Pietro Gasparri

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Pietro Gasparri (* 5. Mai 1852 in Ussita; † 18. November 1934 in Rom) war Kardinalstaatssekretär im Pontifikat Papst Benedikt XV.

Biographie

Pietro Gasparri wurde 1877 zum Priester geweiht und lehrte seit 1880 Kirchenrecht am Institut catholique in Paris. Gasparri war Apostolischer Delegat in Lateinamerika, bevor er 1901 zum Sekretär der Kongregation für außerordentliche Angelegenheiten berufen wurde (die spätere "Außenabteilung" des Staatssekretariats).

Benedikt XV. ernannte Gasparri 1914 zum Kardinalstaatsekretär. Er gilt als Hauptautor der Kodifikation des Kirchenrechts (CIC) von 1917 (an der auch Eugenio Pacelli, der spätere Pius XII. verantwortlich mitarbeitete). Gasparri verstärkte noch den autoritären Stil Pius XI. und galt, gleichfalls wie er, als rastloser Arbeiter. Zwei spätere Päpste, Pius XII. und Paul VI., lernten unter ihm die Arbeitsweise und die Leistungsfähigkeit der päpstlichen Diplomatie kennen. Gasparri gilt auch als treibende Kraft der Lateranverträge von 1929, dankte jedoch 1930 ab. Es gibt Hinweise, dass der Papst den Kurs des relativ liberalen Gasparri letztlich als Benito Mussolini gegenüber zu nachgiebig missbilligte. Seit 1929 widmete sich Gasparri, als Vorsitzender der zuständigen Kardinalskommission, der Kodifikation des Rechts der unierten Ostkirchen. Er verfasste einen Katholischen Katechismus.

Mit Ercole Consalvi, Mariano Rampolla del Tindaro und Merry del Val zählt Gasparri zu den bedeutenden Kardinalstaatsekretären.