St. Sulpice (Paris)

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Die Kirche St. Sulpice in Paris
Die Kirche St. Sulpice in Paris

Im Stadtteil St. Germain-des-Prés in Paris befindet sich die Kirche St. Sulpice, die dem hl. Sulpicius II von Bourges geweiht ist, und im Stil des Klassizismus 1649 nach einem Entwurf von Giovanni Servandoni gebaut wurde.

Architektur

Die Kirche birgt diverse Krypten. Das Kirchenschiff ist 118m lang und 57m breit.

In der Saint-Agnes Kapelle ist ein Fresko von Eugène Delacroix abgebildet, dass den Kampf Jakobs mit dem Engel und die Geschichte Heliodorns zeigt.

In der linken Seitenkapelle befindet sich zwei Kopien in Originalgröße des Turiner Grabtuches.

Vor der Kirche am Place de St Sulpice befindet sich ein Brunnen mit den Bildnissen der großen Bischöfe und Prediger (Bossuet, Fénelon, Massillon und Fléchier) aus dem 17. Jahrhundert.

In der Kirche befinden sich eine der größten Orgeln der Welt von Francois-Henri Cliquot, welche in den Folgejahren ergänzt und umgebaut wurde, so dass die Orgel heute über 102 Register verfügt und als denkmalgeschütztes Instrument („Monument Historique“) gilt. Regelmässig finden sonntägliche Orgelkonzerte („Auditions du Dimanche“) statt.

Geschichte

Die Kirche St. Sulpice erlangte in der Kirchengeschichte Frankreichs eine besondere Bedeutung. 1641 gründete der Pfarrer der Kirche, Jean-Jacques Olier, eine Ordensgemeinschaft, die Sulpizianer, zum Zweck der Priesterausbildung. Das an die Kirche angegliederte Seminar stand während der Regierung Napoleons im Zentrum kirchenpolitischer Verstrickungen. Weil die Seminarleitung Napoleon und den Gallikanismus ablehnten, wurde das Seminar 1811 aufgelöst und ging in den Untergrund. 1814 wurde es wiederhergestellt.


Viele große Familien Frankreichs, sowie der Architekt Francois Blondel, der Maler Jean Jouverent und andere, wählten die St. Sulpice als Grabstätte. 1841 heiratete hier Heinrich Heine seine Frau.

Rezeption

Spätestens seit der Erscheinung des Romans „The Da Vinci Code“ von Dan Brown wurde diese Kirche für viele erst interessant, obwohl die „brownschen Theorien“ in Wirklichkeit ganz andere Bedeutungen haben. Entgegen der von Dan Brown aufgestellten Theorie der kupfernen Linie, die als Spur einem der heidnischen Göttin Isis erbauten Tempels darstellen soll, handelt es sich bei dieser Linie um die im 18. Jahrhundert aufgebaute Sonnenuhr, durch die die exakte Bestimmung von Ostern ermöglicht wurde. Ebenso verbirgt sich hinter den Buchstaben „P“ und „S“, die in der Kirche anzutreffen sind, kein Geheimbund, sondern sie verweisen vielmehr auf die Namen der Schutzheiligen der Kirche: St. Pierre und St. Sulpice.