Keuschheit: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | '''Keuschheit''' ([[lat.]]: castitas - Sittenreinheit<ref>Der Kleine Stowasser, [[lateinisch]]-[[deutsch]]es Schulwörterbuch, Hölder-Pichler-Tempsky Wien 1980, castitas, -atis f. (castus)</ref>) stellt die "geglückte Integration der Geschlechtlichkeit in die Person und folglich die innere Einheit des Menschen in seinem leiblichen und geistigen Sein" (KKK-2337) dar und ist somit eine Haupttugend des [[Christentum]]s. Sie ist für alle Christen verpflichtet. Keuschheit ist nicht mit Enthaltsamkeit gleichzusetzen. Man soll sowohl als [[Zölibat]]ärer (im [[Priester]]- oder [[Orden]]sstand) wie auch als Ehepartner keusch leben. | |
− | == Keuschheit als | + | == Begriff == |
+ | Das deutsche Wort „keusch“ leitet sich vom lateinischen „conscius” ab, was bewusst bedeutet. Damit weiß es auf die im [[Katechismus]] gemachte Definition hin. | ||
+ | Keuschheit wird auch als heilige Reinheit bezeichnet. Unter Keuschheit versteht man das Erlernen der freiwillige Selbstbeherrschung oder auch Enthaltsamkeit im sexuellen Bereich, welche eine Erziehung zur menschlichen Freiheit ist ([[Menschliche Sexualität, Wahrheit und Bedeutung#Die Selbstbeherrschung|vgl.]]). | ||
− | + | Die Sexualität des Menschen ist bereits vor dem [[Erbsünde|Sündenfall]] vorhanden gewesen und wurde als „Sehr gut!“ bezeichnet. („Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Gen. 1,31) | |
− | + | Die Keuschheit ist eine Hilfe zur [[Heiligkeit]]: Keuschheit ist eine positive Bejahung eines reinen Lebens. „Selig die reinen Herzens sind, sie werden Gott schauen“. Heilige Reinheit, keusches Leben ist eine [[Gnade]], die man von Gott erbitten muss. Es gibt die Gewohnheit, aktiv für Enthaltsamkeit zu beten, indem man z.B. Abends vor dem ins Bett gehen drei [[Ave Maria]] für Reinheit und Keuschheit betet. | |
− | + | === Vom Geist der Reinheit === | |
− | + | :"Was die Keuschheit betrifft, ich meine den Geist der Keuschheit, so muss man der Welt verständlich machen, dass sie keine nebensächliche Kraft ist, am Rande, nötig nur für bestimmte Lebensstände und die also der Großteil der Menschen beiseite lassen kann. Die Herrschaft des Geistes über das Fleisch, das ist keine Spezialität jener, die, einer größeren Liebe wegen, dem Gebrauch des Fleisches entsagt haben: Diese Meisterschaft ist unverzichtbar für die Menschenwürde. Sie gehört zu der Tugend, welche die Alten ''tempérance'' nannten, das Maßhalten. Das ist die Selbstbeherrschung. Ich wage zu sagen, dass die Keuschheit das erreicht, wonach die Modernen mit Recht sehr stark drängen: Die Verfügbarkeit, die Selbstbestimmung, die Freiheit. Lasst uns nicht fürchten, sehr hoch von dem zu sprechen, über das der Großteil der Leute ganz niedrig denkt: Es gibt keine wahre Freiheit ohne den Geist der Keuschheit. Und ich würde überdies sagen, dass die Keuschheit, besonders die eheliche Keuschheit, mit Glaube und Liebe verbunden ist. Wo immer der Geist der Keuschheit in den Gewissen schwindet, sieht man auch die Fähigkeit schwinden, das Wort Gottes in sich zu vernehmen, den Wunsch nach dem ewigen Leben, den Durst nach einem Gespräch mit Gott. Alles in allem: Der gesamte Geist der Seligpreisungen kann zusammengefasst werden in der Seligpreisung: ''Bienheureux ceux qui ont le coeur pur parce qu'ils verront Dieu!'' Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen. (...) Da kommt mir ein Satz von [[Manzoni]] in den Sinn. Das ist, denke ich, gegen Ende der ''Promessi sposi'', bei Euch übersetzt mit ''les Fiancés'' (Die Verlobten): ''Les difficultés de la vie lorsqu'elles se présentent, par suite de nos fautes, ou même sans qui'il y ait de nos fautes: la confiance en Dieu les adoucit et les rend utiles pour une vie meilleure''." (Die Schwierigkeiten des Lebens, wo immer sie sich zeigen, ob sie in Folge unserer Sünden oder selbst ohne unsere Sünden da sind: Das Gottvertrauen versüßt sie und macht sie nützlich für ein besseres Leben.)<ref>Von [[Paul VI.]], in: [[Jean Guitton]], ''Dialogues avec Paul VI'', Paris 1967, S. 333 f.</ref> | |
