Garabandal

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San Sebastian de Garabandal ist ein kleines spanisches Dörfchen 90 km von der Atlantikküste entfernt. Garabandal steht für eine angebliche Privatoffenbarung. In den Jahren 1961 bis 1965 (II. Vatikanum) soll die Gottesmutter zahlreiche Male vier Mädchen erschienen sein. Maria habe den vier Kindern viele Geheimnisse über die entscheidenden zukünftigen Ereignisse in der Welt mit ihren Zeitangaben gemacht, doch den Kindern war es nicht erlaubt, Zeitangaben zu nennen.

Die Kirche hat bezüglich der Erscheinungen festgestellt, dass es nicht erwiesen ist, dass es sich um übernatürliche Ereignisse gehandelt hat.<ref>Jose Vilaplana: The Alleged Apparitions at Garabandal, Spain, Textvorlage des Ortsbischofs.</ref> Einige Jahrzehnte bestand zudem das Verbot gegenüber ortfremden Priestern, die Sakramente zu spenden. Dieses Verbot wurde jedoch vom Apostolischen Administrator der zuständigen Diözese Santander Carlos Osoro Sierra aufgehoben.<ref>Erzbischof Carlos Osoro Sierra: Brief an Edward Kelly, 7. Mai 2007.</ref>

Kardinal Victor Fernandez, der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, sagte im September 2024: „Garabandal hat ein non constat erhalten, nicht ein constat de non supernaturalitate – also eine Bestätigung, dass es nicht übernatürlich ist –, sondern ein non constat, das heißt, dass es keine Elemente gibt, die zu dieser Schlussfolgerung führen“. Und weiter: „Das non constat, das in anderen Zeiten entschieden wurde, könnte jetzt verschiedenen Bestimmungen entsprechen, die in den neuen Normen beschrieben sind. Es könnte ein totales Verbot sein oder es könnte zum Beispiel das sein, was man curatur nennt – was bedeutet, dass die öffentliche Anbetung nicht erlaubt ist“, so der Kardinal weiter. In Garabandal sei „nichts erlaubt, was eine Verbindung zwischen den Botschaften und den Erscheinungen hat, aber es kann einen privaten Kult geben“. „Dieses curatur entspricht mehr oder weniger dem, was in verschiedenen Fällen bereits geschieht. Ich glaube, dass Garabandal heute diesem curatur entsprechen kann, weil es akzeptiert wird, dass die Leute an den Ort gehen, um zu beten und dann in einer Pfarrei zur Messe gehen.“ Der Präfekt wies auch darauf hin, dass „die Bischöfe in diesen Fällen die Möglichkeit haben, die Situation an den einzelnen Orten zu überprüfen und zu präzisieren.<ref> Vatikan äußert sich zu angeblichen Marienerscheinungen in Garabandal CNA am 21. September 2024</ref>

Die Erscheinungen von Garabandal (1961–1965)

Von 1961 bis 1965 soll die heilige Jungfrau Maria zahlreiche Male den vier Mädchen Maria Loly Mazon (12), Conchita Gonzalez (12), Jacinta Gonzalez (12), und Maria Cruz Gonzalez (11) erschienen sein. Manchmal habe sie das Kleinkind Jesus gehalten, manchmal sei sie von Engeln begleitet worden, einschließlich St. Michael. Die Kinder beschrieben die Gottesmutter so: Die hl. Jungfrau trug ein weißes Kleid, einen blauen Mantel und über ihrem Haupte war eine Krone von goldenen Sternen. Ihr Haar war dunkelbraun , in der Mitte gescheitelt und reichte bis zum Gürtel.

Ereignisse

Maria soll bereits bei der ersten Erscheinung, der dann viele weitere folgten, über den Grund ihres Kommens zu den Kindern gesprochen haben und habe sie gebeten, jeweils am folgenden oder dem von ihr genannten Tag wieder zu dieser Stelle zu kommen. Die Kinder sagten, dass die Heilige Jungfrau eine Botschaft bringe von Gott für die Menschen unserer Zeit. Sie sagten weiter, dass die Heilige Jungfrau wünsche, dass sie diese Botschaft am 18. Oktober 1961 allen bekannt geben sollen. Das ist die erste Botschaft von Garabandal, die uns in kindlicher Einfachheit die absolute Verpflichtung zur Verehrung und Anbetung des Allerheiligsten und zu Umkehr, Buße und Gebet aufruft.

