Mercedarier-Orden

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Die Mercedarier oder Nolasker sind ein Orden auf der Grundlage der Augustinerregel. Kurze Zeit nach der Gründung des Trinitarierordens entstand ein weiterer Orden, der sich die Befreiung von Sklaven zur Aufgabe machte. Er nannte sich „Himmlischer, königlicher und militärischer“ Orden U.L.F. von der Barmherzigkeit („de mercede“). Er wurde vom hl. Petrus Nolascus unter Mitwirkung von König Jakob I. von Aragon und mit dem Segen des Bischofs von Barcelona, Berenguer de Palou, am 10. August 1218 gegründet und am 17. Januar 1235 von Papst Gregor IX. bestätigt.

Ursprünglich war der Orden ein geistlicher Ritterorden, der aus Rittern und Brüdern bestand. Die Ordenstracht der Ritter war ein weißes Skapulier, das über der Rüstung getragen wurde; die Brüder trugen einen weißen Talar und weißes Skapulier sowie eine weiße Kopfbedeckung nach Art einer Kapuze. Einige Brüder empfingen die Priesterweihe.

An der Spitze des Ordens stand ein Generalmagister, der Ritter war. Erst Papst Johannes XXII. Bestimmte im Jahre 1318, dass einem Priester die höchste Gewalt im Orden übertragen werden soll. Daraufhin schieden der Großteil der Ritter aus dem Orden aus und gingen in dem 1319 gegründeten Ritterorden U.L.F. von Montesa über. Der Mercedarierorden war fortan lediglich ein geistlicher Orden, obwohl dennoch einige Laienbrüder, also Ritter, weiterhin im Orden verblieben. Ein dritter Teil der Mercedarierritter ging weder zum Orden von Montesa über, noch verblieben diese Ritter im Klerikerorden. Vielmehr organisierten sie sich in autonomen Kommenden im Mittelmeerraum, v. a. auf Sizilien, um ihrem Grundauftrag weiterhin nachzukommen.

Das Stammkloster befand sich in Barcelona, aber auch in Valencia befand sich ein berühmtes Kloster. Von da aus verbreitete sich der Orden nach Italien (1589 Schenkung der Kirche S. Adriano in Rom durch Papst Sixtus V.). Im frühen 17. Jahrhundert wurde der Orden durch Maria von Medici in Frankreich eingeführt, wo schließlich 315 Ordensangehörige in den Klöstern während der Hugenottenkriege umgebracht wurden. Auch in Afrika und Irland entstanden Klöster.

Als der ursprüngliche Zweck der Sklavenbefreiung wegfiel, entfaltete der Mercedarierorden eine intensive Missionstätigkeit in der neuen Welt, wo er Im 17. Jahrhundert acht Ordensprovinzen mit 265 Klöstern zählte. Hinzu kamen in Europa

  • vier Provinzen mit 80 Klöstern in Spanien,
  • zwei Provinzen mit 19 Klöstern in Frankreich und
  • eine Provinz in Italien.

Während der Säkularisation wurden viele Klöster vernichtet.

Mit Stand 1933 bestanden 2 Vizeprovinzen und 10 Provinzen mit 81 „Kommenden“ und insgesamt 1'000 Mitgliedern (s. Heimbucher), Das Annuario Pontificio aus dem Jahre 1978 schreibt von 149 Niederlassungen mit 808 Mitgliedern (davon 586 Priester).

Gegenwärtiger Stand

Im Jahre 2002 wurden, bei einer feierlichen Unterzeichnung eines Dekrets des Generalmagisters, der davor selbstständige Ritterstand, der der Tradition des Mercedarierordens treu geblieben ist und nicht zu anderen Orden gewechselt ist, mit dem Klerikerzweig des Ordens wiedervereinigt, der nach der Trennung aus regulierten Chorherren und später seit dem 17. Jahrhundert aus Mendikanten bestand. Dem Ritterstand des Mercedarierordens (die Real Compagnia di Santa Maria della Mercede), deren Mitglieder zum zweiten Stand gehören und auch Priester aufnehmen, sollen insgesamt bis zu 500 Ritter und Damen angehören.

Der heutige Sitz des Mercedarierordens ist Rom. Bis ins Jahr 2006 hatten die Mercedarier und der Großkanzler der Mercedarierritter ihren Sitz in der Bischofs- und Universitätsstadt Catania, wo der Mercedarierorden noch einen eigenen Thronsaal für den Hochmeister besitzt.

Bei ihren heutigen Versammlungen, hl. Messen und feierlichen Investituren tragen die Mercedarier weiße Ordensgewänder aus Wolle auf dem sich das aragonesische Königswappen mit Ritterkreuz befindet. Die Investituren finden in Rom einmal pro Jahr statt und werden vom Generalmagister zusammen mit dem Hochmeister oder seinem Statthalter und mit dem Großkanzler des Ritterstands vorgenommen.

Weblinks

Anmerkungen

<references />