− | + | === Keuschheit in den Zehn Geboten === | |
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− | + | Die Tugend der Keuschheit leitet sich aus dem 6. und 9. Gebot ab. | |
− | + | VI. Gebot: „Du sollst nicht die Ehe brechen.“ (Ex 20,14; Dtn 5,18) | |
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− | + | IX. Gebot: „[...] Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen.“ | |
+ | „[...] Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.“ (Mt 5,27-28) | ||
− | + | == Verstöße gegen die Keuschheit == | |
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− | + | Unkeuschheit ist ''ungeordneter Genuß oder ungeordnetes Verlangen nach geschlechtlicher Lust'', insb.: | |
+ | # [[Pornographie]] | ||
+ | # [[Selbstbefriedigung]] (Masturbation) | ||
+ | # [[Unzucht]] („Wilde Ehe“) | ||
+ | # [[Homosexualität]] | ||
+ | # [[Ehebruch]] | ||
+ | # [[Prostitution]] | ||
+ | # [[Vergewaltigung]] | ||
+ | # [[Bestialität]] | ||
== Berufen zur Keuschheit == | == Berufen zur Keuschheit == | ||
− | + | "Keuschheit bedeutet die geglückte Integration der Geschlechtlichkeit in die Person und folglich die innere Einheit des Menschen in seinem leiblichen und geistigen Sein. Die Geschlechtlichkeit, in der sich zeigt, dass der Mensch auch der körperlichen und biologischen Welt angehört, wird persönlich und wahrhaft menschlich, wenn sie in die Beziehung von Person zu Person, in die vollständige und zeitliche unbegrenzte wechselseitige Hingabe von Mann und Frau eingegliedert ist" ([[KKK]] 2337). | |
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− | Die [[Tugend]] der Keuschheit wahrt somit zugleich die Unversehrtheit der Person und die Ganzheit der Hingabe. | + | Die [[Tugend]] der Keuschheit wahrt somit zugleich die Unversehrtheit der Person und die Ganzheit der Hingabe. Vorbild für gelebte Keuschheit ist auch der Hl. [[Josef von Nazareth|Josef]]: „Lehre uns den rechten Umgang mit Gott.“ |
− | + | Viele Heilige starben »in castitate defensione«, in der Verteidigung ihrer Keuschheit. Unter Keuschheit versteht die Kirche Treue zur gewählten Lebensform und kennt dem hl. Ambrosius nach die Keuschheit der Verheirateten, Verwitweten und der ehelos Lebenden. | |
+ | ===Keuschheit in der Ehe=== | ||
+ | Die eheliche Keuschheit ist ein Begriff der sich in der Tradition der Kirche erst langsam durchsetzt. Sie ist nicht gleichzusetzen mit der [[Abstinenz]] und verlangt einen [[verantwortung]]sbewussten Umgang mit der Geschlechtlichkeit. Dies beinhaltet, die Würde und die Grenzen des Partners sowie den Charakter der Fruchtbarkeit des ehelichen Aktes zu respektieren. | ||
=== Sexualität als Sprache === | === Sexualität als Sprache === | ||
− | Die | + | Die eheliche Vereinigung von Mann und Frau ist ein besonders intensiver Ausdruck der gegenseitigen Liebe. Der Leib hat seine eigene Sprache, die nicht verfälscht werden darf. Wenn sich Mann und Frau einander sexuell hingeben, dann bedeutet dies in der Sprache des Leibes: Ich gehöre Dir an für immer und ganz; ich binde mich in Liebe und Treue an Dich! |
Das aber heißt: Das Ja-Wort der [[Trauung]] ist Voraussetzung für die Aufrichtigkeit der sexuellen Hingabe. Wer das Ja-Wort nicht geben kann / will und trotzdem die sexuelle Gemeinschaft sucht, belügt sich selbst und seine(n) Partner(in), indem er/sie mit dem Leib etwas zum Ausdruck bringt, was er/sie mit dem Herzen (noch) gar nicht meint. | Das aber heißt: Das Ja-Wort der [[Trauung]] ist Voraussetzung für die Aufrichtigkeit der sexuellen Hingabe. Wer das Ja-Wort nicht geben kann / will und trotzdem die sexuelle Gemeinschaft sucht, belügt sich selbst und seine(n) Partner(in), indem er/sie mit dem Leib etwas zum Ausdruck bringt, was er/sie mit dem Herzen (noch) gar nicht meint. | ||
+ | === Keuschheit in den evangelischen Räten === | ||
+ | In der Tradition der Kirche kann man spezielle Gelübde ablegen. Eins davon sind die [[Evangelische Räte|evangelischen Räte]], bei dem man sich zu [[Armut]], [[Spiritualität#Keuschheit|Keuschheit in Ehelosigkeit]] und [[Gehorsam]] verpflichtet. | ||
