Gregor I.: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gregor I.''' bzw. '''Gregor der Große''' wurde um 540 in Rom geboren und starb am 12. März 604. Der Festtag dieses Heiligen ist der 12. März.  
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'''[[Datei:Gregor I..jpg|miniatur|Gregor I. (Idealporträt von Antonello da Messina, um 1472/1473) ]]'''
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'''Gregor I.''' bzw. '''Gregor der Große''' (* um [[540]] in [[Rom]]; † [[12. März]] [[604]] in Rom) war [[Papst]] und ist ein [[Kirchenlehrer]] der lateinischen Kirche. Er ist einer der vier großen abendländischen [[Kirchenväter]]. Nach seiner Grabinschrift in St. Peter, wird er der "Konsul Gottes" genannt.  
  
Er stammte aus senatorischem Adel und war 572–573 ''praefectus urbi''. Er stiftete nach dem Tod des Vaters Gordian, eines Regionarius, in Sizilien sechs Klöster und errichtete im elterlichen Palast am Clivus Scauri in Rom ein Andreaskloster, wohin er sich etwa 575 zurückzog. Auch Gordians Schwester Tarseilla, die Gregor besonders verehrte, Aemiliana und Gordiana lebten zeitweise fern der Welt.  
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Er ist der Patron Englands, der Sänger, Musiker, Gelehrten, Lehrer, Studenten und Schüler.<br/>
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Sein Gedenktag ist der [[3. September]], der Tag seiner Bischofsweihe und wurde mit Rücksicht auf die Fastenzeit von seinem vormaligen Ort (vor der [[Liturgiereform]], dem [[12. März]], dorthin verlegt.  
  
Von [[Benedikt I.]] oder [[Pelagius II.]] wurde Gregor zum Regionardiakon geweiht. Pelagius II. sandte ihn 579 als Apokrisiar nach Byzanz, wo er trotz Widerstrebens, zum Papst gewählt wurde. Er empfing die [[Bischofsweihe]] am 3. September 590. Durch Beziehungen zum fränkischen Königshaus gelang Gregor die Chrisianisierung der Angelsachsen, denen er Augustinus, den Prior des Andreasklosters, mit ca. 40 Mönchen sandte. Da sich das westgotische Reich in Spanien, mit König Rekkareds Regierungsantritt im Jahre 586 vom [[Arianismus]] abwandte, bemühte sich Gregor erfolgreich um dessen engere Verbinung mit der römischen Kirche. Gegen Hunger und Seuchen reorganisierte er die Bewirtschaftung des krichlichen Grundbesitzes, schützte die Kolonen vor Ausbeutung, erreichte mit den Langobarden, die 592/593 Rom belagerten, ein friedliches Einvernehmen und bahnte durch deren katholische Königin Theodelinde, den Übertritt zum katholischen Bekenntnis an. Um priesterliche Zucht und Heiligung bemüht, konnte er das mailändische Schisma beilegen. Im Niedergang des oströmischen Reiches wurde Gregor zum Anwalt und Führer der italienischen Bevölkerung und bereitete so die päpstliche Herrschaft im Kirchenstaat vor.
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== Biografie ==
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[[Gregor]] I. stammte aus senatorischem Adel, dem Geschlecht der Anicier, und war [[572]][[573]] in der zivilen Verwaltung Roms tätig, die ihn bis zum Stadtpräfekten aufsteigen ließ (''praefectus urbi''). Er stiftete nach dem Tod des Vaters Gordian, eines Regionarius, in Sizilien sechs Klöster und errichtete im elterlichen Palast am ''Clivus Scauri'' auf dem Monte Celio in Rom ein Andreaskloster, wohin er sich etwa [[575]] zurückzog. Auch Gordians Schwester Tarseilla, die Gregor I. besonders verehrte, sowie Aemiliana und Gordiana lebten zeitweise fern der Welt.  
  
