Erde

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Die Erde oder sichtbare Welt schuf Gott am Anfang der Schöpfung (vgl. Gen 1,1).

Der zweite Schöpfungsbericht Genesis 2,4b-2,25, erzählt eine Schöpfungsgeschichte aus dem Blickwinkel der Erde und ergänzt den zuvor genannten Bericht um Details der Geschehnisse im Garten in Eden'.

Hier schildert das Buch Genesis Interessantes zur eigentlichen Wesensart des Menschen: "Da formte Gott der Herr den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase denn Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen".

Wir sehen hier einerseits, dass der Mensch mit der Natur in Zusammenhang steht - die "adama", die rote Ackererde, gibt dem Adam seinen Namen (dam bedeutet Blut, aber auch: Gleichnis; das Alef voran steht für Gott. Man könnte also Adam mit Erdling übersetzen, oder auch mit Gleichnis-Gottes).

Andererseits wird gesagt, dass der eigentliche Lebensatem (nefesch) von Gott kommt: Gott legt die Seele in den Menschen hinein, und durch die Seele wurde der Mensch zu einem "lebendigen Wesen". Das festzuhalten ist sehr wichtig, denn wir dürfen daher allen Lehren entgegentreten, die den Menschen nur auf seine Körperlichkeit reduzieren wollen. Wir müssen weiter wissen, dass wir aufgrund unserer Seele bestimmt sind, die letzte Erfüllung in Gott zu finden und nicht im "Einssein mit dem Kosmos". Es ist wichtig, den Menschen in all seinen drei Aspekten wahrzunehmen: Körper, Psyche, Seele (vgl. Philosophische Anthropologie). Es entspricht nicht der göttlichen Schöpfungsordnung, Tier und Mensch auf die gleiche Stufe zu stellen. Hier ist auch ein Kritikpunkt zum Darwinismus.

Der Aufruf an den Menschen, sich die Erde zu unterwerfen, ist vom hebräischen Urtext her so zu verstehen: der Mensch soll über die Natur herrschen, so wie ein Dirigent über ein Orchester; er soll den Pflanzen und Tieren sozusagen helfen, das eigentliche Wesen, das ihnen von Gott her innewohnt, zum Blühen zu bringen. Die Schönheit der Schöpfung (unter Anleitung des Menschen geordnet) soll das Lob Gottes singen.

Der Garten Eden