De mulierum sacerdotio (Wortlaut): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. April 2015, 10:33 Uhr
De mulierum sacerdotio |
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unseres Heiligen Vaters
an den Erzbischof von Canterbury
Inhaltsverzeichnis
Paul VI.: We write in answer vom 30. November 1975 an Frederic Donald Coggan
(Offizieller englischer Text: AAS LXVIII [1976] 599-600)
(Quelle: Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Band 2, Dokumente des Apostolischen Stuhls 4.12.1973 – 3.12.1983; Herausgegeben von Martin Klöckener und Heinrich Rennings, S. 164-165, Randnummer 3434 (nach dem „Enchiridion Documentorum Instaurationis Liturgicae“; Butzon & Bercker Verlag 1997, (ISBN 3-7666-0077-X) und Universitätsverlag Freiburg Schweiz (ISBN 3-7278-1102-1) eigene Übersetzung)
Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist |
Wir schreiben Ihnen in Beantwortung Ihres Briefes vom 9. Juli 1975. Wir hatten mehrfach Gelegenheit, um Ihrem verehrten Vorgänger und später Ihnen unsere Dankbarkeit gegenüber Gott und unseren Trost über das wachsende Verständnis zwischen der Katholischen Kirche und der Anglikanischen Gemeinschaft zum Ausdruck zu bringen und das hingebungsvolle Bemühen sowohl im theologischen Dialog und in der Reflexion als auch in der christlichen Zusammenarbeit zu würdigen, das dieses Wachstum fordert und bezeugt.
Vor diesem Hintergrund des Vertrauens und der Offenheit sehen wir Ihre Darlegung des Problems der Priesterweihe von Frauen, wie es durch Entwicklungen innerhalb der Anglikanischen Gemeinschaft entstanden ist.
Eure Gnaden sind sich der Haltung der Katholischen Kirche in dieser Frage sehr wohl bewußt. Sie hält aus sehr grundsätzlichen Überlegungen daran fest, dass es nicht zulässig ist, Frauen zu Priestern zu weihen. Zu diesen Überlegungen gehören: das in der Heiligen Schrift bezeugte Beispiel Christi, der seine Apostel allein unter den Männern auswählte; die durchgängige Praxis der Kirche, die Christus nachahmte mit der ausschließlichen Wahl von Männern; und ihre lebendige Lehrautorität, die beständig daran festhielt, dass der Ausschluß der Frauen vom Priestertum in Übereinstimmung mit dem Heilsplan Gottes fur seine Kirche steht.
Die Gemeinsame Kommission der Anglikanischen Gemeinschaft und der Katholischen Kirche, die seit 1966 ihre Arbeit aufgenommen hat, ist beauftragt worden, zu gegebener Zeit einen Abschlußbericht vorzulegen. Wir müssen bedauerlicherweise erkennen, dass es nicht ausbleiben kann, dass der neue Weg, wie ihn die Anglikanische Gemeinschaft mit der Zulassung von Frauen zum geweihten Priestertum eingeschlagen hat, eine erhebliche Erschwernis rur dieses Gespräch bedeutet, die die daran Beteiligten ernsthaft berücksichtigen müssen.
Hindernisse zerstören nicht die wechselseitige Verpflichtung zur Suche nach Versöhnung. Wir hören mit Befriedigung von einem ersten informellen Gespräch über diese Frage zwischen anglikanischen Vertretern und denjenigen unseres Sekretariats zur Förderung der Einheit unter den Christen, bei dem Einvernehmen über die grundlegende theologische Bedeutung dieser Frage hergestellt wurde. Es ist unsere Hoffnung, dass dieser Anfang zu einer weiteren gemeinsamen Beratung und zu wachsendem Verständnis führen möge.
Weblinks
- Das Schreiben als Worddokument zum Download bei Kathtube
- Die italienische Fassung auf der Vatikanseite
Paul VI.: As the tenth anniversary vom 23. März 1976 an Frederic Donald Coggan
(Offizieller englischer Text: AAS LXVIII [1976] 600-601)
Quelle: Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Band 2, Dokumente des Apostolischen Stuhls 4.12.1973 – 3.12.1983; Herausgegeben von Martin Klöckener und Heinrich Rennings, S. 187-188, Randnummern 3468 (nach dem „Enchiridion Documentorum Instaurationis Liturgicae“; Verlag Butzon & Bercker Kevelaer 1997, (ISBN 3-7666-0077-X) und Universitätsverlag Freiburg Schweiz (ISBN 3-7278-1102-1) eigene Übersetzung.
