Zu Bethlehem geboren

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Norddeutsche Weihnachtskrippe

Zu Bethlehem geboren ist ein deutsches geistliches Weihnachtslied des Dichters Friedrich Spee von Langenfeld SJ.

Es steht im Gotteslob unter der Nummer 239.

Texter und Komponist

Das Lied wird Friedrich Spee von Langenfeld (1591–1635) zugeschrieben. Erstmals veröffentlicht wurde es im Köln 1637 herausgegebenen Geistlichen Psälterlein. Die Urheberschaft Spees gilt als gesichert, hauptsächlich wegen der stilistischen und inhaltlichen Qualität des Liedes.<ref>Joseph Gotzen: Zu Bethlehem geboren. In: Musica Sacra 69 (1949), S. 258–262.</ref>

Die Melodie entstammt einem im Barock populären französischen Chanson Une petite feste. Sie findet sich in den zeitgenössischen Pariser Liedersammlungen Airs mis en musique à quatre parties aus dem Jahr 1599 von Pierre Cerveaus und auch bei Pierre Bonnet in Airs et vilanelles mises en musique à 4 et 5 parties von 1600. Anton Wilhelm von Zuccalmaglio übernahm die Melodie für das von ihm geschaffene Wiegenlied Die Blümelein sie schlafen, erstmals 1840 im Druck veröffentlicht, wobei er einige melodische Phrasen leicht veränderte. Diese Vorlage wiederum unterlegte Johannes Brahms mit einem ausgearbeiteten Klaviersatz und nahm das Werk unter dem Titel Sandmännchen in seine 15 Volks-Kinderlieder, gedruckt in Winterthur bei J. Rieter-Biedermann im Jahre 1858 mit auf. Die Geburt des göttlichen Kindes wird in mehreren Liedern Spees thematisiert. Zu Bethlehem geboren unterscheidet sich von ihnen jedoch durch den stark persönlich gefärbten emotionalen Gehalt, der darauf hindeutet, dass der Dichter hier seine persönliche Spiritualität zum Ausdruck bringt. Es ist zugleich denkbar, dass das Lied ähnlich wie die im Güldenen-Tugend-Buch (GTB) und in der Trutz-Nachtigall (TN) enthaltenen Gesänge Raum für das persönliche Bekenntnis der Gläubigen geben will. Beide Deutungen sind mit der Überschrift Herzopfer in Einklang zu bringen. Denn auch das Gelöbnis, das der Dichter dem kindelein darbringt, kann in der gottesdienstlichen Praxis zu einem Gelöbnis der anwesenden Kirchengemeinde werden. Das Ich des Dichters wird dabei zum Ich jedes einzelnen, in den Gesang einstimmenden Gemeindemitglieds.<ref>Ludger Stühlmeyer, Heinrichsblatt Nr. 52/53, Bamberg 23./30. Dezember 2012, S. 14.</ref>

Literatur

  • Britta Martini: Zu Bethlehem geboren. In: Ansgar Franz (Hrsg.): Kirchenlied im Kirchenjahr. Fünfzig neue und alte Lieder zu den christlichen Festen. Francke, Tübingen/Basel 2002, ISBN 3-7720-2918-3, S. 99–107.
  • Ingeborg Weber-Kellermann: Das Buch der Weihnachtslieder. 11. Auflage. Schott, Mainz 1982/2004, ISBN 3-254-08213-3.
  • Ludger Stühlmeyer: Den wahren Gott finden. Das Lied: Zu Betlehem geboren. Heinrichsblatt Nr. 52/53, Bamberg 23./30. Dezember 2012, S. 14, mit einem dreistimmigen Chorsatz (SAB).

Weblinks

Anmerkungen

<references />