Cyprian von Karthago: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 26. April 2022, 08:19 Uhr
Cyprian von Karthago (Caecilius Thascius Cyprianus; * um 200 bis 210, † 14. September 258 nahe bei Karthago) war Bischof von Karthago, Kirchenschriftsteller und Märtyrer.
Patronat: gegen die Pest. Gedenktag: 16. September.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Cyprian war der Sohn reicher heidnischer Eltern. Er erhielt die Rhetorenausbildung und war selbst vor seiner Bekehrung, (Taufe 246) als Lehrer der Rhetorik tätig. 248/249 wurde er Bischof von Karthago. Wegen der decisch-valerianischen Verfolgung musste er als Untergrundbischof und im Verborgenen wirken, was er durch Briefe an die verfolgten Christen auch tat.
Nach Beendigung der Verfolgungen setzte er sich im Ketzertaufstreit mit dem Problem jener Christen auseinander, die vom Glauben abgefallen waren, da ihre Menschenfurcht größer als ihre Gottesfurcht gewesen war. Die in der Verfolgung abgefallenen Christen verlangten Rekonziliation und die Bekenner, die die Bußgewalt beanspruchten, übten diese großzügig aus. Cyprian verlangte jedoch ein ordentlichen Bußverfahren. Erst in den Jahren 251–252 konnte er sich durchsetzen. Seit 255 geriet er mit Papst Stephan I. in Streit um die Ketzertaufe. In Rom war es üblich, Mitglieder einer häretischen Gemeinschaft, die in die Kirche übertreten wollten, einfach durch Handauflegung aufzunehmen, während Cyprian eine Wiederholung der Taufe verlangte.
Erneute Christenverfolgungen unter Kaiser Valerian kosteten Cyprian schließlich das Leben. Nachdem der Bischof verbannt worden war, enthauptete man ihn am 14. September 258 bei Karthago.
Werk
Cyprian war einer der wichtigsten Kirchenschriftsteller der frühen Christenheit. Er war ein Zeit- und Leidensgenosse von Papst Kornelius.
Seine wichtigsten Schriften sind de lapsis und de unitate catholicae ecclesiae. Die Schrift de lapsis – über die Gefallenen – hat ihre Bedeutung darin, dass sie einerseits die Buße der Gefallenen für zulässig erklärt, anderseits die ordentliche, d. h. vom Bischof verwaltete, Buße zur Bedingung macht.
Die Schrift de unitate catholicae ecclesiae – über die Einheit der katholischen Kirche – begründet die Unteilbarkeit der Kirche mit der Einheit des Episkopates unter bischöflichen Verfassung. Hier fließen die Kirchenbegriffe des Clemensbriefes und des Ignatius von Antiochien zusammen.
- Des Bischofs Cyprian von Karthago Hirtenschreiben aus der Zeit der Bedrängnis, eingeleitet und übertragen von Basilius Steidle, (Reihe: Zeugen des Wortes, Band 23) Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1940 (85 Seiten).
Cyprian von Karthago in der Bibliothek der Kirchenväter
- Die prokonsularischen Akten des Hl. Cyprian (Acta proconsularia)
- An Demetrianus (Ad Demetrianum)
- An Donatus (Ad Donatum)
- An Fortunatus (Ad Fortunatum, Vorrede und Leitsätze)
- Vom Segen der Geduld (De bono patientiae)
- Über die Einheit der katholischen Kirche (De catholicae ecclesiae unitate
- Über das Gebet des Herrn (De dominica oratione)
- Über die Haltung der Jungfrauen (De habitu virginum)
- Über die Gefallenen (De lapsis)
- Über die Sterblichkeit (De mortalitate)
- Über gute Werke und Almosen (De opere et eleemosynis)
- Über Eifersucht und Neid (De zelo et livore)
- Briefe
- Die Äußerungen der 87 Bischöfe über die Notwendigkeit der Ketzertaufe (Sententiae episcoporum numero LXXXVII de haereticis baptizandis; Einleitung und Schlußwort Cyprians)
- Leben des Cäcilius Cyprianus von Diakon Pontius (Vita Caecilii Cypriani)