Aus Anlass des zehnten Jahrestages des Rombesuchs Ihres verehrten Vorgängers schreiben Wir Ihnen, um mit aller Aufrichtigkeit die Dankbarkeit und die Hoffnung zu erwidern, die Sie, in Erinnerung dieses historischen Ereignisses, in einem Uns kürzlich von Bischof John Howe überreichten Brief zum Ausdruck gebracht haben.
Es ist gut zu wissen, dass die Impulse, auf die sich unser Gespräch vor zehn Jahren bezog, weitergewirkt und sich so verbreitet haben, dass ein neuer Geist der gegenseitigen Rücksichtnahme und des wachsenden Vertrauens unsere Beziehungen erfüllt.
In einem solchen Geist der Offenheit und des Vertrauens haben Sie in Ihrer Grußadresse auf ein Problem hingewiesen, das sich kürzlich als von großer Bedeutung abzeichnete: die an einigen Orten bereits sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Anglikanischen Kirchen dazu übergehen werden, Frauen zum geweihten Priestertum zuzulassen. Wir haben bereits mit Ihnen in dieser Angelegenheit einen Briefwechsel geführt und konnten die katholische Auffassung ausführlicher gegenüber Bischof John Howe darlegen, als er Ihre Grüße überbrachte. Unsere Wertschätzung für die Anglikanische Gemeinschaft war viele Jahre hindurch sehr ausgeprägt, und Wir haben immer die sehnsüchtige Hoffnung gehegt und oft ausgedrückt, dass der Heilige Geist uns in Liebe und im Gehorsam gegen den Willen Gottes den Weg der Versöhnung führen würde. Von daher ist die Trauer umso größer, dass wir auf diesem Weg einem so schwerwiegenden neuen Hindernis und einer Bedrohung begegnen. Aber es entspricht nicht dem Eingehen auf Weisungen des Heiligen Geistes, in der Tugend der Hoffnung nachzulassen. Mit all der Kraft der Liebe, die Uns bewegt, erflehen Wir inständig, dass in dieser schwierigen Zeit der Geist Gottes sein Licht in reichem Maß über uns alle ausgießen und dass seine leitende Hand uns gemäß seinem Willen auf dem Weg der Versöhnung halten möge. Außerdem schätzen wir die Tatsache, dass Sie den Wunsch, Uns zu treffen, zum Ausdruck gebracht haben. Wir versichern Ihnen Unsererseits, dass Wir ein solches Treffen als einen großen Segen und als ein weiteres Mittel zur Förderung jener vollkommenen Einheit betrachten, die Christus für seine Kirche gewollt hat.
Johannes Paul II.: The long but necessary vom 20. Dezember 1984 an Robert Runcie
(Offizieller englischer Text: AAS 79 [1987] 184-186)
Quelle: Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Band 3, S. 369-371, Nrn. 5728-5729. Englischer Text: AAS 79 (1987) 184-186; OR 126 (1986) Nr. 152 (vom 30. Juni/1. Juli 1986) 4; Origins 16 (1986/87) Nr. 8,153-155. Deutscher Text: eigene Übersetzung. (Unter dem Datum vom 22. November 1985 antwortete Robert Runcie, der Erzbischof von Canterbury, mit einem Brief an Papst Johannes Paul II. sowie mit einem weiteren an Johannes Kard. Willebrands, dem Vorsitzenden des Sekretariates flir die Förderung der Einheit der Christen. Kard. Willebrands antwortete seinerseits mit Brief vom 17. Juni 1986. Der Briefwechsel ist dokumentiert in: OR vom 30. Juni/1. Juli 1986, S. 4-6; EV.S 1, S. 980-995)
5728 Die langwierige, aber notwendige Aufgabe, den Schlussbericht der ersten Internationalen Anglikanisch / Römisch-Katholischen Kommission, in der sich unsere bei den Gemeinschaften derzeit engagieren, auszuwerten, ist ein wesentlicher Teil jenes Glaubensweges, auf den wir uns gemeinsam in unserem Bemühen begeben haben, die volle kirchliche Einheit wiederherzustellen. Es war eine Freude zu erfahren, wie ernst diese Aufgabe in so vielen Ländern genommen wird und wie dieses Bemühen oft begleitet wird von gemeinsamem Handeln und gemeinschaftlichem Zeugnis; diese bringen so weit wie möglich den Grad von Gemeinschaft zum Ausdruck, die durch die Gnade Gottes unter uns schon erreicht worden ist.
