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Anfang des 19. Jahrhunderts kamen katholische Arbeiter und Beamte aus Böhmen und dem Frankenwald in die Stadt Hof. Durch sie entstand nach dem Tod der letzten [[Abt|Äbtissin]] im Jahr 1564 erstmals wieder ein katholisches Gemeindeleben. 1820 lebten etwa 120 Katholiken in Hof und dem angrenzenden Umland. Für sie wurde zunächst eine kleine Hauskapelle zur Verfügung gestellt. Die seelsorgliche Betreuung übernahmen die Franziskaner des nahegelegenen Wallfahrtsortes Kloster Marienweiher. 1837 wurde eine Kuratie errichtet, sie sollte der steigenden Anzahl an Gläubigen eine organisatorische Struktur geben. Am 2. Dezember 1837 erhielt die katholische Gemeinde Hofs einen eigenen Seelsorger. 1843 erwarb die wachsende katholische Gemeinde ein Grundstück in der Karolinenstraße, auf dem 1844 eine kleine Kirche errichtet wurde. | Anfang des 19. Jahrhunderts kamen katholische Arbeiter und Beamte aus Böhmen und dem Frankenwald in die Stadt Hof. Durch sie entstand nach dem Tod der letzten [[Abt|Äbtissin]] im Jahr 1564 erstmals wieder ein katholisches Gemeindeleben. 1820 lebten etwa 120 Katholiken in Hof und dem angrenzenden Umland. Für sie wurde zunächst eine kleine Hauskapelle zur Verfügung gestellt. Die seelsorgliche Betreuung übernahmen die Franziskaner des nahegelegenen Wallfahrtsortes Kloster Marienweiher. 1837 wurde eine Kuratie errichtet, sie sollte der steigenden Anzahl an Gläubigen eine organisatorische Struktur geben. Am 2. Dezember 1837 erhielt die katholische Gemeinde Hofs einen eigenen Seelsorger. 1843 erwarb die wachsende katholische Gemeinde ein Grundstück in der Karolinenstraße, auf dem 1844 eine kleine Kirche errichtet wurde. | ||
− | Ende der 1850er Jahre war die Gemeinde auf 539 Katholiken angewachsen, so dass sich die Kapelle in der Karolinenstraße als zu klein erwies. Da sich Pfarrer Eichhorn erfolglos um den Erwerb der ehemaligen Klosterkirche bemüht hatte, entschloss sich die Gemeinde 1858 zum Bau einer Kirche im heutigen Stadtzentrum. Am 27. Mai 1860 wurde der Gasthof „Zur Sonne“ in der Altstadt zum Verkauf angeboten. Die Pfarrei erwarb das Anwesen für 9000 Gulden und hatte somit einen ausreichend großen Baugrund für einen Kirchneubau. Gab es vor 1933 etwa 6.000 Katholiken in Hof, stieg die Zahl nach Kriegsende auf über 13.000. Durch den Zuzug tausender Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg in [[Hof (Saale)|Hof]] wuchs auch | + | Ende der 1850er Jahre war die Gemeinde auf 539 Katholiken angewachsen, so dass sich die Kapelle in der Karolinenstraße als zu klein erwies. Da sich Pfarrer Eichhorn erfolglos um den Erwerb der ehemaligen Klosterkirche bemüht hatte, entschloss sich die Gemeinde 1858 zum Bau einer Kirche im heutigen Stadtzentrum. Am 27. Mai 1860 wurde der Gasthof „Zur Sonne“ in der Altstadt zum Verkauf angeboten. Die Pfarrei erwarb das Anwesen für 9000 Gulden und hatte somit einen ausreichend großen Baugrund für einen Kirchneubau. Gab es vor 1933 etwa 6.000 Katholiken in Hof, stieg die Zahl nach Kriegsende auf über 13.000. Durch den Zuzug tausender Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg in [[Hof (Saale)|Hof]] wuchs auch das katholische Gemeindeleben stark, sodass die [[St. Marien (Hof)|Stadtpfarrkirche St. Marien]] bald zu klein wurde. 1951 erwarb man an der Ernst-Reuter-Straße in Neuhof einen Bauplatz zur Errichtung einer Filialkirche. Der Architekt Franz Raith wurde von Stadtpfarrer [[Prälat]] Michael Gehringer mit der Planung beauftragt. |
