Triduum Sacrum: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
 
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Die frühchristliche Osterfeier bestand in einem einzigen nächtlichen Gottesdienst in der Nacht zum Ostersonntag, der Paschanacht. Er war liturgisch als Vigilfeier (Nachtwache) ausgestaltet - die "Mutter aller Vigilien" (''mater omnium vigiliarum'', Augustinus) -, beinhaltete die [[Matutin]] und endete mit der morgendlichen Messfeier (anfangs ein freudiges Gedächtnis- und Agapemahl<ref>Hansjörg Auf der Maur: Feiern im Rhythmus der Zeit. Herrenfeste in Woche und Jahr (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft Teil 5), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1983, S. 68.</ref>) und den [[Laudes]]. Die Osternacht hatte bereits einen ausgedehnten Wortgottesdienst mit mehreren Lesungen, bei dem die biblischen Passions-und Auferstehungserzählungen als zentrale Perikope vorgetragen wurde, ferner eine Lichtfeier und die Tauffeier, die in den folkgenden Jahrhunderten noch an Bedeutung zunahm. Der Paschafeier ging ein mehrtägiges Fasten voraus, der Freitag und Samstag vor Ostern waren durch ein Ganzfasten gekennzeichnet, hatten aber noch keine besonders akzentuierte Liturgie.<ref>Hansjörg Auf der Maur: Feiern im Rhythmus der Zeit. Herrenfeste in Woche und Jahr (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft Teil 5), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1983, S. 67-76.</ref>   
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Die frühchristliche Osterfeier bestand in einem einzigen nächtlichen Gottesdienst in der Nacht zum Ostersonntag, der Paschanacht. Er war liturgisch als Vigilfeier (Nachtwache) ausgestaltet - die "Mutter aller Vigilien" (''mater omnium vigiliarum'', Augustinus) -, beinhaltete die [[Matutin]] und endete mit der morgendlichen Messfeier (anfangs ein freudiges Gedächtnis- und Agapemahl<ref>Hansjörg Auf der Maur: Feiern im Rhythmus der Zeit. Herrenfeste in Woche und Jahr (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft Teil 5), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1983, S. 68.</ref>) und den [[Laudes]]. Die [[Osternacht]] hatte bereits einen ausgedehnten Wortgottesdienst mit mehreren Lesungen, bei dem die biblischen Passions-und Auferstehungserzählungen als zentrale Perikope vorgetragen wurde, ferner eine Lichtfeier und die Tauffeier, die in den folkgenden Jahrhunderten noch an Bedeutung zunahm. Der Paschafeier ging ein mehrtägiges Fasten voraus, der Freitag und Samstag vor Ostern waren durch ein Ganzfasten gekennzeichnet, hatten aber noch keine besonders akzentuierte Liturgie.<ref>Hansjörg Auf der Maur: Feiern im Rhythmus der Zeit. Herrenfeste in Woche und Jahr (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft Teil 5), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1983, S. 67-76.</ref>   
  
Seit etwa dem Ende des 4. Jahrhunderts entfaltete sich diese [[Osternacht]]feier, und die Kirche beging jetzt die den Freitag, Samstag und Sonntag als Gedenken an die Leiden, die Grabesruhe und die [[Auferstehung]] Christi. [[Ambrosius]] sprach um 386 vom ''triduum'' als den Tagen, an denen Christus litt, vom Leiden ausruhte und auferstand, [[Augustinus]] um 400 vom ''triduum crucifixi, sepulti, suscitati'' (den "drei Tagen des Gekreuzigten, Begrabenen, Auferweckten"). Augustinus kennt bereits einen Gedenkgottesdienst an den Tod Jesu am Freitag vor Ostern und einen zweiten Ostergottesdienst am Ostersonntag. Der Begriff "Pascha" (Ostern) war jedoch der Osternacht und dem Ostersonntag vorbehalten.<ref>Hansjörg Auf der Maur: Feiern im Rhythmus der Zeit. Herrenfeste in Woche und Jahr (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft Teil 5), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1983, S. 76f.</ref>  
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Seit etwa dem Ende des 4. Jahrhunderts entfaltete sich diese Osternachtfeier, und die Kirche beging jetzt den Freitag, Samstag und Sonntag als Gedenken an das Leiden, die Grabesruhe und die [[Auferstehung]] Christi. [[Ambrosius]] sprach um 386 vom ''triduum'' als den Tagen, an denen Christus litt, vom Leiden ausruhte und auferstand, [[Augustinus]] um 400 vom ''triduum crucifixi, sepulti, suscitati'' (den "drei Tagen des Gekreuzigten, Begrabenen, Auferweckten"). Augustinus kennt bereits einen Gedenkgottesdienst an den Tod Jesu am Freitag vor Ostern und einen zweiten Ostergottesdienst am Ostersonntag. Der Begriff "Pascha" (Ostern) war jedoch der Osternacht und dem Ostersonntag vorbehalten.<ref>Hansjörg Auf der Maur: Feiern im Rhythmus der Zeit. Herrenfeste in Woche und Jahr (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft Teil 5), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1983, S. 76f.</ref>  
  
 
[[Liturgie|Liturgisch]] beginnt das Triduum sacrum mit der Gründonnerstagsmesse; früher wurden mitunter auch die Kartage (Gründonnerstag, [[Karfreitag]] und Karsamstagfrüh) als ''Triduum sacrum'' bezeichnet, als daran anschließend auch drei Osterfesttage gefeiert wurden. (Anders als der [[Ostermontag]] ging der [[Osterdienstag]] allerdings in der Neuzeit verloren.)
 