Dabei habe Maria ihnen den Text dieser Botschaft nicht in vorgefaßten Worten übergeben, sondern sie hat ihren "kleinen Freundinnen" nur in aller Ausführlichkeit und Deutlichkeit das darin zum Ausdruck zu bringende Anliegen erklärt. Die Kinder sollten das mit ihren eigenen Worten sagen, was das Anliegen ihrer Himmlischen Mutter ist. Obwohl sie sich darin überfordert vorkamen, bestand die Erscheinung darauf, dass sie sehr wohl in der Lage seien das mit eigenen Worten zu sagen, da Sie denke, dass sie alles gut verstanden hätten. So formulierten die vier Mädchen das Anliegen der Botschaft mit folgenden Worten:

"Man muß viele Opfer bringen, viel Buße tun; oft das Allerheiligste Sakrament besuchen. Aber vor allem müssen wir sehr gut sein." Wenn wir das nicht tun, dann wird ein Strafgericht kommen. Der Kelch füllt sich, wenn wir uns nicht ändern, wird ein sehr großes Strafgericht über uns kommen". Maria sagte ein anderes Mal: "Ich verlange von euch nichts Außergewöhnliches, nichts Übertriebenes, ich wünsche aber, dass ihr würdig als Menschen vor Gott lebt und Ihm, dem Allmächtigen, den ihm gebührenden Platz in euerem Alltag einräumt:" Das ist für uns alle ein perfektes und leicht zu erfüllendes Lebensprogramm!

Die Kinder bettelten die Erscheinung, angesichts der vielen Zweifler und Ungläubigen, schon sehr bald um ein Wunder an, "... damit dann alle glauben können". Schließlich wurde diesem Wunsche entsprochen und der Engel, der ihnen immer wieder erschien, versprach Conchita ein Wunder.

Die heilige Kommunion in würdiger Weise zu empfangen hat sie der Engel mehrmals, wie er sagte "mit unverwandelten Hostien", gelehrt. Dabei waren die Hostien für die Umstehenden immer unsichtbar geblieben, die Zeugen solcher Ereignisse wurden. Das Wunder sollte darin bestehen, dass die hl. Hostie an dem Tage, dem 18. Juli 1962, von den Umstehenden zu sehen sein werde. Da die Kinder aber nicht wußten, dass die Hostien niemals zu sehen waren, wenn ihnen der Engel die Kommunion brachte, hielt Conchita das für ein komisches kleines Wunder und hatte Zweifel, ob es ausreichen würde bei den Menschen den Unglauben auszuräumen. Dieses als Hostienwunder bekannt gewordene Geschehen ereignete sich unweit des Elternhauses von Conchita um Mitternacht des vorhergesagten Tages.

Nachdem Conchita ihre Zunge zum Empfang der hl. Kommunion aus dem Mund heraushielt, wurde plötzlich eine Hostie auf ihrer Zunge sichtbar, die ein starkes weißes, die Augen nicht blendendes Licht ausstrahlte. Dieses Licht genügte, um einige Bilder eines Schmalfilms zu belichten, den ein Anwesender mit einer 8mm-Kamera aufnahm. Das Geschehen ist gut bezeugt von glaubwürdigen Männern, die unmittelbar bei Conchita standen und sie während der ganzen Zeit nicht aus den Augen ließen. Da dieses Wunder nicht alle überzeugte und die Kinder nicht aufhörten für die Ungläubigen ein glaubhaftes Zeichen zu erbitten, "... damit alle glauben können", versprach ihnen die Heilige Jungfrau ein großes Wunder, welches so groß sein wird, dass es danach keinen Zweifel mehr gibt, dass es von Gott kommt. Bei diesem Wunder, welches das größte Wunder sein wird, das ihr Sohn jemals für die Menschen wirkte und zugleich auch das letzte bis zum Ende der Zeiten, werden die Ungläubigen unter den anwesenden bekehrt und die Kranken unter den Anwesenden geheilt. Man mache sich wegen des Transportes der Schwerstkranken keine Sorgen, sagte sie, "denn Gott wird allen, die zum Wunder kommen wollen, besondere Gnaden und Schutz an Leib und Leben gewähren". Den Zeitpunkt des Wunders vertraute sie nur Conchita an, die den Tag aber erst acht Tage vorher bekannt geben darf. Es wird abends um dieselbe Stunde sein, wie die erste Erscheinung des Engels und werde ca. 15 Minuten andauern. Das Wunder wird sich bei den Kiefern ereignen und wird von Garabandal aus und den umliegenden Bergen zu sehen sein. Danach wird an dieser Stelle ein andauernd bleibendes Zeichen zurückbleiben, das man anschauen und fotografieren kann, aber nicht berühren kann, da es nicht aus Materie ist. In diesem Zusammenhang ist es wissenswert, dass Maria einmal zu den Seherinnen bei einer Erscheinung bei den Kiefern sagte: "Ich liebe diesen Ort sehr, weil Gott ihn liebt. Dieser Ort ist heilig!" Vor diesem Wunder, dessen Termin dann sicher wie ein Lauffeuer durch die Nachrichtenmedien um die ganze Welt verkündet werden wird, wird sich aber noch ein "aviso" (Vorankündigung, Warnung oder Fingerzeig) ereignen. Es wird eine Warnung vor dem großen Strafgericht sein, das in der ersten Botschaft bereits genannt und in der zweiten wiederholt wurde. Am 18. Juni 1965 überbrachte der Erzengel St. Michael eine weitere Botschaft der Heiligen Jungfrau, die im Auftrage Gottes für die ganze Menschheit bestimmt sein soll. Es geschah wieder im Hohlweg, etwa am oberen Ende, etwa unterhalb des jetzt eingezäunten Geländes der St. Michaels-Kapelle am Berg. Conchita, der diese Botschaft während der Vision des Engels übermittelt wurde, schrieb folgenden Wortlaut auf: Botschaft, welche die Heilige Jungfrau durch den Mund des heiligen Michael an die Welt richtet: Der Engel hat gesagt: "Weil man meine Botschaft vom 18. Oktober 1961 weder erfüllt noch der Welt bekannt gegeben hat, so kündige ich euch an, dass (weltweit) diese die letzte ist. Zuvor hat sich der Kelch gefüllt, jetzt läuft er über (bibl. = Kelch des Zornes Gottes). Viele Kardinäle, Bischöfe und Priester gehen den Weg des Verderbens und ziehen viele Seelen mit sich. Man mißt der hl. Eucharistie immer weniger Bedeutung zu. Wir müssen durch unsere Anstrengungen dem Zorn Gottes über uns entgehen. Wenn wir ihn aufrichtig um Verzeihung bitten, wird er uns verzeihen. Ich, eure Mutter, bitte euch durch die Vermittlung des heiligen Erzengel Michael darum, dass ihr euch bessert. Ihr befindet euch in den Zeiten der letzten Warnungen. Ich liebe euch sehr und will eure Verdammung nicht. Bittet uns aufrichtig und wir werden euch erhören. Ihr müßt euch mehr heiligen. Denkt an die Passion Jesu!"