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Die Kapelle wurde 1932 zu großen Teilen aus privaten Mitteln finanziert. Sie wurde dem Heiligen [[Heinrich II.|Heinrich]] geweiht. Als Besonderheiten sind ein Bild der heiligen [[Kunigunde]] und ein von [[Carl Orff]] gestiftetes Marienbild zu nennen. Die etwa siebzig Gläubige fassende Kirche liegt am Wanderweg ''Berger Winkel'' und lädt Wanderer zur Besinnung ein. | Die Kapelle wurde 1932 zu großen Teilen aus privaten Mitteln finanziert. Sie wurde dem Heiligen [[Heinrich II.|Heinrich]] geweiht. Als Besonderheiten sind ein Bild der heiligen [[Kunigunde]] und ein von [[Carl Orff]] gestiftetes Marienbild zu nennen. Die etwa siebzig Gläubige fassende Kirche liegt am Wanderweg ''Berger Winkel'' und lädt Wanderer zur Besinnung ein. | ||
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In der Zeit von 1963 bis 1986 war Pater '''Johannes Sommer SJ''' Pfarrer von St. Konrad, Nachfolger wurde 1986 Pater '''Josef Singer SJ''' und von 1996 bis 2010 war Pater '''Peter Waibel SJ''' Pfarrer von St. Konrad. Im August 2010 wurde der Hofer Jesuitenkonvent aufgelöst. Seit September 2010 leitet mit Pfarrer '''Hans-Jürgen Wiedow''' nun erstmals ein Weltpriester des [[Erzbistum Bamberg|Erzbistums Bamberg]] den Seelsorgebereich. | In der Zeit von 1963 bis 1986 war Pater '''Johannes Sommer SJ''' Pfarrer von St. Konrad, Nachfolger wurde 1986 Pater '''Josef Singer SJ''' und von 1996 bis 2010 war Pater '''Peter Waibel SJ''' Pfarrer von St. Konrad. Im August 2010 wurde der Hofer Jesuitenkonvent aufgelöst. Seit September 2010 leitet mit Pfarrer '''Hans-Jürgen Wiedow''' nun erstmals ein Weltpriester des [[Erzbistum Bamberg|Erzbistums Bamberg]] den Seelsorgebereich. |
Version vom 5. November 2014, 18:29 Uhr
St. Konrad ist die römisch-katholische Pfarrkirche der kreisfreien Stadt Hof im nordöstlichsten Dekanat des Erzbistums Bamberg im bayerischen Vogtland. Die St.-Konrad-Kirche ist Hauptkirche des Seelsorgebereiches St. Konrad Hof.
Inhaltsverzeichnis
Zur Geschichte
Der Bereich der heutigen Stadt Hof lag zur Zeit der Bamberger Bistumsgründung 1007 durch Kaiser Heinrich an der nordöstlichen Grenze des Bistums Würzburg, das sich zu dieser Zeit über ganz Franken erstreckte, und der südlichen Grenze des Bistums Naumburg. 1080 wird der Bau einer Kapelle an der Saale vermutet. Aus dem Jahr 1214 datiert der erste urkundliche Nachweis der Großpfarrei Hof.
Mit der Einführung der Reformation in Hof 1529 wurden die Stadt und ihre Kirchen evangelisch. Das Franziskanerkloster löste sich bald nach der Einführung der Reformation auf, das Klarissenkloster wurde 1564 aufgehoben. Dadurch erfuhr das katholische Leben für etwa 250 Jahre seinen vollständigen Niedergang.
Anfang des 19. Jahrhunderts kamen katholische Arbeiter und Beamte aus Böhmen und dem Frankenwald in die Stadt Hof. Durch sie entstand nach dem Tod der letzten Äbtissin im Jahr 1564 erstmals wieder ein katholisches Gemeindeleben. 1820 lebten etwa 120 Katholiken in Hof und dem angrenzenden Umland. Für sie wurde zunächst eine kleine Hauskapelle zur Verfügung gestellt. Die seelsorgliche Betreuung übernahmen die Franziskaner des nahegelegenen Wallfahrtsortes Kloster Marienweiher. 1837 wurde eine Kuratie errichtet, sie sollte der steigenden Anzahl an Gläubigen eine organisatorische Struktur geben. Am 2. Dezember 1837 erhielt die katholische Gemeinde Hofs einen eigenen Seelsorger. 1843 erwarb die wachsende katholische Gemeinde ein Grundstück in der Karolinenstraße, auf dem 1844 eine kleine Kirche errichtet wurde.
