Katholische Kirche in Deutschland: Unterschied zwischen den Versionen

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Im [[Frankenreich]] bildete sich eine von [[Rom]] recht unabhängige [[Reichskirche]]. Der [[König]] (bzw. sein Hausmeier) nahm großen Einfluss auf die Bischofsernennungen. Eine Trendwende kam jedoch durch die Mission des [[Bonifatius]], der vom [[Papst]] zur Mission beauftragt wurde und von ihm auch das Pallium empfing. Bonifatius gründete in seinem Missionsgebiet zahlreiche Klöster und Bistümer ([[739]]: [[Bistum Passau]] und [[Bistum Regensburg]], [[741]]: [[Bistum Würzburg]] und [[Bistum Büraburg]], [[742]]: [[Bistum Erfurt]], [[743]]/[[751]]: Kloster in [[Fulda]], ebenso das [[Bistum Eichstätt]]). [[Karl der Große]] reformierte die Kirche, vor allem Liturgie und Bildungswesen, was zu einer großen Blüte des religiösen Lebens führte. Als unrühmliche Episode gilt die von ihm in die Wege geleitete gewaltsame Sachsenmission.  
 
Im [[Frankenreich]] bildete sich eine von [[Rom]] recht unabhängige [[Reichskirche]]. Der [[König]] (bzw. sein Hausmeier) nahm großen Einfluss auf die Bischofsernennungen. Eine Trendwende kam jedoch durch die Mission des [[Bonifatius]], der vom [[Papst]] zur Mission beauftragt wurde und von ihm auch das Pallium empfing. Bonifatius gründete in seinem Missionsgebiet zahlreiche Klöster und Bistümer ([[739]]: [[Bistum Passau]] und [[Bistum Regensburg]], [[741]]: [[Bistum Würzburg]] und [[Bistum Büraburg]], [[742]]: [[Bistum Erfurt]], [[743]]/[[751]]: Kloster in [[Fulda]], ebenso das [[Bistum Eichstätt]]). [[Karl der Große]] reformierte die Kirche, vor allem Liturgie und Bildungswesen, was zu einer großen Blüte des religiösen Lebens führte. Als unrühmliche Episode gilt die von ihm in die Wege geleitete gewaltsame Sachsenmission.  
  
Nach Karl dem Großen kam es zu einer Spaltung des Frankenreiches: Aus dem Ostteil entstand das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]] (der Zusatz ''deutscher Nation'' kam erst im ausgehenden Mittelalter auf). Unter [[Otto der Große|Otto dem Großen]] kam es zu weiteren Bistumsgründungen ([[Bistum Magdeburg|Erzbistum Magdeburg]], [[Bistum Meißen]], [[Bistum Merseburg]] und [[Bistum Zeitz]]).
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Nach Karl dem Großen kam es zu einer Spaltung des Frankenreiches: Aus dem Ostteil entstand das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]] (der Zusatz ''deutscher Nation'' kam erst im ausgehenden Mittelalter auf). Unter [[Otto der Große|Otto dem Großen]] kam es zu weiteren Bistumsgründungen ([[Bistum Magdeburg|Erzbistum Magdeburg]], [[Bistum Meißen]], [[Bistum Merseburg]] und [[Bistum Zeitz]]).  
  
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Im 11. Jahrhundert kommt es zum [[Investiturstreit]], in dem sich Papst und Kaiser in der Frage der Laieninvestitur (Einsetzung von Bischöfe durch den Herrscher) entzweien. Der Streit kulminiert im Gang nach Canossa (Januar [[1077]]) durch Kaiser [[Heinrich IV.]] Erst mit dem [[Wormser Konkordat]] ([[23. September]] [[1122]]) wird der Konflikt gelöst, indem zwischen weltlicher Einsetzung der Bischöfe als Landesherren und geistlicher Weihe unterschieden wird. Erstere bleibt nach wie vor im Kompetenzbereich des Kaisers, letztere ist Sache der Kirche.
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Auch deutsche Ritter und Herrscher beteiligen sich an den [[Kreuzzüge]]n. Beim zweiten Kreuzzug begleitet Kaiser Konrad III. das Heer, den dritten Kreuzzug führt Kaiser [[Friedrich I. Barbarossa]] an, ertrinkt jedoch 1190 nach einer siegreichen Schlacht. 1198 wird der [[Ordo Teutonicus]] ([[Deutscher Orden]]) als dritter Ritterorden, nach den [[Templer]]n und [[Johanniter]]n, gegründet, der sich überwiegend aus Rittern aus den deutschsprachigen Teilen des Reiches rekrutiert.
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Im 12. Jahrhundert werden auf dem Reichsgebiet zahlreiche Klöster des [[Prämonstratenser]]- und [[Zisterzienser]]ordens gegründet, die sich der Mission und der Urbarmachung der jüngeren, östlichen Teile des Reiches widmen. Im 13. Jahrhundert kommen die Bettelorden hinzu, die [[Franziskaner]] und die [[Dominikaner]], die sich vor allem in den Städten niederlassen und auch die mittelalterliche Philosophie und Theologie ([[Scholastik]]) ausarbeiten.
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== Katholische Highlights ==
 
== Katholische Highlights ==

Version vom 30. April 2011, 09:22 Uhr

Datei:Ikone Königin von Deutschland.jpg
Ikone Königin von Deutschland
Der heilige Erzengel Michael, der Patron Deutschlands

Die Bundesrepublik Deutschland hat eine Fläche von 357'045,64 km² mit 82'500'849 Einwohnern, wovon 25'684'890 (31,2%) katholisch sind (31 Dez.2006).

