Gott: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Mensch ist, seit er sich über seine Existenz bewusst ist, mit der Frage des "Woher?" und "Wohin?" beschäftigt. Die katholische Kirche kennt den dreifaltigen Gott ([[Trinität]]), deren erste Person als [[Gott Vater]] bezeichnet wird. Die Frage nach '''Gott''' könnte zum Leitmotiv des 21. Jahrhunderts werden. Vielleicht hat Papst [[Benedikt XVI.]] mit seiner Enzyklika von 2005 dazu bereits einen wesentlichen Beitrag geleistet. Noch zu Beginn der Neuzeit war es eine Absonderlichkeit, die Existenz Gottes zu bestreiten. Erst zu Ende des 19. Jahrhunderts breitete sich in Europa der [[Atheismus]] als Massenphänomen aus. Die [[Kirche]] konnte sich auch lange Zeit im 20. Jahrhundert noch auf die selbstverständlich anzutreffende religiöse Praxis derer stützen, die an Gott glauben. Während aber einerseits der [[Fortschritt]] (einschließlich der durch ihn begünstigten großen Katastrophen der Gegenwart) die [[Religion]] zu beeinträchtigen schien, ist die Gottesfrage sowohl aus wissenschaftlicher Perspektive als auch aus Gründen der existenziellen Erfahrungen der Gegenwart zumindest wieder offen.
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Der [[Mensch]] ist, seit er sich über seine [[Existenz]] bewusst ist, mit der Frage des "Woher?" und "Wohin?" beschäftigt. Die katholische Kirche kennt den dreifaltigen Gott ([[Trinität]]), deren erste Person als [[Gott Vater]] bezeichnet wird. Die Frage nach '''Gott''' könnte zum Leitmotiv des 21. Jahrhunderts werden. Vielleicht hat Papst [[Benedikt XVI.]] mit seiner Enzyklika von 2005 dazu bereits einen wesentlichen Beitrag geleistet. Noch zu Beginn der Neuzeit war es eine Absonderlichkeit, die Existenz Gottes zu bestreiten. Erst zu Ende des 19. Jahrhunderts breitete sich in Europa der [[Atheismus]] als Massenphänomen aus. Die [[Kirche]] konnte sich auch lange Zeit im 20. Jahrhundert noch auf die selbstverständlich anzutreffende religiöse Praxis derer stützen, die an Gott glauben. Während aber einerseits der [[Fortschritt]] (einschließlich der durch ihn begünstigten großen Katastrophen der Gegenwart) die [[Religion]] zu beeinträchtigen schien, ist die Gottesfrage sowohl aus wissenschaftlicher Perspektive als auch aus Gründen der existenziellen Erfahrungen der Gegenwart zumindest wieder offen.
  
 
Eine Theologie, die auf selbstbewusste Weise von der [[Glaube]]nstradition der Kirche spricht, könnte also neue Aufmerksamkeit finden: Insofern der Mensch auf Erden keine unmittelbare [[Erkenntnis]] des göttlichen Wesens besitzt, sondern dieses nur indirekt in der Weise einer ''gleichsam im Dunkeln tastenden Annäherung'' aus den Werken Gottes in der [[Schöpfung]] erschließen kann, kann der Mensch eher sagen, was Gott nicht ist, als was er wirklich ist (vgl. [[Thomas von Aquin]], STh I q. 2). Diese prinzipiell negative (philosophische) Theologie wird durch die [[Offenbarung]] Gottes in gewisser Weise überholt und aufgehoben, da Gott sich im Wort selbst aussagt und mitteilt. Dennoch bleibt auch innerhalb dessen das Prinzip der Analogie gewahrt, wonach zwischen [[Schöpfer]] und Geschöpf keine noch so große Ähnlichkeit ausgesagt werden kann, ohne dass diese Benennung nicht eine noch größere Unähnlichkeit in sich einschließt (vgl. [[4. Laterankonzil]], 1215, DH 806).
 
