Paul Joseph Metschnabl: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Paul]] [[Joseph]] Metschnabs Kindheit in Burgkunstadt war geprägt durch den [[Krieg|Ersten Weltkrieg]]. 1928 entschloss er sich zunächst Medizin zu studieren, nach vier Semestern überwog jedoch der Wunsch, Theologie zu studieren, um Priester zu werden. 1936 empfing er im Bamberger Dom die [[Priesterweihe]] und wurde anschließend [[Kaplan]] in Nürnberg, damals ein mediales Zentrum der nationalsozialistischen Bewegung. Während des Zweiten Weltkrieges gelang es ihm, durch seine Begabung, andere für Musik zu begeistern und die katholische Nürnberger Jugend zu einem Gegenpol der Hitlerjugend zu machen.
  
 
1946 ernannte ihn [[Erzbischof]] [[Joseph Otto Kolb]] zum [[Vikar|Domvikar]] und Nachfolger des Bamberger Domkapellmeisters Franz Karl Rössert. Ein Lernender, unermüdlich Studierender blieb er ein Leben lang. Er zählt zu den Wegweisern der [[Valentin Rathgeber|Rathgeberforschung]] und auch den Werken Jakob Schnells galt sein Interesse. Regelmäßig reiste er nach [[München]], um in der Bayerischen Staatsbibliothek Partituren beider [[Komponist]]en einzusehen. Den durch die Kriegsereignisse geschwächten Domchor baute er wieder auf. Aus Mangel an Räumlichkeiten wurden die Proben zunächst in seiner Privatwohnung durchgeführt bis der damalige Bamberger [[Generalvikar]] Dr. Heinrich Straub für geeignete Probenräume Sorge trug. Chorreisen wie die Pilgerreise nach [[Rom]] im Jahr 1950 führten ihn regelmäßig ins europäische Ausland.
 
1946 ernannte ihn [[Erzbischof]] [[Joseph Otto Kolb]] zum [[Vikar|Domvikar]] und Nachfolger des Bamberger Domkapellmeisters Franz Karl Rössert. Ein Lernender, unermüdlich Studierender blieb er ein Leben lang. Er zählt zu den Wegweisern der [[Valentin Rathgeber|Rathgeberforschung]] und auch den Werken Jakob Schnells galt sein Interesse. Regelmäßig reiste er nach [[München]], um in der Bayerischen Staatsbibliothek Partituren beider [[Komponist]]en einzusehen. Den durch die Kriegsereignisse geschwächten Domchor baute er wieder auf. Aus Mangel an Räumlichkeiten wurden die Proben zunächst in seiner Privatwohnung durchgeführt bis der damalige Bamberger [[Generalvikar]] Dr. Heinrich Straub für geeignete Probenräume Sorge trug. Chorreisen wie die Pilgerreise nach [[Rom]] im Jahr 1950 führten ihn regelmäßig ins europäische Ausland.
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* Ludger Stühlmeyer, ''Der gütige Capello - Zum 100. Geburtstag von Paul Joseph Metschnabl'', in: Heinrichsblatt 9. Bamberg 27. Juni 2010.
 
* Ludger Stühlmeyer, ''Der gütige Capello - Zum 100. Geburtstag von Paul Joseph Metschnabl'', in: Heinrichsblatt 9. Bamberg 27. Juni 2010.
  
[[Kategorie: Musiker|Metschnabl, Paul Joseph]]
 
 
[[Kategorie: Kirchenmusiker|Metschnabl, Paul Joseph]]
 
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[[Kategorie: Personen Deutschland|Metschnabl, Paul Joseph]]
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[[Kategorie: Erzbistum Bamberg|Metschnabl, Paul Joseph]]
 
[[Kategorie: Erzbistum Bamberg|Metschnabl, Paul Joseph]]

Aktuelle Version vom 14. Oktober 2019, 20:59 Uhr

Paul Joseph Metschnabl und die Bamberger Domkantorei

Paul Joseph Metschnabl (* 29. Juni 1910 in Weismain; † 19. November 1996 in Bamberg war ein deutscher Theologe und Domkapellmeister am Dom zu Bamberg.

Biografie

Paul Joseph Metschnabs Kindheit in Burgkunstadt war geprägt durch den Ersten Weltkrieg. 1928 entschloss er sich zunächst Medizin zu studieren, nach vier Semestern überwog jedoch der Wunsch, Theologie zu studieren, um Priester zu werden. 1936 empfing er im Bamberger Dom die Priesterweihe und wurde anschließend Kaplan in Nürnberg, damals ein mediales Zentrum der nationalsozialistischen Bewegung. Während des Zweiten Weltkrieges gelang es ihm, durch seine Begabung, andere für Musik zu begeistern und die katholische Nürnberger Jugend zu einem Gegenpol der Hitlerjugend zu machen.

