Clive Staples Lewis

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Version vom 29. Oktober 2006, 20:38 Uhr von Gandalf (Diskussion | Beiträge) (Ausgewählte Zitate von C. S. Lewis)
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C. S. Lewis (* 29. November 1898 in Belfast, Nordirland; † 22. November 1963 in Oxford, England) war ein christlicher Schriftsteller aus Großbritannien.

Biografie

C. S. Lewis besuchte in Belfast das Malvern College, anschließend bekam er Unterricht durch Privatlehrer. Im Februar 1916 las Lewis das Werk Phantastes von George MacDonald, welches ihn mit einer tiefen Sehnsucht nach dem Heiligen erfüllte.

Nach seinem überragenden Studienabschluss an der Oxford Universität in den Fächern Latein, Griechisch, Englisch und Philosophie wurde er im Mai 1925 zum Dozenten und Tutor am Magdalen College in Oxford berufen.

Der Wendepunkt in seinem Leben wurde das Jahr 1929, in dem sich Lewis vom Atheismus zum Gottesglauben bekehrt. Die Bekehrung wurde durch litarische Werke, Schriftsteller und Freunde wie Arthur Greeves, Owen Barfield, Hugo Dyson und Adam Fox unterstützt. Neben George MacDonald und G. K. Chesterton hatte aber vor allem auch J.R.R. Tolkien maßgebenden Einfluss. C. S. Lewis kniete schließlich in dem Sommer 1929 erstmals seit seiner Kindheit wieder vor Gott und gestand ein, dass Gott Gott war.

Im Buch "Überrascht vor Freude" beschrieb Lewis später seine Bekehrung: "Was ich so sehr fürchtete, hatte mich endlich eingeholt. Im Trinity Term 1929 lenkte ich ein und gab zu, daß Gott Gott war, und kniete nieder und betete; vielleicht in jener Nacht der niedergeschlagenste und widerwilligste Bekehrte in ganz England. Ich sah damals noch nicht, was mir heute als das Leuchtendste und Offensichtlichste erscheint, nämlich die göttliche Demut, die einen Bekehrten selbst unter solchen Bedingungen annimmt. Der verlorene Sohn ging wenigstens auf seinen eigenen Füßen nach Hause. Doch wer könnte jene Liebe gebührend anbeten, die die hohen Tore einem Abtrünnigen öffnet, der um sich tretend, sich windend, trotzig und in allen Richtungen nach einer Chance zur Flucht Ausschau haltend hereingebracht wird?"

Entscheidend für seine endgültige Bekehrung zum Christentum war später ein Gespräch mit Tolkien und Hugo Dyson in der Nacht vom 19. auf den 20. September 1931. Beim Weihnachtsfest im Jahre 1931 empfing er in seiner Pfarrkirche zum ersten Mal nach seiner Jugend wieder die Kommunion. Lewis blieb sein Leben lang Mitglied der Anglikanischen Kirche.

1939 trat Lewis dem Oxforder Club "Inklings" bei, der später einer der interessantesten Literaturzirkel des Jahrhunderts wurde. Während der Kriegsjahre schrieb Lewis dann die berühmten Werke "Über den Schmerz" und "Dienstanweisungen für einen Unterteufel", die in der anglikanischen Kirchenzeitung Guardian und später als Buch veröffentlicht wurden. Auch die BBC sorgte mit regelmäßen Sendungen von Vorträgen des Schriftstellers für Popularität von Lewis.

1941 half Lewis mit, den "Socratic Club" zu gründen, dessen Vorsitzender er bis 1954 blieb. In diesem christlichen Debattierclub wurden Wettstreite zwischen einem christlichen Redner und einem Zweifler oder Atheisten durchgeführt. Lewis Genialität macht es mit der Zeit immer schwieriger Atheisten zu finden, die sich ihm stellen wollten.

1944 schrieb Lewis das Buch "The Abolition of Man" (dt. Abschaffung des Menschen). In dem Buch verteidigt der englische Literat das Naturrecht als eine der wesentlichen Säulen des Christentums.

1947 war er auf der Titelseite des Time Magazine zu sehen.

1948 war der erste Band der berühmten Chroniken von Narnia abgeschlossen: The Lion, the Witch and the Wardrobe.

Ab 1954 war er Professor für englische Literatur des Mittelalters und der Renaissance in Cambridge. Sein Wohnhaus befand sich in "The Kilns" am Rande der englischen Stadt Oxford, wo heute noch ein Schild die Besucher mahnt, die Ruhe der Natur - zum Beispiel die Bewohner Narnias - nicht zu stören.

