Petrus Canisius: Catechismus minimus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. November 2021, 16:35 Uhr

Catechismus minimus
(der kleinste Katechismus)

Von den drei Katechismen des Kirchenlehrers Petrus Canisius, wird dieser der "Kleinste" genannt. Er ist für Kinder und das Volk (Religionsunterricht) und erschien erstmals 1556 in lateinisch, in Ingolstadt in deutscher Sprache 1557, mit 59 Fragen und Antworten. In Ingolstadt wurde er zuerst 1556/57 und wieder 1594 gedruckt - dazwischen liegen allein zwölf Dillinger Ausgaben.<ref> Engelbert Maximilian Buxbaum in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Band 2, Artikel Canisius, Petrus, Sp. 923; Wissensspeicher zur Geschichte von Ingolstadt, Petrus Canisius - Katechismus, Ein Beitrag zur Ausstellung: Die Jesuiten in Ingolstadt von von Dr. Siegfried Hofmann, abgerufen am 4. Dezember 2020.</ref>

Der Text ist enthalten in: S. Petri Canisii Catechismi Latini et Germanici. Editionem criticam curavit Fridericus Streicher. 2 volumes, Pars prima: Catechismi Latini. Pars secunda: Catechismi Germanici. (= Societatis Iesu selecti scriptores, Series II / S. Petrus Canisius Tomus I/1 + I/2), In lateinischer und deutscher Sprache. Verlag Universita Gregoriana - Officina Salesiana Rom und München 1933 (397 und 380 Seiten), 1936 (187/398, 35/380 S.). Der kleinste Katechismus ist in diesem Werk in deutscher Sprache in der Dillinger Erstausgabe 1556 (S. 213-232) und der Dillinger Ausgabe von 1595 (S. 233-250) abgedruckt.

Catechismus maior, Catechismus minor.

Quelle folgender Kinderkatechismus-Ausgabe ist: Katechismus der christkatholischen Religion in drei Abtheilungen - Nach der neuesten lateinischen Ausgabe des Petrus Canisius (in Fraktur abgedruckt; 274 Fragen und Antworten) - Von einem katholischen Pfarrer, Verlag der Krüll´ schen Universitätsbuchhandlung (G. J. Manz Landshut 1833 (60 Seiten, Mit Bischöfl. Regensburger Approbation).

Vorwort

Die allerheiligste Dreieinigkeit ist der allerhuldreichste Fruchtkern der wahren Religion. Noch ehe wir es wissen wird uns der göttliche Keim des christlichen Glaubens gnädigst eingesenkt in der heiligen Taufe. Um so angemessener muss es demnach sein, wenn schon der erste Religionsunterricht von dieser zunächst liegenden heiligen Geschichte der neuen Schöpfung den Anfang nimmt. Wenn ihn gleich die Kinder noch nicht verstehen, so können sie doch daran vorerst an Worten merken was zu seiner Zeit in Herz und Verstand kommen soll.

Erste Abteilung: Für kleinere Kinder

Einleitung

Frage (=F): Wie macht man das heilige Kreuz ?

Antwort (=A): Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes, und des Heiligen Geistes. Amen.

F: Was ist dieses Kreuz ?

A: Ein heiliges Zeichen.

F: Woran ist dabei zu denken ?

A: An den heiligen Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

F: Ist nur Ein Gott ?

A: Der wahre Gott ist nur Ein Gott.

F: Was bedeuten die andern drei Namen ?

A: Drei Personen im nämlichen einen Gott.

F: Wie nennt man die drei göttlichen Personen zusammen mit einem Worte ?

A: Die allerheiligste Dreifaltigkeit oder Dreieinigkeit.

F: Was hat die zweite göttliche Person für einen eigenen Namen ?

A: Jesus Christus.

Erstes Hauptstück: Vom Glauben

F: Wie spricht man das apostolische Glaubensbekenntnis deutlich verständlich ?

A: 1. Ich glaube an Gott Vater, allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erde 2. Und an Jesum Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herrn. 3 Der empfangen ist vom Heiligen Geiste, geboren aus Maria der Jungfrau, 4. Gelitten unter Pontio Pilato, gekreuzigt, gestorben und begraben. 5. Abgestiegen zu der Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten. 6. Aufgefahren zu dem Himmel, sitzt er zur rechten Hand Gottes, des allmächtigen Vaters. 7. Von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten. 8. Ich glaube an den Heiligen Geist. 9. Eine heilige christkatholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen. 10. Ablass der Sünden. 11. Auferstehung des Fleisches. 12. Und ein ewiges Leben. Amen.

Zweites Hauptstück: Von der Hoffnung

F: Wie spricht man das Gebet des Herrn deutlich vernehmbar ?

A: Vater unser der Du bist in dem Himmel! 1. Geheiligt werde dein Name. 2. Zukomme uns dein Reich. 3. Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erde. 4. Gib uns heut unser tägliches Brot. 5. Und vergib uns unsere Schulden, als auch wir vergeben unsern Schuldigern. 6. Und führe uns nicht in Versuchung. 7. Sondern erlöse uns von dem Übel. Amen.

F: Wie spricht mau den englischen Gruß ?

A: 1 Gegrüßt seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. 2. Du bist gebenedeit unter den Weibern, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, 3. Jesus Christus. Heilige Maria Mutter Gottes, bitt für uns arme Sünder jetzt, und in der Stunde unsers Absterbens. Amen.

Drittes Hauptstück: Von der Liebe

F: Welche sind die zehn Gebote Gottes ?

A: 1. Du sollst an einen Gott glauben. 2. Du sollst den Namen Gottes nicht eitel nennen. 3. Du sollst den Feiertag heiligen. 4. Du sollst Vater und Mutter ehren. 5. Du sollst nicht töten. 6. Du sollst nicht Unkeuschheit treiben. 7. Du sollst nicht stehlen. 8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben. 9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hausfrau. 10. Du sollst nicht begehren deines Nächstien Gut.

F: Wie lauten die fünf Gebote der Kirche ?

A: 1. Du sollst die Gebotenen Feiertage halten. 2. Du sollst die Heilige Messe an Feiertagen ehrerbietig hören. 3. Du sollst die Gebotenen Fasttage, als die vierzigtägige Fastenzeit, die vier Quatember und andere gebotene Fasttage halten, auch am Freitage und Samstage vom Fleischessen dich enthalten. 4. Du sollst deine Sünden dem verordneten Priester jährlich wenigstens einmal beichten und zur österlichen Zeit das hochwürdigste Sakrament des Altars empfangen. 5. Du sollst zu verbotenen Zeiten keine Hochzeit halten.

Viertes Hauptstück: Von den heiligen Sakramenten

F: Wie heißen die sieben heiligen Sakramente ?

A: 1. Die Taufe. 2. Die Firmung. 3. Das Sakrament des Altars. 4. Die Buße. 5. Die letzte Ölung. 6. Die Priesterweihe. 7. Die Ehe.

F: Welches ist das erste notwendige Sakrament für Alle ?

A: Die heilige Taufe.

F: Warum ?

A: Zur Aufhebung der Erbsünde.

F: Welches wird nach der Taufe notwendig ?

A: Das heilige Sakrament der Buße.

F: Warum ?

A: Zum Nachlasse selbstbegangener Sünden.

F: Welches ist das allerheiligste Sakrament ?

A: Das heilige Sakrament des Altars.