Dieser Grad an Gemeinschaft, fürwahr Gottes besonderer Anruf an uns, eins zu sein, gebietet uns ebenfalls, offen die Unterschiede zu betrachten, die uns noch trennen. Während die katholische Kirche immer aufmerksam das mit anderen Christen gemeinsame Erbe zu beachten hat, muss sie dennoch den offenen und konstruktiven Dialog auf Eindeutigkeit in ihren eigenen Positionen aufbauen.
In diesem Geist bekräftigte in einem bedeutenden Briefwechsel aus den Jahren 1975 und 1976 Papst Paul VI. gegenüber Erzbischof Coggan die Haltung der katholischen Kirche zur Zulassung von Frauen zur Priesterweihe, ein Schritt, der zu jener Zeit von verschiedenen Kirchen der Anglikanischen Gemeinschaft in Betracht gezogen wurde: Die Gründe, aus denen heraus er damals die Treue der katholischen Kirche zur langen Tradition in dieser Sache kurz feststellte, wurden ausfUhrlich von der Kongregation fur die Glaubenslehre in der Erklärung Inter insigniores vom 15. Oktober 1976 dargelegt: Dieselbe Haltung wurde abermals eindeutig von Beobachtern des Sekretariats fUr die Einheit der Christen während der diesbezüglichen Anhörung auf der Larnbeth Conference von 1978 bestätigt.
5729 Ich weiß, daß Euer Gnaden sehr wohl die Haltung der katholischen Kirche und die theologischen Gründe, die sie zu ihrer Aufrechterhaltung veranlassen, kennt; in der Tat bin ich dankbar, dass Sie in der jüngsten Debatte auf der Generalsynode der Kirche von England auf die Auswirkungen dieser Frage auf die anglikanischen Beziehungen mit der katholischen und den orthodoxen Kirchen hingewiesen haben. Aber das Ergebnis dieser Debatte drängt mich, in aller brüderlichen Offenheit die fortgesetzte Treue der katholischen Kirche zu der Praxis und den Prinzipien, die Papst Paul VI. so klar formulierte, von neuem zu bekräftigen.
Mit seiner hinreichend bekannten Zuneigung zur Anglikanischen Gemeinschaft und seinem tiefen Verlangen nach der Einheit der Christen betrachtete Papst Paul VI. mit tiefem Bedauern einen Schritt, von dem er sah, dass er in unseren Dialog "eine erhebliche Erschwernis", ja sogar eine "Bedrohung" einbringen würde. Seit dieser Zeit haben wir gemeinsam den Fortschritt auf die Versöhnung zwischen unseren bei den Gemeinschaften hin gefeiert; aber in denselben Jahren bedeutet die wachsende Zahl Anglikanischer Kirchen, die Frauen zur Priesterweihe zulassen oder dies vorbereiten, in den Augen der katholischen Kirche ein zunehmend ernsthaftes Hindernis fUr diesen Fortschritt.
Papst Paul VI. stellte fest, dass "Hindernisse nicht die wechselseitige Verpflichtung zur Suche nach Versöhnung zerstören". Auch Wir waren "ermutigt durch unser Vertrauen auf die Gnade Gottes und durch all das, was wir von der Kraft dieser Gnade in der gegenwärtigen Ökumenischen Bewegung gesehen haben", als wir die neue Kommission errichteten, deren Aufgabe das Studium "all dessen, was die gegenseitige Anerkennung der Ämter in unseren beiden Gemeinschaften verhindert," einschließt (Gemeinsame Erklärung vom 29. Mai 1982, Nr. 3). In derselben Hoffnung, in der Liebe, die "alles erhofft" (1 Kor 13, 7), aber die die Einheit des Leibes Christi sucht, indem sie sich "von der Liebe geleitet, an die Wahrheit hält" (vgl. Eph 4, 15), schreibe ich Ihnen, lieber Bruder, diese Worte, da wir in Kürze die Geburt des Herrn feiern, der gekommen ist, um "in der Fülle der Zeiten alles zu vereinen" (Eph 1, 10).