Ansprache am 12. Februar 2009
Bei einem Treffen mit jüdischen Spitzenvertretern hielt Papst Benedikt XVI. eine Ansprache am 12. Februar 2009. In ihr erteilte er jeder Leugnung des Holocaust des Zweiten Weltkrieges eine klare Absage. Anlass zu dieser Audienz gaben die Worte Bischofs Williamson (der Priesterbruderschaft St. Pius), der die Shoah leugnete. Papst Benedikt XVI. hob zuvor ohne dieses Wissens die Exkommunikation der vier unerlaubt geweihten Bischöfe (1988) auf. Rabbi Schneier und Herrn Solo aus den USA kamen zu dieser Audienz, um das nähernde Verhältnis, das Nostra aetate des Zweiten Vatikanischen Konzil, gegenüber dem Judentum geschaffen hatte, sicher zu stellen. Benedikt XVI. nannte dieses Konzilsdokument einen Meilenstein.
Das Volk Israel ist wie der Olivenbaum, auf den die Äste der Heiden aufgepfropft wurde (vgl. Röm 11,13, 24). Die „Väter im Glauben“, variierte Papst Benedikt XVI. die berühmte Formel, die Johannes Paul II. beim Besuch der römischen Synagoge gefunden hatte. Dieser hatte die Juden, als die älteren Brüder bezeichnet.
Zugleich wiederholte er die Vergebungsbitte, die sein Vorgänger Johannes Paul II. im Jahr 2000 an der Klagemauer in Jerusalem formuliert hatte. Die Shoah sei ein Verbrechen gegen Gott und die Menschen, sagte der Papst vor den Leitern der „Conference of Major American Jewish Organizations“. Das müsse jedem klar sein, besonders denen, die in der Tradition der Heiligen Schriften stehen.