F: Was ist die Heilige Messe ?

A: Das allerheiligste Sakrament und Opfer.

F: Wem wird geopfert ?

A: Gott, dem himmlischen Vater.

F: Was oder wer wird geopfert ?

A: Jesus Christus, der Gott und Menschensohn.

F: Wer opfert denselben ?

A: Unsichtbarer Weise opfert der Sohn selbst sich seinem Vater.

F: Wie ?

A: Unter den Gestalten des Brots und Weins.

F: Wer macht das heilige Messopfer sichtbar ?

A: Ein dazu eigens geweihter Priester.

F: Für wen entrichtet ein solcher dieses heilige Opfer ?

A: Für Lebende und Verstorbene.

Fünftes Hauptstück: Von der christlichen Gerechtigkeit

F: Was ist die christliche Gerechtigkeit in erster Linie ?

A: Wenn der Christ das Böse zu meiden und das Gute zu tun strebt.

F: Welche sind die sieben Hauptsünden ?

A: 1. Hoffart. 2. Geiz. 3. Unkeuschheit. 4. Neid. 5. Fraß und Völlerei. 6. Zorn. 7. Trägheit.

F: Welche sind die neun fremden Sünden ?

A: 1. Zur Sünde raten. 2. Andere heißen sündigen. 3. In Anderer Sünde einwilligen. 4. Andere zur Sünde anreizen. 5. Anderer Sünde loben. 6. Zur Sünde stillschweigen. 7. Die Sünde übersehen. 8. Derselben sich teilhaftig machen. 9. Die Sünde verteidigen.

F: Welche sind die sechs Sünden in den Heiligen Geist ?

A: 1. Vermessentlich auf Gottes Barmherzigkeit sündigen. 2. An Gottes Gnade verzweifeln. 3. Der erkannten christlichen Wahrheit widerstreben. 4. Seinem Nächsten um die göttliche Gnade missgünstig und neidig sein. 5. Wider heilsame Ermahnung ein verstocktes Herz haben. 6. In der Unbußfertigkeit vorsätzlich verharren.

F: Welche sind die vier himmelschreienden Sünden ?

A: 1. Vorsätzlicher Totschlag. 2. Die sodomitische Sünde. 3. Die Unterdrückung der Armen. 4. Trughafte Entziehung des verdienten Lohnes.

F: Welche sind besonders gerechte Werke ?

A: 1. Beten. 2. Fasten 3. Almosen geben.

F: Welche sind die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit ?

A: 1. Die Hungrigen speisen. 2. Die Durstigen tränken. 3. Die Nackenden bekleiden. 4. Die Fremden beherbergen. 5. Die Gefangenen befreien. 6. Die Kranken besuchen. 7. Die Toten begraben

F: Welche sind die geistlichen Werke de Barmherzigkeit ?

A: 1. Die Sünder zurechtweisen 2. Die Unwissenden belehren. 3. Den Zweifelhaften richtig raten. 4. Für des Nächsten Wohlfahrt Gott bitten. 5. Betrübte trösten. 6. Unrecht geduldig leiden. 7. Unbilden erlassen.

F: Welche sind die vier sittlich-verpflichtlichteden Haupttugenden ?

A: 1. Klugheit. 2. Rechtlichkeit. 2. Mäßigkeit. 4. Starkmut.

F: Welche sind die acht Seligkeiten ?

A: 1. Selig sind die Armen im Geiste: denn ihrer ist das Himmelreich. 2. Selig sind die Sanftmütigen: denn sie werden das Erdreich besitzen. 3. Selig sind die weinen und Leid tragen: denn sie werden getröstet werden. 4. Selig sind die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit: denn sie werden gesättigt werden. 5. Selig sind die Barmherzigen: denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 6. Selig sind die eines reinen Herzens sind: denn sie werden Gott anschauen. 7. Selig sind die Friedsamen: denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. 8. Selig sind die Verfolgung leiden der Gerechtigkeit wegen: denn ihrer ist das Himmelreich.

F: Welche sind die evangelischen Räte ?

A: 1. Armut. 2. Keuschheit. 3. Gehorsam im vollkommeneren Maße.

F: Welche sind die letzten Dinge des Menschen ?

A: 1. Der Tod. 2. Das Gericht. 3. Die Hölle. 4. Das Himmelreich.

F: Wie heißt der Ort wo abgeschiedene Seelen noch Bußstrafen zu leiden haben ?

A: Reinigungsort, Fegfeuer.

F: Wie heißt die Lehre insgesamt die bisher vorgekommen ist ?

A: Die chrisikatholische Lehre.

F: Was lehrt dieselbe ?

A: Wie ein Christ sein Leben einzurichten habe, um das Ewige Leben zu erlangen.

Zweite Abteilung: Für größere Kinder

Einleitung

F: Was ist der Katechismus hier ?

A: Eine Unterweisung in der christkatholischen Religion.

F: Was ist die christkatholische Religion ?

A: Die richtige Erkenntnis und rechte Verehrung des einen wahren Gottes durch Christus, bestimmt für alle Menschen, zu allen Zeiten in allen Orten.

F: Was lehrt der christliche Religionsunterricht überhaupt ?

A: Er lehrt Gottes Weisheit und Gerechtigkeit kennen und wie sie nachzuahmen sei.

F: Worin zeigt sich dieselbe vorzüglich ?

A: In der Erschaffung, Erlösung und Heiligmachung des Menschen.

F: Woher kann man wissen, was Gott recht sei oder zuwider ?

A: Aus den Geboten des geoffenbarten Gesetzes und eigenem Gewissen.

F: In welcher Art wird die christkatholische Lehre da erteilt ?

A: In fünf Hauptstücken 1. Von dem Glauben. 2. Von der Hoffnung. 3. Von der Liebe. 4. Von den heiligen Sakramenten. 5. Von der christlichen Gerechtigkeit.

F: Wer ist ein Christ zu heißen ?

A: Der Getaufte, der Jesu Christi, des wahren Gottes und Menschen allein seligmachende Lehre in seiner Kirche bekennet und gerne befolgt.

Erstes Hauptstück: Vom Glauben

F: Was versteht man unter Glauben ?

A: Eine Gabe, ein Licht von Gott, dem zufolge der Mensch für gewiss glaubwürdig erkennt, was Gott geoffenbart hat, und von seiner Kirche uns vorgetragen wird.

F: Wo ist der Inhalt des christkatholischen Glaubens allgemein angedeutet ?

A: In dem hochheiligen kraftvollen Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

F: Wo ist weiter angegeben was wir zu glauben haben ?

A: Im apostolischen Glaubensbekenntnis.

F: Woher hat dieses diesen Namen ?

A: Die heiligen Apostel Jesu Christi haben schon gelehrt was darin enthalten ist.

F: Wie lautet dasselbe ?

A: 1. Ich glaube an Gott Vater, allmächtigen Schöpfer, Himmels und der Erde. 2. Und an Jesum Christm seinen einigen Sohn unsern Herrn. 3. Der empfangen ist vom Heiligen Geiste, geboren aus Maria der Jungfrau. 4. Gelitten unter Pontio Pilato, gekreuzigt gestorben und begraben. 5. Abgestiegen zu der Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten. 6. Aufgefahren zu dem Himmel sitzt er zur rechten Hand Gottes, des allmächtigen Vaters. 7. Von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten. 8. Ich glaube an den Heiligen Geist. 9. Eine heilige christkatholische Kirche. Gemeinschaft der Heiligen. 10. Ablass der Sünden. 11. Auferstehung des Fleisches. 12 Und ein ewiges Leben. Amen.

