Bremen: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem [[1. Jahrhundert]] nach Christi Geburt entstand an der Stelle der heutigen Stadt Bremen eine Siedlung, die auf einer Sanddüne Schutz vor Hochwasser bot. Bereits im Jahre 150 n. Chr. erwähnte der alexandrinische Geograph Claudius Ptolemaeus diese Siedlung.
 
Nach dem [[1. Jahrhundert]] nach Christi Geburt entstand an der Stelle der heutigen Stadt Bremen eine Siedlung, die auf einer Sanddüne Schutz vor Hochwasser bot. Bereits im Jahre 150 n. Chr. erwähnte der alexandrinische Geograph Claudius Ptolemaeus diese Siedlung.
  
Als Bischofsstadt und Kaufmannssiedlung reicht Bremens Geschichte bis ins [[8. Jahrhundert]] zurück. Bremen wurde 787 von [[Karl der Große|Karl dem Großen]] zum Sitz eines Missionsbistums erhoben und Zentrum der Missionstätigkeit des angelsächsischen Bischofs Willehad. Nach dem letzten Sachsenaufstand im [[9. Jahrhundert]] wurde Bremen zum regulären Bistum. Mit der Vertreibung Bischof [[Ansgar (Heiliger)|Ansgar]]s durch dänische Wikinger aus [[Erzbistum Hamburg|Hamburg]] wurde Bremen 893 zum Sitz eines Missionserzbistums mit der Aufgabe, Skandinavien zu missionieren. Die Bistümer Hamburg und Bremen wurden  vereinigt. Das neue Bistum behielt in der Folge zwei Dome und zwei Domkapitel, jeweils in Bremen und Hamburg. Die Hauptkirche war der Bremer Dom. Im [[13. Jahrhundert]] wurde im heutigen Schnoor, dem alten Hafenviertel, ein [[Franziskaner]]kloster errichtet. Erhalten ist heute die katholische Propsteikiche St. Johann.
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Als Bischofsstadt und Kaufmannssiedlung reicht Bremens Geschichte bis ins [[8. Jahrhundert]] zurück. Bremen wurde 787 von [[Karl der Große|Karl dem Großen]] zum Sitz eines Missionsbistums erhoben und Zentrum der Missionstätigkeit des angelsächsischen Bischofs Willehad. Nach dem letzten Sachsenaufstand im [[9. Jahrhundert]] wurde Bremen zum regulären Bistum. Mit der Vertreibung Bischof [[Ansgar (Heiliger)|Ansgar]]s durch dänische Wikinger aus [[Erzbistum Hamburg|Hamburg]] wurde Bremen 893 zum Sitz eines Missionserzbistums mit der Aufgabe, Skandinavien zu missionieren. Die Bistümer Hamburg und Bremen wurden  vereinigt. Das neue Bistum behielt in der Folge zwei Dome und zwei Domkapitel, jeweils in Bremen und Hamburg. Die Hauptkirche war der Bremer Dom. Im [[13. Jahrhundert]] wurde im heutigen Schnoor, dem alten Hafenviertel, ein [[Franziskaner]]kloster errichtet. Erhalten ist heute die katholische Propsteikiche St. Johann. 1260 trat Bremen der Hanse bei. 1404 wurde die Bremer ''Roland-Statue'' errichtet und 1409 das Bremer Rathaus erbaut. Sie waren Zeichen der aufstrebenden Hansestadt.  
  
 
Durch die [[Reformation]] wurde die Stadt mehrheitlich protestantisch, jedoch fanden seit Ende des Dreißigjährigen Krieges im Schutze des Kaiserlichen Kommissars und späteren Kaiserlichen Residenten wieder katholische Gottesdienst statt, zunächst in einer alten Domkurie und später im gemieteten Haus des Kaiserlichen Residenten.
 
Durch die [[Reformation]] wurde die Stadt mehrheitlich protestantisch, jedoch fanden seit Ende des Dreißigjährigen Krieges im Schutze des Kaiserlichen Kommissars und späteren Kaiserlichen Residenten wieder katholische Gottesdienst statt, zunächst in einer alten Domkurie und später im gemieteten Haus des Kaiserlichen Residenten.
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Als Dach aller katholischen überpfarrlichen Einrichtungen fungiert der ''Katholische Gemeindeverband Bremen''. Er unterhält mehrere katholische Schulen und Kindertagesstätten. Mit dem ''Apostolat des Meeres'', der katholischen Seemannsmission ''Stella Maris'', richtet sich der Gemeindeverband an die Seeleute der Hafenstadt Bremen. Ein katholisches Krankenhaus besteht mit dem St.-Joseph-Stift. Im Jahr 2002 wurde mit dem Birgittenkloster in Bremen der erste Schwesternkonvent seit der Reformation in der Hansestadt gegründet. Die Katholische Kirche in Bremen umfasst heute 62.300 Mitglieder, das sind etwa 12 % der Bremer Einwohner.
 
