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Am 8. Juni 2022 stellte Bätzing seinen Bischofsvikar und Regens des Priesterseminars von allen Ämtern frei, nachdem Vorwürfe wegen übergriffigen Verhaltens gegen diesen erhoben worden waren. Am Tag nach einer Anhörung durch Bätzing wurde sein Bischofsvikar tot aufgefunden. Wie lange die Vorwürfe gegen den Regens bekannt waren, ließ das Bistum Limburg offen.<ref>[https://www.katholisch.de/artikel/39637-nach-vorwuerfen-von-uebergriffen-limburger-regens-may-tot-aufgefunden katholisch de]: ''Nach Vorwürfen von Übergriffen Limburger Regens tot aufgefunden''</ref><ref>[https://www.domradio.de/artikel/priesterseminar-leiter-nach-vorwuerfen-tot-aufgefunden Domradio Köln] ''Trauer in Limburg''</ref> | Am 8. Juni 2022 stellte Bätzing seinen Bischofsvikar und Regens des Priesterseminars von allen Ämtern frei, nachdem Vorwürfe wegen übergriffigen Verhaltens gegen diesen erhoben worden waren. Am Tag nach einer Anhörung durch Bätzing wurde sein Bischofsvikar tot aufgefunden. Wie lange die Vorwürfe gegen den Regens bekannt waren, ließ das Bistum Limburg offen.<ref>[https://www.katholisch.de/artikel/39637-nach-vorwuerfen-von-uebergriffen-limburger-regens-may-tot-aufgefunden katholisch de]: ''Nach Vorwürfen von Übergriffen Limburger Regens tot aufgefunden''</ref><ref>[https://www.domradio.de/artikel/priesterseminar-leiter-nach-vorwuerfen-tot-aufgefunden Domradio Köln] ''Trauer in Limburg''</ref> | ||
− | === Bischofswappen === | + | === Bischofswappen und Wahlspruch === |
− | Das rote Kreuz auf silbernem Grund im linken Feld des Bischofswappens von Georg Bätzing ist das Wappen seiner Heimatdiözese Trier und Teil des Limburger Bistumswappens. Der Drache mit aufliegendem Schwert im roten Feld daneben steht für den [[Georg (Heiliger)|heiligen Georg]], den Patron des Bistums Limburg und Namenspatron des Bischofs. Das silberne | + | [[Datei:Georg Bätzing Wappen.png|miniatur|hochkant]] |
+ | Das rote Kreuz auf silbernem Grund im linken Feld des Bischofswappens von Georg Bätzing ist das Wappen seiner Heimatdiözese Trier und Teil des Limburger Bistumswappens. Der Drache mit aufliegendem Schwert im roten Feld daneben steht für den [[Georg (Heiliger)|heiligen Georg]], den Patron des Bistums Limburg und Namenspatron des Bischofs. Das silberne Füllhorn mit Silbererz in dem blauen unteren Feld ist dem Wappen von Bätzings Heimatgemeinde Niederfischbach entnommen. Es soll die Arbeit der Menschen im einstigen Bergbau dieses Ortes symbolisieren und – so eine mögliche Auslegung – die Mühen in der Kirche andeuten, den Glauben an Gott zu wecken und wachzuhalten. Das Vortragekreuz hinter und der [[Prälat]]enhut über dem Wappen zeigen an, dass es zu einem Kirchenmann gehört.<ref>''Kreuz, Drache und Füllhorn''. Paulinus, Wochenzeitung im Bistum Trier, 25. September 2016, S. 3.</ref> | ||
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+ | Sein Wahlspruch ''Congrega in unum'' – „Führe zusammen“ entstammt dem Trierer Pilgergebet zur Heilig-Rock-Wallfahrt; darin wird das ungeteilte Gewand Jesu (Joh 19,23–24 EU) zum Symbol für die Einheit der Kirche. | ||
== Überdiözesane Aufgaben == | == Überdiözesane Aufgaben == |
Aktuelle Version vom 26. Februar 2023, 21:04 Uhr
Dr. Georg Bätzing (* 13. April 1961 in Kirchen (Sieg)) ist seit dem 18. September 2016 Bischof von Limburg. Seit dem 3. März 2020 ist er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.<ref>SWR Aktuell: Bätzing ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, 3. März 2020.</ref>
Inhaltsverzeichnis
Leben
Aufgewachsen ist Georg Bätzing als Sohn eines Bahnangestellten und einer Hausfrau in Niederfischbach (Kreis Altenkirchen), einem Ort auf der "Trierischen Insel", einer Exklave des Bistums Trier, die vom Erzbistum Köln, dem Erzbistum Paderborn und dem Bistum Limburg umgeben ist. Bätzing, der sein Elternhaus als „durch und durch katholisch“ beschreibt,<ref>Georg Bätzing im ABC-Porträt: Das sollten Sie über den neuen Limburger Bischof wissen, fnp.de, 16. September 2016.</ref> war Messdiener, sang im Kirchenchor, betätigte sich als Organist und arbeitete im Liturgiekreis seiner Heimatgemeinde.