Ende der 1850er Jahre war die Gemeinde auf 539 Katholiken angewachsen, so dass sich die Kapelle in der Karolinenstraße als zu klein erwies. Da sich Pfarrer Eichhorn erfolglos um den Erwerb der ehemaligen Klosterkirche bemüht hatte, entschloss sich die Gemeinde 1858 zum Bau einer Kirche im heutigen Stadtzentrum. Am 27. Mai 1860 wurde der Gasthof „Zur Sonne“ in der Altstadt zum Verkauf angeboten. Die Pfarrei erwarb das Anwesen für 9000 Gulden und hatte somit einen ausreichend großen Baugrund für einen Kirchneubau. Gab es vor 1933 etwa 6.000 Katholiken in Hof, stieg die Zahl nach Kriegsende auf über 13.000. Durch den Zuzug tausender Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg in Hof wuchs auch das katholische Gemeindeleben stark, sodass die Stadtpfarrkirche St. Marien bald zu klein wurde. 1951 erwarb man an der Ernst-Reuter-Straße in Neuhof einen Bauplatz zur Errichtung einer Filialkirche. Der Architekt Franz Raith wurde von Stadtpfarrer Prälat Michael Gehringer mit der Planung beauftragt.
St.-Konrad-Kirche
Im Sommer 1953 erfolgte der Baubeginn, am 13. Oktober 1954 wurde die neue Kirche vom Bamberger Erzbischof Josef Otto Kolb geweiht. 1956, zwei Jahre nach der Fertigstellung der Kirche wurde St. Konrad von der Stadtpfarrkirche abgepfarrt und zur Pfarrei erhoben. Das Pfarrgebiet der Stadt wurde aufgeteilt, St. Konrad erstreckt sich über das westliche und nördliche Hofer Stadtgebiet und St. Marien über den östlichen und südlichen Bereich der Stadt. Erster Pfarrer der neuen Pfarrei war Franz zu Löwenstein, der sich dafür einsetzte, das die Seelsorge in St. Konrad künftig von Jesuiten geleitet wurde. Bei der Gründung des Hofer Konventes wohnten die Patres noch im Kellergeschoss des damaligen Kindergartens. Im März 1957 erfolgte der Einzug in das neu gebaute Pfarrhaus. Drei Schwestern der Oberzeller Franziskaner-Kongregation zogen im November 1957 ebenfalls ins Pfarrhaus ein.
In den ersten 15 Jahren ihres Bestehens war die St.-Konrad-Kirche karg und mit wenig Inventar ausgestattet. Die Orgel wurde von der Firma Steinmeyer aus Öttingen erbaut und Weihnachten 1958 eingeweiht. Links vom Haupteingang entstand 1959 eine Taufkapelle, die mit einem Taufstein und einem Bronze-Christus ausgestattet ist. Am 18. November 1967 wurde der an der Ernst-Reuter-Straße gelegene Erweiterungsbau mit Pfarrsaal und Kindergarten eingeweiht.
Im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils begann 1971 eine Umgestaltung der St.-Konrad-Kirche durch den Künstler Hubert Weber aus Lichtenfels. Er entwarf sowohl die neuen Fenster als auch die Ausstattung des Raumes und weitere Kunstgegenstände. Der neue Altar, ein Marmorblock auf einem kreuzförmigen Fuß, wurde Anfang des Jahres 1972 aufgestellt und acht Monate später von Weihbischof Martin Wiesend geweiht. Für die Chorwand hinter dem Altar hat Weber ein nahezu über die gesamte Gebäudehöhe reichendes Mosaik entworfen. In stilistischer Einheit mit dem Steinmosaik an der Altarwand befinden sich das stehende Altarkreuz, der Ambo, der Leuchter auf dem Altar und der Tabernakel, ihrerseits aus Bronze gefertigt von Hubert Weber. Vor dem Tabernakel, links vom Chorraum, steht eine lebensgroße Bronzeskulptur von Hubert Weber, die den Hl. Bruder Konrad zeigt.