Dem Mittelalter war Gregor eine moraltheoloisch-asketisch-mystisch Autorität. Als ein ''letzter Römer'', beeinflußte er seit Deba und [[Alkuin]] die Theologie bis [[Johannes Bonaventura]], [[Albertus Magnus]], [[Thomas von Aquin]], [[Johannes Gerson]], [[Johannes Mauburnus]], die deutsche und spanische Mystik. Als ''Reproduzent augustinischer Gedanken'' wurde er Ende des 19. Jh. wenig geschätzt, gegenwärtig aber erneuert sich sogar sein spekulativ-wissenschaftliches Ansehen.  
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Von [[Papst]] [[Pelagius II.]] wurde Gregor I. zum [[Diakon]] geweiht. [[Pelagius II.]] sandte ihn [[579]] als Stellvertreter ([[Apokrisiar]]) nach Byzanz (Konstantinopel). Nach seiner Rückkehr nach Rom wirkte er als Ratgeber des Papstes, wo er, trotz Widerstrebens, zu dessen  Nachfolger gewählt wurde. Er empfing die [[Bischofsweihe]] am [[3. September]] [[590]] (heutiger Gedenktag, außerhalb der Fastenzeit).  
  
Beachtenswert ist Gregor in der Gotteslehre. Er bezeugt die Gültigkeit der [[Häretikertaufe]] und -weihe, die Verehrung der allemeinen Konzilien wie der Hl. Schrift, die Unauflöslichkeit der [[Ehe]] und den Bilder- und Reliquienkult. Bedeutend ist auch seine Lehre über die [[Engel]] und die Gaben des Hl. Geistes.  
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Durch Beziehungen zum fränkischen Königshaus gelang Gregor die Christianisierung der Angelsachsen, denen er [[Augustinus von Canterbury|Augustinus]], den Prior des Andreasklosters, mit ca. 40 Mönchen sandte. Da sich das westgotische Reich in Spanien mit König Rekkareds Regierungsantritt im Jahre [[586]] vom [[Arianismus]] abwandte, bemühte sich Gregor erfolgreich um dessen engere Verbindung mit der römischen Kirche.  
  
Ebenso wurden die Gregorianischen Messen (Totengedächtnis) bedeutsam für die abendländische Theologie. An seinen Namen knüpfen sich wichtige liturgische Reformen (Sakramentar, gregoriansicher Gesang). Entgegen der Auffassung der Mauriner kommt K. Hallinger zu dem Ergebnis, daß die Benediktregel, dem Mönchtum Gregors nicht näher bekannt war. Gegen den Titel ''Oekumnos'' des Patriarchen von Konstantinopel erhob Gregor Einspruch, lehnte auch für sich die Bezeichnung ''universalis papa'' ab und zog die Bezeichnung ''servus servorum Dei'' vor. Dies tat er, obwohl er sich der Vorrechte des römischen Bischofs bewußt war. Dieser Sachverhalt wurde wichtig für das Verhalten von Primat und Episkopat.  
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Ein Hauptanliegen war ihm der Friede mit den Langobaren, den er schließlich zustandebrachte, nicht zuletzt durch die Hilfe der Gattin des Langobardenkönigs, die eine bayerische Prinzessin und katholisch war.
  
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Gregor I. sah den Kirchenbesitz als einen Besitz der Armen an, weshalb er die Güter den Notleidenden gab. Gegen Hunger und Seuchen reorganisierte er die Bewirtschaftung des kirchlichen Grundbesitzes, schützte die Kolonen vor Ausbeutung, erreichte mit den Langobarden, die [[592]]/[[593]] Rom belagerten, ein friedliches Einvernehmen und bahnte durch deren katholische Königin Theodelinde, den Übertritt zum katholischen Bekenntnis an.
  