F: Wie heißen die zwölf Absätze sonst ?

A: Die zwölf Glaubensartikel.

F: Was kommt von Gott vorerst für gewiss zuhalten ?

A: Gottes Einheit in seinem Wesen und Dreiheit in Personen.

F: Wer ist Gott seiner ersten Person nach ?

A: Der allmächtige Vater, Erschaffer Himmels und der Erde.

F: Wie ist Gott unser Vater geworden ?

A: Gott hat auch uns Menschen erschaffen, erhält uns und sorgt für unser zeitliches und ewiges Leben.

F: Woraus ist die Welt gemacht ?

A: Aus Nichts.

F: Woher ist Gott ?

A: Gott ist immer und ewig.

F: Was ist Gott in seiner Einheit ?

A: Das höchste allervollkommenste Gut, Weisheit und Gerechtigkeit.

F: Wie ist der Mensch erschaffen worden ?

A: Nach Gottes Ebenbild, schuldfrei und gerecht.

F: Wozu ist der Mensch erschaffen ?

A: Damit er Gott erkenne, ihm treulich gerne diene und ewig selig werde.

F: Wie hießen die ersten Menschen ?

A: Adam und Eva

F: Sind diese Gott und ihrer Bestimmung treu geblieben ?

A: Nicht lange, zur Zeit der Prüfung fielen sie ab.

F: Was begingen sie ?

A: Sie ließen sich von einem bösen Geiste zur Sünde wider Gott verleiten und zogen sich große Schuld und schwere Strafe zu.

F: Was sind Adam und Eva uns ?

A: Unsere ersten Stammeltern

F: Wie werden wir daher geboren ?

A: In ihrer Sünde und Strafwürdigkeit.

F: Was ist die erste Sünde in Bezug auf uns ?

A: Unsere Erbsünde mit Schuld und Strafwürdigket und Verderbnisse unserer Natur.

F: Wer ist Jesus Christus ?

A: Gottes einziger Sohn, die zweite Person in der Gottheit, unser Herr und gesalbter Heiland.

F: Wie ist Jesus Christus unser Herr und Heiland.

A: Er ist des ewigen Vaters Wort, womit derselbe die Welt und den Menschen erschaffen hat, er ist zur Wiederherstellung des Heils für den Menschen Mensch geworden.

F: Wie ist Gottes Sohn Menschensohn geworden ?

A: Er ist auf die heiligste Art empfangen und von einer jungfräulichen Menschenmutter geboren worden.

F: So hat diese Mutterschaft selbst eine segensreiche Heiligung erhalten ?

A: Diese Menschenmutter ist dadurch zur wirklichen Gottesmutter erhoben worden.

F: Womit ward Jesus gesalbt ?

A: Mit dem Heiligen Geiste.

F: Wie war das menschliche Leben Jesu beschaffen ?

A: Lehrreich, wohltätig, heilig, wundervoll, weise und gerecht.

F: War dieses alles auch anerkannt ?

A: Von vielen, aber nicht von allen.

F: Was taten die, die das Gute nicht erkannten ?

A: Sie taten ihm alles Böse entgegen, Verfolgungen aller Art, Schimpf und Spott und zuletzt den schmählichsten Tod selbst an.

F: Was hatten sie mit ihrer Todfeindschaft ausgerichtet ?

A: Sie mussten dadurch wider ihren Willen, Gott zur Versöhnung des Menschen dienen.

F: Was für eine Folge hatte der Tod Jesu ?

A: Die Welterlösung, die Eröffnung des verschlossenen Himmelreiches, wie auch seine eigene glorreiche Auferstehung als Sieger über Tod und den bösen Geist.

F: Wie führte Jesus sein neues Leben fort ?

A: Mit erneuten Beweisen der Göttlichkeit seiner vorigen Person und der Wahrheit seiner Aussprüche und lebte noch vierzig Tage unter seinen Glaubenstreuen.

F: Wie schloss er dieses Leben ?

A: Mit seiner noch glorreichen Himmelfahrt.

F: Wie befindet sich nun Jesus im Himmel ?

A: Mit vollendeter Verherrlichung, auch seiner menschlichen Natur und mit höherer Macht.

F: Wozu wird er noch einmal kommen ?

A: Zur letzten richterlichen Ausscheidung der Guten von den Bösen, der Gerechten von den Ungerechten, der Heiligen von den Heillosen.

F: Wer ist der Heilige Geist ?

A: Gott die dritte Person, in der Gottheit unser Tröster, Heiligmacher und Vollender unsers Heils.

F: Wie ist der Heilige Geist sichtbar geworden ?

A: In Gestalt einer Taube und flammender Zungen.

F: Auf wessen Geheiß ist er gekommen ?

A: Jesus Christus hat ihn verheißen und gesandt

F: Wozu ?

A: Zur weitern Belehrung, Erleuchtung, Heiligmachung und Leitung seiner Auserwählten.

F: Was ist die heilige katholische Kirche ?

A: Sie ist die sichtbare Gesamtheit aller Christgläubigen, unter ihrem unsichtbaren Oberhaupte Jesus Christus und einem sichtbaren obersten Stellvertreter, desselben.

F: Wie ist die katholische Kirche heilig ?

A: In ihrer göttlichen Lehre, in Heilsmitteln und Teilnehmern an denselben.

F: Sind die Mitglieder alle heilig ?

A: Alle werden geheiligt die aber ihre Heiligung nicht bewahren, können sie wieder verlieren.

F: Was ist die Gemeinschaft der Heiligen ?

A: Diese begreift neben den Rechtgläubigen auf der Welt, auch noch die Seligen im Himmel, und im Reinigungszustand Befindlichen in sich.

F: Was ist Ablass der Sünden ?

A: Die geistliche Machtgewalt in der Kirche, bußfertigen Sündern ihre Sünden nachzulassen.

F: Was ist Auferstehung des Fleisches ?

A: Die Erweckung der Toten zu einem andern Leben und Wiedervereinigung der Leiber mit ihren Seelen.

F: Was ist das Ewige Leben ?

A: Die glückselige Unsterblichkeit und ewige Vereinigung mit Gott und seinen himmlischen Geistern.

Zweites Hauptstück: Von der Hoffnung

F: Was ist die christliche Hoffnung ?

A: Eine von Gott eingeflößte Tugendkraft, der zufolge wir von Gott unser Heil und ewiges Leben mit rechter Zuversicht gewärtigen.

F: Wann ist die Zuversicht die rechte ?

A: Wenn sie das volle Zutrauen auf Gott, mit eifrigem Bestreben ist, sich desselben Huld wert zu machen.

F: Was gehört denn zunächst zur rechten Verehrung Gottes ?

A: Gottes Anbetung im Geiste und Wahrheit.

F: In welcher Art ?

A: Nach dem Gebete des Herrn

F: Woher ist solches ?

A: Christus der Herr hat es seinen Jüngern gelehrt.

F: Wie lautet dasselbe ?

