Reginald Thomas Foster: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Reginald]] Foster war Klempnersohn aus dem stark [[deutsch]] geprägten Milwaukee (US-Bundesstaat Wisconsin). Mit 13 Jahren trat er in [[Knabenseminar]], mit 15 Jahren in das Seminar in Peterborough (New Hampshire) ein. 1959 wurde er Mitglied des Ordens der Unbeschuhten Karmeliten und studierte 1962 in [[Rom]] [[Theologie]]. Foster wurde Latinist von [[Paul VI.]], [[Johannes Paul I.]], [[Johannes Paul II.]] und [[Benedikt XVI.]]. Er arbeitete neben den päpstlichen Appartementen in der Abteilung für lateinische Briefe des [[Staatssekretariat]]s im [[Vatikan]]. Zu Fosters Aufgaben gehörte das Übersetzen von [[Enzyklika|Enzykliken]], [[Exkommunikation]]surteilen und Wegweisern für die Vatikanstadt ins Lateinische. Neben seiner Tätigkeit im Staatssekretariat wirkte er auch als Lateinlehrer. Er war für seine Lateinkurse an der päpstlichen Universität [[Gregoriana]] und später an seiner eigenen Academia Romae Latinitatis bekannt. Bekanntheit erlangte Foster auch für seine Lehrmethode, Latein als lebendige Sprache („Viva Latinitas“) in mehrwöchigen Sommerkursen zu lehren. Als unvergleichlicher Lateingelehrter benutzte er, wenn möglich, eine ciceronische Wendung oder kleidete seine Übersetzungen in elegantes Latein. Zudem wirkte Foster am von der päpstlichen [[Stiftung Latinitas|Stiftung "Latinitas"]] herausgegebenen "Lexicon recentis Latinitatis" mit, einem Wörterbuch mit lateinischen Übersetzungen moderner Begriffe wie Computer ("instrumentum computatorium"), Twitter ("breviloquentia") oder Rock'n'Roll ("tumultuatio"). Er übersetzte auch lateinische Quellentexte an entsprechenden historische Orten [[Rom]]s. Für seine Lateinkurse verlangte er niemals Geld. Wöchentlich lief auf "[[Radio Vatikan]]" sein Programm "The Latin Lover". Auch nach seiner Pensionierung 2009 unterrichtete Foster in seiner Heimat Milwaukee an der dortigen Universität [[Latein]], später aus dem Pflegeheim in Greenfield (Wisconsin), in dem er zuletzt lebte.<ref>[https://www.kathnews.de/meisterlatinist-verstorben Meisterlatinist verstorben] [[Kathnews]] am 26. Dezember 2020; [https://www.domradio.de/themen/vatikan/2020-12-27/ein-leben-fuer-eine-lebendige-tote-sprache-langjaehriger-latinist-der-paepste-reginald-foster Langjähriger Latinist der Päpste Reginald Foster gestorben. Ein Leben für eine lebendige tote Sprache] [[Domradio]]  am 27. Dezember 2020 </ref>
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[[Reginald]] [[Thomas]] Foster war Klempnersohn aus dem stark [[deutsch]] geprägten Milwaukee (US-Bundesstaat Wisconsin). Mit 13 Jahren trat er in [[Knabenseminar]], mit 15 Jahren in das Seminar in Peterborough (New Hampshire) ein. 1959 wurde er Mitglied des Ordens der Unbeschuhten Karmeliten und studierte 1962 in [[Rom]] [[Theologie]]. Foster wurde Latinist von [[Paul VI.]], [[Johannes Paul I.]], [[Johannes Paul II.]] und [[Benedikt XVI.]]. Er arbeitete neben den päpstlichen Appartementen in der Abteilung für lateinische Briefe des [[Staatssekretariat]]s im [[Vatikan]]. Zu Fosters Aufgaben gehörte das Übersetzen von [[Enzyklika|Enzykliken]], [[Exkommunikation]]surteilen und Wegweisern für die Vatikanstadt ins Lateinische. Neben seiner Tätigkeit im Staatssekretariat wirkte er auch als Lateinlehrer. Er war für seine Lateinkurse an der päpstlichen Universität [[Gregoriana]] und später an seiner eigenen Academia Romae Latinitatis bekannt. Bekanntheit erlangte Foster auch für seine Lehrmethode, Latein als lebendige Sprache („Viva Latinitas“) in mehrwöchigen Sommerkursen zu lehren. Als unvergleichlicher Lateingelehrter benutzte er, wenn möglich, eine ciceronische Wendung oder kleidete seine Übersetzungen in elegantes Latein. Zudem wirkte Foster am von der päpstlichen [[Stiftung Latinitas|Stiftung "Latinitas"]] herausgegebenen "Lexicon recentis Latinitatis" mit, einem Wörterbuch mit lateinischen Übersetzungen moderner Begriffe wie Computer ("instrumentum computatorium"), Twitter ("breviloquentia") oder Rock'n'Roll ("tumultuatio"). Er übersetzte auch lateinische Quellentexte an entsprechenden historische Orten [[Rom]]s. Für seine Lateinkurse verlangte er niemals Geld. Wöchentlich lief auf "[[Radio Vatikan]]" sein Programm "The Latin Lover". Auch nach seiner Pensionierung 2009 unterrichtete Foster in seiner Heimat Milwaukee an der dortigen Universität [[Latein]], später aus dem Pflegeheim in Greenfield (Wisconsin), in dem er zuletzt lebte.<ref>[https://www.kathnews.de/meisterlatinist-verstorben Meisterlatinist verstorben] [[Kathnews]] am 26. Dezember 2020; [https://www.domradio.de/themen/vatikan/2020-12-27/ein-leben-fuer-eine-lebendige-tote-sprache-langjaehriger-latinist-der-paepste-reginald-foster Langjähriger Latinist der Päpste Reginald Foster gestorben. Ein Leben für eine lebendige tote Sprache] [[Domradio]]  am 27. Dezember 2020 </ref>
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 29. Dezember 2020, 13:41 Uhr

