Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle
Die Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle (KSZ) ist eine Einrichtung, der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit sozialen und gesellschaftspolitischen Fragen auf der Grundlage der Katholischen Soziallehre und der Christlichen Sozialethik. Die KSE ist ein Projekt der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Unmittelbarer Träger ist der KSZ e.V. Seit Beginn des Jahres 1999 besteht ein Freundes- und Förderkreis.
Nach Prof. P. Dr. Gustav Gundlach SJ und Prof. P. Dr. Anton Rauscher SJ ist seit dem 1. April 2010 Msgr. Prof. Dr. Peter Schallenberg Direktor der Zentralstelle.
Inhaltsverzeichnis
Tätigkeiten
Neben der Veranstaltung von Tagungen – auch im internationalen Rahmen und in Zusammenarbeit mit den katholischen Sozialverbänden – publiziert die KSZ eine Vielzahl von Schriften, u. a. die Reihe „Kirche und Gesellschaft“. Dabei hält sie engen Kontakt zu den Sozialethikern/Innen im deutschsprachigen Raum. Außerdem bemüht sich die KSZ um eine Vernetzung der sozialethischen Aktivitäten auf europäischer Ebene, insbesondere im engen Kontakt zur Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) in Brüssel, und im ökumenischen Dialog.
Viele Tagungen und Symposien der KSZ bildeten die Grundlage für verschiedene Publikationsreihen, etwa die "Mönchengladbacher Gespräche", die "Beiträge zur Katholizismusforschung", die "Zeitgeschichte in Lebensbildern", die "Soziale Orientierung" und "Kirche Heute".
Auf dem Hintergrund der historischen Wende 1989/90 und dem dadurch erweiterten europäischen und weltkirchlichen Verantwortungshorizont hat die KSZ neue Initiativen ergriffen. Es sind dies die "Deutsch-Amerikanischen Kolloquien", die "Europa-Foren" und die "Deutsch-Koreanischen Kolloquien".
Usprung
Die KSZ besteht seit dem 12. Februar 1963. Mit der Errichtung der Zentralstelle in Mönchengladbach wurde daran angeknüpft, dass hier seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ein Zentrum des sozialen Katholizismus lag. Dies gilt zumal vom Volksverein für das katholische Deutschland, der von 1890 bis 1933 in Mönchengladbach seinen Sitz hatte.
Geschichte
Im Jahr 1961 faßten die deutschen Bischöfe den Beschluß, auf der Grundlage der christlichen Menschen- und Gesellschaftsauffassung eine überdiözesane Einrichtung zu gründen, um grundlegende Fragen, die das Zusammenleben in Kirche und Gesellschaft betreffen, aufzugreifen, sachgemäß zu analysieren, entsprechende Lösungswege zu erörtern und diese in den kirchlichen, wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs einzubringen.
Am 12. Februar 1963 wurde die Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle als eingetragener Verein mit Sitz in Mönchengladbach gegründet. Ihr erster Direktor war Pater Gustav Gundlach SJ. Gundlach lehrte zuvor von 1934 bis 1962 u. a. an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und war in allen gesellschaftlichen Fragen ein enger Berater Pius XII. Gundlach Starb 1963. Seitdem leitete Professor Dr. Anton Rauscher die KSZ.
Literatur
- Hrsg. von Anton Rauscher: Handbuch der Katholischen Soziallehre, im Auftrag der Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft und der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (81 Beiträge vor allem mit Grundsatzfragen und Problemen der Wertorientierung in den gesellschaftlichen Lebensbereichen) 2008 (1129 Seiten; ISBN 978-3-428-12473-2).
- Pro Iustitia in Mundo, Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle 1963-1988, Jubiläumsschrift anläßlich des 25jährigen Bestehens der KSZ (81 Seiten).