A: Vater unser, der du bist dem Himmel 1. Geheiligt werde dein Name. 2. Zukomme uns dein Reich. 3. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erde. 4. Gib uns heut unser tägliches Brot. 5. Und vergib uns unsere Schulden, als auch wir vergeben unsern Schuldigern. 6. Und führe uns nicht in Versuchung. 7. Sondern erlöse uns von dem Übel. Amen.

F: Wer ist der Vater unser ?

A: Gott selbst die erste Person in der Gottheit.

F: Wo ist dieser göttliche Vater ?

A: Überall in seiner vollkommensten Majestät aber im Himmel.

F: Was ist der Himmel ?

A: Das Allerhöchste, das Allervollkommenste, das Allerbeste das Unaussprechliche der ewigen Seligkeit Gottes.

F: Was ist mit der ersten Bitte gemeint ? Geheiligt werde dein Name ?

A: Dass sowohl in uns selbst, als in andern auf Vergrößerung der Ehre unsers höchsten und besten Vaters stets angetragen werde.

F: Was begreift die zweite Bitte in sich ? Zukomme uns dein Reich ?

A: Dass Gott durch Gnade und Gerechtigkeit in seiner Kirche vorzüglich uns regle und in das ewige Reich seiner Herrlichkeit sodann leiten wolle.

F: Was enthält die dritte Bitte ? Dein Wille geschehe ?

A: Dass, wie die Engel und alle Seligen im Himmel wir auch auf Erde Gottwerk tätigen, Gehorsam leisten und dem göttlichen Willen in allem ergeben bleiben.

F: Was will die vierte Bitte ? Gib uns heut unser tägliches Brot ?

A: Wir geben den Geber alles Guten um genügliche Befriedigung an, was wir für den Leib bedürfen noch mehr was dem Leben der Seele gedeihlich ist.

F: Worauf trägt die fünfte Bitte an ? Vergib uns unsere Schulden ?

A: Wir wünschen von Befleckung der Sünde gereinigt und von den Schulden derselben los zu werden, sofern auch wir zur Verzeihung geneigt seien.

F: Wofür spricht sich die sechste Bitte aus ? Führe uns nicht in Versuchung ?

A: Da die menschliche Tugend ein lebenslänglicher Kampf gegen ihre Widersacher ist, so wenden wir uns gewiss am schicklichsten zu unserm himmlischen Vater, um nötige Hilfe und Beistand in derselben Übung.

F: Was liegt in der siebenten Bitte ? Erlöse uns von dem Übel ?

A: Nachdem in dieser Welt auch die Frommen durch Drangsale geübt werden, so haben wir besondere Ursache zu bitten, dass wir vom Schicksale der Gottlosen bewahrt sein möchten.

F: Was ist das Amen ?

A: Eine kurze Wiederholung der Bitten und des Vertrauens.

F: Was für ein Gruß ist der englische ?

A: Den der Erzengel Gabriel, von Gott dem Vater gesandt, der eben verlobten Jungfrau Maria gesagt hat.

F: Was hatte dieser Engel noch zu tun ?

A: Eben dieser Jungfrau die Nachricht zu bringen, dass sie vom Heiligen Geiste empfangen und einen Sohn Jesus gebären werde.

F: Wie spricht man den englischen Gruß ?

A: 1. Gegrüßt seist du Maria voll Gnade, der Herr ist mit dir, 2. du bist gebenedeit unter den Weibern und gebenedeit ist die Frucht deines Leibs, 3. Jesus Christus. Heilige Maria Mutter Gottes, bitt für uns arme Sünder, jetzt und in der Stund unsers Absterbens. Amen.

F: Was sagte Maria dazu ?

A: Nachdem sie überzeugt war, sprach sie: Sieh ich bin des Herrn Magd mir geschehe nach deinem Wort.

F: Was erfolgte hierauf ?

A: Des Vaters Wort ist Mensch geworden und hat unter den Menschen gelebt.

F: Was kommt beim englischen Gruß sonderbar zu betrachten ?

A: 1. Die treue Fürsorge Gottes des Vaters. 2. Der fromme Gehorsam des Sohnes. 3. Die liebreiche Bereitwilligkeit des Heiligen Geistes. 4. Die demütige Ergebenheit und Dienstfertigkeit der Jungfrau Maria.

F: Wer hat die heilige Maria anzurufen uns gewiesen ?

A: Die heilige katholische Kirche.

F: Um was dürfen wir sie anrufen ?

A: Um ihre milde Fürsprache bei dem Urheber der Gnade.

F: Wie unterscheidet sich die Anrufung Gottes von der eines Heiligen ?

A: Gott rufen wir an als Gott den Allmächtigen, den Heiligen aber als Geschöpf und Freund Gottes.

Drittes Hauptstück: Von der Liebe

F: Was ist die christliche Liebe ?

A: Eine göttlicher Weise eingegossene Tugend, kraft welcher der Christ Gott seiner selbst wegen innig und wegen Gott den Nächsten liebt.

F: Welche sind die zwei Hauptgebote des christlichen Gesetzes ?

A: 1. Du sollst den Herrn deinen Gott lieben, aus ganzen deinem Herzen, aus ganzer deiner Seele, aus ganzen deinem Gemüte und aus allen deinen Kräften. 2. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

F: Wie heißt diese Notwendigkeit im Bezug auf den freien Willen des Menschen ?

A: Pflicht.

F: Welche sind die zehn Gebote Gottes ?

A: 1. Du sollst an Einen Gott glauben. 2. Du sollst den Namen Gottes nicht eitel nennen. 3. Du sollst den Feiertag (jetzt Sonntag) heiligen. 4. Du sollst Vater und Mutter ehren. 5. Du sollst nicht töten. 6. Du sollst nicht Unkeuschheit treiben. 7. Du sollst nicht stehlen. 8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben. 9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hausfrau. 10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut.

F: Was will das erste Gebot ?

A: Es macht uns zur Pflicht, den Herrn unsern Gott für den allein wahren anzuerkennen, außer Ihm nichts anders anzubeten.

F: Was verehren wir in den Heiligen ?

A: Vorzüglich die wirksame Gnade Gottes, dann ihre treue Mitwirkung.

F: Was schreibt das zweite Gebot vor ?

A: Dass wir den Namen Gottes und jedes Heilige in keiner Sache missbrauchen, sondern dafür die höchste Achtung und Ehrerbietigkeit haben.

F: Was fordert das dritte Gebot ?

A: Dass wir vor allem am Feiertage des Herrn ihm innerliche und äußerliche Verehrung erweisen, öffentlich und für sich dem Gottesdienste obliegen; die weltlichen Geschäfte nachsetzen.

F: Wohin verbinden die drei ersten Gebote ?

A: Vornämlich gegen Gott.

F: Wohin verbinden die anden sieben ?

A: Gegen den Nächsten und sich selbst.

F: Wozu macht das vierte Gebot verbindlich ?

A: Gegen leibliche Eltern oder die derselben Stelle vertreten, gegen geistliche und weltliche Obrigkeit und untersagt Ungehorsam, Unart und alles pflichtwidrige Betragen gegen dieselben.

F: Was fasst das fünfte Gebot in sich ?

A: Dasselbe verbietet äußerlichen Totschlag, Mord, Beschädigung des Körpers nicht allein, sondern jede innere Rachgierde und Schadensucht.

F: Was verbietet das sechste Gebot ?

A: Alle Verunreinigung des Leibes und der Seele, wie auch das Aufsuchen der Gelegenheit hierzu .