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Um priesterliche Zucht und Heiligung bemüht, konnte er das mailändische Schisma beilegen. Im Niedergang des oströmischen Reiches wurde Gregor I. zum Anwalt und Führer der italienischen Bevölkerung und bereitete so die päpstliche Herrschaft im [[Kirchenstaat]] vor.
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Eine [[Legende]] erzählt, Gregor I. habe die Menschen zu einer Prozession zu Ehren der [[Gottesmutter]] aufgerufen, weil die Pest in Italien wütete. Da erschien der heilige [[Erzengel Michael]] über dem Kaisergrabmal Hadrians und steckte sein Schwert in die Scheide um das Ende der Pest anzuzeigen. Angeblich seit jenem Tag wird der Ort des Geschehens ''[[Engelsburg]]'' genannt.
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== Theologie ==
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Gregor I. verfasste zahlreiche Werke über [[Seelsorge]] und [[Moraltheologie]], weshalb er neben den drei großen Heiligen [[Ambrosius von Mailand|Ambrosius]], [[Augustinus von Hippo|Augustinus]] und [[Hieronymus]] zu den vier lateinischen [[Kirchenvater|Kirchenvätern]] und seit [[1295]] zu den [[Kirchenlehrer]]n gezählt wird.
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Dem Mittelalter war Gregor I. eine moraltheologische und asketisch-mystische Autorität. Als ein ''letzter Römer'', beeinflusste er seit Deba und [[Alkuin]] die Theologie bis zu [[Johannes Bonaventura]], [[Albertus Magnus]], [[Thomas von Aquin]], [[Johannes Gerson]], [[Johannes Mauburnus]] und die deutsche und spanische [[Mystik]]. Als ''Reproduzent augustinischer Gedanken'' wurde er Ende des [[19. Jahrhundert]] wenig geschätzt, gegenwärtig aber erneuert sich sogar sein Ansehen.
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Beachtenswert ist Gregor I. in der Gotteslehre. Er bezeugt die Gültigkeit der [[Häretikertaufe]] und -weihe, die Verehrung der allgemeinen Konzilien wie der Hl. Schrift, die Unauflöslichkeit der [[Ehe]] und den Bilder- und Reliquienkult. Bedeutend ist auch seine Lehre über die [[Engel]] und die Gaben des Hl. Geistes.
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Ebenso wurden die gregorianischen Messen (siehe [[Totengedächtnis]]) bedeutsam für die abendländische Theologie. An seinen Namen knüpfen sich wichtige liturgische Reformen (z.B. Sakramentar, [[gregorianischer Gesang]]). Entgegen der Auffassung der Mauriner kommt K. Hallinger zu dem Ergebnis, dass die [[Benediktusregel]] dem Mönchtum Gregors nicht näher bekannt war. Gegen den Titel ''Oekumenos'' des Patriarchen von Konstantinopel erhob Gregor I. Einspruch, lehnte auch für sich die Bezeichnung ''universalis papa'' ab und zog die Bezeichnung ''servus servorum Dei'' vor. Dies tat er, obwohl er sich der Vorrechte des römischen Bischofs bewusst war. Dieser Sachverhalt wurde in der Folgezeit wichtig für das Verhältnis von Primat und Episkopat.
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Die Formulierung "Servus servorum Dei" (Diener der Diener Gottes) hat er in nicht wenigen seiner Briefe verwendet. Sie wurde dann später zum traditionellen Titel und geradezu zur Definition der Person des [[Bischof von Rom|Bischofs von Rom]] (''[[Plurimum significans]]'').
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== Orden des heiligen Gregors des Großen ==
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Der "Orden des heiligen Gregors des Großen" ("Ordine di San Gregorio Magno") wurde im Jahr [[1831]] von [[Papst]] [[Gregor XVI.]] als Auszeichnung für loyale und verdienstvolle katholische Laien geschaffen. Die Auszeichnung ist eine Würdigung besonderer für den Heiligen Stuhl und der römisch-katholischen Kirche geleisteter Dienste. Der Komtur mit Stern ist eine außerordentliche feierliche und hohe Form dieses Ordens.
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== Werke ==
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* 800 Briefe sind erhalten
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* ''Von der Sehnsucht der Kirche''. ausgewählt und übertragen von [[Michael Fiedrowicz]].'' ([[Christliche Meister]] 48). [[Johannes Verlag Einsiedeln]] Freiburg im Breisgau 1995 (252 S., ISBN 978 3 89411 326 1).