Die Apostolische Nuntiatur befindet sich in Berlin. Apostolischer Nuntius ist Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset.

Zahlen und Fakten

Die katholische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland besteht aus 7 Kirchenprovinzen mit 7 Erzbistümern und 20 dazugehörigen Bistümern. In Deutschland wohnten im Jahr 2006 fast 25,7 Millionen Katholiken oder 31,2 % der Gesamtbevölkerung. Mit 3,6 Millionen ist die Zahl der Gottesdienstteilnehmer 14,0% der Gläubigen oder 4,4% der Gesamtbevolkerung. In Deutschland gibt es 12'521 Pfarreien und sonstige Seelsorgestellen.

Bistümer

Erzbistum Bamberg, Bistum Eichstätt, Bistum Speyer, Bistum Würzburg
Erzbistum Berlin, Bistum Dresden–Meissen, Bistum Görlitz
Erzbistum Freiburg, Bistum Mainz, Bistum Rottenburg-Stuttgart
Erzbistum Hamburg, Bistum Hildesheim, Bistum Osnabrück
Erzbistum Köln, Bistum Aachen, Bistum Essen, Bistum Limburg, Bistum Münster, Bistum Trier
Erzbistum München und Freising, Bistum Augsburg, Bistum Passau, Bistum Regensburg
Erzbistum Paderborn, Bistum Erfurt, Bistum Fulda, Bistum Magdeburg

Das grösste Bistum ist das Erzbistum Köln mit knapp 2,2 Millionen Katholiken, das kleinste das Bistum Görlitz mit 32'000 Katholiken. (Quelle).

weiteres

Apostolische Exarchie für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien (München)
Militärordinariat

Patrone

Erzengel Michael, 1. Apostel der Deutschen: hl. Bonifatius, 2. Apostel der Deutschen Petrus Canisius

Theologische Fakultäten

Katholische Theologische Fakultäten bestehen an folgenden Orten:

  • Augsburg: Universität [1]
  • Bamberg: Otto-Friedrich-Universität [2]
  • Benediktbeuern: Philosophisch-Theologische Hochschule der Salesianer [3]
  • Bochum: Ruhr-Universität [4]
  • Bonn: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität [5]
  • Eichstätt: Katholische Universität [6]
  • Erfurt: Universität [7]
  • Frankfurt/Main: Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen [8]
  • Freiburg: Albert-Ludwigs-Universität [9]
  • Fulda: Theologische Fakultät [10]
  • Mainz: Johannes Gutenberg-Universität [11]
  • München: Ludwig-Maximilians-Universität [12]
  • Münster: Philosophisch-Theologische Hochschule der Franziskaner und Kapuziner [13]
  • Münster: Westfälische-Wilhelms-Universität [14]
  • Paderborn: Theologische Fakultät [15]
  • Passau: Universität [16]
  • Regensburg: Universität [17]
  • St. Augustin: Philosophisch-Theologische Hochschule der Steyler Missionare [18]
  • Trier: Theologische Fakultät [19]
  • Tübingen: Eberhard-Karls-Universität [20]
  • Vallendar: Theologische Hochschule der Pallottiner [21]
  • Weilheim-Bierbronnen: Gustav-Siewerth-Akademie (Familienwissenschaft) [22]
  • Wigratzbad: Priesterseminar St.Petrus der Petrusbruderschaft [23]
  • Würzburg: Bayerische Julius-Maximilians-Universität [24]

Geschichte

Das Christentum erreichte Germanien schon zu römischer Zeit, vor allem verbreitet durch Soldaten aus anderen Teilen des römischen Reiches. In den Städten Trier, Mainz und Köln entstanden ab dem 3. Jahrhundert Bistümer.

Auch zu Zeiten der Völkerwanderung überlebte das Christentum - anders als früher angenommen - in den ehemals römischen Teilen Germaniens, wie durch archäologische Grabfunde belegt ist. Freilich blieb der Osten Germaniens heidnisch. Im Westen Germaniens, in der Provinz Germania Inferior, siedelten die Römer das Volk der Franken an - in der Hoffnung, diese würden die Reichsgrenze verteidigen. Beim Zusammenbruch des Imperiums übernahmen die Franken das Erbe Roms am Rhein. Im Südwesten, in der Provinz Germania Superior, bildeten sich die Alemannen. Beide Stämme bildeten Herrschaften, jedoch besiegte König Chlodwig I. im Jahr 496 die Alemannen bei der Schlacht von Zülpich. Bei dieser Schlacht gelobte der Überlieferung nach Chlodwig seine Taufe, was ausschlaggebend für die Christianisierung des sich bildenden Frankenreiches wurde. Entscheidend war auch der Entschluss Chlodwig, sich nicht arianisch, sondern trinitarisch taufen zu lassen.

