Fridolin Besungu: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Kongolese gilt als engagierter Seelsorger und Kommunikator mit einer hohen Sensibilität für Menschenrechte. Als stellvertretender Vorsitzender der Kongolesischen Bischofskonferenz war Ambongo einer der Väter des sogenannten Silvesterabkommens von 2016, das einen friedlichen Übergang der Macht im Land einläuten sollte. Im selben Jahr sagte er vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag über die Aktivitäten lokaler Warlords aus. Herausforderungen benannte er zudem auf pastoraler Ebene - so müsse die Kirche junge Menschen stärker ansprechen, etwa über soziale Medien.<ref>[http://www.kath.net/news/68981 Die 13 künftigen Kardinäle in Kurzporträts] [[Kath.net]] am 2. September 2019</ref>
 
Der Kongolese gilt als engagierter Seelsorger und Kommunikator mit einer hohen Sensibilität für Menschenrechte. Als stellvertretender Vorsitzender der Kongolesischen Bischofskonferenz war Ambongo einer der Väter des sogenannten Silvesterabkommens von 2016, das einen friedlichen Übergang der Macht im Land einläuten sollte. Im selben Jahr sagte er vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag über die Aktivitäten lokaler Warlords aus. Herausforderungen benannte er zudem auf pastoraler Ebene - so müsse die Kirche junge Menschen stärker ansprechen, etwa über soziale Medien.<ref>[http://www.kath.net/news/68981 Die 13 künftigen Kardinäle in Kurzporträts] [[Kath.net]] am 2. September 2019</ref>
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Die afrikanischen Bischöfe lehnen die vom Vatikan vorgeschlagene Segnung homosexueller Paare mit großer Mehrheit ab und wollen zugleich die Einheit mit dem [[Papst]] wahren. In einer Erklärung fasst Ambongo das Ergebnis einer Befragung aller Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar zusammen, die im Januar 2024 stattfand. Sie ist eine Reaktion auf die Erklärung "[[Fiducia supplicans]]" des vatikanischen Glaubensdikasteriums vom 18. Dezember 2023. Zusammenfassend stellt Ambongo Besungu fest: "Wir, die afrikanischen Bischöfe, halten es nicht für angemessen, homosexuelle Vereinigungen oder Paare des gleichen Geschlechts zu segnen. Denn in unserem Kontext würde dies Verwirrung stiften und im direkten Gegensatz zu den kulturellen Normen afrikanischer Gesellschaften stehen." Weiter heißt es in dem Text: "Die Sprache von Fiducia supplicans ist zu subtil, als dass gewöhnliche Menschen sie verstehen können. Zudem ist es nicht sehr überzeugend, dass Leute, die dauerhaft als Paar leben, daraus keinen Anspruch auf Legitimität für ihren Status ableiten würden."<ref> [https://www.katholisch.de/artikel/50263-bischoefe-afrikas-lehnen-segnung-homosexueller-paare-mehrheitlich-ab Bischöfe Afrikas lehnen Segnung homosexueller Paare mehrheitlich ab] [[Katholisch.de]] am 11. Januar 2024</ref>
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=== [[Diakonat der Frau]] ===
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Kardinal Fridolin Ambongo Besungu kündigte im Oktober 2024 an, dass sich die afrikanische Kirche der Öffnung des Diakonats für Frauen nicht verschließen würde. Er begrüßt, dass [[Papst Franziskus]] die Frage nach dem Diakonat der Frau weiter untersuchen lässt, sagte der Präsident der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar ([[SECAM]]) am 22. Oktober 2024 in Rom am Rande der [[Weltsynode]]. Jedoch seien davor einige Fragen zu klären, so der Kardinal. Ambongo betonte, dass das Diakonat der Frau in der frühen Kirche ein Dienstamt und kein Weiheamt war. Am Anfang sei das Diakonat der Frau ein Dienst an der Gemeinschaft gewesen, der nichts mit dem Priestertum zu tun gehabt hätte. Im Laufe der Zeit habe sich das Wesen des Diakonats jedoch verändert und sei zur ersten Stufe des Priestertums geworden. Daher gelte es, die beiden Diakonate zu unterscheiden.<ref>[https://katholisch.de/artikel/56985-kardinal-ambongo-afrika-offen-fuer-diakonat-der-frau Kardinal Ambongo: Afrika offen für Diakonat der Frau] [[Katholisch.de]] am 23. Oktober 2024</ref>
  
 
==Weblinks ==
 
==Weblinks ==

Aktuelle Version vom 23. Oktober 2024, 16:56 Uhr

Fridolin Ambongo Besungu OFMCap (* 24. Januar 1960 in Boto) ist Erzbischof von Kinshasa im Kongo und Kardinal.

