Gisela von Ungarn

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Sel. Gisela von Ungarn (auch: Gisela von Bayern) (* um 984 oder 985 bei Regensburg; † 7. Mai um 1060 in Kloster Niedernburg bei Passau) war die erste Königin von Ungarn und Gemahlin des Hl. Königs Stephan.

Später wurde sie Äbtissin des Klosters Niedernburg in Passau. Bis heute besuchen ungarische Pilger ihr Grab in Passau.

Ihr Gedenktag ist der 7. Mai

Biografie

Gisela war die älteste Tochter des bayerischen Herzogs Heinrich II., genannt Heinrich der Zänker (da er sowohl Otto II, als auch Otto III den Thron streitig machte) und Gisela von Burgund. Sie war die Schwester des hl. Kaisers Heinrich II. Ihre Erziehung war dem hl. Bischof Wolfgang von Regensburg anvertraut.

Gisela heiratete um 995 vermutlich im Alter von zehn Jahren Stephan, den späteren ersten König von Ungarn.

Diese Heirat erwies sich als von großer historischer Tragweite. Bisher waren die Ungarn zum Großteil ein heidnisch geprägtes Reitervolk gewesen, unter dem vor allem das Gebiet von Bayern und dem heutigen Österreich aufgrund häufiger kriegerischer Einfälle stark zu leiden hatten. Bisherige Missionsversuche, unter anderem durch den hl. Wolfgang, dem späteren Bischof von Regensburg, waren weitgehend ohne Erfolg geblieben. Stephans Vater, Großfürst Géza von Ungarn, ließ sich zwar taufen, blieb aber im Grunde genommen Heide.

Auch Stephan war gemeinsam mit Géza getauft worden. Durch den Einfluss Giselas nahm er den Glauben aber auch tatsächlich an, und trieb, sobald er Gézas Nachfolge angetreten hatte, gemeinsam mit ihr die Christianisierung der Ungarn voran. Gisela,die sich sehr für die Christianisierung Ungarns einsetzte, stiftete zahlreiche Klöster und Kirchen.

Das ungarische Herrscherhaus der Arpaden war durch diese Heirat zudem in die Verwandtschaft der europäischen Herrscherhäuser aufgenommen.

Diese zwei Faktoren trugen wesentlich zur Konsolidierung des mitteleuropäischen Raums bei, was letztlich auch das Entstehen Österreichs ermöglichte.

Auf Stephans Bitte hin ließ Papst Silvester II. ihn am 17. August 1000 durch einen päpstlichen Gesandten zum König krönen.

Giselas und Stephans einziger Sohn, der hl. Emmerich starb 1031 bei einem Jagdunfall. Stephan ernannte daraufhin Peter Orseolo, den Sohn seiner Schwester zum Thronfolger.

Nach Stephans Tod 1038 wurde Gisela von König Peter Orseolo gefangen genommen. Nachdem sie 1042 durch König Heinrich III. befreit worden war, kam Gisela zurück nach Bayern und wurde Äbtissin des Klosters Niedernburg in Passau, wo sie auch starb und begraben ist.

Die selige Gisela wird in Ungarn immer noch verehrt. Ihr Grab im Passauer Kloster ist Ziel zahlreicher Pilger.

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