+ | :[[Zölibat|Die Ehelosigkeit "um des Himmelreiches willen"]] (Mt 19,12), zu der die [[Ordensleute]] sich verpflichten, soll von ihnen als überaus hohe Gnadengabe angesehen werden. Sie macht das Herz des Menschen in einzigartiger Weise für eine größere Liebe zu Gott und zu allen Menschen frei (vgl. 1 Kor 7,32-35). Darum ist sie ein besonderes Zeichen für die himmlischen Güter und für die Ordensleute ein vorzügliches Mittel, sich mit Eifer dem göttlichen Dienst und den Werken des Apostolats zu widmen. So rufen sie allen Christgläubigen jenen wunderbaren Ehebund in Erinnerung, den Gott begründet hat und der erst in der kommenden Welt ganz offenbar wird, den Ehebund der Kirche mit Christus, ihrem einzigen Bräutigam. | ||
− | + | :Die Ordensleute sollen also treu zu ihrem Gelöbnis stehen, den Worten des Herrn Glauben schenken, auf Gottes Hilfe vertrauen und sich nicht auf die eigenen Kräfte verlassen, Abtötung üben und die Sinne beherrschen. Auch die natürlichen Hilfen, die der seelischen und körperlichen Gesundheit dienen, sollen sie nicht außer acht lassen. So werden sie nicht durch irrige Meinungen, völlige Enthaltsamkeit sei unmöglich oder stehe der menschlichen Entfaltung entgegen, beeindruckt und werden alles, was die Keuschheit gefährdet, gleichsam instinktiv von sich weisen. Dazu sollen alle, zumal die Obern, bedenken, dass die Keuschheit sicherer bewahrt wird, wenn in der Gemeinschaft wahre Liebe herrscht und alle miteinander verbindet. | |
− | + | :Die Beobachtung vollkommener Enthaltsamkeit rührt sehr unmittelbar an tiefere Neigungen der menschlichen Natur. Darum dürfen Kandidaten nur nach wirklich ausreichender Prüfung und nach Erlangung der erforderlichen psychologischen und affektiven Reife zum Gelöbnis der Keuschheit hinzutreten und zugelassen werden. Man soll sie nicht nur auf die Gefahren für die Keuschheit aufmerksam machen, sondern sie anleiten, die gottgewollte Ehelosigkeit zum Wohl der Gesamtperson innerlich zu übernehmen.<ref> [[Zweites Vatikanisches Konzil]], in [[Perfectae caritatis]] über die Keuschheit der Ordensleute in [[Perfectae caritatis (Wortlaut)#a) Keuschheit|Nr. 12]]</ref> | |
==Zitate== | ==Zitate== | ||
− | *''"In der Nachfolge Christi, der das Vorbild der Keuschheit ist, sind alle berufen, ihrem jeweiligen Lebensstand entsprechend ein keusches Leben zu führen: die einen in der Jungfräulichkeit oder in der gottgeweihten Ehelosigkeit, die eine hervorragende Weise ist, sich leichter mit ungeteiltem Herzen Gott hinzugeben; die anderen, die verheiratet sind, in dem sie die eheliche Keuschheit leben; und die Unverheirateten, indem sie enthaltsam leben."'' (aus Kompendium des [[Katechismus der Katholischen Kirche]]) | + | *''"In der Nachfolge Christi, der das Vorbild der Keuschheit ist, sind alle berufen, ihrem jeweiligen Lebensstand entsprechend ein keusches Leben zu führen: die einen in der [[Jungfräulichkeit]] oder in der gottgeweihten Ehelosigkeit, die eine hervorragende Weise ist, sich leichter mit ungeteiltem Herzen Gott hinzugeben; die anderen, die verheiratet sind, in dem sie die eheliche Keuschheit leben; und die Unverheirateten, indem sie enthaltsam leben."'' (aus: Kompendium des [[Katechismus der Katholischen Kirche]]) |
− | *''"Die Treue kommt darin zum Ausdruck, | + | *''"Die Treue kommt darin zum Ausdruck, dass das gegebene Wort stets gehalten wird. Gott ist treu. Das Sakrament der [[Ehe]] nimmt den Mann und die Frau in die Treue Christi zu seiner Kirche hinein. Durch die eheliche Keuschheit bezeugen sie vor der Welt dieses Mysterium."'' (aus: Katechismus der Katholischen Kirche) |