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* ''Homilien zu Ezechiel'', Übertragen und eingeleitet von Georg Bürke SJ, [[Johannes Verlag Einsiedeln]] ([[CM]] 21), 1983 (466 Seiten, kartoniert, ISBN 978 3 89411 136 6).
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* [[Origenes]] und Gregor der Große: ''Das Hohelied'', Eingeleitet und übertragen von Karl Suso Frank, [[Johannes Verlag Einsiedeln]] ([[CM]] 29), 1987 (129 Seiten, kartoniert, ISBN 978 3 89411 137 3).
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* ''Homiliae in Evangelia – Evangelienhomilien I und II'' übersetzt u. eingeleitet von [[Michael Fiedrowicz]].'' (''[[Fontes Christiani]]''; Band 28). [[Herder Verlag]] Freiburg im Breisgau/Basel/Wien/Barcelona/Rom/New York:
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** ''Homiliae in Evangelia – Evangelienhomilien I. ausgewählt und übertragen von [[Michael Fiedrowicz]].'' (''[[Fontes Christiani]]''; Band 28,1) 1997 (410 Seiten, ISBN 3-451-23811-X).
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** ''Homiliae in Evangelia – Evangelienhomilien II. ausgewählt und übertragen von [[Michael Fiedrowicz]].'' ([[Fontes Christiani]] Band 28,2) 1998 (542 Seiten, ISBN 3-451-23812-8).
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=== Gregor der Grosse in der [[Bibliothek der Kirchenväter]] ===
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* [https://bkv.unifr.ch/de/works/cpl-1714-bkv/versions/greg-m-epist-bkv/divisions/3 Ausgewählte Briefe]
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* [https://bkv.unifr.ch/de/works/cpl-1713/versions/vier-bucher-dialoge-bkv/divisions/3 Vier Bücher Dialoge (Dialogi de vita et miraculis patrum Italicorum)]
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* Zwölf Briefe (Registrum epistularum)
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* '''[[Regula pastoralis]]''', Wie der Seelsorger, der ein untadeliges Leben führt, die hm anvertrauten Gläubigen belehren und anleiten soll.
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== Literatur ==
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* [[Michael Fiedrowicz]] [[Dissertation]]: ''Das Kirchenverständnis Gregors des Großen. Eine Untersuchung seiner exegetischen und homiletischen Werke'' (''Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte''; Supplementheft 50). [[Herder Verlag]] Basel/Wien/Freiburg im Breisgau 1995 (416 Seiten, ISBN 3-451-22699-5).
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* Pierre Riché: Gregor der Grosse [[Verlag Neue Stadt]] (ISBN 978-3-87996-353-9).
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== Päpstliche Schreiben ==
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'''[[Pius X.]]'''
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* [[12. März]] [[1904]] [[Enzyklika]] '''[[Iucunda sane]]''' zum 1300jährigen Jubiläum des Heimganges Papst Gregor des Großen.
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'''[[Johannes Paul II.]]'''
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* [[29. Juni]] [[1990]] [[Apostolischer Brief]] ''[[Plurimum significans]]'' an alle [[Bischöfe]], [[Priester]] und Gläubigen der [[Kirche]] zur 1400-Jahrfeier der Wahl des hl. Gregors des Großen zum Papst.
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
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* Generalaudienz des Hl. Vaters Benedikt XVI. über den Hl. Gregor den Großen, [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/audiences/2008/documents/hf_ben-xvi_aud_20080528_ge.html Teil 1: 28. Mai 2008], [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/audiences/2008/documents/hf_ben-xvi_aud_20080604_ge.html Teil 2: 4. Juni 2008]
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* [http://kath.net/news/32893 Gregor der Große – Papst in schweren Zeiten, ein großer Kirchenlehrer] [[Kath.net]] am 2. September 2011
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* [http://images.zeno.org/Kunstwerke/I/500-958/1860007a.jpg Kunstwerk von Ricci, Sebastiano: Fürbitte Papst Gregor des Großen]
  