1946 ernannte ihn Erzbischof Joseph Otto Kolb zum Domvikar und Nachfolger des Bamberger Domkapellmeisters Franz Karl Rössert. Ein Lernender, unermüdlich Studierender blieb er ein Leben lang. Er zählt zu den Wegweisern der Rathgeberforschung und auch den Werken Jakob Schnells galt sein Interesse. Regelmäßig reiste er nach München, um in der Bayerischen Staatsbibliothek Partituren beider Komponisten einzusehen. Den durch die Kriegsereignisse geschwächten Domchor baute er wieder auf. Aus Mangel an Räumlichkeiten wurden die Proben zunächst in seiner Privatwohnung durchgeführt bis der damalige Bamberger Generalvikar Dr. Heinrich Straub für geeignete Probenräume Sorge trug. Chorreisen wie die Pilgerreise nach Rom im Jahr 1950 führten ihn regelmäßig ins europäische Ausland.

Paul Joseph Metschnabl war geprägt durch die Liturgische Bewegung und das Zweite Vatikanische Konzil. In seinem Wirken als Domkapellmeister war es ihm wichtig, angemessene Kompositionen für die erneuerte Liturgie zu schaffen. Sein musikalischer Stil ist, ähnlich wie der seiner Zeitgenossen Erhard Quack und Fritz Schieri, vom Geist der Liturgiereform geprägt.

Als Vorsitzender der Kirchenmusikkommission des Erzbistums Bamberg begleitete er bistumsweit den Prozess der musikalischen Erneuerung in der Liturgie, wobei er auf eine bereits flächendeckend verwurzelte Praxis der Pflege des deutschen Kirchenliedes zurückgreifen konnte. Metschnabl sich mit der Einstellung von hauptamtlichen Kirchenmusikern für einen weiteren Ausbau der Kirchenmusik ein. Auch die Gründung des Sekretariates und späteren Amtes für Kirchenmusik im Jahr 1970 ist eine Reaktion auf die Forderung des Konzils nach Professionalisierung der Kirchenmusik. Für seine Verdienste wurde Metschnabl 1974 von Papst Paul VI. zum Päpstlichen Ehrenkaplan ernannt. 1980 wurde er in den Ruhestand versetzt, blieb aber bis zu seinem Tode am 19. November 1996 als Priester, Diözesanpräses des Allgemeinen deutschen Cäcilienverbandes und Beirat des Domchores tätig. Am 27. Juni 2010 wurde Metschnabls aus Anlass des 100. Geburtstages durch seinen Nachfolger Domkapellmeister Werner Pees und die Bamberger Domkantorei in einem Gottesdienst im Bamberger Kaiserdom gedacht.

Auszeichnungen

  • 1971 Verleihung der Bamberger Altenburgmedaille
  • 1974 Ernennung zum Päpstlichen Ehrenkaplan

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Missa O esca viatorum, Bamberg 1972.
  • Motette Coenantibus illis, Veröffentlichung des Amtes für Kirchenmusik, Bamberg.
  • Motette Panis autem, quem ego dabo, Veröffentlichung des Amtes für Kirchenmusik, Bamberg.
  • Markuspassion, Anton Böhm Verlag, Augsburg.
  • Matthäuspassion, Anton Böhm Verlag, Augsburg.
  • Lukaspassion, Anton Böhm Verlag, Augsburg.
  • Johannespassion, Anton Böhm Verlag, Augsburg.
  • Unüberwindlich starker Held, Chorsatz, Veröffentlichung des Amtes für Kirchenmusik, Bamberg.
  • Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, Chorsatz, Bamberg 1969.
  • Ihr Heiligen, beim Herrn verklärt, Gesangbuch Gotteslob, Diözesananhang Nr. 902, St. Otto Verlag, Bamberg 1975.
  • Freunde Gottes, wir verehren, Gesangbuch Gotteslob, Diözesananhang Nr. 903, St. Otto Verlag, Bamberg 1975.
  • Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, Gesangbuch Gotteslob, Diözesananhang Nr. 922, St. Otto Verlag, Bamberg 1975.

Literatur

  • Domkapellmeister i.R. Paul Joseph Metschnabl zum 85. Geburtstag, in: Bamberger Bistumskorrespondenz 18. Bamberg 27. Juni 1995.
  • Väterlicher Freund mit dem Taktstock, in: Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg 16. Bamberg Juli 1995, S 28-29.
  • Ludger Stühlmeyer, Im Schnittpunkt des Konzils - die Domkapellmeister Paul Joseph Metschnabl und Wolfgang Wünsch, in: Stationen der Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg. Bamberg 2007, S 69-70.
  • Werner Pees, Chorerzieher, Ratgeber und väterlicher Freund. Domkapellmeister Paul Joseph Metschnabl zum 100. Geburtstag, in: Fränkischer Tag Bamberg 25. Juni 2010.
  • Ludger Stühlmeyer, Der gütige Capello - Zum 100. Geburtstag von Paul Joseph Metschnabl, in: Heinrichsblatt 9. Bamberg 27. Juni 2010.