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+ | * ''"Seht, wer von lüsterner [[Sinnlichkeit]] angefault ist, kann im [[Geistliches Leben|geistlichen Leben]] nicht vorwärts kommen. Unfähig zu jedem [[gute Werke|guten Werk]], ist er wie ein Krüppel, der nicht vom Boden aufstehen kann. Habt ihr nicht schon einmal Kranke mit progressivem Knochenschwund gesehen, die ganz hilflos geworden sind? Manchmal bewegen sie nicht einmal mehr den Kopf. Das gleiche widerfährt im Übernatürlichen denen, die, die [[Demut]] verachtend, sich aus [[Feigheit]] der [[Unzucht]] ergeben haben. Sie sehen nichts, sie hören nichts, sie verstehen nichts. Sie sind gelähmt und wie von Sinnen. Hier muss sich jeder von uns an den Herrn und an die [[Mutter Gottes]] wenden mit der Bitte, sie mögen uns die Demut schenken und die nötige Entschlossenheit, fromm zum göttlichen Heilmittel der [[Beichte]] Zuflucht zu nehmen. Lasst nicht zu, dass sich in eurem Herzen ein Eiterherd bildet, mag er noch so klein sein. Sprecht euch aus. Fließendes Wasser ist sauber; wenn es aber steht, wird es zur abstoßenden, schlammigen Pfütze und zu einem Tummelplatz für Ungeziefer."'' (vgl. [[Josemar%C3%ADa Escriv%C3%A1 de Balaguer]]; in „Freunde Gottes", S. ??) | ||
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+ | *''"Im Hinblick auf die eheliche Keuschheit sage ich den Eheleuten, dass sie keine Angst haben sollen, ihrer Zuneigung auch Ausdruck zu verleihen, im Gegenteil, diese Zuneigung ist ja gerade das Fundament ihrer Familie. Was der Herr von ihnen erwartet, ist, dass sie sich gegenseitig achten, loyal im Umgang miteinander sind, feinfühlig, natürlich und rücksichtsvoll. Und ich füge hinzu, dass die eheliche Begegnung echt ist, wenn sie Zeichen wirklicher Liebe ist und daher für den Willen zum Kind offen bleibt. Die Quellen des Lebens versiegen zu lassen, ist ein Verbrechen an den Gaben, die Gott der Menschheit anvertraut hat, und ein Hinweis darauf, dass man sich vom Egoismus und nicht von der Liebe leiten läßt."'' (Hl. Josefmaria Escriva (s.o.), Homilie an Weihnachten 1970) | ||
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+ | *''"Alles, was dazu beiträgt, die auf die Ehe eines Mannes und einer Frau gegründete Familie zu schwächen, was direkt oder indirekt die Bereitschaft der Familie zur verantwortungsbewußten Annahme eines neuen Lebens lähmt, was ihr Recht, die erste Verantwortliche für die Erziehung der Kinder zu sein, hintertreibt, stellt ein objektives Hindernis auf dem Weg des [[Friede]]ns dar."'' (Papst [[Benedikt XVI.]] in der Botschaft zur Feier des Weltfriedenstages 2008.) | ||
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+ | == [[Lehramt]]liches == | ||
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+ | '''[[Pius XII.]]''' | ||
+ | * 1955 [[Katholischer Katechismus der Bistuemer Deutschlands#121. Schamhaftigkeit und Keuschheit]]. | ||
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+ | '''[[Johannes XXIII.]]''' | ||
+ | * 1960 [[Österreichische Bischofskonferenz]]: [[Katechismus der katholischen Religion#90. LEHRSTÜCK: UNSER LEIB IST EIN TEMPEL GOTTES]]. | ||
+ | * 15. Juli 1961 [[Kongregation des Heiligen Offiziums]]: [[Monitum]] ''[[Cum compertum habeat]]'' über falsche Meinungen betreffs der Sünden gegen das VI. Gebot und über psychoanalytische Untersuchungen ([[A.A.S.]] 53 (1961) 571). | ||
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+ | '''[[Paul VI.]]''' | ||
+ | * 29. Dezember 1975 [[Kongregation für die Glaubenslehre]]: Erklärung ''[[Persona humana]]'' zu einigen Fragen der Sexualethik, [[Persona humana (Wortlaut)#Die prägende Kraft der Keuschheit|Die prägende Kraft der Keuschheit, Nr. 11]]. | ||
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+ | '''[[Johannes Paul II.]]''' | ||
+ | * 1. November 1983 [[Orientierung zur Erziehung in der menschlichen Liebe]], Hinweise zur geschlechtlichen Erziehung. | ||
+ | * 1. Oktober 1986 Schreiben [[Homosexualitatis problema]] der Kongregation für die Glaubenslehre über die Seelsorge für homosexuelle Personen. | ||
+ | * 23. Juli 1992 [[Kongregation für die Glaubenslehre]] Schreiben [[Zur Nicht-Diskriminierung homosexueller Personen]]. | ||
+ | * 8. Dezember 1995 Päpstlicher Rat für die Familie: [[Menschliche Sexualität, Wahrheit und Bedeutung]] | ||
+ | * 21. November 2000 Päpstlicher Rat für die Familie: [[Ehe, Familie und faktische Lebensgemeinschaften]]. | ||