Auch die beiden mit Bronzeplatten gestalteten Portale der Kirche, das Ostertor an der Nordfassade und das Weihnachtstor an der Westfassade wurden von Hubert Weber gefertigt. Jeder der beiden Flügel des 1983 eingebauten Ostertores stellt auf vier untereinander angeordneten Plattenpaaren eine Szene aus dem Alten Testament einer entsprechenden aus dem Neuen Testament gegenüber. Das Weihnachtstor wurde bereits 1980 eingebaut. Hier greifen die Bronzeplatten inhaltlich zum einen die prophetische Sicht im Alten Testament auf und zum anderen die Erfüllung der Heilszusagen aus den Evangelien, die von der Kindheit Jesu erzählen.
Die jüngsten Kunstwerke in St. Konrad stammen von der Bildhauerin und Stukkateurin Elisabeth Schindler-Rutzika, die bis zu ihrem Tod in Hof lebte und arbeitete. Sie entwarf die Madonna, die auf der rechten Wandseite der Kirche, in der Nähe des Eingang zur Sakristei angebracht ist. Von ihr stammt auch der 14-teilige Kreuzweg an beiden Längsseiten des Gebäudes. Die rechteckigen Steinreliefs zeigen die Stationen des Leidensweges Jesu.
Zum Seelsorgebereich St. Konrad gehören weitere Kirchen und Kapellen:
St.-Josefs-Kapelle
Die Kapelle wurde 1957 erbaut, Vorgänger war ein Betsaal in einer Baracke der Hofer St. Josefs-Siedlung gewesen. Als die Baracke, in der auch ein Kindergarten untergebracht war, abgerissen wurde, sammelte die Gemeinde Geld für Baumaterialien und errichtete nach den Plänen des Architekten Franz Bruhs aus Lamitz die St.-Josefskapelle in Eigenleistung. Die Weihe am 20. Juni 1959 nahm Prälat Michael Gehringer vor. Aufgrund zahlreicher Spenden konnte die Josefskapelle 2008 renoviert werden. Der Hofer Helmut Klasen erstellte Bilder auf Keramikfliesen.
St.-Pius-Kirche
In der Zeit von 1961 bis 1977 ging dem Kirchenbau eine hölzerne Notkirche am Zobelsreuther Wäldchen in Hof voraus. Zum Bau einer Kirche gründete sich 1972 ein Kirchbauverein, zuvor wurde eine Befragung über die Gestaltung und Finanzierung der Kirche durchgeführt. 1977 weihte der Bamberger Erzbischof Elmar Maria Kredel den Altar. Die Vorgängerkirche wurde abgebaut und nach Bischberg gebracht, wo sie wieder aufgebaut wurde. Zur Energiegewinnung wurde im Jahr 2000 auf dem Dach der Kirche eine Photovoltaik-Anlage installiert.
Die Köditzer Bildhauerin Margarete Wiggen fertigte für die Innenausstattung der Kirche, Ambo, Tabernakel, Altarleuchter, Vortragekreuz, Osterleuchter, Bodenleuchter, Kerzentisch, Türgriffe, Altarkreuz, Lesepult, Weihwasserbecken und ein Eingangsrelief aus Bronze. Die Plakette am Eingang der Kirche weist auf das Patronat von Papst Pius X. hin. Die Buntglasfenster mit Motiven des Kreuzweges sind ein Werk des Lichtenfelser Malers Hubert Weber, der auch in der St.-Konrad-Kirche tätig war. Mit einer restaurierten gotischen Jesusfigur und einer Madonna vom Ende des 19. Jahrhunderts fanden auch ältere Objekte Einzug in die Kirche. Die von der Firma Kloss 1982 erbaute zweimanualige Orgel mit 18 Registern befindet sich auf der Westempore und wurde von Orgelbau Hörl aus Helmbrechts generalüberholt.
Kirche Maria von der immerwährenden Hilfe in Konradsreuth
Im Sommer 1950 wurde eine Wellblechbaracke in der ehemaligen Konradsreuther Wachtelgasse als vorläufiger Gottesdienstraum durch Prälat Michael Gehringer aus Hof geweiht. Bis dahin hatte die evangelische Gemeinde ihre Kirche zur Verfügung gestellt.
Das Innere dieser ersten Kirche wurde von einheimischen Handwerken und Gönnern ausgestattet. 1957 entschloss man sich zum Neubau einer katholischen Kirche. Die meisten Arbeiten wurden in Eigenleistung erbracht. Am 8. Dezember 1957 wurde die Kirche von Weihbischof Landgraf und Pater zu Löwenstein SJ geweiht. Am 9. Dezember 1990 wurde ein Erweiterungsbau um ein Gemeindezentrum fertiggestellt und am 11. Oktober 1992 weihte Erzbischof Elmar Maria Kredel den Altar der renovierten Kirche. Mit einer neuen Orgel und durch die Errichtung eines neuen Glockenturms war der Bau abgeschlossen.
