Mercedarier-Orden: Unterschied zwischen den Versionen

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== Was sind Mercedarier? ==
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Die '''Mercedarier''' oder '''Nolasker''' sind ein Orden auf der Grundlage der [[Augustinerregel]]. Kurze Zeit nach der Gründung des [[Trinitarierordens]] entstand ein weiterer Orden, der sich die Befreiung von Sklaven zur Aufgabe machte. Er nannte sich „Himmlischer, königlicher und militärischer“ Orden U.L.F. von der Barmherzigkeit („de mercede“). Er wurde vom hl. [[Petrus Nolascus]] unter Mitwirkung von König Jakob I. von Aragon und mit dem Segen des Bischofs von Barcelona, Berenguer de Palou, am [[10. August]] [[1218]] gegründet und am 17. Januar 1235 von Papst [[Gregor IX.]] bestätigt.
  
Der katholische Orden der Mercedarier ist einer der im Mittelalter gegründeten geistlichen Ritterorden, vergleichbar dem in Deutschland bekannteren Deutschen Orden, dem Malteserritterorden oder dem schon im Mittelalter zugrunde gerichteten Templer-Orden. Aus diesem Grunde heißen seine Mitglieder, die keine Priester sind, auch heute noch „Ritter“ bzw. „Damen“. Dieser Ritterzweig des Ordens – in seiner italienischen Verkehrssprache „''Real Compagnia di Santa Maria della Mercede, Ordine Ospitaliero per la Redenzione degli Schiavi''“, „Königlicher Orden der hl. Maria vom Loskauf, Hospitaliterorden für die Befreiung der Sklaven“ genannt – besteht zur Zeit weltweit aus etwa 450 Rittern und Ordensdamen. Sitz des Ordens ist Rom. Der Schwerpunkt seines vielfältigen wohltätigen Wirkens liegt in den Mittelmeerländern und in Südamerika. In Deutschland ist er erst seit einigen Jahren tätig. Die Ritter sind in der Regel verheiratet und Familienväter (''cavalieri di grazia''); einige haben weitergehende Gelübde abgelegt (''cavalieri di devozione''), darunter das berühmte, den Mercedarierorden auszeichnende Gelübde, notfalls die eigene Freiheit für die Befreiung eines Sklaven „in Zahlung zu geben“.
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Ursprünglich war der Orden ein geistlicher [[Ritterorden]], der aus Rittern und Brüdern bestand. Die Ordenstracht der Ritter war ein weißes [[Skapulier]], das über der Rüstung getragen wurde; die Brüder trugen einen weißen Talar und weißes Skapulier sowie eine weiße Kopfbedeckung nach Art einer Kapuze. Einige Brüder empfingen die Priesterweihe.  
  
== Wie entstand der Mercedarierorden? ==
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An der Spitze des Ordens stand ein Generalmagister, der Ritter war. Erst Papst [[Johannes XXII.]] Bestimmte im Jahre 1318, dass einem [[Priester]] die höchste Gewalt im Orden übertragen werden soll. Daraufhin schieden der Großteil der Ritter aus dem Orden aus und gingen in dem 1319 gegründeten Ritterorden U.L.F. von Montesa über. Der Mercedarierorden war fortan lediglich ein geistlicher Orden, obwohl dennoch einige Laienbrüder, also Ritter, weiterhin im Orden verblieben. Ein dritter Teil der Mercedarierritter ging weder zum Orden von Montesa über, noch verblieben diese Ritter im Klerikerorden. Vielmehr organisierten sie sich in autonomen Kommenden im Mittelmeerraum, v. a. auf Sizilien, um ihrem Grundauftrag weiterhin nachzukommen.
  
Die Gründung des Mercedarierordens geht auf die Bekehrung des 1181 im Languedoc, Frankreich, geborenen heiligen PETRUS NOLASCUS zurück. Als junger, feuriger und nicht unvermögender Ritter war er erschüttert von den Nachrichten über das Schicksal Hunderttausender christlicher Sklaven in mohammedanischer Gefangenschaft. Noch war trotz erster großer Erfolge der christlichen Gegenwehr die muslimische Herrschaft in Nordafrika und einem großen Teil Spaniens eine ernste Gefahr. Da entschloß er sich nach dem frühen Tode seiner Eltern, alle seine Güter zum Loskauf christlicher Sklaven zu verwenden. Bald erhielt er auch so viel an frommen Spenden, daß er erwog, einen Orden zu stiften, dessen besondere Aufgabe der Loskauf christlicher Sklaven sein sollte.
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Das Stammkloster befand sich in Barcelona, aber auch in Valencia befand sich ein berühmtes Kloster. Von da aus verbreitete sich der Orden nach Italien (1589 Schenkung der Kirche S. Adriano in Rom durch Papst [[Sixtus V.]]). Im frühen 17. Jahrhundert wurde der Orden durch Maria von Medici in Frankreich eingeführt, wo schließlich 315 Ordensangehörige in den Klöstern während der Hugenottenkriege umgebracht wurden. Auch in Afrika und Irland entstanden Klöster.  
  
