Teilhardismus

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Unter Teilhardismus verstand der papst- und konzilstreue Teil von Theologie und Episkopat in den späten 1960-er und frühen 1970-er Jahren eine Umdeutung des literarischen Schaffens des Jesuiten Teilhard de Chardin in eine Art von "neuer" Humanismus-Dogmatik. Nicht die nur teilweise akzeptablen Sondermeinungen Teilhards selbst, sondern die aggressiv-euphorische Deutung desselben, durch Modetheologen in der durch die nachkonziliare Krise geprägten Epoche, war Gegenstand der Kritik. Insbesondere Philosophen wie Jacques Maritain (1966), Jean Guitton (1986), Dietrich von Hildebrand, aber auch seriöse Theologen wie Hans Urs von Balthasar (Cordula, 1966) kritisierten die Naivität eines vorgeblich auf Teilhard gestützen "neuen" Christentums vehement. Schon mit der Ölkrise 1973 kühlte die Teilhard-Begeisterung merklich ab; während des Pontifikats von Papst Johannes Paul II. wurden die Positionen einer Art von Neo-Modernismus bereits fast nur noch anhand von kirchenpolitischen Disziplin-Fragen "stellvertretend" abgehandelt. Derzeit wird Teilhard de Chardin, insbesondere von Naturwissenschaftern, überwiegend kritisch beleuchtet.