* {{BBKL|http://www.bautz.de/bbkl/g/gregor_i.shtml}}
 
  
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{{Navigation Papst|VG=[[Pelagius II.]]|VON-BIS=[[590]] - [[604]]|NF=[[Sabinian]]}}
  
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[[Kategorie:Kirchenlehrer]]
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[[Kategorie:Heilige]]
 
[[Kategorie:Päpste]]
 
[[Kategorie:Päpste]]
[[Kategorie:Kirchenlehrer]]
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[[Kategorie:Kirchenväter]]

Aktuelle Version vom 22. Juli 2023, 09:52 Uhr

Gregor I. (Idealporträt von Antonello da Messina, um 1472/1473)

Gregor I. bzw. Gregor der Große (* um 540 in Rom; † 12. März 604 in Rom) war Papst und ist ein Kirchenlehrer der lateinischen Kirche. Er ist einer der vier großen abendländischen Kirchenväter. Nach seiner Grabinschrift in St. Peter, wird er der "Konsul Gottes" genannt.

Er ist der Patron Englands, der Sänger, Musiker, Gelehrten, Lehrer, Studenten und Schüler.
Sein Gedenktag ist der 3. September, der Tag seiner Bischofsweihe und wurde mit Rücksicht auf die Fastenzeit von seinem vormaligen Ort (vor der Liturgiereform, dem 12. März, dorthin verlegt.

Biografie

Gregor I. stammte aus senatorischem Adel, dem Geschlecht der Anicier, und war 572573 in der zivilen Verwaltung Roms tätig, die ihn bis zum Stadtpräfekten aufsteigen ließ (praefectus urbi). Er stiftete nach dem Tod des Vaters Gordian, eines Regionarius, in Sizilien sechs Klöster und errichtete im elterlichen Palast am Clivus Scauri auf dem Monte Celio in Rom ein Andreaskloster, wohin er sich etwa 575 zurückzog. Auch Gordians Schwester Tarseilla, die Gregor I. besonders verehrte, sowie Aemiliana und Gordiana lebten zeitweise fern der Welt.

Von Papst Pelagius II. wurde Gregor I. zum Diakon geweiht. Pelagius II. sandte ihn 579 als Stellvertreter (Apokrisiar) nach Byzanz (Konstantinopel). Nach seiner Rückkehr nach Rom wirkte er als Ratgeber des Papstes, wo er, trotz Widerstrebens, zu dessen Nachfolger gewählt wurde. Er empfing die Bischofsweihe am 3. September 590 (heutiger Gedenktag, außerhalb der Fastenzeit).

Durch Beziehungen zum fränkischen Königshaus gelang Gregor die Christianisierung der Angelsachsen, denen er Augustinus, den Prior des Andreasklosters, mit ca. 40 Mönchen sandte. Da sich das westgotische Reich in Spanien mit König Rekkareds Regierungsantritt im Jahre 586 vom Arianismus abwandte, bemühte sich Gregor erfolgreich um dessen engere Verbindung mit der römischen Kirche.

Ein Hauptanliegen war ihm der Friede mit den Langobaren, den er schließlich zustandebrachte, nicht zuletzt durch die Hilfe der Gattin des Langobardenkönigs, die eine bayerische Prinzessin und katholisch war.

Gregor I. sah den Kirchenbesitz als einen Besitz der Armen an, weshalb er die Güter den Notleidenden gab. Gegen Hunger und Seuchen reorganisierte er die Bewirtschaftung des kirchlichen Grundbesitzes, schützte die Kolonen vor Ausbeutung, erreichte mit den Langobarden, die 592/593 Rom belagerten, ein friedliches Einvernehmen und bahnte durch deren katholische Königin Theodelinde, den Übertritt zum katholischen Bekenntnis an.

Um priesterliche Zucht und Heiligung bemüht, konnte er das mailändische Schisma beilegen. Im Niedergang des oströmischen Reiches wurde Gregor I. zum Anwalt und Führer der italienischen Bevölkerung und bereitete so die päpstliche Herrschaft im Kirchenstaat vor.