Im Januar 1955 begann er die Lehrtätigkeit in Cambridge. Am 21. März 1957 heiratete Lewis Joy. Die Ehe dauert nicht lange. Bereits am 13. Juli 1960 starb seine Frau aufgrund einer schweren Krankheit.

Am 22. Nov. 1963 starb C. S. Lewis ebenfalls krankheitsbedingt in seinem Heim in Oxford.

Das literarische Werk von C. S. Lewis

Der Literaturkritiker William Empson bezeichnete Lewis "als belesensten Mann seiner Generation, einer, der alles las und alles im Gedächtnis behielt, was er las". Von Kindheit an verschlang er alle Bücher, die er die Hände bekam. Es gab kein Buch, das für ihn als "unlesbar" galt. 1919 meinte er: "Jedes gute Buch sollte man mindestens alle zehn Jahre wieder lesen". Sein Hauptinteresse galt den alten Büchern. Für C. S. Lewis hatten die Bücher vor der Periode der Moderne "wichtige Werte gemeinsam und standen somit auf ständig neu anregende Weise miteinander in Beziehung" (Colin Doriez in 'Tolkien und C. S. Lewis'). Es ist daher fast logisch, dass sein Rieseninteresse an Literatur sehr bald auch literarische Früchte mit sich brachte.

W. Hooper schreibt im Vorwort zum Buch "Gott auf der Anklagebank" von C. S. Lewis: "Wer nur das gerne liest, was der jeweiligen Mode entspricht, dem wird dieses Buch nicht zusagen. Der Fehler liegt dann aber nicht beim Buch. Lewis selbst hat treffend gesagt: 'Alles, was nicht ewig ist, ist ewig unmodern.' Viele 'sensationelle' und 'moderne' Bücher erweisen sich als Eintagsfliegen. Das sollte uns Warnung genug sein. Wer sich auf den Weg gemacht hat, um das Eine zu suchen, der sollte sich diese richtungsweisende Worte zu Herzen nehmen. Es könnte sonst geschehn, dass er von der Strömung unversehens am Ziel vorbeitgetrieben wird."

Literaturwissenschaft

1936 The Allegory of Love: A Study in Medieval Tradition

1943 The Abolition of Man (Die Abschaffung des Menschen)

1954 English Literature in the Sixteenth Century, Excluding Drama

1960 A Preface to 'Paradise Lost'

1960 Studies in words

1961 An Experiment in Criticism (Über das Lesen von Büchern)

1964 The Discarded Image: An Introduction to Medieval and Renaissance Literature

Apologetische Schriften

1933 The Pilgrim's Regress: An Allegorical Apology for Christianity, Reason and Romanticism (Flucht aus Puritanien)

1940 The Problem of Pain (Über den Schmerz)

1941 The Screwtape Letters (Dienstanweisung für einen Unterteufel)

1943 Mere Christianity (Pardon, ich bin Christ)

1946 George MacDonald: An Anthology (Die Weisheit meines Meisters)

1947 Miracles: A Preliminary Study (Wunder: möglich - wahrscheinlich - undenkbar?)

1956 Reflections on the Psalms (Das Gespräch mit Gott)

1960 The Four Loves (Was man Liebe nennt)

1960 The World's Last Night and other Essays (Die letzte Nacht der Welt)

1961 A Grief Observed (Über die Trauer)

1964 Letters to Malcolm: Chiefly on Prayer (Du fragst mich wie ich bete)

Romane

Perelandra-Trilogie

1938 Out of the Silent Planet (Jenseits des Schweigenden Sterns)

1943 Perelandra, auch als 'Voyage to Venus' erschienen (Perelandra)

1945 That Hideous Strength (Die Böse Macht)

1946 The Great Divorce (Die große Scheidung oder Zwischen Himmel und Hölle)

1956 Till We Have Faces: A Myth Retold (Du selbst bist die Antwort)

1977 "The Dark Tower" and Other Stories (Der Dunkle Turm) (Kurzgeschichten und Fragmente)