+ | * 3. Juni 2003 Kongregation für die Glaubenslehre: [[Erwägungen vom 3. Juni 2003 (Wortlaut)|Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen]]. | ||
+ | * 31. Mai 2004 Kongregation für die Glaubenslehre: [[Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Kirche und in der Welt]]. | ||
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+ | '''[[Benedikt XVI.]]''' | ||
+ | * 4. November 2005 Kongregation für das katholische Bildungswesen: Instruktion über [[Kriterien zur Berufungsklärung von Personen mit homosexuellen Tendenzen (Wortlaut)|Kriterien zur Berufungsklärung von Personen mit homosexuellen Tendenzen]] im Hinblick auf ihre Zulassung für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
+ | * [[Martin Ramm]]: ''Was ist Keuschheit?, Hilfen zur [[Gewissensspiegel|Gewissensbildung]] im 6. Gebot'', Thalwil 2009 | ||
+ | * [[Katharina Westerhorstmann]]: ''Geordnete Sexualität. Über die Tugend der Keuschheit.'' In: ''Imago Hominis. Quartalschrift für Medizinische Anthropologie und Bioethik.'' Band 17. Heft 4. 2010, 315-329. | ||
+ | * Joseph Ries: ''Kirche und Keuschheit - Die geschlechtliche Reinheit und die Verdienste der Kirche um sie'', [[Bonifatius Druckerei]] Paderborn 1931 (3. Auflage). | ||
− | + | → [[Theologie des Leibes]], [[:Vorlage:Leiste Vitia et Virtutes|Vitia et Virtutes]] | |
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
+ | *[http://www.wahreliebewartet.de/ Initiative Wahre Liebe wartet] | ||
+ | *[http://www.stjosef.at/artikel/ethos_der_geschlechtlichkeit_radioserie.htm Gottes Plan der Liebe für Mann und Frau - das Ethos der Geschlechtlichkeit - Vortrag von Dr. Spindelböck]<br> | ||
+ | *[http://www.kath.net/news/51019 Papst mahnt Jugendliche zu Keuschheit] [[Kath.net]] am 21. Juni 2015 | ||
+ | * [https://de.catholicnewsagency.com/story/papst-franziskus-empfiehlt-jugendlichen-die-beichte-9150 Papst Franziskus empfiehlt Jugendlichen die keusche Liebe – und die Beichte] [[CNA]] am 14. September 2021 | ||
+ | * [https://www.horeb.org/mediathek/podcasts/standpunkt/?tx_sicpodcastlist_pi1%5Buid%5D=64578&tx_sicpodcastlist_pi1%5Baction%5D=show&tx_sicpodcastlist_pi1%5Bcontroller%5D=Podcast&cHash=d67ff6af44fe48689c96703ca2e35712 Keuschheit - ein Ideal auch für unsere Kinder? Ref.: Jason Evert, Theologe, Autor, Gründer des Chastity Project] [[Radio Horeb]] am 10. März 2024 | ||
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Die zwölf Früchte des Heiligen Geistes nach Galater 5, 16–26 |
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Keuschheit (lat.: castitas - Sittenreinheit<ref>Der Kleine Stowasser, lateinisch-deutsches Schulwörterbuch, Hölder-Pichler-Tempsky Wien 1980, castitas, -atis f. (castus)</ref>) stellt die "geglückte Integration der Geschlechtlichkeit in die Person und folglich die innere Einheit des Menschen in seinem leiblichen und geistigen Sein" (KKK-2337) dar und ist somit eine Haupttugend des Christentums. Sie ist für alle Christen verpflichtet. Keuschheit ist nicht mit Enthaltsamkeit gleichzusetzen. Man soll sowohl als Zölibatärer (im Priester- oder Ordensstand) wie auch als Ehepartner keusch leben.
Inhaltsverzeichnis
Begriff
Das deutsche Wort „keusch“ leitet sich vom lateinischen „conscius” ab, was bewusst bedeutet. Damit weiß es auf die im Katechismus gemachte Definition hin. Keuschheit wird auch als heilige Reinheit bezeichnet. Unter Keuschheit versteht man das Erlernen der freiwillige Selbstbeherrschung oder auch Enthaltsamkeit im sexuellen Bereich, welche eine Erziehung zur menschlichen Freiheit ist (vgl.).
Die Sexualität des Menschen ist bereits vor dem Sündenfall vorhanden gewesen und wurde als „Sehr gut!“ bezeichnet. („Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Gen. 1,31)
Die Keuschheit ist eine Hilfe zur Heiligkeit: Keuschheit ist eine positive Bejahung eines reinen Lebens. „Selig die reinen Herzens sind, sie werden Gott schauen“. Heilige Reinheit, keusches Leben ist eine Gnade, die man von Gott erbitten muss. Es gibt die Gewohnheit, aktiv für Enthaltsamkeit zu beten, indem man z.B. Abends vor dem ins Bett gehen drei Ave Maria für Reinheit und Keuschheit betet.
