Jungfrauenweihe: Unterschied zwischen den Versionen
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* 1994 Pontifikale für die katholischen Bistümer des deutschen Sprachgebietes – [https://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/past_ein/abt/inhalt.htm Die Weihe des Abtes und der Äbtissin]. [https://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/past_ein/jungfrau/inhalt.htm Die Jungfrauenweihe]. Pontifikale II. Handausgabe mit pastoralliturgischen Hinweisen, herausgegeben von den Liturgischen Instituten. Herder, Freiburg im Breisgau 1994, ISBN 3-451-23288-X. | * 1994 Pontifikale für die katholischen Bistümer des deutschen Sprachgebietes – [https://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/past_ein/abt/inhalt.htm Die Weihe des Abtes und der Äbtissin]. [https://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/past_ein/jungfrau/inhalt.htm Die Jungfrauenweihe]. Pontifikale II. Handausgabe mit pastoralliturgischen Hinweisen, herausgegeben von den Liturgischen Instituten. Herder, Freiburg im Breisgau 1994, ISBN 3-451-23288-X. | ||
Version vom 9. Juli 2018, 10:15 Uhr
Der Ausdruck Jungfrauenweihe (Consecratio Virginum) bezeichnet in der römisch-katholischen Kirche den feierlichen Ritus der Weihe einer Frau, die sich dem Dienste Gottes und der Kirche im Stande der Jungfräulichkeit bzw. vollkommener Keuschheit hingegeben hat.
Der im frühen Christentum weit verbreitete Ritus der Jungfrauenweihe, der älter als das Ordensleben ist, war nach dem Mittelalter für Frauen, die "in der Welt" lebten, ungebräuchlich geworden, wurde aber von Papst Paul VI. 1970 wiederhergestellt. Die Kandidatin wird nach einer mehrjährigen Vorbereitungszeit vom Bischof ihrer Diözese durch den feierlichen Ritus der Consecratio Virginium dem Dienst in der Kirche geweiht (siehe Can. 604). Die gottgeweihte Jungfrau lebt von nun an in einem öffentlichen kirchlichen Stand, im Ordo virginum, einer der Formen des geweihten Lebens, und ist dabei dem jeweiligen Ortsbischof unterstellt. Dies beinhaltet vor allem anderen den Auftrag der Kirche zum Halten des kirchlichen Stundengebets, jedenfalls Laudes und Vesper.
Bei der Weihe sieht das Pontifikale die Übergabe des Ringes und des kirchlichen Stundenbuchs als Insignien vor. Zusätzlich kann auch der Schleier übergeben werden.
Die gottgeweihte Jungfrau gehört weder der kirchlichen Hierarchie an, noch sind bestimmte Ämter oder Funktionen mit diesem Stand verbunden. Sie wird auch nicht von der Kirche unterhalten, sondern ist für ihren Lebensunterhalt selbst verantwortlich. Weltweit gibt es heute über 3.000 geweihte Jungfrauen, die außerhalb klösterlicher Gemeinschaften leben
Die Liturgie versinnbildlicht die Vermählung Christi mit der Frau, die dieser Berufung folgt. Die Jungfrauenweihe ist nicht mit dem Eintritt in eine Ordensgemeinschaft verbunden, sondern ist eine eigenständige Weihe für den Dienst der Kirche (vgl. CIC can 604). Die Jungfrauenweihe ist ein Sakramentale, also kein Sakrament wie die Bischofs- oder Priesterweihe. Durch die Herabrufung des Heiligen Geistes auf die Jungfrau handelt die Kirche selbst in ihrer Eigenschaft als Braut Christi und die Jungfrau wird Christus mystisch anverlobt. Anders als bei Gelübden, die bei der Profeß abgelegt werden, legt die Jungfrau bei der Jungfrauenweihe kein Gelübde ab, sondern empfängt die Gnade durch den Heiligen Geist unauflöslich bis zu ihrem Lebensende stellvertretend für die Kirche als Braut Christi zu leben und Christus und der Kirche zu dienen. Als gottgeweihte Jungfrau in der Welt wird es der Virgo consecrata ermöglicht, ein gottgeweihtes Leben in ihrer Diözese zu führen, das geprägt ist von Gebet und Ehelosigkeit. Im Jahre 2008 leben in deutschen Diözesen etwa 150 geweihte Jungfrauen.
