Chiara Lubich: Unterschied zwischen den Versionen

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Biographie)
(-)
 
(29 dazwischenliegende Versionen von 13 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Chiara Lubich (* 22. Januar 1920 in Trient) ist Gründerin der [[Fokolar-Bewegung]].
+
'''Chiara Lubich''' (* [[22. Januar]] [[1920]] in Trient; + [[14. März]] [[2008]] in Rocca di Papa) ist die Gründerin und war seither zeitlebens Leiterin der [[Fokolar-Bewegung]]. Der Seligsprechungsprozess wurde eingeleitet.
  
== Biographie ==
+
==Biografie==
  
Chiara Lubich wurde am 22. Januar 1920 in Trient geboren. Sie machte eine Ausbildung zur Volksschullehrerin und unterrichtete ab 1938. Kriegsbedingt konnte sie nicht das Philosophiestudium machen. 1943 gründete die Volkschullehrerin die Fokolar-Bewegung. 1964 erfolgte die offizielle Anerkennung durch den Vatikan. Das Anliegen von Lubich ist es, einen Beitrag zur Einheit unter Menschen, Völkern, Angehörigen der verschiednen Konfessionen und Religionen zu leisten.
+
[[Chiara]] Lubich wurde am 22. Januar 1920 in Trient als Silvia Lubich geboren. Ihr Vater war Sozialist, ihr Bruder Gino war Journalist bei der kommunistischen Tageszeitung ''L'unità''. Durch die Mutter lernte sie die christlichen Werte kennen. Sie machte nach der Grundschule eine Ausbildung zur Volksschullehrerin und unterrichtete ab 1938. Kriegsbedingt konnte sie nicht das [[Philosophie]]studium machen. Am 7. Dezember 1943 hat sich Chiara Lubich in Trient in besonderer Weise Gott geweiht, das eigentliche Gründungsdatum der Fokolare. Ein weiteres Schlüsselerlebnis war für sie die Bombardierung von Trient am 13. Mai 1944. Dabei lernte sie auch andere junge Frauen kennen, die ebenfalls ihr Leben [[Gott]] schenken wollten. Noch während der Kriegstage entstand das Netzwerk der Fokolare, das offiziell ''Werk Mariens'' heißt. Der italienische Begriff "focolar" bedeutet Feuerstelle. Bereits nach wenigen Monaten hatten sich etwa 500 Menschen der Bewegung angeschlossen. Von 1949 bis 1959 organisierte Chiara Lubich jedes Jahr in den Dolomiten ein Ferientreffen, die "[[Mariapoli]]". Bereits 1959 gab es 10.000 Teilnehmer an dem Treffen.
 +
 
 +
Im Jahr 1956 gründete Chiara Lubich ihre Zeitung ''Città Nuova'' ([[Neue Stadt]]), die heute in 34 nationalen Ausgaben erscheint.
 +
 
 +
Ab 1961 startete Chiara Lubich ihre ökumenischen Aktivitäten. Sie knüpfte Kontakte zu protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchenvertretern.  
 +
 
 +
Um 1962 erfolgte die offizielle Anerkennung durch den Vatikan. Das Anliegen von Lubich war es, einen Beitrag zur Einheit unter Menschen, Völkern, Angehörigen der verschiedenen [[Konfession]]en und [[Religion]]en zu leisten.
 +
 
 +
Lubich verbrachte die letzten Jahrzehnte ihres Lebens in Frascati bei [[Rom]].
 +
 
 +
Am 14. März 2008 ist Chiara Lubich im Beisein ihrer ersten Gefährtinnen, sowie ihrer engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in [[Rocca di Papa]] bei Rom verstorben.
  
 
== Auszeichungen ==
 
== Auszeichungen ==
  
 
Chiara Lubich hielt zahlreiche Auszeichnungen:
 
Chiara Lubich hielt zahlreiche Auszeichnungen:
 +
* Den Templeton-Preis für den Fortschritt der Religionen 1977 (London),
 +
* Preis zum Augsburger Friedensfest 1988
 +
* UNESCO-Preis für Friedenserziehung 1996 (Paris)
 +
* Dr. h.c. in Sozialwissenschaften 1996 Universität (Lublin, Polen)
 +
* Menschenrechtspreis des Europarats 1998 (Straßburg)
  
Den Templeton-Preis für den Fortschritt der Religionen 1977 (London),  
+
Sie ist außerdem Ehrenpräsidentin der WCRP (Weltkonferenz der Religionen für den Frieden) und Ehrenbürgerin von [[Rom]], Trient, Florenz und Buenos Aires.
  