F: Was enthält das siebente Gebot ?

A: Es wird darin verboten jede unrechtmäßige Aneignung einer fremden Sache, Verletzung des rechtmäßigen Eigentums, Überlistung im Handel und Wandel.

F: Wovor warnet das achte Gebot ?

A: Vor hinterlistiger Zeugenschaft und Verdrehung einer Streitsache bei Gericht oder auch jeder andern Verfälschung einer Aussage und Schmälerung der Ehre des Andern.

F: Was verweiset das neunte und zehnte Gebot ?

A: Jedes unlautere Verlangen nach einer verehelichten Person, alle Begierlichkeit nach fremdem Hab und Gut, jedes Wollen und Sinnen, das auf Nachteil des Nebenmenschen ausgeht.

F: Wie lauten die fünf Gebote der Kirche ?

A: 1. Du sollst die Gebotenen Feiertage halten. 2. Du sollst die Heilige Messe an Feiertagen andächtig hören. 3. Du sollst die Gebotenen Fasttage, als die vierzigtägige, die Quatember-Fasten und andere Gebotene Fasttage halten, Auch am Freitag und Samstag von Fleischessen dich enthalten. 4. Du sollst deine Sünden dem verordneten Priester wenigstens einmal jährlich beichten und zur österlichen Zeit das hochheilige Sakrament des Altars empfangen. 5. Du sollst zu verbotenen Zeiten keine Hochzeit halten.

F: Was hat die Kirche für einen Ursprung ?

A: Den nämlichen, den die christkatholische Lehre hat: Jesus Christus ist ihr Urheber, Gründer und Gesetzgeber.

F: Ist Alles was die Kirche als Christi Lehre und Anordnung vorträgt in der Heiligen Schrift enthalten ?

A: Die Heilige Schrift ist ihre Quelle; aber auch in dem worin sie sich selbst ausspricht, dass bei ihrer Verfassung nicht alles, was Jesus gelehrt und getan hat schriftlich aufgenommen worden sei.

F: Wie ist jenes andere weiter sogar auf uns herabgekommen ?

A: Anfänglich durch treue Übergabe von Mund zu Mund, von Beobachtung zu Beobachtung, von Gebrauch zu Gebrauch.

F: Wie lässt sich diese Erhaltungsart ungeschriebener Wahrheiten noch nennen ?

A: Apostolische, älterliche, kirchenväterliche Überlieferung und Verfügung.

F: Was hat Jesus für Erhaltung und Fortbestand seiner Kirche gesetzlich angeordnet ?

A: Ein apostolisches Lehramt, Regierungsamt und Richteramt.

F: Was hat Jesus zu alle diesen vor allem beigegeben ?

A: Die Verheißung seines Heiligen Geistes.

F: Wer sind die, die in der Kirche zu lehren, zu regieren, zu richten, Recht und Pflicht haben ?

A: Ihre Geistlichen Bischöfe und Priester.

F: Welcher ist unter denselben der erste an Ansehen, Macht und geistlicher Gerichtsbarkeit ?

A: Der Bischof und Patriarch in Rom oder der römische Papst.

F: Welche sind die Kennzeichen der wahren rechtgläubigen Kirche ?

A: Diese ist von einem und dem nämlichen Herrn Jesus Christus und wie er einer, so ist auch sie nur eine. Sie ist heilig von ihrem Heiligmacher, dem Heiligen Geiste. Sie ist apostolisch, von ihren ersten Verbreitern. Sie ist katholisch, von ihrer Verbreitung in alle bekannten Weltteile. Sie ist einig in ihrer Glaubens- und Sittenlehre, in heiligen Sakramenten und in ihrem sichtbaren Oberhaupte, dem rechtmäßigen Nachfolger des heiligen Petrus.

F: So haben wir mehr als eine Ursache unserer heiligen Kirche uns zu freuen ?

A: Wie auch derselben treu zu bleiben und gehorsam zu sein, als einer guten Mutter.

Viertes Hauptstück: Von den heiligen Sakramenten

F: Wie viel sind heilige Sakramente ?

A: Sieben, die die Kirche von Christus durch seine Apostel erhalten und von dorther treulich ausspendet.

F: Wie heißen sie ?

A: 1. Die Taufe. 2. Die Firmung. 3. Das heilige Sakrament des Altars. 4. Die Buße. 5. Die letzte Ölung. 6. Die Priesterweihe. 7. Die Ehe.

F: Was ist die heilige Taufe ?

A: Das erste, allen notwendige Sakrament des neuen Gesetzes, zur Reinigung von der Erbsünde vor allen und zur Wiedergeburt als Gottes Kinder im Geist.

F: Soll man an die empfangene heilige Taufe auch noch zurückdenken ?

A: Man soll sich oft und dankbar daran erinnern, wie auch an das Versprechen, das dabei für uns gemacht worden ist.

F: Worin besteht dieses Versprechen ?

A: Dass wir sowohl den gegebenen Glauben, als dessen Gebote halten wollen.

F: Was ist die heilige Firmung ?

A: Sie ist das andere Sakrament des neuen Gesetzes zur Ergießung des Heiligen Geistes, um den erhaltenen Glauben zu beleben, fest und wirksam zu machen.

F: Was ist der heilige Fronleichnam des Herrn ?

A: Das höchste allerheiligste Sakrament zur Nahrung der Seele und das wahre Versöhnungsopfer des Neuen Bundes.

F: Wie ist dieses hochheilige Sakrament zur Nahrung der Seele ?

A: Unter den Gestalten von Brot und Wein.

F: Wie ist dasselbe Versöhnungsopfer ?

A: Jetzt auf unblutige Weise, da es das erste Mal mit Vergießung des Bluts und Hingebung des Lebens entrichtet wurde.

F: Was ist die Heilige Messe ?

A: Die denkwürdige und dankbarre Vergegenwärtigung des blutigen Opfertodes Jesu am Kreuz.

F: Ist also da Jesus Christus auch selbst gegenwärtig ?

A: Er ist gegenwärtig ganz mit seiner göttlichen und menschlichen Natur.

F: Wie wird er vergegenwärtigt ?

A: Durch sein eigenes Wort der göttlichen Allmacht, womit Brot und Wein in sein lebendes Fleisch und Blut verändert und verwandelt wird.

F: Wer hat die Macht der Verwandlung ?

A: Ein eigens dazu geweihter und verordneter Priester, der Christi Worte feierlich und wirksam nachspricht.

F: Wofür entrichtet der Priester das heilige Messopfer ?

A: Zur öffentlichen Bezeugung der der allerhöchsten göttlichen Majestät schuldigen höchsten Verehrung, zum Zeichen der allseitigen Abhängigkeit des Menschen von Gott, zur Versöhnung und zum Heil der Lebenden und Verstorbenen.

F: Wie kann sich der Christ des heiligen Messopfers teilhaftig machen ?

A: Auf mehrerlei Art, vor allem durch Beiwohnung mit innerlicher Andacht und äußerlicher Ehrerbietigkeit.

F: Was ist die Buße ?

A: Als Sakrament ist sie die von einem ermächtigten Priester ausgesprochene Erlassung der reumütig gebeichteten Sünden.

F: Welche sind die Erfordernisse zur sakramentalen Buße oder Beichte ?