Bekannte Frauen, die dem Stand der Jungfrauen angehörten, sind zum Beispiel die hl. Agatha, die hl. Agnes, die hl. Scholastika, die hl. Lucia oder die hl. Katharina von Siena.
Seit 1970 wurden nach einer Schätzung von Kardinal Aviz weltweit 5.000 Jungfrauen geweiht.<ref>Vatikan: Regeln für geweihte Jungfrauen Kath.net am 8. Juli 2018</ref>
Inhaltsverzeichnis
Päpstliche Verlautbarungen
- 21. November 1950 Apostolische Konstitution Sponsa Christi zur Förderung der heiligen Einrichtung der weiblichen Orden.
- 25. März 1954 Enzyklika Sacra virginitas über die gottgeweihte Jungfräulichkeit.
- 31. Mai 1970 Kongregation für den Gottesdienst Dekret (und Ordnung) Consecrationis virginum Liturgische Ordnung der Jungfrauenweihe.
- 1978 Pontificale Romanum ex decreto Sacrosancti Oecumenici Concilii Vaticani II instauratum auctoritate Pauli PP. II promulgatum. Ordo consecrationis virginum. Editio typica. Libreria Editrice Vaticana, Città del Vaticano 1978.
- 22. November 1981 Nachsynodales Apostolisches Schreiben, Familiaris consortio, Nr. 16.
- 1994 Pontifikale für die katholischen Bistümer des deutschen Sprachgebietes – Die Weihe des Abtes und der Äbtissin. Die Jungfrauenweihe. Pontifikale II. Handausgabe mit pastoralliturgischen Hinweisen, herausgegeben von den Liturgischen Instituten. Herder, Freiburg im Breisgau 1994, ISBN 3-451-23288-X.
- 4. Juli 2018 (Veröffentllchung) Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens: Instruktion Ecclesiae sponsae imago über die Jungfrauen.<ref>CONGREGATION FOR INSTITUTES OF CONSECRATED LIFE AND SOCIETIES OF APOSTOLIC LIFE "ECCLESIAE SPONSAE IMAGO" INSTRUCTION ON THE ORDO VIRGINUM (englisch)</ref>
Literatur
- Ludwig Münster: Hochzeit des Lammes - Die Christusmystik der Jungfrauenweihe, Patmos Verlag 1955 (163 Seiten)
- Barbara Albrecht: Dimensionen christlicher Jungfräulichkeit. Kyrios, Meitingen u. a. 1976, ISBN 3-7838-0138-9 (Theologie und Leben 31).
- Barbara Albrecht: „Bis du kommst in Herrlichkeit.“ Gottgeweihte Jungfräulichkeit – Urzeichen für die geistliche Dimension der Kirche. Informationszentrum Berufe der Kirche, Freiburg 1985 (PWB-Sonderdrucke 23.
- Bernhard Sven Anuth: Gottgeweihte Jungfrauen nach Recht und Lehre der römisch-katholischen Kirche. Ludgerus-Verlag, Essen 2009, ISBN 978-3-87497-268-0 (Münsterischer Kommentar zum Codex iuris canonici. Beiheft 54).
- Marianne Schlosser: Alt, aber nicht veraltet. Die Jungfrauenweihe als Weg der Christusnachfolge. Köln 1992 (Sonderdruck der Ordenskorrespondenz. 1992.
- Irmingard Breuer, María L. Öfele: Geweihte Jungfräulichkeit - Eine vergessene kirchliche Lebensform, EOS Verlag St. Ottilien 2011 (224 Seiten), ISBN:9783830674757
Weblinks
- www.ordovirginum.de
- Neuer Trend zur Nachfolge und Weihe auch als ‚Virgo consecrata’ Kath.net am 13. April 2008
Anmerkungen
<references />