Mirjam Baouardy
Mirjam von Abellin (* 1846 in Abellin in Galiläa; † 1878 in Bethlehem in Palästina) ist eine Heilige aus dem Heiligen Land.
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Biografie
Mirjam wurde am 5. Januar 1846 in Abellin (Nähe von Nazareth) in Galiläa im Heiligen Land geboren. Die Familie von Miriam stammten aus Damaskus und gehörte dem unierten griechisch-melkitischen Ritus an. Die Eltern hatten vor Mirjam bereits zwölf Söhne geschenkt bekommen, die aber alle ganz jung starben. Nach einer Wallfahrt nach Bethlehem und dortigen Gebeten zur Jungfrau Maria kam Mirjam zur Welt. Darum wird sie auch Mirjam von Bethlehem genannt. Bereits wenige Jahre danach starben ihre Eltern. Zuvor bekam sie aber noch einen kleinen Bruder. Mirjam wurde nach dem Tod der Elter von ihrem Onkel groß gezogen.
Bereits mit sieben Jahren hatte Mirjam den großen Wunsch die Heilige Eucharistie zu empfangen. Ihr Beichtpriester vertröstet sie und sagt ihr bei der Beichte immer, dass sie diese "ein bißchen später" empfang wird. Als er eines Tages vergaß, sie darauf hinzuweisen, glaubte Mirjam die Erlaubnis für Erstkommunion erhalten zu haben. Sie erhielt die Eucharistie und sah, wie sich Jesus ihr in Gestalt eines wunderschönen Knaben schenkte. Sie bekam anschließend auch vom Priester die Erlaubnis zur Kommunion zu gehen.
Mit acht Jahren zog Mirjam und ihr Onkel nach Ägypten. Sie wohnten für einige Jahre in Alexandrien. Kurz vor ihrem dreizehnten Geburtstag wurde sie von ihrem Onkel ohne ihr Einverständnis mit einem Bruder ihrer Tante verlobt. Mirjam wollte aber Jungfrau bleiben und erklärte kurz vor der geplanten Hochzeit, dass sie nicht heiraten möchte. Sie schnitt sich ihre langen Haare ab und gab das bereits erhaltene Brautgeschenk zurück. Ihr Onkel war darüber sehr zornig. Sie wurde von ihm geschlagen und wie eine Sklavin behandelt. Von ihrem Beichtvater wurde ihr die Hl. Eucharistie verweigert, weil sie dem Onkel ungehorsam war.
Mirjam wollte darauf hin zu ihrem Bruder nach Nazareth gehen. Zuerst flüchtete sie zu einem früheren Diener der Familie, der nach Nazareth reisen wollte. Dieser war Muslime und wollte Mirjam zum Islam bekehren. Sie verweigerte dies aber und bekannte sich vor ihm zu Christus. "Ich eine Muslimin? Nein, niemals! Ich bin eine Tochter der katholischen, apostolischen und römischen Kirche und hoffe mit Gottes Gnade bis zum Tod in meiner Religion, die allein wahr ist, zu bleiben."
Der Muslime war über dieses Geständnis so zornig, dass er ihr mit seinen Krummsäbel die Kehle durchschnitt. Sie überlebte aber diesen Mordversuch. Die 1 cm breite und 10 cm lange Narbe dieses Einschnittes blieb ihr jedoch ein Leben lang erhalten. Es fehlten ihr fortan auch zwei Ringe ihrer Luftröhre. Ein ungläubiger Arzt, der später Mirjam behandelte, sagte später, dass es eigentlich nicht möglich ist, so eine Verletzung zu überleben. Später erzählte Mirjam, dass sie bei diesem Angriff wirklich gestorben war. "Ich befand mich im Himmel. Die Muttergottes, die Engel und die Heiligen empfingen mich mit großer Güte und ich sah meine Eltern bei ihnen. Auch den strahlenden Thron der Heiligsten Dreifaltigkeit durfte ich sehen und Jesus in seiner Menschheit. Da sagte jemand zu mir: Du bist Jungfrau, das ist wahr, aber dein Buch ist noch nicht vollendet." ("Feuer und Licht" Nr. 95)
Nach diesen Worten erwachte Miriam in einer Grotte und eine Ordensfrau in hellblauen Gewändern ist bei ihr. Die geheimnisvolle Krankenschwester spricht sehr wenig und erweist sich als außerordentlich zartfühlend. Nach einigen Wochen der Pflege sagt sie zu Miriam: "Du wirst nach Frankreich gehen, Karmelitin werden und in Bethlehem sterben." Dann bringt sie Miriam in ein Franziskanerkloster zu einem Beichtvater. Als Miriam den Beichtstuhl verläßt, ist die Frau nicht mehr da. 1875 erzählt sie ihrem geistlichen Vater, P. Estrade: "Ich weiß jetzt, daß die Ordensfrau, die mich nach meinem Martyrium gepflegt hat, die Muttergottes war." Nach diesen Worten erwachte Miriam in einer Grotte und eine