Vom Geist der Reinheit
- "Was die Keuschheit betrifft, ich meine den Geist der Keuschheit, so muss man der Welt verständlich machen, dass sie keine nebensächliche Kraft ist, am Rande, nötig nur für bestimmte Lebensstände und die also der Großteil der Menschen beiseite lassen kann. Die Herrschaft des Geistes über das Fleisch, das ist keine Spezialität jener, die, einer größeren Liebe wegen, dem Gebrauch des Fleisches entsagt haben: Diese Meisterschaft ist unverzichtbar für die Menschenwürde. Sie gehört zu der Tugend, welche die Alten tempérance nannten, das Maßhalten. Das ist die Selbstbeherrschung. Ich wage zu sagen, dass die Keuschheit das erreicht, wonach die Modernen mit Recht sehr stark drängen: Die Verfügbarkeit, die Selbstbestimmung, die Freiheit. Lasst uns nicht fürchten, sehr hoch von dem zu sprechen, über das der Großteil der Leute ganz niedrig denkt: Es gibt keine wahre Freiheit ohne den Geist der Keuschheit. Und ich würde überdies sagen, dass die Keuschheit, besonders die eheliche Keuschheit, mit Glaube und Liebe verbunden ist. Wo immer der Geist der Keuschheit in den Gewissen schwindet, sieht man auch die Fähigkeit schwinden, das Wort Gottes in sich zu vernehmen, den Wunsch nach dem ewigen Leben, den Durst nach einem Gespräch mit Gott. Alles in allem: Der gesamte Geist der Seligpreisungen kann zusammengefasst werden in der Seligpreisung: Bienheureux ceux qui ont le coeur pur parce qu'ils verront Dieu! Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen. (...) Da kommt mir ein Satz von Manzoni in den Sinn. Das ist, denke ich, gegen Ende der Promessi sposi, bei Euch übersetzt mit les Fiancés (Die Verlobten): Les difficultés de la vie lorsqu'elles se présentent, par suite de nos fautes, ou même sans qui'il y ait de nos fautes: la confiance en Dieu les adoucit et les rend utiles pour une vie meilleure." (Die Schwierigkeiten des Lebens, wo immer sie sich zeigen, ob sie in Folge unserer Sünden oder selbst ohne unsere Sünden da sind: Das Gottvertrauen versüßt sie und macht sie nützlich für ein besseres Leben.)<ref>Von Paul VI., in: Jean Guitton, Dialogues avec Paul VI, Paris 1967, S. 333 f.</ref>
Keuschheit in den Zehn Geboten
Die Tugend der Keuschheit leitet sich aus dem 6. und 9. Gebot ab.
VI. Gebot: „Du sollst nicht die Ehe brechen.“ (Ex 20,14; Dtn 5,18)
IX. Gebot: „[...] Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen.“ „[...] Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.“ (Mt 5,27-28)
Verstöße gegen die Keuschheit
Unkeuschheit ist ungeordneter Genuß oder ungeordnetes Verlangen nach geschlechtlicher Lust, insb.:
- Pornographie
- Selbstbefriedigung (Masturbation)
- Unzucht („Wilde Ehe“)
- Homosexualität
- Ehebruch
- Prostitution
- Vergewaltigung
- Bestialität
Berufen zur Keuschheit
"Keuschheit bedeutet die geglückte Integration der Geschlechtlichkeit in die Person und folglich die innere Einheit des Menschen in seinem leiblichen und geistigen Sein. Die Geschlechtlichkeit, in der sich zeigt, dass der Mensch auch der körperlichen und biologischen Welt angehört, wird persönlich und wahrhaft menschlich, wenn sie in die Beziehung von Person zu Person, in die vollständige und zeitliche unbegrenzte wechselseitige Hingabe von Mann und Frau eingegliedert ist" (KKK 2337).
Die Tugend der Keuschheit wahrt somit zugleich die Unversehrtheit der Person und die Ganzheit der Hingabe. Vorbild für gelebte Keuschheit ist auch der Hl. Josef: „Lehre uns den rechten Umgang mit Gott.“
Viele Heilige starben »in castitate defensione«, in der Verteidigung ihrer Keuschheit. Unter Keuschheit versteht die Kirche Treue zur gewählten Lebensform und kennt dem hl. Ambrosius nach die Keuschheit der Verheirateten, Verwitweten und der ehelos Lebenden.
Keuschheit in der Ehe
Die eheliche Keuschheit ist ein Begriff der sich in der Tradition der Kirche erst langsam durchsetzt. Sie ist nicht gleichzusetzen mit der Abstinenz und verlangt einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Geschlechtlichkeit. Dies beinhaltet, die Würde und die Grenzen des Partners sowie den Charakter der Fruchtbarkeit des ehelichen Aktes zu respektieren.
Sexualität als Sprache
Die eheliche Vereinigung von Mann und Frau ist ein besonders intensiver Ausdruck der gegenseitigen Liebe. Der Leib hat seine eigene Sprache, die nicht verfälscht werden darf. Wenn sich Mann und Frau einander sexuell hingeben, dann bedeutet dies in der Sprache des Leibes: Ich gehöre Dir an für immer und ganz; ich binde mich in Liebe und Treue an Dich!