Preis zum Augsburger Friedensfest 1988
+
==Werke==
 +
* Die große Sehnsucht unserer Zeit (400 Seiten) [[Parvis-Verlag]].
 +
im [[Verlag Neue Stadt]] :
 +
* "Gott liebt dich über alles" Gedanken [(48 S.; ISBN13: 978-3-87996-799-5).
 +
* Alle sollen eins sein. Geistliche Schriften (296 Seiten; ISBN 978-3-87996-283-9).
 +
* Alles besiegt die Liebe. Betrachtungen und Reflexionen (236 Seiten; ISBN 978-3-87996-387-4).
 +
* Bis wir alle eins sein werden. Meditationen (136 Seiten; ISBN 978-3-87996-086-6).
 +
* Der Schrei der Gottverlassenheit. Der gekreuzigte und verlassene Jesus in Geschichte und Erfahrung der Fokolar-Bewegung (128 Seiten; ISBN: 978-3-87996-537-3).
 +
* Der Wille Gottes. Betrachtungen über das Ja des Menschen zu seinem Schöpfer (96 Seiten; ISBN: 978-3-87996-125-2).
 +
* Die große Sehnsucht unserer Zeit. Jahreslesebuch (384 S.; ISBN 978-3-87996-755-1).
 +
* Die Welt wird eins. Franca Zambonini im Gespräch mit der Gründerin der [[Fokolar-Bewegung]]  (164 Seiten; ISBN 978-3-87996-384-3).
 +
* Einheit als Lebensstil. Aus der Geschichte und [[Spiritualität]] der Fokolar-Bewegung (88 Seiten; ISBN: 978-3-87996-223-5).
 +
* Erst in der Nacht sieht man die Sterne (96 Seiten, ISBN: 978-3-87996-505-2).
 +
* Gottes Wort bringt Leben. Erfahrungen und Anregungen (48 Seiten; ISBN 978-3-87996-572-4).
 +
* Grenzenlos ist einzig die Liebe. Hundert Worte von Chiara Lubich (112 Seiten; ISBN 978-3-87996-568-7).
 +
* Im Dienst an allen. Die Gegenwart [[Jesu]] in den Verantwortlichen der [[Kirche]] (128 Seiten; ISBN 978-3-87996-092-7).
 +
* Im Menschen Christus erkennen (112 Seiten; ISBN: 978-3-87996-099-6).
 +
* In Brot und Wein. Die [[Eucharistie]] - [[Sakrament]] der [[Gemeinschaft]] (88 Seiten; ISBN: 978-3-87996-233-4).
 +
* [[Jesus]] der Verlassene und die Einheit (112 Seiten; ISBN: 978-3-87996-172-6).
 +
* Leben aus dem Wort. In der [[Heiligen Schrift]] [[Gott]] begegnen (72 Seiten; 978-3-87996-228-0).
 +
* Licht, das weiter leuchtet. Gedanken zur Weihnacht (80 Seiten;  ISBN 978-3-87996-730-8).
  
UNESCO-Preis für Friedenserziehung 1996 (Paris)
+
==Medien==
 +
* Hörbuch: * Leben aus dem Wort. Meditationen (ISBN 978-3-87996-747-6).
  
