Lateinische Sprache
Latein, ursprünglich die Volkssprache der Römer und der Region Latium, ist die Sprache des Kirchenrechts und der Liturgie der lateinischen Kirche. (Innerhalb der katholischen Kirche gibt es auch griechische, syrische u.a. Katholiken.) Nach der Apostolischen Konstitution Vetera sapientia [[[Johannes XXIII.]] ist Latein auch offizielle Theologiesprache und in den Universitäten zu pflegen.
Der Lateingebrauch ist vom II. Vatikanum in der Liturgiekonstitution Sacrosanctum concilium vorgesehen gewesen. Innerhalb der tatsächlichen Entwicklung verschwand das Kirchenlatein bereits inerhalb der ersten drei Jahre seit der Liturgiekonstitition (1964) fast völlig aus der Liturgie. Dieser Zusammenbruch der Kultsprache der Kirche war so nicht vorhergesehen worden, offenbart aber, mit wieviel bemühter Anstregung das Latein, das (erst) seit ca. 1918 auch nicht mehr Bildungssprache in Europa ist, zuvor gepflegt werden musste.
Bereits anlässlich seiner Kommentierung des (unvermeidbar) "unschätzbaren Opfers", das die breite Zulassung der Volkssprachen für die römische Kirche bedeute, sprach Papst Paul VI. 1969 aber zugleich schon von der Hoffnung, das Latein könne wieder entdeckt werden. Zu diesem Zweck hatte er die Stiftung Latinitas gegründet.
Im Apostolischen Schreiben Sacramentum caritatis gibt Papst Benedikt XVI. einige Leitlinien für eine Wiederbelebung der lateinischen Liturgiesprache an. Hierbei ist zu bedenken, dass oft Laien von der Schönheit der lateinischen Liturgie überzeugt sind und die rigorose Verbannung der alten Sprache, bei aller Freude über die Liturgiereform, als nicht angemessen empfanden.
An konkreten Konzepten und KJriterien für eine lateinische Renaissance in der Liturgie, insbesondere in Europa, fehlt es aber noch.