Biografie

Fridolin Ambongo Besungu wurde kurz vor der Unabhängigkeit des Kongo und dem anschließenden Bürgerkrieg im Kongo geboren. Er trat am 12. November 1980 in den Kapuzinerorden ein. Nach dem Studium – u. a. an der Päpstlichen Akademie Alfonsiana in Rom – empfing er am 14. August 1988 die Priesterweihe und wirkte dann als Pfarrer, Professor an der Katholischen Universität Kinshasa, war Ordensoberer und Vizeprovinzial der kongolesischen Ordensprovinz. Er war nationaler Vorsitzender der Ordens­oberenkonferenz (ASUMA).

Bischof

Am 22. November 2004 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Bokungu-Ikela ernannt. Er erhielt am 6. März 2005 die Bischofsweihe durch den Hauptkonsekrator Erzbischof Joseph Kumuondala Mbimba und die Nebenkonsekratoren Giovanni d’Aniello und Frédéric Cardinal Etsou-Nzabi-Bamungwabi. Nachdem er zusätzlich sieben Jahre Apostolischer Administrator des Bistums Kole und dann von Mbandaka-Bikoro war, erhielt er am 12. November 2016 die Ernennung zum Erzbischof von Mbandaka-Bikoro. Am 6. Februar 2018 wurde er Erzbischof-Koadjutor und am 1. November 2018 Erzbischof von Kinshasa. Er wurde im Konsistorium am 5. Oktober 2019 durch Papst Franziskus zum Kardinalspriester mit der Titelkirche San Gabriele Arcangelo all’Acqua Traversa erhoben.<ref>Osservatore Romano 11. Oktober 2019, S. 14 Kurzbiographien</ref>

Der Kongolese gilt als engagierter Seelsorger und Kommunikator mit einer hohen Sensibilität für Menschenrechte. Als stellvertretender Vorsitzender der Kongolesischen Bischofskonferenz war Ambongo einer der Väter des sogenannten Silvesterabkommens von 2016, das einen friedlichen Übergang der Macht im Land einläuten sollte. Im selben Jahr sagte er vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag über die Aktivitäten lokaler Warlords aus. Herausforderungen benannte er zudem auf pastoraler Ebene - so müsse die Kirche junge Menschen stärker ansprechen, etwa über soziale Medien.<ref>Die 13 künftigen Kardinäle in Kurzporträts Kath.net am 2. September 2019</ref>

Positionen

Paare des gleichen Geschlechts segnen

Die afrikanischen Bischöfe lehnen die vom Vatikan vorgeschlagene Segnung homosexueller Paare mit großer Mehrheit ab und wollen zugleich die Einheit mit dem Papst wahren. In einer Erklärung fasst Ambongo das Ergebnis einer Befragung aller Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar zusammen, die im Januar 2024 stattfand. Sie ist eine Reaktion auf die Erklärung "Fiducia supplicans" des vatikanischen Glaubensdikasteriums vom 18. Dezember 2023. Zusammenfassend stellt Ambongo Besungu fest: "Wir, die afrikanischen Bischöfe, halten es nicht für angemessen, homosexuelle Vereinigungen oder Paare des gleichen Geschlechts zu segnen. Denn in unserem Kontext würde dies Verwirrung stiften und im direkten Gegensatz zu den kulturellen Normen afrikanischer Gesellschaften stehen." Weiter heißt es in dem Text: "Die Sprache von Fiducia supplicans ist zu subtil, als dass gewöhnliche Menschen sie verstehen können. Zudem ist es nicht sehr überzeugend, dass Leute, die dauerhaft als Paar leben, daraus keinen Anspruch auf Legitimität für ihren Status ableiten würden."<ref> Bischöfe Afrikas lehnen Segnung homosexueller Paare mehrheitlich ab Katholisch.de am 11. Januar 2024</ref>

Diakonat der Frau

Kardinal Fridolin Ambongo Besungu kündigte im Oktober 2024 an, dass sich die afrikanische Kirche der Öffnung des Diakonats für Frauen nicht verschließen würde. Er begrüßt, dass Papst Franziskus die Frage nach dem Diakonat der Frau weiter untersuchen lässt, sagte der Präsident der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) am 22. Oktober 2024 in Rom am Rande der Weltsynode. Jedoch seien davor einige Fragen zu klären, so der Kardinal. Ambongo betonte, dass das Diakonat der Frau in der frühen Kirche ein Dienstamt und kein Weiheamt war. Am Anfang sei das Diakonat der Frau ein Dienst an der Gemeinschaft gewesen, der nichts mit dem Priestertum zu tun gehabt hätte. Im Laufe der Zeit habe sich das Wesen des Diakonats jedoch verändert und sei zur ersten Stufe des Priestertums geworden. Daher gelte es, die beiden Diakonate zu unterscheiden.<ref>Kardinal Ambongo: Afrika offen für Diakonat der Frau Katholisch.de am 23. Oktober 2024</ref>

Weblinks

Anmerkungen

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