Seelsorgerische Tätigkeit
Nach dem Abitur im Jahr 1980 am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Betzdorf an der Sieg trat er in das Bischöfliche Priesterseminar Trier ein. Das Studium der Theologie und Philosophie an der Universität Trier und der Universität Freiburg im Breisgau schloss er 1985 mit dem Diplom in katholischer Theologie ab. Ein Jahr später empfing er die Diakonweihe und absolvierte das Diakonatspraktikum in St. Wendel im Saarland. Am 18. Juli 1987 wurde er durch Hermann Josef Spital in Trier zum Priester geweiht und wirkte bis 1990 als Kaplan an der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Klausen (Eifel) und in der Pfarrei St. Josef in Koblenz. Anschließend trat er das Amt des Subregens im Bischöflichen Priesterseminar Trier an, welches er bis zum Jahr 1996 ausübte. Im selben Jahr wurde er mit einer dogmatischen Arbeit zu ekklesiologischen Aspekten des Läuterungsgedankens zum Doktor der Theologie an der Universität Trier promoviert und trat im Priesterseminar die Stelle als Regens an.
Neben seiner Tätigkeit als Regens war er zugleich verantwortlich für die Planung und Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen für die Leiter von Priesterseminaren im deutschsprachigen Raum sowie Leiter des Euchariuswerkes, einer Gebets- und Fördergemeinschaft für geistliche Berufe im Bistum Trier. Darüber hinaus war er Vorsitzender des Stiftungsrates der August-Doerner-Stiftung, die Träger des Studienhauses St. Lambert in Lantershofen ist. Im November 2005 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Kaplan Seiner Heiligkeit (Monsignore) ernannt. Von 2002 bis 2012 war er geistlicher Beirat der Wochenzeitung im Bistum Trier Paulinus.<ref>Paulinus vom 18. November 2012, 138. Jahrgang, Nr. 47, S. 1–2.</ref> Am 1. November 2012 ernannte Bischof Stephan Ackermann Bätzing zu seinem Generalvikar; er übernahm diese Aufgabe von Prälat Georg Holkenbrink, der das Amt seit 2005 ausübte und dann Offizial des Diözesangerichts wurde.
Bischof von Limburg
Nach seiner Wahl durch das Limburger Domkapitel wurde Georg Bätzing von Papst Franziskus am 1. Juli 2016 als Nachfolger von Franz-Peter Tebartz-van Elst zum 13. Bischof von Limburg ernannt.<ref>Nomina del Vescovo di Limburg (Germania), Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin, 1. Juli 2016.</ref> Bischofsweihe und Amtseinführung fanden am 18. September 2016 statt.<ref>Bistum Limburg: Eine gute Partie! Georg Bätzing ist der neue Bischof von Limburg |wayback=20160918142131.</ref> Hauptkonsekrator war der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, Mitkonsekratoren waren der bisherige Apostolische Administrator des Bistums Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, sowie der Trierer Bischof Stephan Ackermann.<ref>Bistum Limburg: Bischofsweihe und Amtseinführung von Monsignore Dr. Georg Bätzing am 18. September 2016 (Liedheft zur Mitfeier in den Kirchengemeinden)</ref>
Am 8. Juni 2022 stellte Bätzing seinen Bischofsvikar und Regens des Priesterseminars von allen Ämtern frei, nachdem Vorwürfe wegen übergriffigen Verhaltens gegen diesen erhoben worden waren. Am Tag nach einer Anhörung durch Bätzing wurde sein Bischofsvikar tot aufgefunden. Wie lange die Vorwürfe gegen den Regens bekannt waren, ließ das Bistum Limburg offen.<ref>katholisch de: Nach Vorwürfen von Übergriffen Limburger Regens tot aufgefunden</ref><ref>Domradio Köln Trauer in Limburg</ref>
Bischofswappen und Wahlspruch
Das rote Kreuz auf silbernem Grund im linken Feld des Bischofswappens von Georg Bätzing ist das Wappen seiner Heimatdiözese Trier und Teil des Limburger Bistumswappens. Der Drache mit aufliegendem Schwert im roten Feld daneben steht für den heiligen Georg, den Patron des Bistums Limburg und Namenspatron des Bischofs. Das silberne Füllhorn mit Silbererz in dem blauen unteren Feld ist dem Wappen von Bätzings Heimatgemeinde Niederfischbach entnommen. Es soll die Arbeit der Menschen im einstigen Bergbau dieses Ortes symbolisieren und – so eine mögliche Auslegung – die Mühen in der Kirche andeuten, den Glauben an Gott zu wecken und wachzuhalten. Das Vortragekreuz hinter und der Prälatenhut über dem Wappen zeigen an, dass es zu einem Kirchenmann gehört.<ref>Kreuz, Drache und Füllhorn. Paulinus, Wochenzeitung im Bistum Trier, 25. September 2016, S. 3.</ref>
