Gregor von Nazianz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Oktober 2015, 20:28 Uhr
Gregor von Nazianz (* um 329/330; † 390) war Bischof, Kirchenlehrer. Er ist einer der vier großen morgenländischen Kirchenväter und war ein guter Freund von Gregor von Nyssa. Gemeinsam mit Basilius der Große bilden sie die Drei Großen Kappadozier.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Gregor von Nazianz wurde 329/330 auf dem Landgut Arianz in Kappadozien als Sohn des Bischof Gregor der Ältere von Nazianz geboren. Er hatte mit Nonna eine sehr fromme Mutter, die sowohl seinen Vater stark beeinflusst hat und ihn zum Christentum brachte und auch Gregor fromm erzog. Gregor machte zuerst eine Rhetorenausbildung in Cäsarea und anschließend christliche Schulen in Cäsare und in Alexandrien. Später besuchte er auch die heidnische Hochschule in Athen. Dort blieb er bis 356 und schloss mit Basilius Freundschaft. Nach der Rückkehr in die Heimat ließ er sich taufen. Er wollte zuerst Mönch werden. Allerdings wurde er auf Drängen der Gemeinde von seinem Vater zum Priester geweiht. Über die Weihe war er unglücklich und er floh deshalb. Als Rechfertigung verfasste er eine Apologeticus de fuga. Er kehrte aber bald nach Nazianz zurück und engagierte sich neben seinem Vater in der Seelsorge.
Nach der Teilung von Kappadozien wurde Gregor von Basilius, der bereits Bischof war, zum Bischof der Stadt Sasima geweiht. Er trat allerdings dieses Amt dort nicht an. Nach dem Tod seines Vaters blieb er einfach in Nazianz und betreute diese Diözese mit. Außerdem war er immer wieder auch zum beschaulichen Leben in Seleucia (Isaurien).
379 folgte er dann dem Ruf nach Konstantinopel und betreute die dortige nizänische Gemeinde. 380 wurde er vom Kaiser Theodosius in die Apostelkirche der Stadt eingeführt und auf dem Konzil im Jahr 381 als Nachfolger des verstorbenen Meletius von Antiochien bestimmt. Er musste immer wieder mit Gerüchten kämpfen, dass er gar kein rechtmäßiger Bischof sei und dankte schließlich, frustriert von den Angriffen, ab. Vor seiner Abreise hielt er eine berühmte Abschiedsrede an die Bischöfe und das Volk. Er ging zurück in die Heimat und betreute dort die verwaiste Diözese. In den letzten Lebensjahren war auf dem Landgut von Arianz und beschäftigte sich dort vor allem mit Literatur und lebte die Aszese. 390 starb Gregor von Nazianz.
Gregor von Nazianz war ein sehr empfindsamer Mensch. Er war oft kränklich und gereizt und in seinen letzten Jahren auc verbittert. Im Gegensatz zu Gregor von Nyssa neigte er nicht zur spekulativen Theologie sondern hielt sich streng an Schrift und Tradition.
Lehre
Dreifaltigkeit
Gregor war maßgeblich beteiligt, dass die Gottheit des Heiligen Geistes, klar herausgearbeit wurde. "Wie lange noch sollen wir das Licht unter den Scheffel stellen und den anderen die vollkommene Gottheit (des Heiligen Geistes) vorenthalten?" (Vgl. Altaner/Stuiber, Patrologie)
Christologie
Er bezeugte die Einheit der Person in Christus. "Zwei Naturen vereinigen sich in ihm zu Einem, es sind nicht zwei Söhne "(Vgl. Patrologie). Er verteidigte die Vollständigkeit der menschlichen Natur. "Wer die hl. Maria nicht Gottesgebärerin (theotokos) nennt, steht der Gottheit fern."
Erbsünde und Taufe
Gregor sprach klar von den schlimmen Folgen der Erbsünde. "Wehe meiner Schwachheit, denn die des ersten Menschen ist die meine." Gregor sah die diejenigen, die die Taufe wegen Unmündigkeit oder plötzlichen Todes nicht empfangen konnten, zwar nicht in der Hölle aber auch nicht im Himmel (Vgl. Limbus). Gregor wollte, dass man die Kinder est nach etwa drei Jahren tauft, bei Todesgefahr allerdings früher.
Werke
Reden
5 theologischen Reden
panegyrische Reden
Predigten für kirchliche Feiertage
Lobreden auf die Makkabäer, Cyprian und Athanasius
Leichenreden
Kampf- und Schmähreden gegen Kaiser Julianus
Apologeticus de fuga
Briefe
245 Briefe, die fast in seiner späteren Zurückgezogenheit geschrieben wurden
Gedichte
Poemata dogmatica und moralia
Poemata historica
De vita sua
Christus patiens
Literatur
Altaner/Stuiber, Patrologie, Leben, Schriften und Lehre der Kirchenväter, Freiburg 1978, ISBN 3-451-23273-1