Hubert Jedin

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen

Hubert Jedin (* 17. Juni 1900 in Großbriesen (Oberschlesien), † 16. Juli 1980 in Bonn) war ein deutscher Priester, Kirchenhistoriker, der besonders durch die "Geschichte des Konuils von Trient" und als Herausgeber des Handbuchs der Kirchengeschichte bekannt geworden ist.

Biografie

Hubert Jedin besuchte als jüngstes Kind eines Dorfschullehrers von 1911 bis 1918 das Gymnasium in Neiße. Es folgte das Studium der Theologie in Breslau, München und Freiburg. 1924 wurde er zum Priester geweiht, im Jahr darauf promovierte er in Kirchengeschichte über die Reformation, genauer über Johannes Clochaeus. Von 1927 bis 1929 wirkte er als Kaplan am Campo Santo Teutonico in Rom. 1930 habilitierte er sich in Breslau über Girolamo Seripando, den Konzilstheologen und päpstlichen Legaten beim Konzil von Trient.

Da seine Mutter konvertierte Jüdin war, erhielt er 1933 Berufsverbot und kehrte nach Rom zurück. 1936 wurde er Diözesanarchivar in Breslau, geriet jedoch erneut durch die Nazis in Gefahr und konnte nur knapp einer Einlieferung ins KZ Buchenwald entgehen. 1939 emigrierte er erneut nach Rom und hat in der Nazizeit im Vatikanstaat Schutz gefunden<ref> Der Papst geht, aber sein Werk bleibt Kath.net am 20. Februar 2013 von Peter Seewald</ref> Hier begann er seine umfangreichen Studien über das Konzil von Trient. Nach Ende des 2. Weltkriegs konnte er nach Deutschland zurückkehren und dozierte von nun an Kirchengeschichte an der Universität Bonn.

Von 1960 arbeitete er in einer Vorbereitungskommission für das Zweite Vatikanische Konzil mit. Ebenso wirkte er an der Neuauflage des Lexikons für Theologie und Kirche mit und gab das Handbuch der Kirchengeschichte heraus.

Als Theologe war Jedin konservativ, "er lehnte die Entwicklungen ab, die sich aus dem II. Vaticanum ergaben."<ref>Roland Böhm, Art. Jedin, Hubert, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band III (1992) Spalten 1-5.</ref>

Werke (Auswahl)

  • erstmal hrsg. u. gewürdigt: Hubert Jedin: Krisis und Wendepunkt des Trienter Konzils (1562/63) : Die neuentdeckten Geheimberichte d. Bischofs Gualterio von Viterbo an den heil. Karl Borromäus, Rita Verlag Würzburg 1941 (305 Seiten).
  • Das Konzil von Trient : Ein Überblick über die Erforschung seiner Geschichte. Libreria Orbis Catholicus Roma 1948 (225 Seiten).

Geschichte des Konzils von Trient

  • Bd. 1. Der Kampf um das Konzil 1949 1. Aufl.; 1951 2. Aufl.; 1977 3. Aufl.
  • Bd. 2. Die erste Trienter Tagungsperiode 1545/1547; 1957 1. Aufl.; 1978, 2. Aufl.
  • Bd. 3. Bologneser Tagung (1547/1548). 2. Trienter Tagungsperiode (1551/1552) 1970
  • Bd. 4. Dritte Tagungsperiode und Abschluss / Halbbd. 2. Überwindung der Krise durch Morone, Schliessung und Bestätigung. 1975
  • Bd. 4. Dritte Tagungsperiode und Abschluss / Halbbd. 1. Frankreich und der neue Anfang in Trient bis zum Tode der Legaten Gonzaga und Seripando.
  • Der Abschluss des Trienter Konzils 1562/63 : Ein Rückblick nach 4 Jh. / Aschendorff Verlag Münster i. Westf. 1963 (88 Seiten).
  • Handbuch der Kirchengeschichte, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1962-1979, Band I, II, III/1, III/2, IV, V, VI./1, VI/2, VII. ISBN 3-451-27100-1 (Pb.), ISBN 3-89853-435-9 (CD-ROM)

Medien

Publishing, Freiburg i. Br. 2000 (49,90 €, ISBN 3-89853-135-X).

Weblinks

Anmerkungen

<references />