Pius Parsch: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Pius Parsch''' (*[[18. Mai]] [[1884]] in Neustift bei Olmütz, Mähren, † [[11. März]] [[1954]] war katholischer Theologe,
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'''Pius Parsch''' (*[[18. Mai]] [[1884]] in Neustift bei Olmütz, Mähren, † [[11. März]] [[1954]] war katholischer Theologe und [[Augustinerchorherr]].
  
Johann Parsch trat 1904 in Klosterneuburg als Ordensnovize der Augustinerchorherren ein. Er erhielt den Namen [[Pius]]. Nach der [[Priesterweihe]] im Wiener Stephansdom 1909 war er bis 1913 Aushilfspriester in der Pfarre Maria Treu, Wien. 1911 erwarb er das Doktorat an der Universität Wien. 1914/15 wirkte er als Sozius des [[Novizenmeister]]s und lehrte als Professor für [[Pastoraltheologie]] an der Phil.-Theol. Hauslehranstalt des Stiftes. Aushilfsweise erteilte er Religionsunterricht am Gymnasium. Von 1915-1918 war er Feldkurat an der Ostfront und nahm anschließend seine früheren Ämter wieder auf. 1919 hielt er in Klosterneuburg seine erste Bibelstunde, seit 1921 veranstaltete er Liturgierunden und feierte 1922 die erste Gemeinschaftsmesse in der Kirche St. Gertrud, Klosterneuburg. Um die biblische und liturgische Erneuerung und deren wissenschaftlichen Ertrag im »volksliturgischen Apostolat« weitesten Kreisen zugänglich zu machen, gründete er [[Verlag]] und Augustinus-Druckerei (1928). So konnten Meßtexte und andere volksliturgische Schriften herausgegeben werden und die »Volksliturgische Bewegung« Leben gewinnen. Ergänzend dazu gründete er fernerhin das Klosterneuburger Bibelapostolat (1950) und die Zeitschriften »[[Bibel]] und [[Liturgie]]« (seit 1926) und »Lebe mit der [[Kirche]]« (1928-52). 1933 war auf dem Wiener [[Katholikentag]] der Durchbruch der Betsingmesse gelungen, 1936 erfolgte der Umbau von St. Gertrud. 1938 wurde das Heim St. Gertrud von den Nationalsozialisten geschlossen, 1941 das Stift Klosterneuburg aufgehoben. Von 1941-46 wirkte Parsch als Seelsorger in Floridsdorf, Wien, kehrte 1946 in das Stift zurück und übernahm die früheren Ämter wieder. Kurz nach der Rückkehr von einem Festvortrag beim internationalen [[Eucharistischer Kongress|Eucharistischen Kongress]] in Barcelona erlitt er einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte.  
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Johann Parsch trat 1904 in [[Klosterneuburg]] als Ordens[[novize]] der Augustinerchorherren ein. Er erhielt den Namen [[Pius]]. Nach der [[Priesterweihe]] im Wiener Stephansdom 1909 war er bis 1913 Aushilfspriester in der Pfarre Maria Treu, Wien. 1911 erwarb er das Doktorat an der Universität Wien. 1914/15 wirkte er als Gehilfe des [[Novizenmeister]]s und lehrte als Professor für [[Pastoraltheologie]] an der Phil.-Theol. Hauslehranstalt des Stiftes. Aushilfsweise erteilte er Religionsunterricht am Gymnasium. Von [[1. Weltkrieg|1915-1918]] war er Feldkurat an der Ostfront und nahm anschließend seine früheren Ämter wieder auf. 1919 hielt er in Klosterneuburg seine erste Bibelstunde, seit 1921 veranstaltete er Liturgierunden und feierte 1922 die erste Gemeinschaftsmesse in der Kirche St. Gertrud, Klosterneuburg. Um die biblische und liturgische Erneuerung und deren wissenschaftlichen Ertrag im »volksliturgischen Apostolat« weitesten Kreisen zugänglich zu machen, gründete er [[Verlag]] und Augustinus-Druckerei (1928). So konnten Meßtexte und andere volksliturgische Schriften herausgegeben werden und die »[[Liturgische Bewegung|Volksliturgische Bewegung]]« Leben gewinnen. Ergänzend dazu gründete er fernerhin das Klosterneuburger Bibelapostolat (1950) und die Zeitschriften »[[Bibel]] und [[Liturgie]]« (seit 1926) und »Lebe mit der [[Kirche]]« (1928-52). 1933 war auf dem Wiener [[Katholikentag]] der Durchbruch der Betsingmesse gelungen, 1936 erfolgte der Umbau von St. Gertrud. 1938 wurde das Heim St. Gertrud von den Nationalsozialisten geschlossen, 1941 das Stift Klosterneuburg aufgehoben. Von 1941-46 wirkte Parsch als Seelsorger in Floridsdorf, Wien, kehrte 1946 in das Stift zurück und übernahm die früheren Ämter wieder. Kurz nach der Rückkehr von einem Festvortrag beim internationalen [[Eucharistischer Kongress|Eucharistischen Kongress]] in Barcelona erlitt er einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte.  
  
