigen Krieges gingen am 14. Jänner 1633 Thomas Pachmann auf den Berg, um Holz zu fällen. Thomas Pachmann sah auch die dürre Eiche. Beim Versuch den Baum zu fällen verletzt er sich an den Füßen und blutete stark. Da sah er das Kreuz am Baum. Er betete intensiv bis das Blut versiegte und er aus eigener Kraft nach Hause gehen konnte.

Einige Jahre später ging Alexander Schinagl, der Ortsvorsteher und Bürgermeister von Krummnußbaum bei Marbach, ebenfalls auf dem Berg. Er wollte sich umbringen. 1642 hatte er einen Traum, in der er eine Stimme hörte: "Alexander! Nimm das Bild und trage es in die Eiche zum Taferl hinauf!" Schinagl, der zu Hause eine Pietá hatte, begab sich mit einem Tischler, der die schon vorhandene Nische in der Eiche erweiterte, auf den Taferlberg und stellte dort das Vesperbild an Stelle des Kreuzes in die Eiche. Sein Gesundheitszustand wurde daraufhin immer besser. Nach über vier Jahren war er völlig gesund.

1651 ereignete sich weitere wunderbare Dinge. Die fast ganz verdorrte Eiche begann plötzlich wieder zu grünen. Bald darauf verbreitete sich die Kunde von verschiedenen Wundern.

Im Zeitraum von 1658 bis 1661 wurden insgesamt 30 Licht- und Engelserscheinungen von verschiedenen Personen gesehen. Das damals zuständige Bistum Passau verhielt sich zurückhaltend. Nach Befragungen von verschiedenen Zeugen im Jahre 1659 durch das Bistum wurde erklärt, dass dem ganzen nichts entgegenstand. Es wurde beschlossen, auf dem Berg eine große Wallfahrtskirche zu errichten. Am 19. März 1660 (Hl. Josef), fand auf dem Taferlberg der erste Gottesdienst mit acht heiligen Messen statt. Am 25. April 1660 wurde der Grundstein für die neue Basilika gelegt. Die Eiche mit dem Gnadenbild wurde in den Bau miteinbezogen. An der Kirche wurde anschließend über 60 Jahre lang gearbeitet. Am 29. Juni 1724 fand die Kirchweihe durch Bischof Josef Dominik Graf Lamberg von Passau statt.

Literatur

  • Hermann Maurer, Ein frühes Wallfahrtsbild von Maria Taferl, Niederösterreich. Österreichische Zeitschrift für Volkskunde LVL/105, Wien 2002, S. 407 - 415.
  • Hermann Maurer, Ein Fraisenstein vom Wallfahrtsort zur Schmerzhaften Muttergottes Maria Taferl? Unsere Heimat, Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 78, 2007, S. 338 - 343.
  • Hermann Maurer, Eine "Heilige Länge" mit der Abbildung des Gnadenbildes von Maria Taferl. Unsere Heimat, Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich, 81, 2010, S. 192 - 194.
  • Hermann Maurer, Zwei barocke Kremser Drucke für Maria Taferl. Hippolytus, Neue Folge. St. Pöltner Hefte zur Diözesankunde 33, 2013, S. 143 - 148.
  • Hermann Maurer, Einige Realien zur Wallfahrtskunde der Diözese St. Pölten. Hippolytus, Neue Folge. St. Pöltner Hefte zur Diözesankunde 33, 2013, S 137 - 142.

Weblinks