Nun hatte es seit 1192 unweit von PETRUS’ Heimat, im nordspanischen Katalonien, schon einen Zusammenschluß von Priestern und Rittern gegeben, die den Kranken in den Hospitälern dienten, Gefangene besuchten und Spenden zum Loskauf christlicher Sklaven sammelten; gleichzeitig hatten die Ritter die Mittelmeerküste gegen muslimische Seeräuber zu schützen. Diese Edelleute vereinigten sich mit Getreuen des hl. PETRUS NOLASCUS zum „Heiligen Königlichen und Militärischen Hospitaliterorden Unserer Lieben Frau vom Loskauf der Gefangenen“ (Mercedarierritter). Auf den Rat des heiligen RAYMUND VON PEŇAFORTE, des berühmten Professors des Kirchenrechtes und Beichtvaters des Papstes, nahm der neue Ritterorden auch Priester für die Seelsorge an den Rittern und den zu befreienden Sklaven auf. Die offizielle Ordensgründung erfolgte 1218, nachdem die Muttergottes in der Nacht auf den 2. August gleichzeitig PETRUS NOLASCUS, RAYMUND VON PEŇAFORTE und König JAKOB I. von Aragon im Traum erschienen war. RAYMUND und König JAKOB führten PETRUS NOLASCUS in die Kathedrale, genannt vom hl. Kreuz zu Jerusalem, wo er vor dem Erzbischof von Barcelona neben den drei althergebrachten Ordensgelübden der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams noch ein viertes ablegte, nämlich sich dem Loskauf der christlichen Sklaven zu weihen und dafür nötigenfalls sich selbst als "Lösegeld" anzubieten. Nach der Bestätigung des Ordens als königlicher Ritterorden folgte noch im Gründungsjahr seine Bestätigung als geistlicher Ritterorden durch Papst HONORIUS III.
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Als der ursprüngliche Zweck der Sklavenbefreiung wegfiel, entfaltete der Mercedarierorden eine intensive Missionstätigkeit in der neuen Welt, wo er Im 17. Jahrhundert acht Ordensprovinzen mit 265 Klöstern zählte. Hinzu kamen in Europa
  
An dem Krieg König JAKOBs gegen seine mohammedanischen Gegner hatten die Ritter des neuen Ordens einen großen Anteil, so 1229 mit ihrer Rückeroberung (spanisch: Reconquista) Mallorcas und vieler anderer Inseln des Mittelmeers. In dem zeitweise aussichtslos erscheinenden Kampf hatte der König aber vor allem auf das Gebet des heiligen PETRUS NOLASCUS vertraut. Nach dem 1232 über die mohammedanischen Mauren errungenen Sieg und der Rückgewinnung Valencias ließ der König dem Orden in Barcelona ein prachtvolles geistliches Zentrum, eine „Kommende“ (eine Art Ritterkloster), erbauen.
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* vier Provinzen mit 80 Klöstern in Spanien,
Auf Wunsch ihres königlichen Schutzherrn und Mitbegründers JAKOB I. von Aragonien tragen Ritter wie Priester des Mercedarierordens seit 1218 auf ihren Gewändern das königlich-aragonesische Wappen mit Krone und Ritterkreuz. Zuletzt 1934 hat ALFONS XIII., als König von Spanien Rechtsnachfolger JAKOBs I., den Mercedarierorden mit allen Rechten eines Ritterordens bestätigt, seine Gemahlin ließ sich – wie viele Fürstinnen vor ihr – im geistlichen Gewand (Habit) einer Dame des Mercedarierordens beerdigen.
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* zwei Provinzen mit 19 Klöstern in Frankreich und
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* eine Provinz in Italien.
  
== Was macht den Ruhm der Mercedarier aus? ==
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Während der [[Säkularisation]] wurden viele Klöster vernichtet.
  
In der weiteren Reconquista befreiten die Priester und Ritter des Mercedarierordens Hunderttausende christlicher Sklaven. Sie leisteten Gefangenenseelsorge, aber auch Irren- und Krankenpflege und gaben – oft unter Aufopferung des eigenen Lebens – Beispiele der Nächstenliebe.
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Mit Stand 1933 bestanden 2 Vizeprovinzen und 10 Provinzen mit 81 „Kommenden“ und insgesamt 1'000 Mitgliedern (s. Heimbucher), Das Annuario Pontificio aus dem Jahre 1978 schreibt von 149 Niederlassungen mit 808 Mitgliedern (davon 586 Priester).
  