Ordensfrau in hellblauen Gewändern war bei ihr. Die geheimnisvolle Krankenschwester sprach sehr wenig und erwies sich als außerordentlich zartfühlend. Nach einigen Wochen der Pflege sagte sie zu Miriam: "Du wirst nach Frankreich gehen, Karmelitin werden und in Bethlehem sterben." Dann brachte sie Miriam in ein Franziskanerkloster zu einem Beichtvater. Als Miriam den Beichtstuhl verließ, war die Frau nicht mehr da. 1875 erzählte sie ihrem geistlichen Vater, P. Estrade: "Ich weiß jetzt, daß die Ordensfrau, die mich nach meinem Martyrium gepflegt hat, die Muttergottes war." (Vgl. "Feuer und Licht" Nr. 95)
Nach diesem Erlebnis arbeitete Mirjam als Hausmädchen in Beirut. Mit 18 bekam sie von einer Frau das Angebot in Marseille in Frankreich zu arbeiten. Kurz nach der Ankunft in Frankreich empfing Mirjam die Hl. Eucharistie. Sie fiel daraufhin in eine viertägige Ekstase. Sie wurde anschließend in das Postulat der Josefsschwestern aufgenommen. Mit 20 Jahren empfing sie die Wundmale Christi. Die Ordensgemeinschaft war über Mirjam geteilter Meinung. Eine Zulassung zum Noviziat wurde ihr verwehrt. Daraufhin ging wurde sie aber von Oberin, die von der Echtheit des religiösen Lebens von Miriam überzeugt war,zu den Karmelitinnen des Pau geschickt, wo sie 1867 eintrat. Sie bekam den Namen "Miriam von Jesus dem Gekreuzigten" und wurde daraufhin für mehrere Jahre nach Indien in die Mission geschickt. 1872 kehrte sie nach Frankreich zurück.
Immer wieder passierten wunderbare Dinge im Leben von Mirjam. Sie fiel immer wieder in Ekstase, schwebte öfters über den Boden und hatte die Fähigkeit der Bilokation. Außerdem hatte sie Prophezeiungen und viele Visionen.
Nach einiger Zeit verließ Mirjam aber Frankreich für immer und ging 1875 nach Bethlehem, wo sie ein Karmelkloster gründete. Mirjam sah dabein Visionen genau wie das Kloster aussehen sollte und war praktisch die Architektin des Klosters. Später folgte auch eine Ordensgründung in Nazareth. Sie half immer wieder bei den Arbeiten mit. Am 22. August 1878 stürzt sie bei den Arbeiten nieder und brach sich den Arm. Sie sah ihr Ende kommen. Am Morgen des 27. August 1878 wacht sie noch einmal auf. "O ja, Barmherzigkeit!" waren ihre letzten Worte, bevor sie starb.
Am 13. November 1983 wurde Mirjam von Abellar von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen und als Friedenspatronin für Nahost ernannt.
Papst Johannes Paul II. über Mirjam
Die Worte von Papst Johannes Paul II. bei der Seligsprechung im Jahre 1983:
"Ihr ganzes Leben ist eine Frucht der höchsten Weisheit des Evangeliums. Es gefällt Gott, die Demütigen und Armen zu erwählen, um die Mächtigen zu beschämen (vgl. 1 Kor 1, 26-29). Sie hatte nie die Möglichkeit erhalten, höhere Studien zu betreiben, obwohl sie mit einer großen inneren Klarheit, mit einer lebendigen natürlichen Intelligenz und mit jener poetischen Vorstellungskraft, die dem semitischen Volk eigen ist, begabt war. Dennoch wurde sie, Dank ihrer hervorragenden Tugenden, mit dieser wertvollen "Kenntnis" erfüllt, die Christus, der am Kreuz für uns gestorben ist, uns gibt: die Kenntnis des Mysteriums der Dreifaltigkeit, eine für die orientalische christliche Spiritualität, in der die kleine Araberin erzogen wurde, so wichtige Einsicht."
Das Lieblingsgebet von Mirjam
Während der Betrachtung im Maimonat 1869 wurde ihr folgendes Gebet eingegeben:
O Heiliger Geist, beseele mich, O Gottes Lieb, verzehre mich, den Weg der Wahrheit führe mich, Maria, Mutter, schau auf mich, mit deinem Jesus segne mich, vor aller Täuschung und Gefahr, vor allem Übel mich bewahr.
Gedanken von Mirjam
- "Je öfter das Ave Maria, desto fester und größer das Korn."
- "Ich wünsche, das die ganze Welt heilig werde."
Literatur
- Brunot Amédée: Licht vom Berge Tabor. Mirjam, die kleine Araberin, Christiana, ISBN 3-7171-0824-7
- Paul-H Schmidt: Licht vom Tabor. Mirjam – die kleine Araberin.
- Benedikt Stolz: Flamme der göttlichen Liebe. Biographie Sr. Mirjam von Abellin (Broschiert)
140 Seiten, ISBN: 3872830546 (Derzeit vergriffen)