[[Liturgie|Liturgisch]] beginnt das Triduum sacrum mit der Gründonnerstagsmesse; früher wurden mitunter auch die Kartage (Gründonnerstag, [[Karfreitag]] und Karsamstagfrüh) als ''Triduum sacrum'' bezeichnet, als daran anschließend auch drei Osterfesttage gefeiert wurden. (Anders als der [[Ostermontag]] ging der [[Osterdienstag]] allerdings in der Neuzeit verloren.)

Version vom 9. Oktober 2014, 20:37 Uhr

Vorlage:Überarbeiten Als Triduum Sacrum (lat. "heiliger Zeitraum von drei Tagen"; auch Triduum Paschale, "österliches Triduum") bezeichnet man in der christlichen Liturgie den Zeitraum von der Vesper und der abendlichen Messe des Gründonnerstags - der Feier des Letzten Abendmahls - bis zur Vesper des Ostersonntags. Das ganze Triduum mit dem Karfreitag, dem Tag des Leidens und Sterbens des Herrn, dem Karsamstag als Tag der Grabesruhe des Herrn und dem Ostersonntag als Tag der Auferstehung des Herrn gilt als ein einziges Hochfest, das höchste des Kirchenjahres. Es führt in den liturgischen Büchern den Titel Sacrum Triduum Paschale Passionis et Resurrectionis Domini „Die heiligen drei österlichen Tage vom Leiden und von der Auferstehung des Herrn“.

Geschichte

Die frühchristliche Osterfeier bestand in einem einzigen nächtlichen Gottesdienst in der Nacht zum Ostersonntag, der Paschanacht. Er war liturgisch als Vigilfeier (Nachtwache) ausgestaltet - die "Mutter aller Vigilien" (mater omnium vigiliarum, Augustinus) -, beinhaltete die Matutin und endete mit der morgendlichen Messfeier (anfangs ein freudiges Gedächtnis- und Agapemahl<ref>Hansjörg Auf der Maur: Feiern im Rhythmus der Zeit. Herrenfeste in Woche und Jahr (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft Teil 5), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1983, S. 68.</ref>) und den Laudes. Die Osternacht hatte bereits einen ausgedehnten Wortgottesdienst mit mehreren Lesungen, bei dem die biblischen Passions-und Auferstehungserzählungen als zentrale Perikope vorgetragen wurde, ferner eine Lichtfeier und die Tauffeier, die in den folkgenden Jahrhunderten noch an Bedeutung zunahm. Der Paschafeier ging ein mehrtägiges Fasten voraus, der Freitag und Samstag vor Ostern waren durch ein Ganzfasten gekennzeichnet, hatten aber noch keine besonders akzentuierte Liturgie.<ref>Hansjörg Auf der Maur: Feiern im Rhythmus der Zeit. Herrenfeste in Woche und Jahr (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft Teil 5), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1983, S. 67-76.</ref>

Seit etwa dem Ende des 4. Jahrhunderts entfaltete sich diese Osternachtfeier, und die Kirche beging jetzt den Freitag, Samstag und Sonntag als Gedenken an das Leiden, die Grabesruhe und die Auferstehung Christi. Ambrosius sprach um 386 vom triduum als den Tagen, an denen Christus litt, vom Leiden ausruhte und auferstand, Augustinus um 400 vom triduum crucifixi, sepulti, suscitati (den "drei Tagen des Gekreuzigten, Begrabenen, Auferweckten"). Augustinus kennt bereits einen Gedenkgottesdienst an den Tod Jesu am Freitag vor Ostern und einen zweiten Ostergottesdienst am Ostersonntag. Der Begriff "Pascha" (Ostern) war jedoch der Osternacht und dem Ostersonntag vorbehalten.<ref>Hansjörg Auf der Maur: Feiern im Rhythmus der Zeit. Herrenfeste in Woche und Jahr (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft Teil 5), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1983, S. 76f.</ref>

Liturgisch beginnt das Triduum sacrum mit der Gründonnerstagsmesse; früher wurden mitunter auch die Kartage (Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstagfrüh) als Triduum sacrum bezeichnet, als daran anschließend auch drei Osterfesttage gefeiert wurden. (Anders als der Ostermontag ging der Osterdienstag allerdings in der Neuzeit verloren.)

Literatur

  • Eva-Maria Faber: Art. Triduum in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Bd. 10, Sp. 220.
  • Hansjörg Auf der Maur: Feiern im Rhythmus der Zeit. Herrenfeste in Woche und Jahr (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft Teil 5), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0788-4.

Anmerkungen

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