Kirchliche Gemeinschaft
Der Begriff Kirchliche Gemeinschaft wurde innerhalb des Ökumenismus durch die Erklärung Mysterium ecclesiae aus dem Jahr 1973 geprägt, um eine begriffliche Unsicherheit abzubauen. Der Begriff wurde durch die Erklärung Dominus Iesus aus dem Jahr 2000 genauer spezifiziert. Er wird verwendet, um christliche Denominationen zu kennzeichnen, die zwar "vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit" (LG 8) innehaben, denen aber die Apostolische Sukzession fehlt.
In "Dominus Iesus" wird festgestellt, daß solche Kirchlichen Gemeinschaften "keine Kirchen im eigentlichen Sinn" sind. Wiewohl aus katholischer Sicht nichts "Neues", löste diese Klarstellung im Jahr 2000 insbesondere in der deutschen ökumenischen Landschaft einige Beben aus und hatte auf protestantischer Seite eine neue Selbstbesinnung auf das reformatorische Erbe zur Folge, die vom EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Wolfgang Huber mit dem Begriff "Ökumene der Profile" gekennzeichnet wurde. Dies wiederum zog Kritik aus Rom nach sich, insbesondere vom Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen Kardinal Walter Kasper. Seither sprechen manche Kenner der Ökumene in Deutschland von "Stillstand" oder gar "Eiszeit".
In der Erklärung "Ad catholicam profundius" der Kongregation für die Glaubenslehre vom 29. Juli 2007 wurde die Bezeichnung "keine Kirchen im eigentlichen Sinn" aufgegriffen und die doktrinellen Hintergründe bestätigt.