Die Chroniken von Narnia

1956 The Magician's Nephew (Das Wunder von Narnia)

1950 The Lion, the Witch and the Wardrobe (Der König von Narnia)

1954 The Horse and His Boy (Der Ritt nach Narnia)

1951 Prince Caspian (Prinz Kaspian von Narnia)

1952 The Voyage of the 'Dawn Treader' (Die Reise auf der Morgenröte)

1953 The Silver Chair (Der silberne Sessel)

1956 The Last Battle (Der letzte Kampf)

Lyrik

1919 Spirits in Bondage: A Cycle of Lyrics

1926 Dymer

1964 Poems

Autobiographie

1955 Surprised by Joy: The Shape of My Early Life (Überrascht von Freude)

Briefe

1967 Letters to an American Lady

1985 Letters to Children (Briefe aus Narnia)

Ausgewählte Zitate von C. S. Lewis

  • "Freundschaft ist das größte der weltlichen Güter. Für mich ist sie ganz sicher das größte Glück des Lebens. Wenn ich einem jungen Mann raten sollte, wo er leben sollte, dann würde ich ihm wohl sagen: 'Gib nur alles daran, damit du in der Nähe deiner Freunde wohnen kannst.'" (Briefe von C. S. Lewis an Arthur Greeves)
  • "Gute Menschen wissen um Gut und Böse, schlechte Menschen wissen von beidem nichts." (Pardon, ich bin Christ)
  • "Gott ist der einzige Trost, und er ist zugleich auch der größte Schrecken: das Wesen, das wir am meisten brauchen und vor dem wir uns am meisten verbergen möchten" (Pardon, ich bin Christ)
  • "Heute, jetzt, in diesem Augenblick haben wir noch Gelegenheit zu wählen. Gott wartet; aber er wird nicht ewig warten. Wir müssen die Gelegenheit wahrnehmen." (Pardon, ich bin Christ)
  • "Denn Hochmut ist nichts anderes als geistiger Krebs: Er zerstört den letzten Keim von Liebe, von Zufriedenheit und sogar von gesundem Menschenverstand" (Pardon, ich bin Christ)
  • "Die Wirklichkeit ist meistens ganz anders, als wir vermutet hätten. Das ist einer der Gründe, weshalb ich dem Christentum glaube. Es ist eine Religion, die man sich nicht hätte ausdenken können. Würde uns der christliche Glaube ein Weltbild vermitteln, das genau unseren Erwartungen entspricht, so würde ich ihn für menschliche Erfindung halten. Tatsächlich gehört er zu den Dingen, die man nicht hätte erfinden können." (Pardon, ich bin Christ)
  • "Gott hat für intellektuelle Drückeberger genausowenig übrig wie für alle anderen Drückeberger. Wer Christ werden will, der sei gewarnt. Er läßt sich damit auf etwas ein, was den ganzen Menschen fordert, seinen Verstand und alles andere." (Pardon, ich bin Christ)
  • "Jederman hält Vergebung für einen schönen Gedanken - bis er selbst einem anderen vergeben soll" (Pardon, ich bin Christ)
  • "Der wahrhaft demütige Mensch erweckt keineswegs den Eindruck von Demut, den wir mit dem Wort heute verbinden. Er ist kein schmieriger, kriecherischer Typ, der uns ständig erzählt, dass er - natürlich - völlig unbedeutend sei. Im Gegenteil. Er wird auf uns eher den Eindruck eines aufgeschlossenen und heiteren Menschen machen, der sich wirklich für das interessiert, was andere ihm erzählen." (Pardon, ich bin Christ)
  • "Nun braucht aber der Laie oder Amateur nicht nur Erbauung, sondern auch Belehrung. Gerade in unserer Zeit ist es besonders nötig, das Wissen zu fördern." (Ich erlaube mir zu denken)
  • "Unsere Kultur ist auf der christlichen Moral aufgebaut und aus dem Glauben der Apostel genährt worden. Sie ist so etwas wie ein großes Bankkonto, das einst von vielen zusammengetragen wurde und von dem alle beziehen. Doch jeder weiß, dass man nicht immerzu Geld von einem Konto abheben kann, wenn man nicht dafür sorgt, dass das Kapital auch wieder erneuert wird." (Gedankengänge, Essays zu Christentum, Kunst und Kultur)
  • "Alles, was nicht ewig ist, ist ewig unmodern" (Gott auf der Anklagebank)
  • "Der Hungrige träumt von gedeckten Tischen, aber ein Vielfraß tut dasselbe. Die Satten wie die Hungrigen freuen sich am Gaumenkitzel" (Pardon, ich bin Christ)
  • "Niemals haben wir es ‚gehabt’. Alle Dinge, die je unsere Seele im Tiefsten ergriffen haben, waren nur Anzeichen davon- Blicke von schmerzlicher Flüchtigkeit, nie ganz erfüllte Versprechen, ein Echo, das sogleich dahinstarb, wenn es unser Ohr erreichte. Würde es sich aber wirklich offenbaren, würde je ein Echo kommen, das nicht dahinsterben, sondern anschwellen würde zum vollen Ton- dann würden wir es erkennen." [1]

Sekundärliteratur

  • Colin Duriez: Tolkien und C. S. Lewis - Das Geschenk der Freundschaft

Internetlinks