A: 1. Die sorgfältige Erforschung des Gewissens. 2. Die innige Reue und Leid. 3. Der ernstliche Vorsatz zur Lebensänderung. 4. Die aufrichtige Beichte. 5. Die Verrichtung der aufgegebenen Bußwerke, der Vollzug der Besserung und Genugtuung.

F: Wem muss Genugtuung geleistet werden ?

A: Der göttlichen Gerechtigkeit und dem beschädigten Rechte des Nächsten.

F: Was ist die letzte Ölung ?

A: Sie ist das geheiligte Stärkungsmittel der Kranken, womit sie ihre Krankheit selbst zum Heile wenden und die Schwere derselben mit christlichem Mut ertragen können.

F: Was ist die Priesterweihe ?

A: Diejenige heilige Weihung, wodurch gewissen Christenpersonen die vor allem Gnade und geistliche Macht erteilt wird, in kirchliches Amt gesetzt und rechtmäßig es zu führen.

F: Für wen sind die verschiedenen geistlichen Kirchengüter und Anstalten.

A: Für die Kirche selbst, das ist für alle Christgläubigen.

F: Was ist die christliche Ehe ?

A: Eine geheiligte lebenslängliche Vereinigung zweier Personen von ungleichem Geschlecht zur geordneten gottgefälligen Erhaltung des menschlichen Geschlechts und die Erteilung der göttlichen Gnade hierzu.

F: Haben christlichen Eheleuten noch fernere Verbindlichkeiten ?

A: So wichtige, derentwegen sie eben einer besonderen Gnade Gottes bedürfen.

F: Was ist demnach ein Sakrament ?

A: Ein sichtbares Zeichen der unsichtbaren Gnade Gottes und der innerlichen Heiligung, das zugleich bewirkt was es bezeichnet.

F: Ist die Gnade Gottes notwendig ?

A: Um so notwendiger, als sie hier das geistliche Leben der Seele ausmacht, bewahrt und erhöhet bis zum ewigen Leben hin.

Fünftes Hauptstück: Von der christlichen Gerechtigkeit

F: Sind die drei göttlichen Haupttugenden und die heiligen Sakramente auch de christlichen Gerechtigkeit gemäß ?

A: Nicht nur der Gerechtigkeit, sondern auch der göttlichen Weisheit und Allgüte sind sie vorzugsweise entsprechend.

F: Wozu verpflichtet die christliche Gerechtigkeit vor allem den Christenmenschen ?

A: Zur Vermeidung des Bösen und Ausübung des Guten.

F: Was versteht sich unter dem Bösen ?

A: Unrecht und Sünde aller Gattung und Art.

F: Gibt es außer der Erbsünde noch andere Sünden ?

A: Die wirklich persönlichen selbst begangen Sünden.

F: Was ist die wirkliche Sünde ?

A: Eine besonnene freiwillige Verletzung der Gebote des göttlichen Gesetzes, daher wirklich Beleidigung Gottes.

F: Wie kann diese Verletzung hauptsachlich geschehen ?

A: In Gedanken, Worten und Werken.

F: Wie unterscheiden sich überhaupt die wirklichen Sünden ?

A: In schwere und lässliche Sünden.

F: Welche sind schwere Sünden ?

A: Deren Nachlassung hart oder gar nicht tunlich ist, ihrer innen Bösartigkeit wegen.

F: Welche gehören unter die lässlichen Sünden ?

A: Die leichter nachgelassen werden, wenn sie weniger Boshaftes in sich haben.

F: Welche sind die sieben Hauptsünden ?

A: 1. Hoffart. 2. Geiz. 3. Unkeuschheit. 4. Neid. 5. Fraß und Völlerei. 6. Zorn. 7. Trägheit.

F: Wieso heißen diese Hauptsünden ?

A: Indem sie leicht zu einer Quelle voll vielen andern Sünden werden.

F: Sie heißen auch Todsünde; wieso ?

A: Da sie leicht eine Schwere erreichen, welche die Seele der heilig belebenden Gnade Gottes ganz verlustig macht.

F: Welche sind die neun fremden Sünden ?

A: 1. Zur Sünde raten. 2. Andere heißen sündigen. 3 In Sünde anderer einwilligen. 4. Andere zur Sünde anreizen. 3. Anderer Sünde loben. 6. Zur Sünde stillschweigen. 7. Die Sünde übersehen. 8. An derselben Teil nehmen. 9. Die Sünde verteidigen.

F: Wie nahe werden wir in genannter Art mitschuldig und verantwortlich ?

A: Als wenn wir sie selbst begangen hätten.

F: Welche sind die sechs Sünden in den Heiligen Geist ?

A: 1. Vermessentlich auf Gottes Barmherzigkeit sündigen. 2. An Gottes Gnade verzweifeln. 2. Der erkannten christlichen Wahrheit widerstreben. 4. Seinem Nächsten um die göttliche Gnade missgünstig und neidig sein. 5. Wider heilsame Ermahnungen ein verstocktes Herz haben. 6. In der Unbußfertigkeit vorsätzlich verharren.

F: Was hat Christus selbst über diese Sünden ausgesprochen ?

A: Über eine so schwere Sünde lässt sich weder in dieser, noch jener Welt Nachlassung erhalten.

F: Welche sind die vier himmelschreienden Sünden ?

A: 1. Vorsätzlicher Totschlag. 2. Die sodomitische Sünde. 3. Die Unterdrückung wahrer Armen. 4. Trughafte Schmälerung oder gar Entziehung des verdienten Lohns.

F: Was steht diesen Sünden bevor ?

A: Das gewisse und strengste Strafurteil des göttlichen Richters.

F: Worin besteht im allgemeinen das christliche Gute ?

A: In Tugend und rechtlichen Werken unter Einfluss der göttlichen Gnade.

F: Wie kann dann jede Tugend geübt werden ?

A: Im innern Sinne und Willen, in Sprache und Rede, in Taten und Handlungen.

F: Welche sind vorzügliche Werke des Glaubens und der Gerechtigkeit ?

A: 1. Beten. 2. Fasten. 2. Almosen geben.

F: Was ist unter Beten zu verstehen ?

A: Nicht nur geheimes Verlangen nach Gott oder einzelnes Begehren, sondern auch offene Anbetung, Opferung, Anrufung, Lobpreisung und Danksagung.

F: Auf was deutet das Fasten ?

A: Auf Bezähmung und Überwältigung aller sinnlichen Gelüste wie auf Abbruch von Speise und Trank, besonders zu gewissen Zeiten.

F: Was ist ein Almosen ?

A: Eine wohltätige Gabe aus erbarmendem mitleidigem Herzen über Mühseligkeiten eines Andern.

F: Welche sind die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit ?

A: 1. Die Hungrigen speisen. 2. Die Dürstigen tränken. 3. Die Nackenden bekleiden. 4. Die Fremden beherbergen. 5. Die Gefangenen erledigen. 6. Die Kranken besuchen. 7. Die Toten begraben.

F: Wie sind die leiblichen Werke der Barmherzigkeit auszuüben ?

A: Mit Umsicht, dass dem körperlichen Elende rechtliche Beihilfe geschehe.

F: Welche sind die geistlichen Werke der Barmherzigkeit ?

A: 1. Die Sünder zurechtweisen. 2. Die Unwissenden belehren. 3. Den Zweifelhaften richtig raten. 4. Für des Nächsten Wohlfahrt Gott bitten. 5. Betrübte trösten. 6. Unrecht geduldig leiden. 7. Unbilden erlassen.