 
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Version vom 30. April 2009, 22:23 Uhr

Pius Parsch (*18. Mai 1884 in Neustift bei Olmütz, Mähren, † 11. März 1954 war katholischer Theologe und Augustinerchorherr.

Biographie

Johann Parsch trat 1904 in Klosterneuburg als Ordensnovize der Augustinerchorherren ein. Er erhielt den Namen Pius. Nach der Priesterweihe im Wiener Stephansdom 1909 war er bis 1913 Aushilfspriester in der Pfarre Maria Treu, Wien. 1911 erwarb er das Doktorat an der Universität Wien. 1914/15 wirkte er als Gehilfe des Novizenmeisters und lehrte als Professor für Pastoraltheologie an der Phil.-Theol. Hauslehranstalt des Stiftes. Aushilfsweise erteilte er Religionsunterricht am Gymnasium. Von 1915-1918 war er Feldkurat an der Ostfront und nahm anschließend seine früheren Ämter wieder auf. 1919 hielt er in Klosterneuburg seine erste Bibelstunde, seit 1921 veranstaltete er Liturgierunden und feierte 1922 die erste Gemeinschaftsmesse in der Kirche St. Gertrud, Klosterneuburg. Um die biblische und liturgische Erneuerung und deren wissenschaftlichen Ertrag im »volksliturgischen Apostolat« weitesten Kreisen zugänglich zu machen, gründete er Verlag und Augustinus-Druckerei (1928). So konnten Meßtexte und andere volksliturgische Schriften herausgegeben werden und die »Volksliturgische Bewegung« Leben gewinnen. Ergänzend dazu gründete er fernerhin das Klosterneuburger Bibelapostolat (1950) und die Zeitschriften »Bibel und Liturgie« (seit 1926) und »Lebe mit der Kirche« (1928-52). 1933 war auf dem Wiener Katholikentag der Durchbruch der Betsingmesse gelungen, 1936 erfolgte der Umbau von St. Gertrud. 1938 wurde das Heim St. Gertrud von den Nationalsozialisten geschlossen, 1941 das Stift Klosterneuburg aufgehoben. Von 1941-46 wirkte Parsch als Seelsorger in Floridsdorf, Wien, kehrte 1946 in das Stift zurück und übernahm die früheren Ämter wieder. Kurz nach der Rückkehr von einem Festvortrag beim internationalen Eucharistischen Kongress in Barcelona erlitt er einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte.

Schwerpunkt des Denkens uns Schaffens

Als Wegbereiter der volksliturgischen Bewegung hat er die biblisch-liturgische Erneuerung im deutschen Sprachraum und darüber hinaus popularisiert. Theologisch charakteristisch hat er an der Einheit von Bibel und Liturgie als Grundlage einer neuen christlichen Frömmigkeit, im Sinne einer »Gnadenfrömmigkeit« statt einer »Gebotsfrömmigkeit«, festgehalten, stark beeinflußt von der Theologie eines Matthias Scheeben.

Literatur (Auswahl)

  • Rituale Romanum, (Das Römische Rituale), Nach der typischen Vatikanischen Ausgabe, Übersetzt von P. Dr. Paulus Lieger O.S.B; Volksliturgisches Apostolat, Klosterneuburg bei Wien 1936 (Imprimatur Ordinariat Wien 24. September 1936 + Kamprath G. B.)
  • Das Jahr des Heiles, Klosterneuenburger Liturgiekalender, Verlag Volksliturgisches Apostolat Klosterneuenburg b. Wien, I. Band:: Weihnachtsteil; II. Band: Osterteil; III. Band: Nachpfingstteil (jeweils mit Druckerlaubnis d. erb. Ordinariates Wien vom 28.8.1937, Z. 6768). / Das Jahr des Heiles. Neu eingeleitet von Harald Buchinger. Würzburg 2008.
  • Opfere mit der Kirche, 3 Bände (Meßbuch), 1930
  • Meßerklärung im Geiste der liturgischen Erneuerung, Verlag Volksliturgisches Apostolat Klosterneuenburg b. Wien 1950 (3. Auflage; 447 Seiten). / Messerklärung im Geist der liturgischen Erneuerung. Neu eingeleitet von Andreas Heinz. Würzburg 2006.
  • Aus dem Gebetbuch der Kirche, 5 Bde, 1931/33.
  • Die liturgische Predigt, 10 Bände, 1948-55
  • Breviererklärung, 1949;
  • Hrsg. von Zeitschriften: Bibel und Liturgie, 1926 ff.; Lebe mit der Kirche, 1928-52.

Weblinks