Clementinum paderborn

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Das Clemens-Hofbauer-Kolleg, meist einfach Clementinum genannt, bestand von 1966 bis 1997 in Bad Driburg (Ostwestfalen) als staatlich anerkanntes altsprachliches Institut zur Erlangung der Hochschulreife. Hier konnten Bewerber, die über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügten, in vier Jahren das Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg erreichen, um als sogenannte „Spätberufene“ eventuell einmal Priester zu werden oder einen anderen (kirchlichen) Beruf zu ergreifen. Latein und Griechisch waren zentrale Unterrichtsfächer. Angeschlossen war das Studienheim St. Clemens, in dem die Schüler internatsmäßig untergebracht waren. Träger beider Einrichtungen war das Clemens-Hofbauer-Hilfswerk für Priesterspätberufe e.V. in Bad Driburg, das heute noch das Clementinum Paderborn trägt.

Geschichte

Die Geschichte des Clementinum reicht in das Jahr 1922 zurück, als der Priester Bernhard Zimmermann, selbst Spätberufener, die Schule in Warstein-Belecke gründete und unter das Patrozinium des Hl.Clemens Maria Hofbauer stellte, der ebenfalls Spätberufener gewesen war. Das Clementinum war damals die erste Einrichtung des Zweiten Bildungswegs im gesamten deutschen Sprachraum! 1928 verlegte Zimmermann seine Gründung in seine Heimatstadt Bad Driburg, da er dort günstig ein Grundstück für die mittlerweile 190 Schüler zählende Einrichtung erwerben und bebauen konnte. 1932 erfolgte eine erste staatliche Anerkennung der Schule. Von 1946 bis 1966 firmierte die Schule als Gymnasium Clementinum, von 1966 bis 1997 als Clemens-Hofbauer-Kolleg.

Da mittlerweile in fast jeder größeren Stadt Kollegschulen des Zweiten Bildungsweges existieren, wurde das Clemens-Hofbauer-Kolleg aufgrund der rückläufigen Studierendenzahlen zum 30.11.1997 aufgelöst. Das angeschlossene Studienheim St. Clemens existiert aber in Paderborn weiter als Clementinum Paderborn. Seine Bewohner besuchen nun das Westfalenkolleg Paderborn, das in Trägerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen steht.

Bekannte Köpfe

  • Eduard Müller: einer der vier sog. „Lübecker Märtyrer“, geboren am 20. August 1911 in Neumünster, von 1931-1933 Schüler des Clementinum, 1939 Priesterweihe in Osnabrück; engagierte sich als junger Kaplan in Lübeck im Widerstand gegen das NS-Regime und wurde am 10. November 1943 in Hamburg hingerichtet. Seligsprechungsverfahren 2004 eröffnet.
  • Max Raabe: Sänger, Gründer des Palastorchesters
  • Paul Josef Kardinal Cordes (* 5. September 1934 im Ort Kirchhundem in der Gemeinde Kirchhundem)von 1962 bis 1966 Präfekt im Clementinum Bad Driburg

Weblinks