Durch sein und der anderen Mercedarier Beispiel hat St. PETRUS NOLASCUS viele muslimische Fürsten und hohe Beamte zur Bekehrung zum katholischen Glauben veranlaßt. Einer dieser Bekehrungen und später ein Heiliger des Ordens behielt bis zu seinem Martyrertod den Namen MOHAMMED, bzw. auf Spanisch MAHUMET, bei. Die Mitgliederlisten des Mercedarierordens verzeichnen rund 4000 Heilige, Selige und Ehrwürdige, darunter 1553 Martyrer, zahlreiche Gelehrte, Bischöfe und Kardinäle.
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== Gegenwärtiger Stand ==
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Im Jahre 2002 wurden, bei einer feierlichen Unterzeichnung eines Dekrets des Generalmagisters, der davor selbstständige Ritterstand, der der Tradition des Mercedarierordens treu geblieben ist und nicht zu anderen Orden gewechselt ist,  mit dem Klerikerzweig des Ordens wiedervereinigt, der nach der Trennung aus regulierten [[Chorherren]] und später seit dem 17. Jahrhundert aus [[Bettelorden|Mendikanten]] bestand. Dem Ritterstand des Mercedarierordens (die ''Real Compagnia di Santa Maria della Mercede''), deren Mitglieder zum zweiten Stand gehören und auch Priester aufnehmen, sollen insgesamt bis zu 500 Ritter und Damen angehören.
  
== Wie sieht sich der Mercedarierorden heute? ==
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Der heutige Sitz des Mercedarierordens ist [[Rom]]. Bis ins Jahr 2006 hatten die Mercedarier und der Großkanzler der Mercedarierritter ihren Sitz in der Bischofs- und Universitätsstadt Catania, wo der Mercedarierorden noch einen eigenen Thronsaal für den Hochmeister besitzt.
  
Der geistliche Ritterorden der Mercedarier mit seiner achthundertjährigen Tradition im bewußten Gegensatz zu kurzlebigen „Aufbrüchen“ weiß sich in Fragen der katholischen Liturgie, Frömmigkeit und Grundeinstellung zu Kirche und Welt dem überlieferten Lehramt und der Tradition der heiligen Kirche verpflichtet und seinem ersten Generalmagister, dem Ritter, Freund der Armen, Missionar und Glaubenstreiter, dem heiligen PETRUS NOLASCUS in Treue verbunden.
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Bei ihren heutigen Versammlungen, hl. Messen und feierlichen Investituren tragen die Mercedarier weiße Ordensgewänder aus Wolle auf dem sich das aragonesische Königswappen mit Ritterkreuz befindet. Die Investituren finden in Rom einmal pro Jahr statt und werden vom Generalmagister zusammen mit dem Hochmeister oder seinem Statthalter und mit dem Großkanzler des Ritterstands vorgenommen.
  
Wie eh und je gehören zu den Aufgaben des Mercedariers Jugenderziehung, Sorge für Gefangene und Arme zur Förderung der Gesundheit des Leibes und zum ewigen Heil der Seelen. Getreu seinen Anfängen hält der Orden an dem Auftrag JESU CHRISTI fest, Sein Evangelium allen Völkern zur Kenntnis zu bringen, er lehnt die modische Verpönung der Mission entschieden ab. Vor allem ist er bestrebt, die Sperren zu überwinden, mit denen muslimischen Völkern Aufklärung und Bekanntschaft mit dem Evangelium vorenthalten wird; dabei helfen ihm die derzeit dramatischen Fortschritte der islamwissenschaftlichen Forschung. Auch die Befreiung von Sklaven und die Sorge um die von ihnen hinterlassenen Familien fordert heute wie vor Jahrhunderten wieder den Einsatz der Ritter des Ordens.
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== Weblinks ==
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* [http://www.mercede.it www.mercede.it]
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* [http://www.orderofmercy.org www.orderofmercy.org]
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* [http://www.realmercede.org www.realmercede.org]
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* [http://www.ordinedellamercede.org www.ordinedellamercede.org]
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* [http://mercedarier.blogspot.co.at mercedarier.blogspot.co.at]
  
== Kontakt ==
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== Anmerkungen ==
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<references />
  
Sekretariat des Statthalters für die Länder deutscher Zunge
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[[Kategorie:Orden]]
Dipl.-Volkswirt Rainer Storch,
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[[Kategorie:Bettelorden]]
Steinstraße 29,
 
50676 Köln
 
 
 
== Links ==
 
 
 
* http://www.ordinedellamercede.org/
 
* http://www.ordenskreuz.de
 
 
 
[[Kategorie: Orden]]
 

Aktuelle Version vom 20. Oktober 2023, 15:26 Uhr

Die Mercedarier oder Nolasker sind ein Orden auf der Grundlage der Augustinerregel. Kurze Zeit nach der Gründung des Trinitarierordens entstand ein weiterer Orden, der sich die Befreiung von Sklaven zur Aufgabe machte. Er nannte sich „Himmlischer, königlicher und militärischer“ Orden U.L.F. von der Barmherzigkeit („de mercede“). Er wurde vom hl. Petrus Nolascus unter Mitwirkung von König Jakob I. von Aragon und mit dem Segen des Bischofs von Barcelona, Berenguer de Palou, am 10. August 1218 gegründet und am 17. Januar 1235 von Papst Gregor IX. bestätigt.

