Maria Goretti: Unterschied zwischen den Versionen

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
(-)
 
(40 dazwischenliegende Versionen von 14 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Image:Maria_Goretti.jpg|thumb|right|Maria Goretti]]
+
'''[[Datei:Maria_Goretti.jpg|thumb|right|Maria Goretti]]'''
 
+
'''Maria Goretti''' (* [[16. Oktober]] [[1890]] in Corinaldo, † [[6. Juli]] [[1902]]) ist eine der dem Sterbealter nach jüngsten Heiligen unserer Zeit. Ihre Heiligsprechung war eine der berühmtesten Kanonisationen [[Pius XII.]] und fand am [[24. Juni]] [[1950]] in Anwesenheit ihrer Mutter statt.  
'''Maria Goretti''' (* [[16. Oktober]] [[1890]] in Corinaldo, † [[6. Juli]] [[1902]]) ist eine der jüngsten Heiligen an Jahren und unserer Zeit. Ihre Heiligsprechung war eine der berühmtesten Kanonisationen und fand am [[24. Juni]] [[1950]] durch Papst [[Pius XII.]] in Anwesenheit ihrer Mutter statt.  
 
  
 
Patronat: Marianische Kongregation. Gedenktag: 6. Juli.
 
Patronat: Marianische Kongregation. Gedenktag: 6. Juli.
  
 
== Biografie ==
 
== Biografie ==
 +
Maria Goretti wuchs als zweites von sechs lebenden Kindern* in ärmlichen Verhältnissen zunächst in Corinaldo in der Nähe von Ancona auf. Da die Eltern die Familie durch ihre kleine Landwirtschaft nicht mehr ernähren konnten, zogen sie nach einigen Jahren nach Collegianturco (südlich von Rom) und schließlich (1898/99) nach Le Ferriere in die Nähe von Nettuno, wo der Vater ein Jahr danach, im April 1900, an Malaria starb.
 +
 +
[Die Kinder von Luigi und Assunta Goretti: 1. Antonio (30.1.1887-3.10.1887), 2. Angelo (28.8.1888-14.11.1965), 3. MARIA THERESIA  (16.10.1890-6.7.1902), 4. Mariano (27.1.1893-12.4.1975), 5. Alessandro (30.7.1895-1917), 6. Ersilia (23.1.1898-21.8.1981), 7. Teresa (2.8.1900-25.2.1981).]
  
Maria Goretti wuchs als Älteste von sieben Kindern in ärmlichen Verhältnissen in der Nähe von Ancona auf. Da die Eltern die Familie durch ihre kleine Landwirtschaft nicht mehr ernähren konnten, zogen sie in die Nähe von Nettuno, wo der Vater ein Jahr danach an Malaria starb.
+
Maria führte ein vorbildliches und äußerst frommes Leben, unterstützte die Mutter und den zwei Jahre älteren Bruder bei der Arbeit und sorgte sich um ihre jüngeren Geschwister. Auch um die Mitpächter Serenelli kümmerte sie sich.  
  
Maria führte ein vorbildliches und äußerst frommes Leben, unterstütze die Mutter bei der Arbeit und sorgte sich um ihre jüngeren Geschwister. Auch um die Mitpächter Serenelli kümmerte sie sich.  
+
Der fast zwanzigjährige Sohn dieser Familie, Alessandro Serenelli, belästigte und bedrängte das Mädchen. Obwohl es mehrere Übergriffe gab, schwieg Maria ihrer Mutter gegenüber, um sie nicht noch mehr zu belasten.
  
Der sechzehnjährige Sohn dieser Familie, Alessandro, belästigte und bedrängte das Mädchen. Obwohl die Übergriffe immer häufiger wurden, schwieg Maria ihrer Mutter gegenüber, um sie nicht noch mehr zu belasten.
+
Schließlich verlor Alessandro am [[5. Juli]] [[1902]] die Geduld und versuchte, gewalttätig zu werden. Das Mädchen wehrte sich heroisch und wurde durch 14 Messerstiche schwer verletzt. Ins Krankenhaus verbracht, starb sie einen Tag später. Auf dem Sterbebett verzieh Maria Goretti ihrem Mörder und versprach, für seine Bekehrung zu beten.
  
Schließlich verlor Alessandro am [[5. Juli]] [[1902]] die Geduld und er versuchte, Maria zu vergewaltigen. Das Mädchen wehrte sich verzweifelt und wurde durch 14 Messerstiche schwer verletzt und ins Krankenhaus verbracht, wo sie einen Tag später verstarb. Auf dem Sterbebett verzieh Maria Goretti ihrem Mörder und versprach, für seine Bekehrung zu beten.
+
'''[[Datei:Maria_GorettiB.JPG|thumb|right|Maria Goretti]]'''
  