Eine Theologie, die auf selbstbewusste Weise von der [[Glaube]]nstradition der Kirche spricht, könnte also neue Aufmerksamkeit finden: Insofern der Mensch auf Erden keine unmittelbare [[Erkenntnis]] des göttlichen Wesens besitzt, sondern dieses nur indirekt in der Weise einer ''gleichsam im Dunkeln tastenden Annäherung'' aus den Werken Gottes in der [[Schöpfung]] erschließen kann, kann der Mensch eher sagen, was Gott nicht ist, als was er wirklich ist (vgl. [[Thomas von Aquin]], STh I q. 2). Diese prinzipiell negative (philosophische) Theologie wird durch die [[Offenbarung]] Gottes in gewisser Weise überholt und aufgehoben, da Gott sich im Wort selbst aussagt und mitteilt. Dennoch bleibt auch innerhalb dessen das Prinzip der Analogie gewahrt, wonach zwischen [[Schöpfer]] und Geschöpf keine noch so große Ähnlichkeit ausgesagt werden kann, ohne dass diese Benennung nicht eine noch größere Unähnlichkeit in sich einschließt (vgl. [[4. Laterankonzil]], 1215, DH 806).

Version vom 13. August 2010, 17:03 Uhr

Der Mensch ist, seit er sich über seine Existenz bewusst ist, mit der Frage des "Woher?" und "Wohin?" beschäftigt. Die katholische Kirche kennt den dreifaltigen Gott (Trinität), deren erste Person als Gott Vater bezeichnet wird. Die Frage nach Gott könnte zum Leitmotiv des 21. Jahrhunderts werden. Vielleicht hat Papst Benedikt XVI. mit seiner Enzyklika von 2005 dazu bereits einen wesentlichen Beitrag geleistet. Noch zu Beginn der Neuzeit war es eine Absonderlichkeit, die Existenz Gottes zu bestreiten. Erst zu Ende des 19. Jahrhunderts breitete sich in Europa der Atheismus als Massenphänomen aus. Die Kirche konnte sich auch lange Zeit im 20. Jahrhundert noch auf die selbstverständlich anzutreffende religiöse Praxis derer stützen, die an Gott glauben. Während aber einerseits der Fortschritt (einschließlich der durch ihn begünstigten großen Katastrophen der Gegenwart) die Religion zu beeinträchtigen schien, ist die Gottesfrage sowohl aus wissenschaftlicher Perspektive als auch aus Gründen der existenziellen Erfahrungen der Gegenwart zumindest wieder offen.

Eine Theologie, die auf selbstbewusste Weise von der Glaubenstradition der Kirche spricht, könnte also neue Aufmerksamkeit finden: Insofern der Mensch auf Erden keine unmittelbare Erkenntnis des göttlichen Wesens besitzt, sondern dieses nur indirekt in der Weise einer gleichsam im Dunkeln tastenden Annäherung aus den Werken Gottes in der Schöpfung erschließen kann, kann der Mensch eher sagen, was Gott nicht ist, als was er wirklich ist (vgl. Thomas von Aquin, STh I q. 2). Diese prinzipiell negative (philosophische) Theologie wird durch die Offenbarung Gottes in gewisser Weise überholt und aufgehoben, da Gott sich im Wort selbst aussagt und mitteilt. Dennoch bleibt auch innerhalb dessen das Prinzip der Analogie gewahrt, wonach zwischen Schöpfer und Geschöpf keine noch so große Ähnlichkeit ausgesagt werden kann, ohne dass diese Benennung nicht eine noch größere Unähnlichkeit in sich einschließt (vgl. 4. Laterankonzil, 1215, DH 806).

Gott ist das absolut vollkommene Wesen; er ist der Ursprung und Schöpfer aller Dinge. Er ist das Ziel der Schöpfung und ihr Vollender. Er allein ist der Gute schlechthin. Gott in seiner ewigen Existenz ruht in sich; Gott verdankt sich niemand anderem. Er ist reiner Geist, erhaben über seine Schöpfung (transzendent), von ihr verschieden und doch durch sein erhaltendes Wirken und seine Vorsehung in ihr zuinnerst gegenwärtig (immanent).

