Leonardo Boff
Leonardo Boff (* 14. Dezember 1938 Concordia, Brasilien) ist einer der bekanntesten und profiliertesten Vertreter der lateinamerikanischen Befreiungstheologie und Professor für Ethik und Theologie in Rio de Janeiro.
Biografie
Leonardo Boff wurde in Concordia als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Als 20-jähriger trat er dem Franziskanerorden bei, studierte Theologie. 1964 zum Priester geweiht und ging dann für weitere Studien nach Deutschland. Einer seiner Lehrer war Karl Rahner. Zu seinen Doktorvätern gehörte Joseph Ratzinger.
Boff wurde Professor für Systematische Theologie am Franziskanerinstitut in Petropolis. Die Kongregation für die Glaubenslehre gab im August 1984 eine Instruktion (Libertatis nuntius) über einige Aspekte der "Theologie der Befreiung" heraus. 1985 erhielt er vom Heiligen Stuhl Rede- und Lehrverbot. 1986 veröffentlichten die Glaubenshüter die Instruktion Libertatis conscientia über die wirkliche christliche Freiheit und die Befreiung von Gewissensfreiheit. 1992 wurde das Rede- und Lehrverbot wiederholt. Daraufhin gab Boff sein Priesteramt auf und verließ den Orden. Seit 1993 ist Boff Professor für Ethik und Theologie in Rio de Janeiro.
Päpstliche Schreiben
- Kongregation für die Glaubenslehre, Notifikation vom 11. März 1985 zu dem Buch ”Kirche: Charisma und Macht, Versuch einer militanten Ekklesiologie” von Pater Leonardo Boff OFM (AAS LXXVII [1985] 756-762).