Birgitta von Schweden
Die heilige Birgitta von Schweden (* um 1303 in Finstad bei Uppsala, † 23. Juli 1373 in Rom) war eine schwedische Mystikerin und legte die Grundlagen für den Erlöserorden. Sie ist Patronin ihres Heimatlandes und seit 1998 eine von den Patronen Europas.
Inhaltsverzeichnis
Ihr Leben
Herkunft und Ehe
Birgitta wurde als Tochter Birger Perssons, des Lagmanns von Uppland, eines der reichsten Grundbesitzer des Landes, geboren. Sie war entfernt verwandt mit der heiligen Ingrid Elovsdotter. In ihrer Kindheit bereits zeigte sich eine gewisse Affinität zur Religion, auch ein starker Wille zeichnete sie aus.
1316, also mit gerade 13 Jahren, heiratete sie den 18-jährigen Ulf Gudmarsson. Das Ehepaar hatte acht Kinder und erwarb sich im ganzen Königreich einen guten Ruf. Birgitta stand im Kontakt mit zahlreichen Theologen, unter ihnen Nicolaus Hermanni, dem späteren Bischof von Linköping, sowie Peter, dem Prior der Zisterzienserabtei in Alvastra auf Gotland. Auch am Hof des Königs Magnus Eriksson gewann sie Einfluss.
1341 begab sie sich mit ihrem Gatten auf eine Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela. Auf der Reise erkrankte ihr Mann und verstarb 1344 in Alvastra.
Nach dem Tod ihres Mannes
Nach dem Tod ihres Mann widmete sich Birgitta noch stärker als zuvor dem geistlichen Leben. Sie schrieb zahlreiche Visionen nieder, die sie zu einer bedeutendsten Mystikerinnen des Spätmittelalters machen.
Gründung in Vadstena
Angeregt durch diese Visionen legte sie 1346 in Vadstena, das ihr der König zur Verfügung stellte, ein Doppelkloster an und legte somit das Fundament für den Erlöserorden, auch Birgitten genannt.
In Rom
Um die Anerkennung des Ordens zu erwirken, reiste sie 1349 nach Rom. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1373 blieb sie dort, von einigen Pilgerreisen abgesehen. In ihrer Zeit dort prangerte sie ohne Ansehen der Person und ohne Rücksicht auf ihre eigene Unversehrtheit den Sittenverfall an. Sie rief den Papst auf, von Avignon nach Rom zurückzukehren.
Im August 1370 erkannte Papst Urban V. ihre Kongregation an und unterstellte sie der Augustinerregel. Im Dezember 1378 erkannte der Papst die Satzungen Birgittas als Ergänzung zur Regel an.
Birgitta erlebte dies jedoch nicht mehr. Sie starb am 23. Juli 1373.
Heiligsprechung und Verehrung
Auf Betreiben ihrer Tochter, der heiligen Katharina von Schweden, wurden Birgittas Überreste ein Jahr nach ihrem Tod nach Vadstena in das Mutterkloster überführt. 1391 sprach Papst Bonifatius IX. die Mystikerin heilig.
In Schweden verbreitete sich schnell eine große Verehrung zur Heiligen. Vadstena wurde wichtigstes Ziel von Wallfahrten in Schweden.
Die Reformation durch König Gustav Wasa versuchte der Verehrung ein Ende zu bereiten, doch wehrte sich die Bevölkerung lange dagegen. Auch Nils Dacke, der den wahren Glauben in Schweden gegen den König zu verteidigen suchte, verehrte die Heilige sehr.
Im 20. Jahrhundert erlebte die Verehrung der Heiligen eine neue Blüte. Der 1911 gegründete neue Zweig des Erlöserordens und schwedische Konvertiten wie Sven Stolpe waren dabei ausschlaggebend. 1998 wurde Birgitta zur Patronin Europas erklärt.