Katholische Kirche in Deutschland: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Bistümer === | === Bistümer === |
Version vom 14. Juni 2012, 14:55 Uhr
Die Bundesrepublik Deutschland hat eine Fläche von 357'045,64 km² mit 82'500'849 Einwohnern, wovon 25'684'890 (31,2%) katholisch sind (31 Dez.2006).
Die Apostolische Nuntiatur befindet sich in Berlin. Apostolischer Nuntius ist Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset.
Inhaltsverzeichnis
Zahlen und Fakten
Die katholische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland besteht aus 7 Kirchenprovinzen mit 7 Erzbistümern und 20 dazugehörigen Bistümern. In Deutschland wohnten im Jahr 2006 fast 25,7 Millionen Katholiken oder 31,2 % der Gesamtbevölkerung. Mit 3,6 Millionen ist die Zahl der Gottesdienstteilnehmer 14,0% der Gläubigen oder 4,4% der Gesamtbevolkerung. In Deutschland gibt es 12'521 Pfarreien und sonstige Seelsorgestellen.
Bistümer
Erzbistum Bamberg, Bistum Eichstätt, Bistum Speyer, Bistum Würzburg
Erzbistum Berlin, Bistum Dresden–Meissen, Bistum Görlitz
Erzbistum Freiburg, Bistum Mainz, Bistum Rottenburg-Stuttgart
Erzbistum Hamburg, Bistum Hildesheim, Bistum Osnabrück
Erzbistum Köln, Bistum Aachen, Bistum Essen, Bistum Limburg, Bistum Münster, Bistum Trier
Erzbistum München und Freising, Bistum Augsburg, Bistum Passau, Bistum Regensburg
Erzbistum Paderborn, Bistum Erfurt, Bistum Fulda, Bistum Magdeburg
Das grösste Bistum ist das Erzbistum Köln mit knapp 2,2 Millionen Katholiken, das kleinste das Bistum Görlitz mit 32'000 Katholiken. (Quelle).
weiteres
Apostolische Exarchie für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien (München)
Militärordinariat
Patrone
Erzengel Michael, 1. Apostel der Deutschen: hl. Bonifatius, 2. Apostel der Deutschen Petrus Canisius
Theologische Fakultäten
Katholische Theologische Fakultäten bestehen an folgenden Orten:
- Augsburg: Universität [1]
- Bamberg: Otto-Friedrich-Universität [2]
- Benediktbeuern: Philosophisch-Theologische Hochschule der Salesianer [3]
- Bochum: Ruhr-Universität [4]
- Bonn: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität [5]
- Eichstätt: Katholische Universität [6]
- Erfurt: Universität [7]
- Frankfurt/Main: Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen [8]
- Freiburg: Albert-Ludwigs-Universität [9]
- Fulda: Theologische Fakultät [10]
- Mainz: Johannes Gutenberg-Universität [11]
- München: Ludwig-Maximilians-Universität [12]
- Münster: Philosophisch-Theologische Hochschule der Franziskaner und Kapuziner [13]
- Münster: Westfälische-Wilhelms-Universität [14]
- Paderborn: Theologische Fakultät [15]
- Passau: Universität [16]
- Regensburg: Universität [17]
- St. Augustin: Philosophisch-Theologische Hochschule der Steyler Missionare [18]
- Trier: Theologische Fakultät [19]
- Tübingen: Eberhard-Karls-Universität [20]
- Vallendar: Theologische Hochschule der Pallottiner [21]
- Weilheim-Bierbronnen: Gustav-Siewerth-Akademie (Familienwissenschaft) [22]
- Wigratzbad: Priesterseminar St.Petrus der Petrusbruderschaft [23]
- Würzburg: Bayerische Julius-Maximilians-Universität [24]
Geschichte
Antike
Das Christentum erreichte Germanien schon zu römischer Zeit, vor allem verbreitet durch Soldaten aus anderen Teilen des römischen Reiches. In den Städten Trier, Mainz und Köln entstanden ab dem 3. Jahrhundert Bistümer.
Auch zu Zeiten der Völkerwanderung überlebte das Christentum - anders als früher angenommen - in den ehemals römischen Teilen Germaniens, wie durch archäologische Grabfunde belegt ist. Freilich blieb der Osten Germaniens heidnisch. Im Westen Germaniens, in der Provinz Germania Inferior, siedelten die Römer das Volk der Franken an - in der Hoffnung, diese würden die Reichsgrenze verteidigen. Beim Zusammenbruch des Imperiums übernahmen die Franken das Erbe Roms am Rhein. Im Südwesten, in der Provinz Germania Superior, bildeten sich die Alemannen. Beide Stämme bildeten Herrschaften, jedoch besiegte König Chlodwig I. im Jahr 496 die Alemannen bei der Schlacht von Zülpich. Bei dieser Schlacht gelobte der Überlieferung nach Chlodwig seine Taufe, was ausschlaggebend für die Christianisierung des sich bildenden Frankenreiches wurde. Entscheidend war auch der Entschluss Chlodwigs, sich nicht arianisch, sondern trinitarisch taufen zu lassen.
