Edward Schillebeeckx
Vorlage:Überarbeiten P. Dr. Edward Schillebeeckx OP (* 12. November 1914 in Antwerpen; † 23. Dezember 2009 in Nijmegen) war ein belgischer Dominikaner und römisch-katholischer Theologe.
Biografie
Edward Schillebeeckx begann mit zwanzig Jahren das Noviziat in der flämischen Provinz der Dominikaner in Gent. Er wurde später zum Ausbildungsleiter der flämischen Ordensprovinz bestellt. Schillebeeckx lehrte Dogmatik in Löwen ab 1947 und dann in Nijmegen (1957-82). Als persönlicher Peritus des niederländischen Kardinals Bernard Alfrink wirkte er am II. Vatikanischen Konzil mit. Seine Werke sind in viele Sprachen übersetzt worden.
In Kontakt mit seinen Ordensmitbrüdern Yves Congar und Marie-Dominique Chenu setzte er deren Richtung fort und hat so eine anthropozentrisch akzentuierte Christologie geschaffen.
In den Jahren 1968/69 geriet Schillebeeckx öffentlich in Konflikt mit der Glaubenskongregation. Konkret kritisiert wurden seine Auffassung von Transsubstantiation als Transsignifikation, die Lehre über die Erbsünde, seine Haltung zur Immakulata und zu Engeln und Dämonen. Teils gegen Schillebeeckx (und andere) richteten sich päpstliche Affirmationen der Tradition, wie in der Enzyklika Mysterium fidei (1965) und im Credo des Gottesvolkes (1968). Wie andere Vertreter des von ihren Gegnern so gen. Neo-Modernismus, verweigerte Schillebeeckx die Zustimmung zu der Enzyklika Humanae vitae (weil nicht unfehlbar) und wandte sich gegen den Zölibat. Seit 1978 musste Schillebeeckx sich u.a. für seine Schrift Jesus. Die Geschichte von einem Lebenden erneut vor der Kongregation für die Glaubenslehre verantworten.
Er starb am 23. Dezember 2009 in Nijmegen und ist auf dem Friedhof des dortigen (ehemaligen) Klosters "Albertinum" beigesetzt.
Theologie auf der Basis von Erfahrung
Schillebeeckx ist der Auffassung, dass Theologie als Theologie der Erfahrung betrieben werden muss, denn gemäß der Glaubenserfahrung der Jünger "ist Jesus der Ort, an dem Gott auf entscheidende Weise sich selbst als Heil von und für Menschen geoffenbart hat. Christen erfahren Jesus als die höchste Offenbarungsdichte Gottes in einer ganzen Geschichte von Offenbarungserfahrungen". Damit werden Geschichte und Welt selbst zu Orten der Heilsgeschichte: Gott will uns in unserer Menschlichkeit Gott sein. Daraus folgt der Gedanke, dass das Heil-von-Gott-her nicht mehr exklusiv für bestimmte Orte - Religionen oder Kirchen - beansprucht werden kann, denn die gesamte weltliche Geschichte steht schon unter der Führung des befreienden Gottes. Entsprechend hat Schillebeeckx in Kontrast zu der klassischen Formel "Kein Heil außerhalb der Kirche" formuliert: "Außerhalb der Welt kein Heil". In diesem Sinne sind Religionen und Kirchen nur "Sakramente" des göttlichen Heils in dieser Welt. So hat es auch das Zweite Vatikanische Konzil in der Dogmatischen Konstitution Lumen gentium formuliert: "Die Kirche ist ja in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit." (LG 1)
Päpstliche Schreiben
- Dokumentation zu P. Edward Schillebeeckxs Lehren
- 13. Dezember 1979, Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung zu den Unterredungen mit P. Edward Schillebeeckx bezüglich einiger Aspekte seiner Christuslehre
- 20. November 1980, Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben P. Edward Schillebeeckx bezüglich seiner Positionen zur Christuslehre
- 13. Juni 1984, Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben an P. Edward Schillebeeckx bezüglich seines Buches «Kerkelijk Ambt»
- 15. September 1985 Kongregation für die Glaubenslehre, Notifikation bezüglich des Buches «Pleidooi voor mensen in de Kerk» (1985) von Prof.Dr. Edward Schillebeeckx O.P.