Der Mörder Maria Gorettis wurde zu 30 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Jahre nach Marias Tod, während denen Alessandro keine Anzeichen von Reue zeigte, erschien ihm in einem Traum oder einer Vision die junge Märtyrerin und reichte ihm eine Blume. Dies war der Anlass für seine Bekehrung. Nach seiner frühzeitigen Entlassung aus der Zwangsarbeit, die ihm als Strafe auferlegt wurde, trat er als Franziskaner-Tertiar in den [[Kapuziner]]orden ein.
+
Der Mörder Maria Gorettis wurde zu 30 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Jahre nach Marias Tod, während denen Alessandro keine Anzeichen von Reue zeigte, erschien ihm in einem Traum (oder einer Vision) die junge Märtyrerin und reichte ihm eine Blume. Dies war der Anlass für seine Bekehrung. Nach seiner frühzeitigen Entlassung aus der Zwangsarbeit, die ihm als Strafe auferlegt wurde, lebte er als Klostergärtner im [[Kapuziner]]kloster Ascoli Piceno; er schloss sich auch dem 3. Orden an und führte ein Leben der Buße. Er starb 1970. - Die Mutter der Heiligen, Assunta Goretti, starb am 8. Oktober 1954.
  
 +
Die [[Reliquien]] der heiligen Maria Goretti befinden sich in der Krypta der Kirche ''Madonna delle Grazie'' der Passionisten in Nettuno; auch in ihrem Geburtsort Corinaldo gibt es ein ihr geweihtes [[Heiligtum]].
  
== Weblinks ==
+
== Selig- und Heiligsprechung==
 +
[[Seliggesprochen]] wurde Maria Goretti am 27. April 1947. Bei der [[Heiligsprechung]] Maria Gorettis am [[24. Juni]] [[1950]] versammelten sich rund 500.000 Menschen. In seiner Ansprache hob Pius XII. hervor, dass das Mädchen wegen ihres Verzeihungsaktes gegenüber ihrem Mörder und aufgrund ihres bedingungslosen Eintretens für die [[Tugend]] der [[Keuschheit]] zu verehren sei, ohne damit jedoch zu implizieren, dass sie in Sünde gefallen wäre, hätte sie sich nicht gewehrt. Die [[Passionisten]] haben ihren Heiligsprechungsprozess betreut.<ref>[[Johannes Paul II.]]: Schreiben ''[[Dopo aver celebrato]]'' an den Generalobern der Kongregation vom Leiden Jesu Christi, P. Orbegozo Jauregui Jose Augustin, vom 16. Oktober 1990.</ref>
  
* {{BBKL|http://www.bautz.de/bbkl/g/goretti_m.shtml}}
+
== Literatur ==
* [http://home.arcor.de/privgel/reliquien.htm Lebensbeschreibung der Hl. Maria Goretti (mit Abbildungen einiger ihrer Reliquien)]
+
* Assumpta Volpert: Die Heilige Maria Goretti, [[Steyler Verlag]]sbuchhandlung Kaldenkirchen 1950 (3. Auflage; [[Imprimatur]] Aquisgrani, d. 19 m. Aprilis a. 1949 J. Nr. 1265/49 Dr. Müssener vic. gen.)
 +
*Vinzenz Ruef: Die wahre Geschichte von der hl. Maria Goretti, [[Miriam Verlag]] Jestetten (13., ergänzte und überarbeitete Auflage 2013; Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]])
 +
* Novene zur Hl. Maria Goretti (32 Seiten; erhältlich beim [[Mediatrix-Verlag]])
 +
* Armando Gualandi: Die Märtyrerin Maria Goretti (1890-1902), Schibler Verlag Aarau 1947 (168 Seiten).
 +
* Luigi navarese: Waqs Mutter Goretti erzählt: vom heiligen Leben und heldenhaften Sterben ihrer Tochter Maria Goretti, [[Räber Verlag]] Luzern 1951 (141 Seiten).
 +
* [[Wilhelm Hünermann]]: Um Mädchenehre: Maria Gorettis Kampf und [[Martyrium]]. [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz 1950 (200 Seiten).
 +
* [[Ferdinand Baumann]], [[Neue Heilige und Selige im Pontifikat Pius XII.|Pius XII. erhob sie auf Altäre - Die Heilig- und Seliggesprochenen seines Pontifikats]]. [[Echter Verlag]] Würzburg 1960, S. 101-104 (1. Ausgabe; 375 Seiten; [[Imprimatur]] Würzburg 16. März 1960 Dr. Fuchs [[Generalvikar]]).
 +
* [[Verlag Freundeskreis Maria Goretti]] e. V., München. (Hg.): Litanei zur hl. Maria Goretti. [[Imprimatur]]
 +
* [[Verlag Freundeskreis Maria Goretti]] e. V., München. (Hg.): Selig, die reinen Herzens sind. Gebete um Keuschheit - Lebensbilder von Heiligen. München 1997 (136 Seiten; [[Imprimatur]]).
 +
* [[Verlag Freundeskreis Maria Goretti]] e. V., München. (Hg.): CD - ''Lieber sterben als sündigen'', 72-Minuten-Hörspiel über die hl. Maria Goretti. München 1983/2012).
  