Kirche Maria Königin des Friedens in Leupoldsgrün
1946 kamen Flüchtlinge nach Leupoldsgrün und es entstand eine kleine katholische Gemeinde mit 150 Personen. Die seelsorgliche Betreuung übernahm zunächst St. Marien in Hof. Am 5. September 1956 wurde sie der Pfarrei St. Konrad in Hof angegliedert. Am 8. September 1960 wurde ein Grundstück zwecks Bau einer neuen Kirche erworben. Unter der Leitung von Pater zu Löwenstein SJ und Bauingenieur Hofrichter begannen Planungen, Berechnungen und Verhandlungen über die Finanzierung. In Eigenleistung wurde der Rohbau erstellt. Die Grundsteinlegung war am 5. Oktober 1961. Bereits am 8. Dezember 1962 konnte das Gebäude auf den Namen Maria König des Friedens geweiht werden.
Der Altarraum wird durch große Fenster von beiden Seiten erhellt. Der Altarstein aus Marmor ist um zwei Stufen erhöht. An der Stirnwand befindet sich ein großes Holzkreuz. Auf einer Marmorsäule links vom Altar steht der Tabernakel mit dem Allerheiligsten. Liturgischen Geräte und eine Herz-Jesu-Statue stifteten Gemeindemitglieder. Die Statue der Gottesmutter mit Jesuskind im Arm ist ein Geschenk der amerikanischen Gemeinde in Hof. Die amerikanischen Soldaten schenkten auch die Glocken und das dazugehörigen elektrischen Läutwerk. 1998 wurde ein Gemeindeheim an die Kirche angebaut.
St.-Heinrichs-Kapelle in Untertiefengrün
Aus heimischen Natursteinen gemauert, erinnert das Gebäude mit seinem vergitterten Vorhof an eine kleine Burg. Die schlanken Fenster ähneln den historischen Wehrkirchen der nahen Umgebung. Der Innenraum kommt einem umgestülpten Bootsrumpf gleich. Einfachheit und Schönheit der Ausgestaltung macht den zeitlosen Charme der Kirche aus. Am Hang gelegen, ist sie bis zum Nachbarbundesland Thüringen sichtbar. Ihre Glocken sich weit in das Saaletal hinein hörbar.
Die Kapelle wurde 1932 zu großen Teilen aus privaten Mitteln finanziert. Sie wurde dem Heiligen Heinrich geweiht. Als Besonderheiten sind ein Bild der heiligen Kunigunde und ein von Carl Orff gestiftetes Marienbild zu nennen. Die etwa siebzig Gläubige fassende Kirche liegt am Wanderweg Berger Winkel und lädt Wanderer zur Besinnung ein.
Pfarrer
In der Zeit von 1963 bis 1986 war Pater Johannes Sommer SJ Pfarrer von St. Konrad, Nachfolger wurde 1986 Pater Josef Singer SJ und von 1996 bis 2010 war Pater Peter Waibel SJ Pfarrer von St. Konrad. Im August 2010 wurde der Hofer Jesuitenkonvent aufgelöst. Seit September 2010 leitet mit Pfarrer Hans-Jürgen Wiedow nun erstmals ein Weltpriester des Erzbistums Bamberg den Seelsorgebereich.
Literatur
- Johannes M. Nolte: Das katholische Hof an der Saale einst und jetzt. Rom 1929.
- Ernst Dietlein: Chronik der Stadt Hof. Band 4: Kirchengeschichte. Nordoberfränkischer Verein für Natur-, Geschichts- und Landeskunde, Hof 1955.
- Michael Gehringer: Das katholische Hof in Vergangenheit und Gegenwart. Hof 1955.
- Friedrich Ebert, Axel Herrmann: Kleine Geschichte der Stadt Hof. Hoermann, Hof 1988, ISBN 3-88267-034-7.
- Ludger Stühlmeyer: Curia sonans. Die Musikgeschichte der Stadt Hof. Eine Studie zur Kultur Oberfrankens. Von der Gründung des Bistums Bamberg bis zur Gegenwart. Heinrichs-Verlag, Bamberg 2010, ISBN 978-3-89889-155-4.
Weblinks
Anmerkungen
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