Sein Wahlspruch Congrega in unum – „Führe zusammen“ entstammt dem Trierer Pilgergebet zur Heilig-Rock-Wallfahrt; darin wird das ungeteilte Gewand Jesu (Joh 19,23–24 EU) zum Symbol für die Einheit der Kirche.
Überdiözesane Aufgaben
Die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz wählten Bätzing am 20. September 2016 zum Vorsitzenden der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.<ref>dbk.de: Pressemeldung vom 20. September 2016, Nr. 175.</ref>
Auf der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Mainz wurde Georg Bätzing am 3. März 2020 zum Vorsitzenden der Bischofskonferenz gewählt. Er folgt damit Kardinal Reinhard Marx, der nicht mehr zur Wahl antrat, im Amt nach.<ref>domradio.de: Der Neue kommt aus Limburg. Bischof Bätzing aus Limburg neuer DBK-Vorsitzender, 3. März 2020.</ref>
Positionen (Auswahl)
Im Februar 2019 erklärte Bätzing, der Zölibat der Priester sollte keine Pflicht, sondern künftig freiwillig sein. Der Zölibat als Lebensform bleibe jedoch weiterhin wertvoll, denn „so hat Jesus gelebt. Als Priester will ich nicht nur Funktionär und Beamter sein, sondern will eigentlich in seinen Fußstapfen gehen.“<ref>katholisch.de: Bätzing: Zölibat wertvoll – aber besser freiwillig, abgerufen am 20. Februar 2019.</ref> Bätzing äußerte sich kritisch dazu, dass Frauen in der römisch-katholischen Kirche von den Weiheämtern ausgeschlossen sind.<ref>katholisch.de: Bischof Bätzing ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, 3. März 2020.</ref>
Mitte März 2020 sagte Bätzing, das Coronavirus sei auf jeden Fall „keine Strafe Gottes“.<ref>Corona: Bischof Bätzing stoppt Sonntagspflicht für Katholiken. www.mittelhessen.de, 14. März 2020</ref>
Am 14. April 2020 befürwortete Bätzing die öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare.<ref>NovenaNews: German Bishops’ head: “If a gay couple lives with faithfulness, can’t we say their relationship is blessed by God?”, 14. April 2020</ref><ref>FAZ.net: Das Leben wird wieder aufblühen, 14. April 2020</ref><ref>Vorlage:Internetquelle</ref>
Am 18. September 2020 sprach sich Bätzing für den Zugang von Frauen zu Weiheämtern aus: „Das Diakonat für Frauen halte ich für sehr legitim.“<ref>Katholische Kirche – „Das Diakonat für Frauen halte ich für sehr legitim“.</ref>
Im September 2021 reagierte Bätzing nach Einschätzung einiger Medien „verhalten“ und mit „vorsichtiger Skepsis“ auf die Entscheidung von Papst Franziskus, den Erzbischof von Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki, nach Abschluss einer Apostolischen Visitation im Erzbistum Köln, die wegen einer dortigen Krisensituation im Zusammenhang mit fehlerhaften Umgang mit Fällen sexueller Gewalt erfolgt war, im Amt zu belassen.<ref>Bätzing äußert sich skeptisch zu Woelki-Entscheidung</ref><ref>https://www.katholisch.de/artikel/31387-baetzing-reagiert-verhalten-auf-papst-entscheidung-zu-woelki katholisch.de: Bätzing reagiert verhalten auf Papst-Entscheidung zu Woelki</ref> Bätzing zog dabei Parallelen zum Vorgehen des Heiligen Stuhls im Fall seines Vorgängers als Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst.<ref>Bätzing äußert sich skeptisch zu Woelki-Entscheidung</ref>
Im Dezember 2022 erklärte Bätzing bezüglich des russischen Überfalls auf die Ukraine und der dortigen Kampfhandlungen, dass Waffenlieferungen „wohl oder übel“ zu einer christlichen Hilfe für die Ukraine gehörten. Zugleich forderte er, es müsse auch jetzt schon über den Frieden geredet werden. Bätzing griff dabei auch die Russisch-Orthodoxe Kirche an; deren Verantwortliche ließen sich „in die Propagandamaschine“ der russischen Staatsführung einspannen.<ref>++ Russische Wirtschaft schrumpft ++ www.tagesschau.de, 16. Dezember 2022</ref>
Schriften
- Die Eucharistie als Opfer der Kirche. Johannes Verlag, 1986, ISBN=3-89411-083-X.
