Veni Sancte Spiritus: Unterschied zwischen den Versionen

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Die [[Sequenz]]  ''Veni, Sancte Spiritus'' ist eine religiöse Dichtung und nach dem Muster AA-BB-CC-DD-EE aufgebaut. Jeder Doppelvers besteht aus einem neuen Melodieteil. Sequenzen (von lat. ''sequi'' "folgen") entwickelte sich aus dem Allelujajubilus als dessen Textierung, eine Spezialform des Tropus. Im ausgehenden Mittelalter bestand eine Vielzahl von Sequenzen. Die Pfingstseqenz gehört zu den Sequenzen (neben [[Ostern]], [[Fronleichnam]] sowie in der [[Totenmesse]]), die nach dem [[Konzil von Trient]] beibehalten wurden. Im 18. Jahrhundert kam eine Sequenz für die Messfeier am Fest [[Gedächtnis der Schmerzen Mariens|Mariä Schmerzen]] hinzu.
 
Die [[Sequenz]]  ''Veni, Sancte Spiritus'' ist eine religiöse Dichtung und nach dem Muster AA-BB-CC-DD-EE aufgebaut. Jeder Doppelvers besteht aus einem neuen Melodieteil. Sequenzen (von lat. ''sequi'' "folgen") entwickelte sich aus dem Allelujajubilus als dessen Textierung, eine Spezialform des Tropus. Im ausgehenden Mittelalter bestand eine Vielzahl von Sequenzen. Die Pfingstseqenz gehört zu den Sequenzen (neben [[Ostern]], [[Fronleichnam]] sowie in der [[Totenmesse]]), die nach dem [[Konzil von Trient]] beibehalten wurden. Im 18. Jahrhundert kam eine Sequenz für die Messfeier am Fest [[Gedächtnis der Schmerzen Mariens|Mariä Schmerzen]] hinzu.
  
==Sequenz==
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lateinischer Text: [[Gotteslob]] 1975 Nr. 343; er wird [[Stephan Langton]], Erzbischof von Canterbury, zugeschrieben.  
Veni, Sancte Spiritus,<br>
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Übertragung: [[Maria Luise Thurmair]] und [[Markus Jenny]], Gotteslob 1975 Nr. 344. Schott Ausgabe 1962 enthielt eine ältere deutsche Übersetzung.
Et emitte caelitus<br>
 
Lucis tuae radium.
 
 
 
Veni, pater pauperum,<br>
 
Veni, dator munerum,<br>
 
Veni, lumen cordium.
 
  
Consolator optime,<br>
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Dulcis hospes animae,<br>
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:Lucis tuae radium.
  
In labore requies,<br>
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:Veni, pater pauperum,
In aestu temperies,<br>
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In fletu solatium.
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O lux beatissima,<br>
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Reple cordis intima<br>
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:Dulcis hospes animae,
Tuorum fidelium.
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Sine tuo numine,<br>
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:In labore requies,
Nihil est in homine,<br>
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:In aestu temperies,
Nihil est innoxium.
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:In fletu solatium.
  
Lava quod est sordidum,<br>
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:O lux beatissima,
Riga quod est aridum,<br>
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:Reple cordis intima
Sana quod est saucium.
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:Tuorum fidelium.
  
Flecte quod est rigidum,<br>
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:Sine tuo numine,
Fove quod est frigidum,<br>
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:Nihil est in homine,
Rege quod est devium.
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:Nihil est innoxium.
  
Da tuis fidelibus,<br>
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:Lava quod est sordidum,
In te confidentibus,<br>
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:Riga quod est aridum,
Sacrum septenarium.
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:Sana quod est saucium.
  
Da virtutis meritum,<br>
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:Flecte quod est rigidum,
Da salutis exitum,<br>
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:Fove quod est frigidum,
Da perenne gaudium.
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:Rege quod est devium.
  
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:Da tuis fidelibus,
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:In te confidentibus,
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:Sacrum septenarium.
  
Text: [[Gotteslob]] 1975 Nr. 343; er wird [[Stephan Langton]], Erzbischof von Canterbury, zugeschrieben.  
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:Da virtutis meritum,
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:Da salutis exitum,
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:Da perenne gaudium.
  
== Übertragung (deutsch) ==
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:Amen. Halleluja.
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:Komm herab, o Heil'ger Geist,
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:der die finstre Nacht zerreißt,
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:strahle Licht in diese Welt.
  
Komm herab, o Heil'ger Geist,<br>
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:Komm, der alle Armen liebt,
der die finstre Nacht zerreißt,
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:komm, der gute Gaben gibt,
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:komm, der jedes Herz erhellt.
  
Komm, der alle Armen liebt,<br>
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:Höchster Tröster in der Zeit,
komm, der gute Gaben gibt,<br>
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:Gast, der Herz und Sinn erfreut,
komm, der jedes Herz erhellt.
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:köstlich Labsal in der Not,  
  
Höchster Tröster in der Zeit,<br>
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:In der Unrast schenkst du Ruh,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,<br>
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:hauchst in Hitze Kühlung zu,
köstlich Labsal in der Not,
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:spendest Trost in Leid und Tod.
  