Mittelalter
Im Frankenreich bildete sich eine von Rom recht unabhängige Reichskirche. Der König (bzw. sein Hausmeier) nahm großen Einfluss auf die Bischofsernennungen. Eine Trendwende kam jedoch durch die Mission des Bonifatius, der vom Papst zur Mission beauftragt wurde und von ihm auch das Pallium empfing. Bonifatius gründete in seinem Missionsgebiet zahlreiche Klöster und Bistümer (739: Bistum Passau und Bistum Regensburg, 741: Bistum Würzburg und Bistum Büraburg, 742: Bistum Erfurt, 743/751: Kloster in Fulda, ebenso das Bistum Eichstätt). Karl der Große reformierte die Kirche, vor allem Liturgie und Bildungswesen, was zu einer großen Blüte des religiösen Lebens führte. Als unrühmliche Episode gilt die von ihm in die Wege geleitete gewaltsame Sachsenmission.
Nach Karl dem Großen kam es zu einer Spaltung des Frankenreiches: Aus dem Ostteil entstand das Heilige Römische Reich (der Zusatz deutscher Nation kam erst im ausgehenden Mittelalter auf). Unter Otto dem Großen kam es zu weiteren Bistumsgründungen (Erzbistum Magdeburg, Bistum Meißen, Bistum Merseburg und Bistum Zeitz).
Im 11. Jahrhundert kommt es zum Investiturstreit, in dem sich Papst und Kaiser in der Frage der Laieninvestitur (Einsetzung von Bischöfe durch den Herrscher) entzweien. Der Streit kulminiert im Gang nach Canossa (Januar 1077) durch Kaiser Heinrich IV. Erst mit dem Wormser Konkordat (23. September 1122) wird der Konflikt gelöst, indem zwischen weltlicher Einsetzung der Bischöfe als Landesherren und geistlicher Weihe unterschieden wird. Erstere bleibt nach wie vor im Kompetenzbereich des Kaisers, letztere ist Sache der Kirche.
Auch deutsche Ritter und Herrscher beteiligen sich an den Kreuzzügen. Beim zweiten Kreuzzug begleitet Kaiser Konrad III. das Heer, den dritten Kreuzzug führt Kaiser Friedrich I. Barbarossa an, ertrank jedoch 1190 nach einer siegreichen Schlacht. 1198 wird der Ordo Teutonicus (Deutscher Orden) als dritter Ritterorden, nach den Templern und Johannitern, gegründet, der sich überwiegend aus Rittern aus den deutschsprachigen Teilen des Reiches rekrutierte.
Im 12. Jahrhundert werden auf dem Reichsgebiet zahlreiche Klöster des Prämonstratenser- und Zisterzienserordens gegründet, die sich der Mission und der Urbarmachung der jüngeren, östlichen Teile des Reiches widmen. Im 13. Jahrhundert kommen die Bettelorden hinzu, die Franziskaner und die Dominikaner, die sich vor allem in den Städten niederlassen und auch die mittelalterliche Philosophie und Theologie (Scholastik) ausarbeiten.
Neuzeit
Katholische Highlights
Sehenswürdigkeiten (Auswahl)
- Kiche St. Kajetan zu München.
Klöster (Auswahl)
Siehe auch: Liste der Klöster in Deutschland
- Karmelitenkloster Reisach am Inn.
Wallfahrtsorte
Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK)
Pater Dr. Hans Langendörfer SJ
Kaiserstraße 161
53113 Bonn
Telefon: +49 (0)228 103-0
Telefax: +49 (0)228 103-299
E-Mail: sekretariat@dbk.de
Apostolische Nuntiatur
Apostolischer Nuntius: Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset
Lilienthalstraße 3a
10965 Berlin
Telefon: +49 (0)30 616240
Telefax: +49 (0)30 61624300
E-Mail: apostolische-Nuntiatur@t-online.de
Internet: www.nuntiatur.de
Literatur
- Helmut Möhring: Die katholischen Organisationen in Deutschland. Pattloch Verlag 1965 (140 Seiten).
- Maria-Christine Zauzich: Unsere Bischöfe. Die Bischöfe der Bundesrepublik Deutschland und Berlins und ihre Bistümer. Herausgegeben von P. Gerhard Eberts. Pattloch Verlag Augsburg 1990 (168 Seiten; 2., überarbeitete Auflage).