Prozession

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Eine Prozession (lat. procedere = vorrücken, voranschreiten) ist eine religiöse Handlung, bei der Menschen einen nach bestimmten Regeln geordneten feierlichen Umzug oder Umgang, meist zu Fuß, vollzieht. Im säkularen Bereich entsprechen ihr der Festzug, die Parade, der Trauerzug oder die Demonstration.

Man unterscheidet folgende Prozessionsformen:

  • die funktionale Prozession (gestaltetes Gehen), bei der heiligen Messe, beispielsweise der Einzug und die Gabenprozession.
  • die theophore Prozession, das Mitführen und Zeigen eines verehrten Gegenstandes oder Symbols, zum Beispiel des Allerheiligsten in der Fronleichnamsprozession oder einer anderen Sakramentenprozession, die Palmprozession am Palmsonntag oder eine Reliquienprozession.
  • die mimetische Prozession, das Nachahmen eines heilsgeschichtlichen Geschehens, wie die Karfreitagsprozession.
  • Flurumgänge wie die Flur- oder Bittprozessionen, Hagelprozessionen oder Reiterprozessionen zu Ehren von Heiligen oder als Osterritt.
  • die demonstrative Prozession, eine in Bewegung gesetzte Versammlung wie das feierliche Geleiten eines neugeweihten Priesters oder Bischofs, Prozession mit dem Sarg bei der Begräbnisfeier.
  • die abendliche Lichterprozessionen, bei denen die Prozessionsteilnehmer Kerzen tragen.
  • Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist auch das Bild von der Kirche als wanderndem Volf Gottes bestimmend geworden, dessen Mitte Christus ist.

Bei Prozessionen ist der Vorgang des feierlichen Schreitens entscheidend. Während einer Prozession können Litaneien, Psalmen oder Hymnen gebetet oder gesungen oder der Rosenkranz gebetet werden. Die Straßenränder und Häuser sind häufig durch Fahnen, frische Zweige und Blumen geschmückt.

Für Wallfahrten und Pilgerfahrten ist es kennzeichnend, dass sie zu einem entfernten Ziel führen. Wallfahrten werden oft auf dem letzten Stück vor Erreichen des Zieles, etwa dem Weg vom Ortsrand des Wallfahrtsortes zur Wallfahrtskirche, als Prozession gestaltet.