Als Dach aller katholischen überpfarrlichen Einrichtungen fungiert der ''Katholische Gemeindeverband Bremen''. Er unterhält mehrere katholische Schulen und Kindertagesstätten. Mit dem ''Apostolat des Meeres'', der katholischen Seemannsmission ''Stella Maris'', richtet sich der Gemeindeverband an die Seeleute der Hafenstadt Bremen. Ein katholisches Krankenhaus besteht mit dem St.-Joseph-Stift. Im Jahr 2002 wurde mit dem Birgittenkloster in Bremen der erste Schwesternkonvent seit der Reformation in der Hansestadt gegründet. Die Katholische Kirche in Bremen umfasst heute 62.300 Mitglieder, das sind etwa 12 % der Bremer Einwohner.
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== Kirchen in der Altstadt ==
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* Die aus der Zeit der Gotik stammende Ansgarikirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
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* Am Marktplatz steht der Bremer St.-Petri-Dom, eine teils romanische, teils früh- und spätgotische dreischiffige Hallenkirche. Er war der Sitz der Bremer Erzbischöfe und ist heute evangelisch.
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* Neben dem Bremer Rathaus befindet sich die Liebfrauenkirche, 1229 im frühgotischen Stil errichtet (heute evangelisch).
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* In der Altstadt, direkt an der Weser, steht die St. Martinikirche, ein spätgotischer Backsteinbau, der 1384 zur Hallenkirche umgebaut wurde (heute evangelisch).
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* Zwischen dem Domshof und dem Schnoorviertel befindet sich die katholische Propsteikirche St. Johann, eine dreischiffige Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert, ehemalige Klosterkirche der Franziskaner und die einzige noch erhaltene Klosterkirche in Bremen.
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* In der Katharinenpassage zwischen der Sögestraße und dem Domshof sind noch die Reste des Dominikanerklosters mit der Kirche St. Katharinen.
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* Im Stephaniviertel, am westlichen Ende der Altstadt, wurde die Pfarrkirche St. Stephani erbaut. Sie ist eine gotische Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert (heute evangelisch).
  
 
== Personen (Auswahl) ==
 
== Personen (Auswahl) ==
* Hl. [[Willihad]], Missionar und Gründerbischof des Bistums Bremen
 
 
* Hl. [[Ansgar (Heiliger)|Ansgar]], Erzbischof von Bremen
 
* Hl. [[Ansgar (Heiliger)|Ansgar]], Erzbischof von Bremen
 
* [[Winfried Henze]], Kaplan in Bremen
 
* [[Winfried Henze]], Kaplan in Bremen
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* [[Winfried Schlepphorst]], Hochschulprofessor in Bremen
 
* [[Winfried Schlepphorst]], Hochschulprofessor in Bremen
 
* [[Barbara Stühlmeyer]], geboren in Bremen
 
* [[Barbara Stühlmeyer]], geboren in Bremen
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* Hl. [[Willihad]], Missionar und Gründerbischof des Bistums Bremen
  
 
[[Kategorie:Städte in Deutschland]]
 
[[Kategorie:Städte in Deutschland]]

Version vom 28. Januar 2014, 12:03 Uhr

Propstei St. Johann

Die Freie Hansestadt Bremen ist die Hauptstadt des kleinsten deutschen gleichnamigen Bundeslandes Bremen. Zu diesem Stadtstaat gehört neben der Stadtgemeinde Bremen auch die etwa 60 Kilometer nördlich an der Nordsee gelegene Stadt Bremerhaven mit seinem Überseehafen. Mit etwa 550.000 Einwohnern ist Bremen die zehntgrößte Stadt in Deutschland. Sie bildet gemeinsam mit dem Oldenburger Land die europäische Metropolregion Bremen/Oldenburg, einer von insgesamt elf europäischen Metropolregionen in Deutschland. Bremen liegt an der Weser, die bei Bremerhaven in die Nordsee mündet.

Geschichte der katholischen Kirche zu Bremen

Nach dem 1. Jahrhundert nach Christi Geburt entstand an der Stelle der heutigen Stadt Bremen eine Siedlung, die auf einer Sanddüne Schutz vor Hochwasser bot. Bereits im Jahre 150 n. Chr. erwähnte der alexandrinische Geograph Claudius Ptolemaeus diese Siedlung.