F: Gibt es nach den drei göttlichen noch Haupttugenden ?

A: Die vier sittlichen Haupttugenden: 1. Die Klugheit. 2. Die Gerechtigkeit. 3. Die Mäßigkeit. 4. Die Starkmütigkeit.

F: Welches Ziel haben diese Tugenden ?

A: Die Einrichtung und Herstellung der Sitten, dass sie recht seien oder des ganzen Lebenswandels, dass er ehrbar sei.

F: Was weißt die Klugheit ?

A: Was der Ehrbarkeit nach zu ergreifen oder zu verwerfen sei.

F: Was zeigt die Gerechtigkeit ?

A: Was jedem zu geben und zu leisten sei.

F: Wie verwirklichet sich die Mäßigkeit ?

A: In Abmessung der Lüsternheit des Gaumens und sinnlicher Empfindungen.

F: Was tut die Starkmütigkeit ?

A: Sie übernimmt und erträgt Beschwerden und Gefahren standhaft.

F: Welche sind des Evangeliums acht Seligkeiten ?

A: 1. Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich. 2. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. 3. Selig sind die weinen und Leid tragen, denn sie werden getröstet werden. 4. Selig sind die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden. 5. Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 6. Selig sind die eines reinen Herzens sind, denn sie werden Gott anschauen. 7. Selig sind die Friedsamen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. 8. Selig sind die Verfolgung leiden der Gerechtigkeit wegen, denn ihrer ist das Himmelreich.

F: Was ist in den acht Seligkeiten zu lernen ?

A: Aus der Not eine Tugend zu machen und der Vergeltung hier und dort sich zu trösten.

F: Welche sind die evangelischen Räte ?

A: 1. Freiwillige Armut. 2. Stete Keuschheit. 3. Vollkommener Gehorsam unter einem geistlichen Obern.

F: Was wollen die evangelischen Räte ?

A: Was der göttliche Gesetzgeber zwar nicht allen geboten, doch vielen als ratsam und als besser vorgelegt und selbst ausgeübt hat.

F: Welche sind die letzten Dinge des Menschen ?

A: 1. Der Tod. 2. Das Gericht. 2. Die Hölle. 4. Das Himmelreich.

F: Welche treffen jeden Menschen ohne Unterschied ?

A: Der Tod und das Gericht.

F: Wie heißen diese Dinge die letzten des Menschen ?

A: Diese behaupten, was immer dem Menschen zuteil werden kann, die letzte Stelle.

F: Wen trifft die Hölle ?

A: Die der ewigen Verdammung schuldig erkannt werden.

F: Welchen wird das Himmelreich zuteil ?

A: Die als Gerechtfertigte und solcher Belohnung wert sich zeigen.

F: Die weder ewiger Bestrafung schuldig noch himmlischer Belohnung würdig sind, was wird denen zuteil ?

A: Ein Reinigungsort, das Fegfeuer.

F: Wozu kann das Denken an seine letzten Dinge dienen ?

A: Zur heilsamen Warnung, Abschreckung vom Bösen und Aneiferung zum Guten.

F: Was lernt der Christ aus der wahren Lehre Jesu Christi ?

A: Wie der Glaube und das Leben der christlichen Weisheit und Gerechtigkeit gemäß beschaffen sein müsse und wie das verheißene, Ewige Leben erfolgen werde.

Dritte Abteilung

Vorbereitung zum heiligen Bußsakrament

F: Was soll überhaupt die Buße sein ?

A: Ein sorgfältiges Bemühen der Sünden, als wahrer Übel los zu werden.

F: Wie wird diese Losmachung möglich ?

A: Durch die Gnade Gottes und eigenes Bestreben.

F: Wo wird dem Menschen diese göttliche Gnade zuteil ?

A: Im heiligen Sakramente der Buße.

F: Was ist die Buße als Sakrament ?

A: Das wahrnehmbare Zeichen, der unsichtbaren Gnade Gottes, das die Lossprechung andeutet und bewirkt.

F: Was ist zum heiligen Bußsakrament erforderlich ?

A: Fünf Stücke: 1. Erforschung des Gewissens. 2. Reue und Leid. 2. Ein fester Vorsatz. 4. Die Beichte. 5. Die Verrichtung aufgelegter Bußwerke und Genugtuung.

F: Was ist der Erforschung des Gewissens zum voraus dienlich ?

A: Ein Gebet zu Gott, um Erkenntnis und Missbilligung der Sünden.

F: Was heißt das Gewissen erforschen ?

A: Nachdenken und sich wohl besinnen was sündhaftes geschehen sei.

F: Wie kann sündhaftes geschehen ?

A: Mit Gedanken und Begierden, mit Worten und Reden, mit Werken und Unterlassung seiner Pflichten gegen Gott und Mitmenschen.

F: Wie geschehen Sünden mit Gedanken und Begierden ?

A: Wenn man sich freiwillig böse Gedanken macht und zum heftigen Verlangen aufsteigen lässt.

F: Wie geschehen Sünden mit Worten und Reden ?

A: Wenn man gerne von bösen Dingen fragt und spricht.

F: Wie geschehen Sünden mit Werken und Unterlassung ?

A: In bösen Handlungen und Taten, in Vernachlässigung seiner Obliegenheiten und Dienste.

F: Wo können Kinder vor allem sündigen ?

A: In der Kirche, in der Schule, Haufe und auf den Gassen.

F: Wie können in der Kirche Sünden begangen werden ?

A: Durch unruhiges Verhalten, wodurch eigene und anderer Andacht gestört wird, durch Schwatzen und herumgaffen.

F: Wie kann man sich in der Schule versündigen ?

A: Wer matt unachtsam und im Lernen ist, auch andere davon abhält. Schwätzereien anrichtet.

F: Wie können zu Hause Versündigungen erfolgen ?

A: Wenn Kinder keine Ruhe geben, sich nicht abbieten lassen, trotzig, zänkisch, unverschämt und widerspenstig sind, sich verstecken und Schändliches treiben.

F: Wie versündiget man sich auf den Gassen ?

A: Mit schreien und lärmen, mit Schimpf und Scheltworten, mit Stoßen und Werfen, mit ausgelassenem herumrennen und Verspottung der Leute und anderen schadhaften Possereien.

F: Gehört auch die Zahl zur Beschaffenheit der Sünden ?

A: Auch über die Menge der einzelnen Sünden muss nachgeforscht werden.

F: Was ist die Reue und Leid ?

A: Ein selbst erregter Widerwille, ein Schmerz und Wehe der Seele über die begangenen Sünden.

F: Wie muss die Reue und Leid beschaffen sein ?

A: Sie muss sein: 1. innig. 2. allgemein. 2. übernatürlich und möglichst vollkommen.

F: Wann ist sie innig ?

A: Wenn das Gewissen in wirklicher Rührung, Verdruss und Abscheu über die Sünden empfindet.

F: Wie ist sie allgemein ?

A: Wenn sie alle Sünden ohne Ausnahme einschließt.

F: Wie ist sie übernatürlich und vollkommen ?

A: Wenn sie sich zu Gott erhebt, die Sünde als Beleidigung Gottes schwer fühlt, und deswegen höchstens verwünscht.

F: Was ist der Vorsatz ?

A: Ein ernstlich gefasster Wille und Entschluss, zu verbessern was die Sünde verwirkt hat.