Gott ist gerecht (griech. "dikaiosyne")und barmherzig, allwissend und allmächtig. Er ist der Heilige, der absolute Herr, der dennoch freie Wesen erschaffen hat, die dazu berufen sind, ihn zu lieben und ihm zu dienen. In Jesus Christus hat das ungeschaffene und ewige Wort Gottes Fleisch angenommen. Gott ist auf diese Weise Mensch geworden in der Zeit, ohne sein Gottsein aufzugeben oder zu verlieren. Im Heiligen Geist, der dritten göttlichen Person, heiligt und vollendet Gott das Werk seiner Liebe im Hinblick auf den Menschen und die ganze Schöpfung.

Anbetung (cultus latriae) nennt man die Verehrung Gottes. Abgestuft wird die Gottesmutter hochverehrt (cultus hyperduliae), die Heiligen verehrt (cultus duliae).

Eingriffe Gottes in die Menschheitsgeschichte

Seit Anbeginn der Zeiten hat Gott in die Menschheitsgeschichte eingegriffen und die Menschen geführt. Propheten waren auserwählt, die Worte Gottes bis zur Geburt des Erlösers zu überbringen. Ein besonderer Prophet war Johannes der Täufer, der zeitgleich mit Jesus Christus lebte und diesen taufte.

Der Glaube an Gott erhöht die Lebensqualität

“Die Zeitschrift ‘Psychologie heute’ berichtete im Juni 1997, dass der Glaube an einen gütigen Gott mit einem höheren Grad an seelischer Gesundheit einhergehe. Er erleichtere die Bewältigung von Stress, Kummer, Verlust und Lebenskrisen und beschleunige Genesungsprozesse. ‘Die Gläubigen konsumierten weitaus weniger Drogen und Alkohol als die Nicht-Gläubigen, begingen weniger Selbstmorde, hätten niedrigere Scheidungsraten und besseren Sex.” Auch Jörns’ Studie [eine Studie von Klaus-Peter Jörns von 1997] zeigte, dass ‘Gottgläubige’ das ‘Ende einer Liebe’ seltener als die anderen Typgruppen zu ihren prägendsten Lebenserfahrungen zählen. <ref> Der Politikwissenschaftler Dr. Andreas Püttmann im Interview mit Michael Ragg vom Pur Magazin, Juli/August 2010.</ref>

Siehe auch: Barmherzigkeit Gottes, Gerechtigkeit Gottes, Heiligkeit Gottes, Jahwe

Literatur

  • Papst Benedikt XVI., Enzyklika "Deus caritas est"
  • Pur spezial "Existiert Gott" (Katholisches Themenheft - 20 Seiten, DIN A 5) Fe-Medienverlag
  • Reinhard Abeln /Anton Kner: Ohne Gott ist der Mensch allein Franz Sales Verlag (112 Seiten; ISBN 978-3-7721-0187-8).
  • Siegfried Müller-Markus: Gott kehrt wieder Christiana Verlag/Pattloch Verlag 1972 (328 S.; 1. Auflage; ISBN 3717105183).
  • E.B. Heim: Die Ver-HERR-lichung Gottes Christiana Verlag 1966 (9. Auflage; 264 Seiten).
  • Horst Kümmel: Der moderne Mensch vor der Gottesfrage; Eine theologisch-philosophische Neubesinnung Christiana Verlag 1972 (83 Seiten; 1.Aufl.; ISBN 3717104926).
  • Hermann-Josef Venetz: Gott ist grösser Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1978 (22 Seiten; ISBN 385764060X).
  • Annette di Rocca: Nichts als Gott. Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz, (Baden) 1957 (128 S.; Zweite Auflage neu gestaltet. Die erste Auflage erschien unter dem Titel "Die Missionärin der Gottesliebe", Bd 4, 1931).
  • J. A. O'Brien: Gott lebt - Beweise für die Exiastenz Gottes. Paul Pattloch Aschaffenburg 1950 (.430 Seiten).

Weblinks

Fussnoten

<references />