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Version vom 17. Juli 2006, 20:37 Uhr
Walter Kardinal Kasper (* 5. März 1933 in Heidenheim) ist ein deutscher Kardinal, Mitglied der römischen Kurie und Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Walter Kasper wurde am 5. März 1933 in Heidenheim an der Brenz geboren. Nach dem Besuch der Volksschule, der Oberrealschule in Göppingen, des Gymnasium in Wangen im Allgäu machte er 1952 sein Abitur am Gymnasium von Ehingen. Von 1952 bis 1956 studierte er Theologie und Philosophie an den Universitäten Tübingen und München. 1954 schrieb er eine Arbeit über die Lehre von der menschlichen Erkenntnis in den Quaestiones disputatae de veritate des Thomas von Aquin.
Am 6. April 1957 wurde Walter Kasper in Rottenburg zum Priester geweiht. Anschließend ging er als Vikar in der Herz-Jesu-Pfarrei in Stuttgart und von 1958-1961 als Repetent für Dogmatik am Bischöflichen Theologenkonvikt Wilhelmstift in Tübingen. 1961 promovierte er mit einer Arbeit über die Lehre von der Tradition in der Römischen Schule an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und wird Doktor der Theologie.
Von 1961 bis 1964 war Kasper am Katholisch-Theologischen Seminar der Universität Tübingen Wissenschaftlicher Assistent bei Leo Scheffczyk und Hans Küng. Dort habilitierte er sich 1964 mit einer Arbeit über Philosophie und Theologie der Geschichte in der Spätphilosophie Schellings im Fach Dogmatik. Noch im selben Jahr wird er im Alter von 31 Jahren Dogmatikprofessor am Lehrstuhl für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Von 1969-1970 ist er Dekan dieser Fakultät. 1970 übersiedelte er nach Tübingen und übernimmt den Lehrstuhl für Dogmatik an die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Tübingen, wo er 1970-1971 auch Dekan der Fakultät wird.
Kasper war auch Mitarbeiter bei der Würzburger Synode und von 1975-1979 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger katholische Dogmatiker und Fundamentaltheologen. 1979 wurde er Konsultor des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und Vertreter der Katholischen Kirche in der Kommission für Glaube und Kirchenverfassung des Weltrates der Kirchen (ÖRK). Außerdem war er als Berater und Mitglied der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz Hauptautor des ersten Bandes des Katholischen Erwachsenenkatechismus, der 1985 erschienen ist. Von 1983 bis 1984 war für ein Semester an der Catholic University of America in Washington D.C. tätig. Es folgte weitere Gastaufenthalte in Rom, Jerusalem und Louvain-la-neuve. 1985 wurde Walter Kasper zum Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ernannt. Es folgten die Ernennung zum Sondersekretär der außerordentlichen Römischen Bischofssynode.
Am 4. April 1989 wird er durch durch das Domkapitel zum Heiligen Martinus in Rottenburg zum Nachfolger des am 9. Mai 1988 verstorbenen Bischofs Dr. Georg Moser gewählt. Am 17. April 1989 erfolgte durch Papst Johannes Paul II. die Ernennung zum Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Bischofsweihe erfolgte am 17. Juni 1989.
Ab 1991 war Bischof Kasper Vorsitzender der Kommission für Weltkirchliche Aufgaben der Deutschen Bischofskonferenz und Stellvertretender Vorsitzender der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz. 1994 wurde er zum Kopräsidenten der Gemeinsamen römisch-katholischen evangelisch-lutherischen Kommission des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und 1998 zum Konsultor der römischen Kongregation für die Glaubenslehre sowie des Päpstlichen Kulturrates ernannt.
Am 16. März 1999 wurde Bischof Walter Kasper durch Papst Johannes Paul II. zum Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ernannt, das er am 1. Juni 1999 antrat. Am 21. Februar 2001 erfolgte die Ernennung zum Kardinal. Kasper wird am 3. März 2001 zum Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ernannt.
Außerdem ist er Mitglied der Kongregation für die Glaubenslehre, der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, des Obersten Gerichtshofes der Apostolischen Signatur, des Päpstlichen Rates für die Kultur und des Päpstlichen Rates für die Interpretation von Gesetzestexten.
Literatur
Weblinks
Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Kirchen