Katharer
Der Name Katarer stammt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie „die Reinen“ (καθαρός/katharós = "Die Reinen"). Die Katarer waren eine den Bogomilen ähnliche, dualistische Sekte. Ehe sei eine Sünde, Synkretismus aus Gnostik und Manichäismus. Der Name Albigenser wiederum, stammt von der Stadt Albi, welche zugleich auch Sitz eines katarschen Bischofs war. Das Konzil von Albi im Jahr 1209 wird den Kreuzzug gegen die Albigenser verkünden. Hauptsächlich waren sie in Südfrankreich und Norditalien vertreten.
Geschichte der Lehre
Dualismus bezeichnet eine Weltsicht die davon ausgeht, dass Gut und Böse gleich stark seien. Gut wird dabei in aller Regel mit geistig, Böse hingegen meistens mit weltlich gleichgestellt. Das größte Problem war aber, dass die Katarer davon ausgingen das es zwei Gottheiten gäbe, einen guten und einen bösen! Ferner, dass wen das weltliche böse ist, die Welt ebenso böse sei und damit auch alles was in der Welt sei! Grundlage für diese Annahme war, dass der Teufel der Schöpfer der Welt sei. Es versteht sich von selbst, dass solch eine Ansicht mit Christentum nicht mehr viel zu tun hat.
Allerdings muss auch gesagt werden, dass die Katarer nicht von Anbeginn an strenge Dualisten waren. Zum Zeitpunkt ihres ersten Auftretens im 12. Jahrhundert waren sie recht gemäßigt. Man sah in ihnen sogar eine christliche Reformbewegung, da sie gegen die Verweltlichung und den Reichtum der Kirche standen. Gleichzeitig lebten sie selbst sehr vorbildhaft und kamen mit einem bescheidenen Ritus sowie einer einfachen Hierarchie aus. Das dürfte auch erklären warum sich die Katarer recht erfolgreich ausdehnen konnten. Schließlich schaffen sie es sogar fünf eigene Bistümer in Frankreich zu gründen, und eigene Konzile abzuhalten! In dem Ausmaß allerdings in welchem die Katarer sich radikalisierten, traten sie immer mehr in Opposition zu Kirche und Staat. Verschärft wurde die Lage noch dadurch, dass den Katarern erlaubt war falsche Eide zu leisten und auch an katholischen Messen teil zunehmen. Alles aus dem Grund die Obrigkeit zu täuschen. Als schließlich die Radikalisierung am Ende des 12. Jahrhunderts abgeschlossen war, war aus den Katarern eine neue Religion hervorgegangen. Nicht umsonst leitet sich das Wort Ketzer von Katarer her! Da sich aber auch viele Fürsten den Katarern anschlossen und sie förderten, wurde aus dem Glaubensstreit auch schnell ein politischer. Den gerade die Südfranzösischen Fürsten, allen voran die Grafen von Toulouse, benutzten die Katarer auch dazu ihre Unabhängigkeit von der französischen Krone weiter auszudehnen.
Die Kirche versuchte zunächst mittels Missionaren, öffentlichen Disputationen und Hinrichtungen dem neuen Glauben zu begegnen. Als aber die Katarer beginnen den Dualismus immer strenger aufzufassen, wurden Mission und Disputation nahezu unmöglich. Als sich die Katarer schließlich dazu versteigen selbst päpstliche Legaten zu ermorden, war das Maß endgültig voll. Die Konsequenz war der Albigenser- Kreuzzug von 1209- 29, welcher mit großer Härte und Unerbittlichkeit geführt wurde. In der Folge kam es zu Verfolgungen in ganz Europa und zur Errichtung der Inquisition.