Jesuiten

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Il Gesú, Rom, Jesuitenkirche


Der Jesuitenorden, eigentlich Gesellschaft Jesu (Societas Jesu, Abk.: S.J.) wurden am 15. August 1534 vom heiligen Ignatius von Loyola gegründet von Papst Paul III. 1540 bestätigt. Er breitete sich im 16. Jh. in Europa aus und betätigte sich stark in der Katholischen Reform, insbesondere im Bildungswesen. Als Missionare waren und sind die Jesuiten in Asien, Afrika und Amerika tätig. Der Zentralismus und das strenge Gehorsamsprinzip wurden strukturelles Vorbild für zahlreiche neuzeitliche Ordensgründungen. Die Jesuiten versprechen besonderen Papstgehorsam. Ignatius gründete keinen weiblichen Zweig.

Der große, supranationale Einfluß der stets bestens ausgebildeten Jesuiten auf Kirche und Staat im 17. u. 18. Jh. rief so starken Widerstand seitens der Monarchien hervor, daß Klemens XIV. unter dem Druck der romanischen Staaten den Orden 1773 durch das Breve "Dominus ac Redemptor" auflöste. Der Orden überlebte insbesondere in Preußen und Russland, verlor aber den Großteil seiner Niederlassungen, Bildungsinstitute und Besitzungen. 1814 wurde der Orden durch Pius VII. wieder eingeführt und wirkte für die Wiedererstarkung des Papsttums. Auch im 19. u. 20. Jh. hatten die Jesuiten in vielen Staaten Schwierigkeiten (in Deutschland 1872–1917 verboten, in der Schweiz 1848-1973).