Das aber heißt: Das Ja-Wort der Trauung ist Voraussetzung für die Aufrichtigkeit der sexuellen Hingabe. Wer das Ja-Wort nicht geben kann / will und trotzdem die sexuelle Gemeinschaft sucht, belügt sich selbst und seine(n) Partner(in), indem er/sie mit dem Leib etwas zum Ausdruck bringt, was er/sie mit dem Herzen (noch) gar nicht meint.
Keuschheit in den evangelischen Räten
In der Tradition der Kirche kann man spezielle Gelübde ablegen. Eins davon sind die evangelischen Räte, bei dem man sich zu Armut, Keuschheit in Ehelosigkeit und Gehorsam verpflichtet.
- Die Ehelosigkeit "um des Himmelreiches willen" (Mt 19,12), zu der die Ordensleute sich verpflichten, soll von ihnen als überaus hohe Gnadengabe angesehen werden. Sie macht das Herz des Menschen in einzigartiger Weise für eine größere Liebe zu Gott und zu allen Menschen frei (vgl. 1 Kor 7,32-35). Darum ist sie ein besonderes Zeichen für die himmlischen Güter und für die Ordensleute ein vorzügliches Mittel, sich mit Eifer dem göttlichen Dienst und den Werken des Apostolats zu widmen. So rufen sie allen Christgläubigen jenen wunderbaren Ehebund in Erinnerung, den Gott begründet hat und der erst in der kommenden Welt ganz offenbar wird, den Ehebund der Kirche mit Christus, ihrem einzigen Bräutigam.
- Die Ordensleute sollen also treu zu ihrem Gelöbnis stehen, den Worten des Herrn Glauben schenken, auf Gottes Hilfe vertrauen und sich nicht auf die eigenen Kräfte verlassen, Abtötung üben und die Sinne beherrschen. Auch die natürlichen Hilfen, die der seelischen und körperlichen Gesundheit dienen, sollen sie nicht außer acht lassen. So werden sie nicht durch irrige Meinungen, völlige Enthaltsamkeit sei unmöglich oder stehe der menschlichen Entfaltung entgegen, beeindruckt und werden alles, was die Keuschheit gefährdet, gleichsam instinktiv von sich weisen. Dazu sollen alle, zumal die Obern, bedenken, dass die Keuschheit sicherer bewahrt wird, wenn in der Gemeinschaft wahre Liebe herrscht und alle miteinander verbindet.
- Die Beobachtung vollkommener Enthaltsamkeit rührt sehr unmittelbar an tiefere Neigungen der menschlichen Natur. Darum dürfen Kandidaten nur nach wirklich ausreichender Prüfung und nach Erlangung der erforderlichen psychologischen und affektiven Reife zum Gelöbnis der Keuschheit hinzutreten und zugelassen werden. Man soll sie nicht nur auf die Gefahren für die Keuschheit aufmerksam machen, sondern sie anleiten, die gottgewollte Ehelosigkeit zum Wohl der Gesamtperson innerlich zu übernehmen.<ref> Zweites Vatikanisches Konzil, in Perfectae caritatis über die Keuschheit der Ordensleute in Nr. 12</ref>
Zitate
- "In der Nachfolge Christi, der das Vorbild der Keuschheit ist, sind alle berufen, ihrem jeweiligen Lebensstand entsprechend ein keusches Leben zu führen: die einen in der Jungfräulichkeit oder in der gottgeweihten Ehelosigkeit, die eine hervorragende Weise ist, sich leichter mit ungeteiltem Herzen Gott hinzugeben; die anderen, die verheiratet sind, in dem sie die eheliche Keuschheit leben; und die Unverheirateten, indem sie enthaltsam leben." (aus: Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche)
- "Die Treue kommt darin zum Ausdruck, dass das gegebene Wort stets gehalten wird. Gott ist treu. Das Sakrament der Ehe nimmt den Mann und die Frau in die Treue Christi zu seiner Kirche hinein. Durch die eheliche Keuschheit bezeugen sie vor der Welt dieses Mysterium." (aus: Katechismus der Katholischen Kirche)
- "Seht, wer von lüsterner Sinnlichkeit angefault ist, kann im geistlichen Leben nicht vorwärts kommen. Unfähig zu jedem guten Werk, ist er wie ein Krüppel, der nicht vom Boden aufstehen kann. Habt ihr nicht schon einmal Kranke mit progressivem Knochenschwund gesehen, die ganz hilflos geworden sind? Manchmal bewegen sie nicht einmal mehr den Kopf. Das gleiche widerfährt im Übernatürlichen denen, die, die Demut verachtend, sich aus Feigheit der Unzucht ergeben haben. Sie sehen nichts, sie hören nichts, sie verstehen nichts. Sie sind gelähmt und wie von Sinnen. Hier muss sich jeder von uns an den Herrn und an die Mutter Gottes wenden mit der Bitte, sie mögen uns die Demut schenken und die nötige Entschlossenheit, fromm zum göttlichen Heilmittel der Beichte Zuflucht zu nehmen. Lasst nicht zu, dass sich in eurem Herzen ein Eiterherd bildet, mag er noch so klein sein. Sprecht euch aus. Fließendes Wasser ist sauber; wenn es aber steht, wird es zur abstoßenden, schlammigen Pfütze und zu einem Tummelplatz für Ungeziefer." (vgl. Josemaría Escrivá de Balaguer; in „Freunde Gottes", S. ??)