F: Was verwirkt jede Sünde ?

A: Jede Sünde entzieht dem Menschen mehr oder minder oder ganz das Wohlgefallen Gottes und die Verdienste Jesu Christi ?

F: Was ist sich sodann darauf vorzunehmen.

A: Mehr nach Gottes Wohlgefallen zu trachten, Christi Verdienste höher zu achten, die Gelegenheiten zur Sünde sorgfältiger zu meiden, Versuchungen kräftiger zu widerstehen, fremdes Gut, verletzte Ehre zurückzugeben, Ärgernis und Schaden gut zu machen, Beleidigungen zu verzeihen und Feindschaften aufzugeben, für die Pflichten seines Standes besorgter zu sein.

F: Haben auch Kinder schon Pflichten ?

A: Vor allen die Pflicht gutwilligen Gehorsams.

F: Was ist die heilige Beichte ?

A: Eine demütige Anklage seiner selbst, über die begangenen Sünden zur Erlangung der priesterlichen Lossprechung und innerlichen Heiligung.

F: Wie muss die Beichte beschaffen sein ?

A: Vollständig und aufrichtig.

F: Wann ist die Beichte vollständig ?

A: Wenn sie alle Sünden die bei Erforschung des Gewissens sich ergeben haben enthält.

F: Wann ist sie aufrichtig ?

A: Wenn die Sünden angegeben werden wie und wie oft sie geschehen seien.

F: Ist sich seiner Sünden nicht zu schämen ?

A: Zu begehen soll man sich wohl auch schämen, nicht aber zu bekennen am gehörigen Orte.

F: Wäre vorsätzliches Verschweigen nicht recht ?

A: Ein solches würde die Beichte unvollständig also ungültig machen und sündhaft.

F: Wie soll man seine Sünden hersagen ?

A: Mit anständigen und ehrbaren Worten und nur für den Beichtvater verständlich.

F: Was ist die Buße als heiliges Sakrament ?

A: Das göttliche Gnadenmittel zur Heilung von Sünden und Heiligung der Seele.

F: Was ist die Buße als notwendiges Werk des Menschen ?

A: Die auch mühsame Verrichtung der aufgegebenen Bußwerke und volle Genugtuung.

F: Wem muss Genugtuung geschehen ?

A: Der beleidigten Majestät, Liebe und Gerechtigkeit Gottes und der verletzten Liebe des Nächsten, wie auch dem eigenen Seelenheile.

F: Wann ist die sakramentale Beichte notwendig ?

A: Wann immer das Gewissen eine schwere Sünde auf sich hat.

F: Wenn man in Todesgefahr eine solche Beichte nicht ablegen kann ?

A: So ist eine so vollkommene Reue und Leid möglich und unumgänglich notwendig.

F: Wozu dient die heilige Beichte bei mindern Sünden ?

A: Zur Vermehrung der göttlichen Gnade.

Vorbereitung zum heiligen Sakrament des Altars

F: Was ist das heilige Sakrament des Altars ?

A: Es ist der wahre Leib und das wahre Blut unsers Herrn Jesu Christi unter den Gestalten des Brots und Weins, zur heilsamen Nahrung und Opferung.

F: Warum heißt es Sakrament des Altars ?

A: Weil auf dem Altar jene höchstheilige Segnung und geheimnisvolle Veränderung der sichtbaren Gestalten geschieht.

F: Ist in der Brotsgestalt allein Jesus Christus auch ganz enthalten ?

A: Jesus Christus ist da lebendig gegenwärtig, also ganz.

F: Wie vielfach ist die Vorbereitung zum Genuss des heiligen Altars Sakraments ?

A: Eine der Seele nach und eine dem Leib nach.

F: Worin besteht die Vorbereitung der Seele nach ?

A: In der Reinigung des Gewissens und Andacht des Herzens.

F: Wo wird vorzüglich die Reinigung des Gewissens erlangt ?

A: Im würdigen Empfange des heiligen Bußsakraments.

F: Ist jede Kommunion von geistlichem Nutzen ?

A: Wo die Bedingungen erfüllt sind, sonst kann sie auch zur schweren Verantwortung werden.

F: Worin besteht die Andacht des Herzens ?

A: Vor allem durch Erweckung der drei göttlichen Haupttugenden, in Übung der Demut und Anbetung, in eifriger Verrichtung, eigener Beichte und Kommuniongebete.

F: Was fordert die Vorbereitung dem Leib nach ?

A: Dass man von zwölf Uhr Nachts an nüchtern sei, reinlich und in der Kleidung wie in der ganzen Körperstellung anständig sich einfinde.

F: Wenn der Vormittag dem göttlichen Dienste besonders geheiligt sein soll, was hat weiter zu geschehen ?

A: Auch Nachmittags soll hiervon eine andächtige Fortsetzung gemacht werden, so viel es immer tunlich ist. Z. B. Kirchenbesuch, erbauliche Lesung und dgl.

Vorbereitung zu der heiligen Firmung

F: Was ist die heilige Firmung ?

A: Sie ist das heilige Sakrament des neuen Gesetzes, zur Mittheilung des Heiligen Geistes, durch Auflegung der bischöflichen Hände und Salbung mit geweihtem Chrisam.

F: Was nutzt die heilige Firmung ?

A: Sie gibt den Getauften würdig empfangen Licht, Kraft und Stärkung des Heiligen Geistes zum christlichen Leben nach dem christlichen Glauben.

F: Ist im christlichen Glauben noch nicht christliches Leben ?

A: Die Gabe und Lehre des Glaubens sind erst die Anfänge zum neuen Leben.

F: Fordert also der lebendige Glaube mehr ?

A: Er fordert Ernst und Anstrengung und hat überdies mächtige Widersacher.

F: Der Bischof salbt die Stirne mit geweihtem Chrisam unter Bezeichnung mit dem heiligen Kreuze, was will der geweihte Chrisam ?

A: Jesus wurde selbst mit dem Heiligen Geiste gesalbt, erhielt daher den Namen Christus und wir von ihm den Name Christen, den wir verwirklichen sollen.

F: Was hat das Kreuzzeichen für eine Sinn ?

A: Den Kreuztod Jesu Christ und die Opferung seines Lebens, das er sich für unser Heil kosten ließ.

F: Welche sind die sieben Gaben des Heiligen Geistes ?

A: Der Geist der Weisheit, des Verstandes, des Rates, der Starkmütigkeit, der Wissenschaft, der Frömmigkeit und der Furcht Gottes.

F: Welche sind die Früchte des Heiligen Geistes ?

A: Die heilige Liebe und Freude, der heilige Friede und die Geduld, die heilige Langmut und Güte, die heilige Gutmütigkeit und Sanftmut, die heilige Treue und Eingezogenheit, die heilige Enthaltsamkeit und Reinigkeit.

F: Der Bischof gibt auch einen Backenstreich, wozu dies ?

A: Eben zur bleibenden Erinnerung an den notwendigen Kampf des Glaubens, den der Gesinnte bei jedem Ergebnis bestehen soll.

F: Was ist besser, die heilige Firmung früher oder später zu empfangen ?

A: Wenn das Kind selbst zur Kenntnis von Glaubenswahrheiten und den heiligen Sakramenten gebracht ist, so kann gewiss auch die heilige Firmung fruchtbarer werden.

Anmerkungen

<references />

Weblinks