Menschenrechtspreis des Europarats 1998 (Straßburg)
+
==Seligsprechungsprozess==
 +
Lubichs Nachfolgerin in der Leitung der Bewegung, [[Maria Voce]], hatte am 7. Dezember 2013 den offiziellen Antrag auf ein kirchliches Erhebungsverfahren gestellt. Dies genehmigte der Vatikan. Auf Bistumsebene wurde nun am 27. Januar 2015 durch den Bischof von Frascati, Raffaello Martinelli ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet<ref>[http://de.radiovaticana.va/news/2015/01/20/seligsprechung_verfahren_für_chiara_lubich_eröffnet/1119065 Seligsprechung: Verfahren für Chiara Lubich eröffnet] [[Radio Vatikan]] am 20. Januar 2015</ref> und am 10. November 2019 abgeschlossen, sodass er in Rom fortgeführt werden kann.<ref>[https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2019-11/italien-seligsprechung-chiara-lubich-dioezesane-phase-vatikan.html Italien: Seligsprechungsverfahren für Chiara Lubich geht nach Rom] [[Vatikan News]] am 6. November 2019</ref>
  
Sie ist außerdem Ehrenpräsidentin der WCRP (Weltkonferenz der Religionen für den Frieden) und Ehrenbürgerin von Rom, Trient, Florenz und Buenos Aires.
+
== Weblinks ==
 +
* [http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/letters/2000/documents/hf_jp-ii_let_20000122_chiara-lubich_ge.html Botschaft von Papst Johannes Paul II. an Chiara Lubich vom 13. Jan 2000 (Ehrenbürgerschaft zum 80. Geburtstag)]
  
== Weblinks ==
+
== Anmerkungen ==
 +
<references />
  
[[Kategorie:Italien]]
+
[[Kategorie:Personen Italien|Lubich, Chiara]]
[[Kategorie:Movimenti]]
+
[[Kategorie:Fokolare|Lubich, Chiara]]

Aktuelle Version vom 14. September 2024, 17:37 Uhr

Chiara Lubich (* 22. Januar 1920 in Trient; + 14. März 2008 in Rocca di Papa) ist die Gründerin und war seither zeitlebens Leiterin der Fokolar-Bewegung. Der Seligsprechungsprozess wurde eingeleitet.

Biografie

Chiara Lubich wurde am 22. Januar 1920 in Trient als Silvia Lubich geboren. Ihr Vater war Sozialist, ihr Bruder Gino war Journalist bei der kommunistischen Tageszeitung L'unità. Durch die Mutter lernte sie die christlichen Werte kennen. Sie machte nach der Grundschule eine Ausbildung zur Volksschullehrerin und unterrichtete ab 1938. Kriegsbedingt konnte sie nicht das Philosophiestudium machen. Am 7. Dezember 1943 hat sich Chiara Lubich in Trient in besonderer Weise Gott geweiht, das eigentliche Gründungsdatum der Fokolare. Ein weiteres Schlüsselerlebnis war für sie die Bombardierung von Trient am 13. Mai 1944. Dabei lernte sie auch andere junge Frauen kennen, die ebenfalls ihr Leben Gott schenken wollten. Noch während der Kriegstage entstand das Netzwerk der Fokolare, das offiziell Werk Mariens heißt. Der italienische Begriff "focolar" bedeutet Feuerstelle. Bereits nach wenigen Monaten hatten sich etwa 500 Menschen der Bewegung angeschlossen. Von 1949 bis 1959 organisierte Chiara Lubich jedes Jahr in den Dolomiten ein Ferientreffen, die "Mariapoli". Bereits 1959 gab es 10.000 Teilnehmer an dem Treffen.

Im Jahr 1956 gründete Chiara Lubich ihre Zeitung Città Nuova (Neue Stadt), die heute in 34 nationalen Ausgaben erscheint.

Ab 1961 startete Chiara Lubich ihre ökumenischen Aktivitäten. Sie knüpfte Kontakte zu protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchenvertretern.

Um 1962 erfolgte die offizielle Anerkennung durch den Vatikan. Das Anliegen von Lubich war es, einen Beitrag zur Einheit unter Menschen, Völkern, Angehörigen der verschiedenen Konfessionen und Religionen zu leisten.

Lubich verbrachte die letzten Jahrzehnte ihres Lebens in Frascati bei Rom.

Am 14. März 2008 ist Chiara Lubich im Beisein ihrer ersten Gefährtinnen, sowie ihrer engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Rocca di Papa bei Rom verstorben.

