Maria Magdalena Sordini
Maria Magdalena Sordini (von der Menschwerdung; * 16. April 1770 in Porto Santo Stefano, Italien; † 29. November 1824 in Rom) war Gründerin des "Ordens der Ewigen Anbeterinnen des Allerheiligsten Sakramentes". Ihr liturgischer Gedenktag ist der 29. November.
Biografie
Maria Magdalena dell'lncarnazione., mit bürgerlichem Namen Caterina Sordini war die Tochter einer vermögenden toskanischen Familie. Von ihrem Vater, der glühend das heilige Altarsakrament verehrte, erbte das lebendige, manchmal gar eigensinnige Mädchen die Liebe zum eucharistischen Heiland. Nach einer Vision verließ sie ihren Verlobten und trat 1788 den Franziskanerinnen von Ischia di Castro (Viterbo) bei. Während sie 1789 als Novizin das Refektorium putzte, verspürte sie eine große Sehnsucht nach dem Tabernakel, der sich hinter der Mauer des Speisesaals befand. In visionärer Schau sah sie die Mauer fallen und erblickte mit einem weißen Kleid und einem roten Skapulier bekleidete Engel, welche die heilige Hostie verehrten. "lch habe dich erwählt das Werk ewiger Anbeterinnen zu gründen, die mir Tag und Nacht ihre demütige Anbetung aufopfern", hörte sie den Herrn zu ihr sagen. Erst nach 17 Jahren verwirklichte die zwischenzeitlich zur Superiorin ernannte Franziskanerin den Auftrag dieser "prophetischen Vision", verließ 1807 den von ihr zu großer Blüte gebrachten Konvent und bezog in Rom das kleine Kloster "SS. Gioacchino ed Anna alle Ouattro Fontane" nahe dem Trevibrunnen. Nach wundersamen Ereignissen genehmigte 1808 der römische Generalvikar des Papstes, Kardinal della Somaglia, die Ordenssatzungen und die Aussetzung des Allerheiligsten. Am selben Tag nahmen die Truppen Napoleons I. Rom in Besitz und schlossen alle Klöster, nur nicht das der Anbeterinnen. Erst 1811 wurden die Nonnen denunziert und das Kloster geschlossen. Nach seiner Rückkehr ließ Papst Pius V. als erstes das Annaklösterchen auf dem Quirinal wieder öffnen, wo am 13. Juli 1814 das Allerheiligste wieder ausgesetzt wurde. Heute wird es im neuen Kloster in der Via del Casaletto angebetet. Mit dem Dekret "In supremo militantis" genehmigte er den nach der Augustinerregel lebenden "Orden der Ewigen Anbeterinnen des Allerheiligsten Sakramentes" und Katharina Sordini, welche die Gabe der Prophetie hafte, wurde mit den anderen mit dem weißen Habit und dem roten Skapulier eingekleidet.
Der Orden zählt noch ca. 1000 Nonnen, die in Italien, Österreich (lnnsbruck), Spanien, Mexiko, Amerika, Chile und Kenia den eucharistischen Kult pflegen.
Seligsprechung
Maria Magdalena Sordini wurde im Pontifikat Benedikt XVI. am 3. Mai 2008 in der Basilika St. Johannes im Lateran in Rom seliggesprochen.
Quelle
Osservatore Romano 20. Mai 2011, verfasst von Stefan Wirth. Die spanische Lebensbeschreibung auf der Vatikanseite [1].