Reginald Thomas Foster OCD (* 14. November 1939 in Milwaukee, USA; † 25. Dezember 2020) war Priester im Orden der Unbeschuhten Karmeliten und von 1969 bis 2009 Latinist der Päpste. Er galt als einer der weltweiter Meister für die lateinische Sprache.

Biografie

Reginald Thomas Foster war Klempnersohn aus dem stark deutsch geprägten Milwaukee (US-Bundesstaat Wisconsin). Mit 13 Jahren trat er in Knabenseminar, mit 15 Jahren in das Seminar in Peterborough (New Hampshire) ein. 1959 wurde er Mitglied des Ordens der Unbeschuhten Karmeliten und studierte 1962 in Rom Theologie. Foster wurde Latinist von Paul VI., Johannes Paul I., Johannes Paul II. und Benedikt XVI.. Er arbeitete neben den päpstlichen Appartementen in der Abteilung für lateinische Briefe des Staatssekretariats im Vatikan. Zu Fosters Aufgaben gehörte das Übersetzen von Enzykliken, Exkommunikationsurteilen und Wegweisern für die Vatikanstadt ins Lateinische. Neben seiner Tätigkeit im Staatssekretariat wirkte er auch als Lateinlehrer. Er war für seine Lateinkurse an der päpstlichen Universität Gregoriana und später an seiner eigenen Academia Romae Latinitatis bekannt. Bekanntheit erlangte Foster auch für seine Lehrmethode, Latein als lebendige Sprache („Viva Latinitas“) in mehrwöchigen Sommerkursen zu lehren. Als unvergleichlicher Lateingelehrter benutzte er, wenn möglich, eine ciceronische Wendung oder kleidete seine Übersetzungen in elegantes Latein. Zudem wirkte Foster am von der päpstlichen Stiftung "Latinitas" herausgegebenen "Lexicon recentis Latinitatis" mit, einem Wörterbuch mit lateinischen Übersetzungen moderner Begriffe wie Computer ("instrumentum computatorium"), Twitter ("breviloquentia") oder Rock'n'Roll ("tumultuatio"). Er übersetzte auch lateinische Quellentexte an entsprechenden historische Orten Roms. Für seine Lateinkurse verlangte er niemals Geld. Wöchentlich lief auf "Radio Vatikan" sein Programm "The Latin Lover". Auch nach seiner Pensionierung 2009 unterrichtete Foster in seiner Heimat Milwaukee an der dortigen Universität Latein, später aus dem Pflegeheim in Greenfield (Wisconsin), in dem er zuletzt lebte.<ref>Meisterlatinist verstorben Kathnews am 26. Dezember 2020; Langjähriger Latinist der Päpste Reginald Foster gestorben. Ein Leben für eine lebendige tote Sprache Domradio am 27. Dezember 2020 </ref>

Weblinks

Anmerkungen

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