- "Im Hinblick auf die eheliche Keuschheit sage ich den Eheleuten, dass sie keine Angst haben sollen, ihrer Zuneigung auch Ausdruck zu verleihen, im Gegenteil, diese Zuneigung ist ja gerade das Fundament ihrer Familie. Was der Herr von ihnen erwartet, ist, dass sie sich gegenseitig achten, loyal im Umgang miteinander sind, feinfühlig, natürlich und rücksichtsvoll. Und ich füge hinzu, dass die eheliche Begegnung echt ist, wenn sie Zeichen wirklicher Liebe ist und daher für den Willen zum Kind offen bleibt. Die Quellen des Lebens versiegen zu lassen, ist ein Verbrechen an den Gaben, die Gott der Menschheit anvertraut hat, und ein Hinweis darauf, dass man sich vom Egoismus und nicht von der Liebe leiten läßt." (Hl. Josefmaria Escriva (s.o.), Homilie an Weihnachten 1970)
- "Alles, was dazu beiträgt, die auf die Ehe eines Mannes und einer Frau gegründete Familie zu schwächen, was direkt oder indirekt die Bereitschaft der Familie zur verantwortungsbewußten Annahme eines neuen Lebens lähmt, was ihr Recht, die erste Verantwortliche für die Erziehung der Kinder zu sein, hintertreibt, stellt ein objektives Hindernis auf dem Weg des Friedens dar." (Papst Benedikt XVI. in der Botschaft zur Feier des Weltfriedenstages 2008.)
Lehramtliches
- 1960 Österreichische Bischofskonferenz: Katechismus der katholischen Religion#90. LEHRSTÜCK: UNSER LEIB IST EIN TEMPEL GOTTES.
- 15. Juli 1961 Kongregation des Heiligen Offiziums: Monitum Cum compertum habeat über falsche Meinungen betreffs der Sünden gegen das VI. Gebot und über psychoanalytische Untersuchungen (A.A.S. 53 (1961) 571).
- 29. Dezember 1975 Kongregation für die Glaubenslehre: Erklärung Persona humana zu einigen Fragen der Sexualethik, Die prägende Kraft der Keuschheit, Nr. 11.
- 1. November 1983 Orientierung zur Erziehung in der menschlichen Liebe, Hinweise zur geschlechtlichen Erziehung.
- 1. Oktober 1986 Schreiben Homosexualitatis problema der Kongregation für die Glaubenslehre über die Seelsorge für homosexuelle Personen.
- 23. Juli 1992 Kongregation für die Glaubenslehre Schreiben Zur Nicht-Diskriminierung homosexueller Personen.
- 8. Dezember 1995 Päpstlicher Rat für die Familie: Menschliche Sexualität, Wahrheit und Bedeutung
- 21. November 2000 Päpstlicher Rat für die Familie: Ehe, Familie und faktische Lebensgemeinschaften.
- 3. Juni 2003 Kongregation für die Glaubenslehre: Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen.
- 31. Mai 2004 Kongregation für die Glaubenslehre: Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Kirche und in der Welt.
- 4. November 2005 Kongregation für das katholische Bildungswesen: Instruktion über Kriterien zur Berufungsklärung von Personen mit homosexuellen Tendenzen im Hinblick auf ihre Zulassung für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen.
Literatur
- Martin Ramm: Was ist Keuschheit?, Hilfen zur Gewissensbildung im 6. Gebot, Thalwil 2009
- Katharina Westerhorstmann: Geordnete Sexualität. Über die Tugend der Keuschheit. In: Imago Hominis. Quartalschrift für Medizinische Anthropologie und Bioethik. Band 17. Heft 4. 2010, 315-329.
- Joseph Ries: Kirche und Keuschheit - Die geschlechtliche Reinheit und die Verdienste der Kirche um sie, Bonifatius Druckerei Paderborn 1931 (3. Auflage).
→ Theologie des Leibes, Vitia et Virtutes
Weblinks
- Initiative Wahre Liebe wartet
- Gottes Plan der Liebe für Mann und Frau - das Ethos der Geschlechtlichkeit - Vortrag von Dr. Spindelböck
- Papst mahnt Jugendliche zu Keuschheit Kath.net am 21. Juni 2015
- Papst Franziskus empfiehlt Jugendlichen die keusche Liebe – und die Beichte CNA am 14. September 2021
- Keuschheit - ein Ideal auch für unsere Kinder? Ref.: Jason Evert, Theologe, Autor, Gründer des Chastity Project Radio Horeb am 10. März 2024
Anmerkungen
<references />