Im Frankenreich bildete sich eine von Rom recht unabhängige Reichskirche. Der König (bzw. sein Hausmeier) nahm großen Einfluss auf die Bischofsernennungen. Eine Trendwende kam jedoch durch die Mission des Bonifatius, der vom Papst zur Mission beauftragt wurde und von ihm auch das Pallium empfing. Bonifatius gründete in seinem Missionsgebiet zahlreiche Klöster und Bistümer (739: Bistum Passau und Bistum Regensburg, 741: Bistum Würzburg und Bistum Büraburg, 742: Bistum Erfurt, 743/751: Kloster in Fulda, ebenso das Bistum Eichstätt). Karl der Große reformierte die Kirche, vor allem Liturgie und Bildungswesen, was zu einer großen Blüte des religiösen Lebens führte. Als unrühmliche Episode gilt die von ihm in die Wege geleitete gewaltsame Sachsenmission.

Nach Karl dem Großen kam es zu einer Spaltung des Frankenreiches: Aus dem Ostteil entstand das Heilige Römische Reich (der Zusatz deutscher Nation kam erst im ausgehenden Mittelalter auf). Unter Otto dem Großen kam es zu weiteren Bistumsgründungen (Erzbistum Magdeburg, Bistum Meißen, Bistum Merseburg und Bistum Zeitz).

Im 11. Jahrhundert kommt es zum Investiturstreit, in dem sich Papst und Kaiser in der Frage der Laieninvestitur (Einsetzung von Bischöfe durch den Herrscher) entzweien. Der Streit kulminiert im Gang nach Canossa (Januar 1077) durch Kaiser Heinrich IV. Erst mit dem Wormser Konkordat (23. September 1122) wird der Konflikt gelöst, indem zwischen weltlicher Einsetzung der Bischöfe als Landesherren und geistlicher Weihe unterschieden wird. Erstere bleibt nach wie vor im Kompetenzbereich des Kaisers, letztere ist Sache der Kirche.

Auch deutsche Ritter und Herrscher beteiligen sich an den Kreuzzügen. Beim zweiten Kreuzzug begleitet Kaiser Konrad III. das Heer, den dritten Kreuzzug führt Kaiser Friedrich I. Barbarossa an, ertrinkt jedoch 1190 nach einer siegreichen Schlacht. 1198 wird der Ordo Teutonicus (Deutscher Orden) als dritter Ritterorden, nach den Templern und Johannitern, gegründet, der sich überwiegend aus Rittern aus den deutschsprachigen Teilen des Reiches rekrutiert.

Im 12. Jahrhundert werden auf dem Reichsgebiet zahlreiche Klöster des Prämonstratenser- und Zisterzienserordens gegründet, die sich der Mission und der Urbarmachung der jüngeren, östlichen Teile des Reiches widmen. Im 13. Jahrhundert kommen die Bettelorden hinzu, die Franziskaner und die Dominikaner, die sich vor allem in den Städten niederlassen und auch die mittelalterliche Philosophie und Theologie (Scholastik) ausarbeiten.


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Katholische Highlights

Ereignisse

Sehenswürdigkeiten

Wallfahrtsorte

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK)

Pater Dr. Hans Langendörfer SJ
Kaiserstraße 161
53113 Bonn

Telefon: +49 (0)228 103-0
Telefax: +49 (0)228 103-299
E-Mail: sekretariat@dbk.de

Apostolische Nuntiatur

Apostolischer Nuntius: Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset
Lilienthalstraße 3a
10965 Berlin

Telefon: +49 (0)30 616240
Telefax: +49 (0)30 61624300
E-Mail: apostolische-Nuntiatur@t-online.de
Internet: www.nuntiatur.de

Literatur

  • Alfons Sarrach: Die Madonna und die Deutschen, Heede - Marienfried - Schönstatt Miriam Verlag 1997 (1+2. Auflage; 192 Seiten; ISBN 3-87449-268-0).
  • Helmut Möhring: Die katholischen Organisationen in Deutschland. Pattloch Verlag 1965 (140 Seiten).
  • Maria-Christine Zauzich: Unsere Bischöfe. Die Bischöfe der Bundesrepublik Deutschland und Berlins und ihre Bistümer. Herausgegeben von P. Gerhard Eberts. Pattloch Verlag Augsburg 1990 (168 Seiten; 2., überarbeitete Auflage).
  • Paul Josef Jakobius: Marias grosse Botschaft an Deutschland und die Welt. Dokumentation über neuere Erscheinungen der Gottesmutter. Mediatrix Verlag 2010.

Weblinks