- Kirche im Werden. Ekklesiologische Aspekte des Läuterungsgedankens. (Trierer theologische Studien Band 56) Paulinus-Verlag, Trier 1996, ISBN=3-7902-1284-9 (=Dissertation).
- Such-Bewegungen. Gottes Wirklichkeit entdecken und bezeugen. Paulinus-Verlag, Trier 2000, ISBN=3-7902-0087-5.
- Helfer im Einsatz Gottes. Worte zur Priesterweihe und Primiz. Paulinus-Verlag, Trier 2001, ISBN=3-7902-0089-1.
- Der Kreuzweg Jesu Christi. Paulinus-Verlag, Trier 2003, ISBN=3-7902-0145-6.
- Bleib doch bei uns, Herr! Geistliche Impulse zum Verständnis der Eucharistie. Paulinus–Verlag, Trier 2005, ISBN=3-7902-0147-2.
- Das Leben ausloten. Glaubensimpulse entlang des Kirchenjahres. Paulinus-Verlag, Trier 2006, ISBN=3-7902-0065-4.
- Gott der kleinen Leute. Biblische Impulse für die Fastenzeit, Paulinus–Verlag, Trier 2007, ISBN=978-3-7902-0072-0.
- Es gibt keine größere Liebe. Impulse zum Kreuzweg Jesu Christi, Paulinus–Verlag, Trier 2007, ISBN=978-3-7902-0079-9.
- mit Albert Käuflein und Horst Krahl: Nachgefragt. Hilfen zum Verständnis des christlichen Glaubens, Paulinus-Verlag, Trier 2008, ISBN=978-3-7902-0077-5.
- Beten üben. Anleitung zu einer christlichen Gebetspraxis (2009)
- Das Trierer Christusgebet. Entstehung, Auslegung und Praxis eines Elementes bistumseigener Gebetstradition (2010)
- Vorlage:Literatur
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- Kommt, wir beten ihn an! Impulsheft zur Feier des Ewigen Gebetes und für die eucharistische Anbetung im Zugehen auf die Heilig-Rock-Wallfahrt 2012, hrsg. vom Wallfahrtsbüro in Verantwortung von Georg Bätzing und Elisabeth Beiling (2011)
- In Verbindung bleiben. Säkularer Staat und Religionen. Altius Verlag, Erkelenz 2017, ISBN 978-3-932483-66-0.
Weblinks
- Georg Bätzing auf der Internetseite des Bistums Limburg
- Georg Bätzing auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz
- "Die Zeit der Ängstlichkeit ist vorbei". Bischof Bätzing über Reformen, Frauen und Missbrauch in der Kirche, domradio, 12. November 2021 (Interview mit Renardo Schlegelmilch)
Anmerkungen
<references />
Dieser Artikel basiert {{#if:|}} auf dem Artikel [{{#if:229865172|http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Georg+B%C3%A4tzing&oldid=229865172%7Chttp://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Georg+B%C3%A4tzing}} Georg Bätzing] {{#if:26. 02. 2023|(26. 02. 2023)}} aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipedia-Artikel steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |
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