Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI.

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Die Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. ist eine österreichische Hochschule im Zisterzienserstift Heiligenkreuz bei Heiligenkreuz im Wienerwald.

Geschichte

Die Entwicklung des höheren theologischen Lehrbetriebs im Stift Heiligenkreuz hat eine lange Tradition, die weit in das Mittelalter zurückreicht. Seit 1802 gibt es dort eine kirchlich und staatlich anerkannte Einrichtung für die Priesterausbildung, ein Institutum Theologicum, das zunächst für den Bedarf der vier niederösterreichischen Zisterzienserstifte Zwettl, Neukloster, Heiligenkreuz und Lilienfeld eingerichtet wurde.

Das Institut in Heiligenkreuz war unausgesprochene Bestätigung dafür, dass sich die aus dem josephinischen Staatskirchentum hervorgegangenen aufklärerischen Generalseminarien nicht bewährt hatten. Der (personell veränderte) Kaiserhof befand inzwischen, dass theologische Bildung Herz, Seele und Verstand bedürfe, zukünftige Ordensmänner daher im Kloster besser aufgehoben wären.

Wie bei den vergleichbaren Hauslehranstalten der Stifte Klosterneuburg, Melk, Lilienfeld, Göttweig und St. Florian blieben im 19. Jahrhundert die Hörerzahlen unter 20. Ausschließlich Zisterzienser wurden zu Professoren ernannt. Mit dem Aufstieg der deutschsprachigen Theologie Mitte des 19. Jahrhunderts erhielten die Heiligenkreuzer Professoren langsam ein neues Profil. Statt nur aus staatlich approbierten Handbüchern vortragen zu dürfen, erlangten sie zunehmend wissenschaftliche Selbständigkeit, wichtige Bereiche der Ordensgeschichte, Bibelwissenschaft und Spirituellen Theologie erforschend.

Heiligenkreuzer Professoren erlangten Studienabschlüsse an Universitäten in Wien, Tübingen und Rom, ebenso folgten bald Lehraufträge außerhalb des klösterlichen Institutum Theologicum. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hat der Heiligenkreuzer Lehrbetrieb fast unverändert das Profil des ausgehenden 19. Jahrhunderts beibehalten, in dem Scholastik, Mediävistik und Bibelbewegung prägend waren.

Die Hörerschaft in Heiligenkreuz nahm rasch zu, als das Institutum Theologicum dem Bischof von Regensburg, Rudolf Graber, in den Jahren nach dem Zweiten Vatikanum bekannt wurde. Er schickte Studenten (vor allem Spätberufene) nach Heiligenkreuz, um sie im Rahmen der Ordenshochschule, jedoch in einem Weltpriesterseminar wohnhaft, dem damaligen „Collegium Rudolphinum“ auf den Priesterberuf vorbereiten zu lassen. Bald folgten Seminaristen aus anderen Diözesen und Ordensgemeinschaften. Im Jahr 1976 erfolgte die Erhebung zur Philosophisch-Theologischen Hochschule. 2007 wurde das Priesterseminar Rudolphinum der Verantwortung des Stiftes und einer Kommission österreichischer Bischöfe unterstellt und in Leopoldinum umbenannt.

Am Gedenktag des hl. Thomas von Aquin, dem 28. Januar 2007, wurde die Hochschule von Papst Benedikt XVI. in den Rang eines päpstlichen Athenaeums (päpstliche Hochschule) erhoben. Am 9. September 2007 besuchte Papst Benedikt XVI. das Stift und die nach ihm benannte Päpstliche Hochschule und lobte sie wegen der Verbindung von Theologie und Spiritualität als „profilierten Studienort“.

Hochschule

Die Philosophisch-theologische Hochschule päpstlichen Rechtes ist vorwiegend der Ausbildung angehender Priester der Katholischen Kirche gewidmet. Sie ist derzeit die einzige aktive Ordenshochschule in Österreich und die einzige Hochschule im Zisterzienserorden. Sie ermöglicht ein staatlich und kirchlich anerkanntes Studium der katholischen Theologie und ist zugleich für Ordensgeistliche mit einem Priesterseminar verbunden.

Im Wintersemester 2020/2021 studierten an der Hochschule 323 Hörer, darunter 177 Ordensleute, Seminaristen und 36 Zisterzienser sowie 146 Weltchristen, darunter 58 [Frau]]en.

Seit 2002 ist die Hochschule auch außeruniversitär in der kirchlichen Erwachsenenbildung tätig und unterstützt das Institut St. Justinus bei der Ausbildung von Katechisten.

Studienmöglichkeiten

  • Studium Generale
  • Zehnsemestriges Diplomstudium der Katholischen Theologie: Katholische Fachtheologie mit dem Abschluss Magister Theologiae.
  • Zwölfsemestriges Studium im Dritten Bildungsweg für Studenten ohne Matura bzw. Abitur.
  • Lizentiat „Spiritualität und Evangelisation
  • Lizentiat „Pastoral und kirchliche Medienarbeit“
  • Zusatzausbildung: Theologie des Leibes
  • Zusatzausbildung: Leib-Bindung-Identität

Die Hochschule Heiligenkreuz verfügt nicht über das Promotions- oder Habilitationsrecht.

Einrichtungen

Organisatorisch ist die Hochschule Heiligenkreuz in folgende Institute gegliedert:

Ebenso befinden sich an der Hochschule Heiligenkreuz das Europainstitut für Cistercienserforschung, derzeitiger Leiter: Alkuin Schachenmayr, und das Europäische Institut für Philosophie und Religion.

Leopoldinum

Für Priesteramtskandidaten aus den deutschsprachigen Diözesen, insbesondere jene, die im Dritten Bildungsweg studieren, existiert mit dem Leopoldinum ein überdiözesanes Priesterseminar in unmittelbarer Nähe zum Stift Heiligenkreuz.

Leitung und Lehrkörper

Großkanzler (lat. Magnus Cancellarius) ist der jeweils amtierende Abt von Heiligenkreuz. Auch der Rektor und der Vizerektor, sowie ein großer Teil des Lehrkörpers, sind Zisterzienser von Heiligenkreuz. Im Lehrkörper sind aber auch Ordenspriester, Ordensbrüder und -frauen anderer Ordensgemeinschaften, sowie Diözesanpriester und auch Weltchristen vertreten.

Bekannte Dozenten

Weblinks

Quelle: gekürzt aus Wikipedia, abgerufen am 18. August 2021.