Als Bischofsstadt und Kaufmannssiedlung reicht Bremens Geschichte bis ins 8. Jahrhundert zurück. Bremen wurde 787 von Karl dem Großen zum Sitz eines Missionsbistums erhoben und Zentrum der Missionstätigkeit des angelsächsischen Bischofs Willehad. Nach dem letzten Sachsenaufstand im 9. Jahrhundert wurde Bremen zum regulären Bistum. Mit der Vertreibung Bischof Ansgars durch dänische Wikinger aus Hamburg wurde Bremen 893 zum Sitz eines Missionserzbistums mit der Aufgabe, Skandinavien zu missionieren. Die Bistümer Hamburg und Bremen wurden vereinigt. Das neue Bistum behielt in der Folge zwei Dome und zwei Domkapitel, jeweils in Bremen und Hamburg. Die Hauptkirche war der Bremer Dom. Im 13. Jahrhundert wurde im heutigen Schnoor, dem alten Hafenviertel, ein Franziskanerkloster errichtet. Erhalten ist heute die katholische Propsteikiche St. Johann. 1260 trat Bremen der Hanse bei. 1404 wurde die Bremer Roland-Statue errichtet und 1409 das Bremer Rathaus erbaut. Sie waren Zeichen der aufstrebenden Hansestadt.

Durch die Reformation wurde die Stadt mehrheitlich protestantisch, jedoch fanden seit Ende des Dreißigjährigen Krieges im Schutze des Kaiserlichen Kommissars und späteren Kaiserlichen Residenten wieder katholische Gottesdienst statt, zunächst in einer alten Domkurie und später im gemieteten Haus des Kaiserlichen Residenten.

Ab 1648 bestand in Bremen wieder eine katholische Gemeinde, die 1931 Sitz eines Dekanats wurde. Katholische Hauptkirche Bremens ist die Propsteikirche St. Johann. Das Dekanat Bremen gehört zum Bistum Osnabrück, das Dekanat Bremen-Nord zum Bistum Hildesheim.

Das katholische Stadtdekanat Bremen besteht aus fünf Pfarreienverbänden: Stadtmitte (St. Johann), Häfen/Walle (St. Marien), Huchting/Woltmershausen (St. Franziskus), Schwachhausen/Horn/Oberneuland (St. Katharina) und Arsten/Habenhausen (St. Raphael).

Als Dach aller katholischen überpfarrlichen Einrichtungen fungiert der Katholische Gemeindeverband Bremen. Er unterhält mehrere katholische Schulen und Kindertagesstätten. Mit dem Apostolat des Meeres, der katholischen Seemannsmission Stella Maris, richtet sich der Gemeindeverband an die Seeleute der Hafenstadt Bremen. Ein katholisches Krankenhaus besteht mit dem St.-Joseph-Stift. Im Jahr 2002 wurde mit dem Birgittenkloster in Bremen der erste Schwesternkonvent seit der Reformation in der Hansestadt gegründet. Die Katholische Kirche in Bremen umfasst heute 62.300 Mitglieder, das sind etwa 12 % der Bremer Einwohner.

Kirchen in der Altstadt

  • Die aus der Zeit der Gotik stammende Ansgarikirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
  • Am Marktplatz steht der Bremer St.-Petri-Dom, eine teils romanische, teils früh- und spätgotische dreischiffige Hallenkirche. Er war der Sitz der Bremer Erzbischöfe und ist heute evangelisch.
  • Neben dem Bremer Rathaus befindet sich die Liebfrauenkirche, 1229 im frühgotischen Stil errichtet (heute evangelisch).
  • In der Altstadt, direkt an der Weser, steht die St. Martinikirche, ein spätgotischer Backsteinbau, der 1384 zur Hallenkirche umgebaut wurde (heute evangelisch).
  • Zwischen dem Domshof und dem Schnoorviertel befindet sich die katholische Propsteikirche St. Johann, eine dreischiffige Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert, ehemalige Klosterkirche der Franziskaner und die einzige noch erhaltene Klosterkirche in Bremen.
  • In der Katharinenpassage zwischen der Sögestraße und dem Domshof sind noch die Reste des Dominikanerklosters mit der Kirche St. Katharinen.
  • Im Stephaniviertel, am westlichen Ende der Altstadt, wurde die Pfarrkirche St. Stephani erbaut. Sie ist eine gotische Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert (heute evangelisch).

Personen (Auswahl)