Auszeichungen

Chiara Lubich hielt zahlreiche Auszeichnungen:

  • Den Templeton-Preis für den Fortschritt der Religionen 1977 (London),
  • Preis zum Augsburger Friedensfest 1988
  • UNESCO-Preis für Friedenserziehung 1996 (Paris)
  • Dr. h.c. in Sozialwissenschaften 1996 Universität (Lublin, Polen)
  • Menschenrechtspreis des Europarats 1998 (Straßburg)

Sie ist außerdem Ehrenpräsidentin der WCRP (Weltkonferenz der Religionen für den Frieden) und Ehrenbürgerin von Rom, Trient, Florenz und Buenos Aires.

Werke

im Verlag Neue Stadt :

  • "Gott liebt dich über alles" Gedanken [(48 S.; ISBN13: 978-3-87996-799-5).
  • Alle sollen eins sein. Geistliche Schriften (296 Seiten; ISBN 978-3-87996-283-9).
  • Alles besiegt die Liebe. Betrachtungen und Reflexionen (236 Seiten; ISBN 978-3-87996-387-4).
  • Bis wir alle eins sein werden. Meditationen (136 Seiten; ISBN 978-3-87996-086-6).
  • Der Schrei der Gottverlassenheit. Der gekreuzigte und verlassene Jesus in Geschichte und Erfahrung der Fokolar-Bewegung (128 Seiten; ISBN: 978-3-87996-537-3).
  • Der Wille Gottes. Betrachtungen über das Ja des Menschen zu seinem Schöpfer (96 Seiten; ISBN: 978-3-87996-125-2).
  • Die große Sehnsucht unserer Zeit. Jahreslesebuch (384 S.; ISBN 978-3-87996-755-1).
  • Die Welt wird eins. Franca Zambonini im Gespräch mit der Gründerin der Fokolar-Bewegung (164 Seiten; ISBN 978-3-87996-384-3).
  • Einheit als Lebensstil. Aus der Geschichte und Spiritualität der Fokolar-Bewegung (88 Seiten; ISBN: 978-3-87996-223-5).
  • Erst in der Nacht sieht man die Sterne (96 Seiten, ISBN: 978-3-87996-505-2).
  • Gottes Wort bringt Leben. Erfahrungen und Anregungen (48 Seiten; ISBN 978-3-87996-572-4).
  • Grenzenlos ist einzig die Liebe. Hundert Worte von Chiara Lubich (112 Seiten; ISBN 978-3-87996-568-7).
  • Im Dienst an allen. Die Gegenwart Jesu in den Verantwortlichen der Kirche (128 Seiten; ISBN 978-3-87996-092-7).
  • Im Menschen Christus erkennen (112 Seiten; ISBN: 978-3-87996-099-6).
  • In Brot und Wein. Die Eucharistie - Sakrament der Gemeinschaft (88 Seiten; ISBN: 978-3-87996-233-4).
  • Jesus der Verlassene und die Einheit (112 Seiten; ISBN: 978-3-87996-172-6).
  • Leben aus dem Wort. In der Heiligen Schrift Gott begegnen (72 Seiten; 978-3-87996-228-0).
  • Licht, das weiter leuchtet. Gedanken zur Weihnacht (80 Seiten; ISBN 978-3-87996-730-8).

Medien

  • Hörbuch: * Leben aus dem Wort. Meditationen (ISBN 978-3-87996-747-6).

Seligsprechungsprozess

Lubichs Nachfolgerin in der Leitung der Bewegung, Maria Voce, hatte am 7. Dezember 2013 den offiziellen Antrag auf ein kirchliches Erhebungsverfahren gestellt. Dies genehmigte der Vatikan. Auf Bistumsebene wurde nun am 27. Januar 2015 durch den Bischof von Frascati, Raffaello Martinelli ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet<ref>Seligsprechung: Verfahren für Chiara Lubich eröffnet Radio Vatikan am 20. Januar 2015</ref> und am 10. November 2019 abgeschlossen, sodass er in Rom fortgeführt werden kann.<ref>Italien: Seligsprechungsverfahren für Chiara Lubich geht nach Rom Vatikan News am 6. November 2019</ref>

Weblinks

Anmerkungen

<references />