In der Unrast schenkst du Ruh,<br>
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:Komm, o du glückselig Licht,
hauchst in Hitze Kühlung zu,<br>
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:fülle Herz und Angesicht,
spendest Trost in Leid und Tod.
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:dring bis auf der Seele Grund.
  
Komm, o du glückselig Licht,<br>
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:Ohne dein lebendig Wehn
fülle Herz und Angesicht,<br>
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:kann im Menschen nichts bestehn,
dring bis auf der Seele Grund.
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:kann nichts heil sein noch gesund.
  
Ohne dein lebendig Wehn<br>
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:Was befleckt ist, wasche rein,
kann im Menschen nichts bestehn,<br>
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:Dürrem gieße Leben ein,
kann nichts heil sein noch gesund.
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:heile du, wo Krankheit quält.
  
Was befleckt ist, wasche rein,<br>
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:Wärme du, was kalt und hart,
Dürrem gieße Leben ein,<br>
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:löse, was in sich erstarrt,
heile du, wo Krankheit quält.
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:lenke, was den Weg verfehlt.
  
Wärme du, was kalt und hart,<br>
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:Gib dem Volk, das dir vertraut,
löse, was in sich erstarrt,<br>
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:das auf deine Hilfe baut,
lenke, was den Weg verfehlt.
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:deine Gaben zum Geleit.
  
Gib dem Volk, das dir vertraut,<br>
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:Lass es in der Zeit bestehn,
das auf deine Hilfe baut,<br>
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:deines Heils Vollendung sehn
deine Gaben zum Geleit.
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:und der Freuden Ewigkeit.  
  
Lass es in der Zeit bestehn,<br>
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:Amen. Halleluja.
deines Heils Vollendung sehn<br>
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und der Freuden Ewigkeit.
 
  
Amen. Halleluja. (Wird nur außerhalb der Heiligen Messe gesungen oder in der Messe, falls die Sequenz nach dem Ruf vor dem Evangelium gesungen wird.)
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("Amen. Halleluja." Wird nur außerhalb der Heiligen Messe gesungen oder in der Messe, falls die Sequenz nach dem Ruf vor dem Evangelium gesungen wird.)
  
Übertragung: [[Maria Luise Thurmair]] und [[Markus Jenny]], Gotteslob 1975 Nr. 344. Schott Ausgabe 1962 enthielt eine ältere deutsche Übersetzung.
 
  
 
'''siehe auch:''' [[Veni creator Spiritus]]
 
'''siehe auch:''' [[Veni creator Spiritus]]

Version vom 26. Januar 2016, 18:08 Uhr

Geistaussendung

Die Pfingstsequenz wird zu Pfingsten vor oder nach dem Ruf zum Evangelium in der Heiligen Messe gesungen.

Die Sequenz Veni, Sancte Spiritus ist eine religiöse Dichtung und nach dem Muster AA-BB-CC-DD-EE aufgebaut. Jeder Doppelvers besteht aus einem neuen Melodieteil. Sequenzen (von lat. sequi "folgen") entwickelte sich aus dem Allelujajubilus als dessen Textierung, eine Spezialform des Tropus. Im ausgehenden Mittelalter bestand eine Vielzahl von Sequenzen. Die Pfingstseqenz gehört zu den Sequenzen (neben Ostern, Fronleichnam sowie in der Totenmesse), die nach dem Konzil von Trient beibehalten wurden. Im 18. Jahrhundert kam eine Sequenz für die Messfeier am Fest Mariä Schmerzen hinzu.

Text

lateinischer Text: Gotteslob 1975 Nr. 343; er wird Stephan Langton, Erzbischof von Canterbury, zugeschrieben. Übertragung: Maria Luise Thurmair und Markus Jenny, Gotteslob 1975 Nr. 344. Schott Ausgabe 1962 enthielt eine ältere deutsche Übersetzung.

lateinisches Original
Übertragung
(Thurmair/Jenny 1975)
Veni, Sancte Spiritus,
Et emitte caelitus
Lucis tuae radium.
Veni, pater pauperum,
Veni, dator munerum,
Veni, lumen cordium.
Consolator optime,
Dulcis hospes animae,
Dulce refrigerium.
In labore requies,
In aestu temperies,
In fletu solatium.
O lux beatissima,
Reple cordis intima
Tuorum fidelium.
Sine tuo numine,
Nihil est in homine,
Nihil est innoxium.
Lava quod est sordidum,
Riga quod est aridum,
Sana quod est saucium.
Flecte quod est rigidum,
Fove quod est frigidum,
Rege quod est devium.
Da tuis fidelibus,
In te confidentibus,
Sacrum septenarium.
Da virtutis meritum,
Da salutis exitum,
Da perenne gaudium.
Amen. Halleluja.
Komm herab, o Heil'ger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.
Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.
Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not,
In der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.
Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.
Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.
Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.
Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.
Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit.
Amen. Halleluja.

("Amen. Halleluja." Wird nur außerhalb der Heiligen Messe gesungen oder in der Messe, falls die Sequenz nach dem Ruf vor dem Evangelium gesungen wird.)


siehe auch: Veni creator Spiritus

Weblinks

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