Dietrich von Hildebrand
Dietrich von Hildebrand (* 12. Oktober 1889 in Florenz; + 26. Januar 1977 in New Rochelle) ist einer der bedeutendsten Theologen und christlichen Denker des 20. Jahrhunderts. Papst Benedikt XVI. sprach sogar von der "bedeutendsten Erscheinung unserer Zeit in der Geistesgeschichte der Kirche im 20. Jahrhundert".
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Dietrich von Hildebrand wurde am 12. Oktober 1889 in Florenz geboren. Sein Vater war ein berühmter Bildhauer. Ihm wurde von Anfang eine eine ganz besondere Erziehung zuteil. Später studierte er Philosophie bei Edmund Husserl und promovierte auch bei ihm. Husserl bezeichnete seine Dissertation als geniales Werk. Hildebrand stand unter dem Einfluss seines Freundes, des Philosophen Max Scheler. Dieser wirkte später auch mit, dass Hildebrand im Jahre 1914 zur katholischen Kirche konvertierte.
Hildebrand gehörte zu den ersten, die das böse System in der Nazi-Zeit durchschaute. Er wurde in Deutschland zur persona non grata und floh vorerst nach Österreich, nach Wien. Dort gründete er eine Anti-Nazi-Zeitschrift. Mit der Besetzung von Österreich im Jahre 1938 wurde Hildebrand ein politischer Flüchtling. Er floh über die Tschechoslovakei, Schweiz, Frankreich, Portugal, Brasilien in die USA. Dort lehrte er ab 1940 viele Jahre an der Fordham Universität in New York City.
Hildebrand publizierte jahrelang sehr viele Aufsätze und Bücher.
Hildebrand war 2 x verheiratet. Zuerst heiratete er Margaret Denck, die aber 1957 starb. Im Jahr 1959 heiratete er Alice Jourdain, eine Theologin und Philosophin.
Seine Gedanken und Ideen nahmen Einfluss auf das II. Vatikanum, insbesondere seine Gedanken zum Geheimnis von Ehe und Sexualität. Viele Konzilsväter, und insbesondere der spätere Papst Johannes Paul II., haben die Schriften von Hildebrand gelesen und wurden von ihm beeinflusst.
Von Hildebrand starb am 26. Januar 1977 in New Rochelle.
Zitate von Dietrich von Hildebrand
"Die reine, unverfälschte Bewahrung der unveränderlichen, göttlichen Offenbarung erfordert notwendig die Verurteilung aller Häresien. Wie von Christus und den Aposteln vorausgesagt, werden Häretiker immer und immer wieder in die Kirche einzudringen und sie zu zerstören suchen. Was wäre aus der göttlichen Offenbarung geworden, wenn die Kirche nicht den Arianismus, Pelagianismus, Nestorianismus und den Albigensianismus verurteilt hätte? Was wäre geworden, wenn man diese Häresien geduldet hätte? Was hat einen Kardinal Newman in die Kirche geführt, der diesen Schritt auf Grund seiner Liebe zu seinen anglikanischen Freunden nur schweren Herzens tat, wenn nicht die Einsicht, daß die Kirche immer die Wahrheit gegen alle Häretiker verteidigt hat und daß die Lehre der Kirche - trotz ihrer Entwicklung zu immer expliziteren Formulierungen - unbefleckt und sieghaft unverändert geblieben ist?" (D. v. H., Das trojanische Pferd in der Stadt Gottes, Regensburg 1969, 22. Kapitel: Falscher Irenismus, S. 260 f.)
Zitate über Dietrich von Hildebrand
"Dietrich von Hildebrand ist der Kirchenleher des 20. Jahrhunderts." (Papst Pius XII.)
Die "bedeutendste Erscheinung unserer Zeit in der Geistesgeschichte der Kirche im 20. Jahrhundert." (Papst Benedikt XVI.)
Werke
Dietrich von HILDEBRAND, Das trojanische Pferd in der Stadt Gottes, 1969.
Dietrich von HILDEBRAND, Der verwüstete Weinberg,
Sekundärliteratur
Alice von Hildebrandt, Die Seele eines Löwen. Dietrich von Hildebrand (Vorwort von Joseph Ratzinger), ISBN 3-936755-15-9
Weblinks
Literatur von und über D. v. H. in der Deutschen Nationalbibliothek