 +
'''Siehe auch:''' [[Martyrologium Germanicum]]
  
 +
== Weblinks ==
 +
* [http://www.freundeskreis-maria-goretti.de Freundeskreis Maria Goretti]
 +
* [http://mariagoretti.org http://mariagoretti.org]
 +
{{Clairval|http://www.clairval.com/lettres/de/2000/01/17/1190100.htm}}
 +
* [http://kleine-spirituelle-seite.de/tl_files/template/pdf/die_reinheit_der_heiligen_maria_goretti.pdf Die Reinheit der Hl. Maria Goretti (genehmigter Buchauszug)]
  
{{Tagesheiliger}}
+
== Anmerkungen ==
 +
<references />
  
 
[[Kategorie:Märtyrer]]
 
[[Kategorie:Märtyrer]]
[[Kategorie:Heilige]]
+
[[Kategorie:Heilige Italien]]
 
[[Kategorie:Jungfrauen]]
 
[[Kategorie:Jungfrauen]]

Aktuelle Version vom 4. September 2024, 18:00 Uhr

Maria Goretti

Maria Goretti (* 16. Oktober 1890 in Corinaldo, † 6. Juli 1902) ist eine der dem Sterbealter nach jüngsten Heiligen unserer Zeit. Ihre Heiligsprechung war eine der berühmtesten Kanonisationen Pius XII. und fand am 24. Juni 1950 in Anwesenheit ihrer Mutter statt.

Patronat: Marianische Kongregation. Gedenktag: 6. Juli.

Biografie

Maria Goretti wuchs als zweites von sechs lebenden Kindern* in ärmlichen Verhältnissen zunächst in Corinaldo in der Nähe von Ancona auf. Da die Eltern die Familie durch ihre kleine Landwirtschaft nicht mehr ernähren konnten, zogen sie nach einigen Jahren nach Collegianturco (südlich von Rom) und schließlich (1898/99) nach Le Ferriere in die Nähe von Nettuno, wo der Vater ein Jahr danach, im April 1900, an Malaria starb.

[Die Kinder von Luigi und Assunta Goretti: 1. Antonio (30.1.1887-3.10.1887), 2. Angelo (28.8.1888-14.11.1965), 3. MARIA THERESIA (16.10.1890-6.7.1902), 4. Mariano (27.1.1893-12.4.1975), 5. Alessandro (30.7.1895-1917), 6. Ersilia (23.1.1898-21.8.1981), 7. Teresa (2.8.1900-25.2.1981).]

Maria führte ein vorbildliches und äußerst frommes Leben, unterstützte die Mutter und den zwei Jahre älteren Bruder bei der Arbeit und sorgte sich um ihre jüngeren Geschwister. Auch um die Mitpächter Serenelli kümmerte sie sich.

Der fast zwanzigjährige Sohn dieser Familie, Alessandro Serenelli, belästigte und bedrängte das Mädchen. Obwohl es mehrere Übergriffe gab, schwieg Maria ihrer Mutter gegenüber, um sie nicht noch mehr zu belasten.

Schließlich verlor Alessandro am 5. Juli 1902 die Geduld und versuchte, gewalttätig zu werden. Das Mädchen wehrte sich heroisch und wurde durch 14 Messerstiche schwer verletzt. Ins Krankenhaus verbracht, starb sie einen Tag später. Auf dem Sterbebett verzieh Maria Goretti ihrem Mörder und versprach, für seine Bekehrung zu beten.

Maria Goretti

Der Mörder Maria Gorettis wurde zu 30 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Jahre nach Marias Tod, während denen Alessandro keine Anzeichen von Reue zeigte, erschien ihm in einem Traum (oder einer Vision) die junge Märtyrerin und reichte ihm eine Blume. Dies war der Anlass für seine Bekehrung. Nach seiner frühzeitigen Entlassung aus der Zwangsarbeit, die ihm als Strafe auferlegt wurde, lebte er als Klostergärtner im Kapuzinerkloster Ascoli Piceno; er schloss sich auch dem 3. Orden an und führte ein Leben der Buße. Er starb 1970. - Die Mutter der Heiligen, Assunta Goretti, starb am 8. Oktober 1954.

Die Reliquien der heiligen Maria Goretti befinden sich in der Krypta der Kirche Madonna delle Grazie der Passionisten in Nettuno; auch in ihrem Geburtsort Corinaldo gibt es ein ihr geweihtes Heiligtum.

Selig- und Heiligsprechung

Seliggesprochen wurde Maria Goretti am 27. April 1947. Bei der Heiligsprechung Maria Gorettis am 24. Juni 1950 versammelten sich rund 500.000 Menschen. In seiner Ansprache hob Pius XII. hervor, dass das Mädchen wegen ihres Verzeihungsaktes gegenüber ihrem Mörder und aufgrund ihres bedingungslosen Eintretens für die Tugend der Keuschheit zu verehren sei, ohne damit jedoch zu implizieren, dass sie in Sünde gefallen wäre, hätte sie sich nicht gewehrt. Die Passionisten haben ihren Heiligsprechungsprozess betreut.<ref>Johannes Paul II.: Schreiben Dopo aver celebrato an den Generalobern der Kongregation vom Leiden Jesu Christi, P. Orbegozo Jauregui Jose Augustin, vom 16. Oktober 1990.</ref>

Literatur

Siehe auch: Martyrologium Germanicum

Weblinks

Anmerkungen

<references />