Maria sagte zu den Kindern: "Meine Besuche bei euch werden von der Kirche erst nach dem großen Wunder anerkannt." Vor dem Wunder wird der Bischof ein Zeichen erhalten, worauf er alle Verbote über Garabandal aufheben wird. Pater Pio war mit Garabandal auf geheimnisvolle Weise verbunden und bestätigte das ebenso, allerdings mit der Bemerkung: "Die Kirche wird den Erscheinungen der Mutter des Herrn in Garabandal erst dann Glauben schenken, wenn es bereits zu spät ist." Zu keiner Zeit war es von der Kirche verboten, persönlich an die Erscheinungen von Garabandal zu glauben, wenngleich auch bis zur Stunde keine offizielle Bestätigung für den übernatürlichen Ursprung gegeben werden konnte. In der Dorfkirche durfte über die Ereignisse aber nicht gepredigt werden.

Die letzte Erscheinung ereignete sich in Garabandal am 13. November 1965. Zwischen 1961 und 1965 erschien Maria an diesem Ort zeitweise täglich. Sie gab in dieser Zeit, es war die Zeit des II. Vatikanischen Konzils, den vier Mädchen eine regelrechte Katechese über die Glaubensgrundsätze, die auf dem Konzil behandelt und für die Zukunft in einer moderner gewordenen Zeit neu gefaßt werden sollte.

Bücher

  • Albrecht Weber: Garabandal, Der Zeigefinger Gottes, Vorwort von Prof. Dr. Georg May Weto Verlag 2000 (2. wesentlich erweiterte Neuauflage; 256 Seiten; ISBN 3-923673-11-6).
  • Robert Franciosa: So sprach Maria in Garabandal. "Meine Kinder hört auf mich. Ich, eure Mutter, liebe euch!" Die Ereignisse von Garabandal in theologischer Sicht. Vorwort von Prof. Dr. Ferdinand Holböck, Weto Verlag 1982 (1. Auflage. 232 Seiten).
  • Robert François: So sprach Maria in Garabandal Weto Verlag (232 Seiten; ISBN 3-923673-02-7,).
  • Ramon Garcia de la Riva: Maria erscheint in Garabandal Weto Verlag (160 Seiten; ISBN 3-923673-04-3,J).
  • Franz Speckbacher: Garabandal - Donnerstag 20.30 Uhr Mediatrix Verlag 1992 (ISBN 3-85406-009-2; 2.Aufl.)
  • Irmgard Hausmann: Die Ereignisse von Garabandal, Muttergotteserscheinungen von 1961-1965 in Nordspanien, Gröbenzell 1986 (4. Auflage).

Weblinks

Anmerkungen

<references />