Eine Legende erzählt, Gregor I. habe die Menschen zu einer Prozession zu Ehren der Gottesmutter aufgerufen, weil die Pest in Italien wütete. Da erschien der heilige Erzengel Michael über dem Kaisergrabmal Hadrians und steckte sein Schwert in die Scheide um das Ende der Pest anzuzeigen. Angeblich seit jenem Tag wird der Ort des Geschehens Engelsburg genannt.

Theologie

Gregor I. verfasste zahlreiche Werke über Seelsorge und Moraltheologie, weshalb er neben den drei großen Heiligen Ambrosius, Augustinus und Hieronymus zu den vier lateinischen Kirchenvätern und seit 1295 zu den Kirchenlehrern gezählt wird.

Dem Mittelalter war Gregor I. eine moraltheologische und asketisch-mystische Autorität. Als ein letzter Römer, beeinflusste er seit Deba und Alkuin die Theologie bis zu Johannes Bonaventura, Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Johannes Gerson, Johannes Mauburnus und die deutsche und spanische Mystik. Als Reproduzent augustinischer Gedanken wurde er Ende des 19. Jahrhundert wenig geschätzt, gegenwärtig aber erneuert sich sogar sein Ansehen.

Beachtenswert ist Gregor I. in der Gotteslehre. Er bezeugt die Gültigkeit der Häretikertaufe und -weihe, die Verehrung der allgemeinen Konzilien wie der Hl. Schrift, die Unauflöslichkeit der Ehe und den Bilder- und Reliquienkult. Bedeutend ist auch seine Lehre über die Engel und die Gaben des Hl. Geistes.

Ebenso wurden die gregorianischen Messen (siehe Totengedächtnis) bedeutsam für die abendländische Theologie. An seinen Namen knüpfen sich wichtige liturgische Reformen (z.B. Sakramentar, gregorianischer Gesang). Entgegen der Auffassung der Mauriner kommt K. Hallinger zu dem Ergebnis, dass die Benediktusregel dem Mönchtum Gregors nicht näher bekannt war. Gegen den Titel Oekumenos des Patriarchen von Konstantinopel erhob Gregor I. Einspruch, lehnte auch für sich die Bezeichnung universalis papa ab und zog die Bezeichnung servus servorum Dei vor. Dies tat er, obwohl er sich der Vorrechte des römischen Bischofs bewusst war. Dieser Sachverhalt wurde in der Folgezeit wichtig für das Verhältnis von Primat und Episkopat.

Die Formulierung "Servus servorum Dei" (Diener der Diener Gottes) hat er in nicht wenigen seiner Briefe verwendet. Sie wurde dann später zum traditionellen Titel und geradezu zur Definition der Person des Bischofs von Rom (Plurimum significans).

Orden des heiligen Gregors des Großen

Der "Orden des heiligen Gregors des Großen" ("Ordine di San Gregorio Magno") wurde im Jahr 1831 von Papst Gregor XVI. als Auszeichnung für loyale und verdienstvolle katholische Laien geschaffen. Die Auszeichnung ist eine Würdigung besonderer für den Heiligen Stuhl und der römisch-katholischen Kirche geleisteter Dienste. Der Komtur mit Stern ist eine außerordentliche feierliche und hohe Form dieses Ordens.

Werke

Gregor der Grosse in der Bibliothek der Kirchenväter

Literatur

  • Michael Fiedrowicz Dissertation: Das Kirchenverständnis Gregors des Großen. Eine Untersuchung seiner exegetischen und homiletischen Werke (Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte; Supplementheft 50). Herder Verlag Basel/Wien/Freiburg im Breisgau 1995 (416 Seiten, ISBN 3-451-22699-5).
  • Pierre Riché: Gregor der Grosse Verlag Neue Stadt (ISBN 978-3-87996-353-9).

Päpstliche Schreiben

Pius X.

Johannes Paul II.

Weblinks


Vorgänger
Pelagius II.
Papst
590 - 604
Nachfolger
Sabinian