Ursprünglich war der Orden ein geistlicher Ritterorden, der aus Rittern und Brüdern bestand. Die Ordenstracht der Ritter war ein weißes Skapulier, das über der Rüstung getragen wurde; die Brüder trugen einen weißen Talar und weißes Skapulier sowie eine weiße Kopfbedeckung nach Art einer Kapuze. Einige Brüder empfingen die Priesterweihe.

An der Spitze des Ordens stand ein Generalmagister, der Ritter war. Erst Papst Johannes XXII. Bestimmte im Jahre 1318, dass einem Priester die höchste Gewalt im Orden übertragen werden soll. Daraufhin schieden der Großteil der Ritter aus dem Orden aus und gingen in dem 1319 gegründeten Ritterorden U.L.F. von Montesa über. Der Mercedarierorden war fortan lediglich ein geistlicher Orden, obwohl dennoch einige Laienbrüder, also Ritter, weiterhin im Orden verblieben. Ein dritter Teil der Mercedarierritter ging weder zum Orden von Montesa über, noch verblieben diese Ritter im Klerikerorden. Vielmehr organisierten sie sich in autonomen Kommenden im Mittelmeerraum, v. a. auf Sizilien, um ihrem Grundauftrag weiterhin nachzukommen.

Das Stammkloster befand sich in Barcelona, aber auch in Valencia befand sich ein berühmtes Kloster. Von da aus verbreitete sich der Orden nach Italien (1589 Schenkung der Kirche S. Adriano in Rom durch Papst Sixtus V.). Im frühen 17. Jahrhundert wurde der Orden durch Maria von Medici in Frankreich eingeführt, wo schließlich 315 Ordensangehörige in den Klöstern während der Hugenottenkriege umgebracht wurden. Auch in Afrika und Irland entstanden Klöster.

Als der ursprüngliche Zweck der Sklavenbefreiung wegfiel, entfaltete der Mercedarierorden eine intensive Missionstätigkeit in der neuen Welt, wo er Im 17. Jahrhundert acht Ordensprovinzen mit 265 Klöstern zählte. Hinzu kamen in Europa

  • vier Provinzen mit 80 Klöstern in Spanien,
  • zwei Provinzen mit 19 Klöstern in Frankreich und
  • eine Provinz in Italien.

Während der Säkularisation wurden viele Klöster vernichtet.

Mit Stand 1933 bestanden 2 Vizeprovinzen und 10 Provinzen mit 81 „Kommenden“ und insgesamt 1'000 Mitgliedern (s. Heimbucher), Das Annuario Pontificio aus dem Jahre 1978 schreibt von 149 Niederlassungen mit 808 Mitgliedern (davon 586 Priester).

Gegenwärtiger Stand

Im Jahre 2002 wurden, bei einer feierlichen Unterzeichnung eines Dekrets des Generalmagisters, der davor selbstständige Ritterstand, der der Tradition des Mercedarierordens treu geblieben ist und nicht zu anderen Orden gewechselt ist, mit dem Klerikerzweig des Ordens wiedervereinigt, der nach der Trennung aus regulierten Chorherren und später seit dem 17. Jahrhundert aus Mendikanten bestand. Dem Ritterstand des Mercedarierordens (die Real Compagnia di Santa Maria della Mercede), deren Mitglieder zum zweiten Stand gehören und auch Priester aufnehmen, sollen insgesamt bis zu 500 Ritter und Damen angehören.

Der heutige Sitz des Mercedarierordens ist Rom. Bis ins Jahr 2006 hatten die Mercedarier und der Großkanzler der Mercedarierritter ihren Sitz in der Bischofs- und Universitätsstadt Catania, wo der Mercedarierorden noch einen eigenen Thronsaal für den Hochmeister besitzt.

Bei ihren heutigen Versammlungen, hl. Messen und feierlichen Investituren tragen die Mercedarier weiße Ordensgewänder aus Wolle auf dem sich das aragonesische Königswappen mit Ritterkreuz befindet. Die Investituren finden in Rom einmal pro Jahr statt und werden vom Generalmagister zusammen mit dem Hochmeister oder seinem Statthalter und mit dem Großkanzler des Ritterstands vorgenommen.

Weblinks

Anmerkungen

<references />